Kommentar
15:30 Uhr, 26.06.2017

Goldpreis spielt verrückt - Google vor Milliardenstrafe

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  • Facebook will Amazon und Netflix Konkurrenz machen
  • ifo Institut: In den deutschen Chefetagen herrscht Hochstimmung
  • Italiens Kabinett ebnet den Weg für die Abwicklung von zwei Regionalbanken
  • IPO: Vapiano legt Zahl der neuen Aktien fest
  • Nestlé gerät ins Visier von Investor Daniel Loeb
  • Takata meldet Insolvenz an
  • Lufthansa zu weiterer Unterstützung von Air Berlin bereit

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt haben am Montag wieder die Bullen das Ruder in der Hand. Die Seitwärtsphase der vergangenen Tage scheint vergessen. Drei Faktoren sorgen für Kauflaune: Zunächst der ifo Geschäftsklimaindex, der mit seinem neuen Rekordhoch positiv überraschte. Außerdem hat der staatliche Eingriff in Italiens Bankensektor Erleichterung hervorgerufen, auch wenn der von Rom eingeschlagene Rettungsweg nicht überall für Beifall sorgte. Nicht zuletzt sorgt der wieder stabile Ölpreis für Konjunkturoptimismus. Der DAX profitiert und steigt am Nachmittag um 0,60 Prozent auf 12.805 Punkte an. Zwischenzeitlich stand das Börsenbarometer bei über 12.840 Zählern. Nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten ebbte die Dynamik allerdings etwas ab.

