DAX - Kaufpanik in Sicht
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Die Börse gibt derzeit wieder ein Schulbeispiel dafür, warum es so schwierig ist, dort auf Dauer Geld zu verdienen. Nehmen wir den DAX: Nach einer Hausse über fast vier Jahre, schickt sich das Marktbarometer in diesen Tagen an, die obere Begrenzung des Aufwärtstrends der vergangenen Monate erneut zu testen:
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Kanalarbeiter: Seit Sommer vergangenen Jahres arbeitet sich der DAX einen steilen Aufwärtstrendkanal hinauf...
Ich bin sehr zuversichtlich, dass demnächst auch die Marken von 7.000 und später auch 7.200 Zählern fallen werden. Warum das fast zwangsläufig so sein muss: Notiert der Index erst mit einer Sieben am Anfang, rückt das Allzeithoch von etwas mehr als 8.000 Punkten in greifbare Nähe, zumindest scheinbar. Und dann werden auch die letzten Zauderer ins Bullenlager wechseln. Jene nämlich, die sich das Schauspiel der vergangenen Jahre von der Seitenlinie aus angesehen haben und jetzt, dem Herdentrieb folgend, nach und nach wieder einsteigen. Dies könnte, analog zur Entwicklung im Jahr 2000, sogar so weit gehen, dass institutionelle Anleger von den immer weiter steigenden Kursen in den Markt „gezwungen“ werden, um mit ihrer Performance nicht in Rückstand zu geraten. Bis zu einer Kaufpanik, die dann wieder um sich greifen könnte, ist es dann nicht mehr weit. Nun ist es aber leider so, dass jene, die meinen, schnell noch auf den fahrenden Zug aufspringen zu müssen, die Zeche zahlen werden für ihren Übermut. Nachfolgende Katerstimmung ist garantiert.
Zielmarke im Visier
Erst in der vergangenen Woche habe ich den einen Kommentar gelesen, in dem für den Sommer ein neues Allzeithoch beim DAX prognostiziert wurde. 8.136 Punkte lautet die Zielmarke. Unmöglich ist an der Böse natürlich gar nichts. Ein Fehler, der jedoch immer wieder gerne gemacht wird, scheint auch diesem Kommentator unterlaufen zu sein: Die jüngste Entwicklung wird auch von den Börsenprofis nur allzu gerne einfach weiter in die Zukunft projiziert. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der DAX nach vier Jahren Hausse ohne größere Korrekturen sein altes Hoch in Angriff nehmen wird. Doch wie gesagt: Unmöglich ist es nicht. Es gibt zumindest ein gewichtiges Argument dafür, dass die Kurse weiter klettern werden: Viele Privatanleger haben die laufende Hausse fast komplett verschlafen. Nur 16 Prozent der Bevölkerung, etwa zehn Millionen Bundesbürger, hatten im Jahr 2006 ihr Geld in Aktien angelegt. Anfang 2001 waren es rund 21 Prozent. Das dürfte sich ändern, sobald die Massenmedien bei einem DAX-Stand von, sagen wir 7.100 Zählern den Sturm auf das Allzeithoch ausrufen werden. Von der Begeisterung, die dann wieder um sich greifen wird, sollte man sich lieber nicht anstecken lassen. Erst kürzlich habe ich auf der Internet-Seite von www.boerse-go.de einen längerfristigen Kursverlauf des DAX präsentiert, der zeigt, dass der Aufschwung an Kraft verliert. An dieser Beobachtung hat sich nichts geändert. Hier ist die aktuelle Version dieses Charts. Ich orientiere mich dabei gerne an längerfristigen Betrachtungen auf Wochenbasis, weil hierbei das nervöse Hin und Her des Tagesgeschäfts herausgefiltert wird.
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Ermüdungserscheinungen: Negative Divergenzen beim MACD-Histogramm und dem Ultimate-Oszillator (oben) deuten darauf hin, dass dem DAX langsam die Luft ausgeht...
Nicht zu übersehen sind die negativen Divergenzen beim Ultimate Oszillator, die mit roten Linien kenntlich gemacht sind. Auch beim MACD-Histogramm (unten) haben sich erste negative Divergenzen gebildet. Die roten Linien zeigen, dass der Aufschwung beim DAX von diesen Indikatoren nicht mehr bestätigt wird.
Stopp-Loss nicht vergessen!
Ich schrieb damals aber auch, dass man deshalb nun nicht in Panik verfallen und alle Aktien verkaufen sollte, die negativen Divergenzen könnten noch eine ganze Weile bestehen bleiben. So wie etwa im Vorfeld des Kurseinbruchs vom Mai vergangenen Jahres. Genau danach sieht es derzeit aus. Sinnvoller ist es deshalb, bestehende Aktienbestände mit Stopp-Loss-Marken abzusichern und diese konsequent nachzuziehen. Denn gerade in der Endphase einer Hausse lassen sich oft die spektakulärsten Gewinne erzielen. Auf eines sollte man jedoch lieber nicht wetten: Dass der Kursaufschwung über den Sommer in diesem Tempo weiter gehen wird.
Autor: Andreas Hoose - Chefredakteur vom Antizyklischen Börsenbrief - http://www.antizyklischer-boersenbrief.de/
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