Rohstoffe

  • Der Goldpreis ist am Montag binnen einer Minute um 1,5 Prozent abgerutscht. Die Notierung fiel bis unter 1.237 US-Dollar je Unze. Einige Beobachter sprachen von einem „Fat-Finger-Trade“. Der Preisrutsch sei wegen eines Tippfehlers eines Händlers unabsichtlich ausgelöst worden. Das Handelsvolumen sprang zugleich um 1,8 Mio. Feinunzen nach oben. Ein ungewöhnlich hohes Niveau.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die EU-Kommission dürfte laut Financial Times bereits in dieser Woche eine Strafe von mehr als 1 Mrd. Euro gegen Google verkünden. Brüssel wirft dem Internetkonzern marktbeeinträchtigende Geschäftspraktiken vor.
  • Der Internetkonzern Facebook führt laut Wall Street Journal mit Hollywood-Studios Gespräche über die Produktion von qualitativ hochwertigen Fernsehserien. Demnach peilt der Konzern bereits für den Spätsommer einen Programmstart an.
  • Der Hongkonger Fonds AGIC Capital erwirbt den Pharmaproduzenten The Ritedose Corp von der Investmentfirma Olympus Partners.
  • Nach dem Rückruf von mehr als 100 Mio. Airbags hat Takata in Japan und den USA Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen soll jetzt für 1,4 Mrd. Euro von dem US-Konzern KSS übernommen werden.
  • Das deutsche Bundeskartellamt hat eine Beschwerde gegen die Fast-Food-Kette McDonald's wegen angeblicher Preisvorgaben an Lizenznehmer fallengelassen.
  • Der Pharmakonzern Bayer hat eine weitere Zulassung für sein Krebsmittel Stivarga (Regorafenib) in Japan erhalten. Die dortige Gesundheitsbehörde habe Stivarga nun auch als Zweitlinienbehandlung bei Patienten mit Leberzellkarzinom genehmigt. Stivarga kann nun bei Patienten eingesetzt werden, die zuvor bereits mit anderen Krebsmedikamenten behandelt wurden, bei denen ein Therapieerfolg aber ausblieb.
  • Die türkische Erdem Holding A.S. hat dem Windkraftanalagenbauer Nordex erneut einen Auftrag zur Lieferung und Errichtung eines Windparks erteilt. Die Hamburger liefern zehn Turbinen vom Typ N131/3900 für den Park „Eber". Ein Premium-Servicevertrag für mindestens 15 Jahre ist im Auftragsumfang ebenfalls enthalten.
  • Der IT-Dienstleister Bechtle hat einen Auftrag der öffentlichen Hand erhalten Der Informationsdienstleister Dataport werde künftig mit Hardware und dazugehörigen Dienstleistungen beliefert, teilte Bechtle mit. Das Volumen des insgesamt vier Jahre laufenden Vertrages beträgt rund 68 Mio. Euro.
  • Die Lufthansa hat ihre Bereitschaft für eine weitere Unterstützung der angeschlagenen Air Berlin signalisiert. Eine Übernahme komme jedoch nicht in Frage, sagte Konzernchef Carsten Spohr der „BamS. „Wir unterstützen Air Berlin bereits, indem wir 38 Flugzeuge geleast haben und auf unseren Strecken einsetzen.“ Eine Ausweitung der Zusammenarbeit sei vorstellbar. Dabei gebe es keine Grenze nach oben.
  • Der aktivistische Investor Daniel Loeb ist über seinen Hedgefonds Third Point LLC für 3,5 Mrd. Dollar beim Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé eingestiegen. Loeb erwarb ca. 40 Mio. Anteilsscheine. Third Point hält damit rund 1,25 Prozent an dem Schweizer Unternehmen. Obwohl Nestlé besser platziert sei als die Konkurrenten hätten die Aktien unterperformt, heißt es in einer Stellungnahme von Third Point. Loeb forderte von Nestlé bereits den Verkauf des Anteils von 23 Prozent am französischen Kosmetikkonzern L'Oréal. Das Geld soll überwiegend in Aktienrückkäufe investiert werden. Außerdem soll Nestlé das Portfolio überprüfen und ein formales Margenziel festlegen.
  • Der 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions hat einen Großauftrag aus China an Land gezogen. Das Gesamtumsatzvolumen liegt bei bis zu 12 Mio. Euro, teilte das TecDax-Unternehmen mit.SLm liefert dabei zehn 500-Multilasermaschinen. Dies sei bislang der größte Einzelauftrag für diesen Maschinen-Typ.
  • Die Restaurantkette Vapiano platziert im Rahmen des für morgen geplanten Börsengangs knapp 3,7 Mio. Aktien und strebt aus der Platzierung der neuen Aktien einen Bruttoemissionserlös von rund 85 Mio. Euro an. Zusätzlich sollen Aktien aus den Beständen der Altaktionäre umplatziert werden. Rechnerisch ergeben die Angaben einen Emissionspreis von 23 Euro je Titel. Der Wert liegt in der unteren Hälfte der zuvor ausgegeben Preisspanne.
  • Die Allianz will ihre Anteile von 90,2 Prozent an der Oldenburgischen Landesbank AG (OLB) für 300 Mio. Euro an die Bremer Kreditbank AG verkaufen. Die Allianz Deutschland konzentriere sich auf das Kerngeschäft, sagte Allianz Deutschland-Chef Manfred Knof. Banken seien aber weiterhin ein wichtiger Vertriebsweg.

Konjunktur & Politik

  • Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Mai rapide verschlechtert. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI), der die US-Wirtschaftsaktivität anhand von 85 Indikatoren misst, brach von einem aufwärts revidierten April-Wert bei 0,57 auf -0,26 Punkte ein, wie die regionale Notenbank von Chicago mitteilte. Analysten hatten nur einen Rückgang auf 0,20 Punkte erwartet.
  • In den USA fielen die Bestelleingänge für langlebige Güter im Mai um 1,1 Prozent, teilte das Handelsministerium mit. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um lediglich 0,5 Prozent gerechnet.
  • Die britischen Konservativen unter Premierministerin Theresa May haben sich mit der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP) auf eine Minderheitsregierung geeinigt, wie der Sender BBC berichtet. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 8. Juni hatte May ihre Regierungsmehrheit verloren.
  • Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im Juni von 114,6 auf 115,1 Punkte, wie das ifo Institut mitteilte. Damit wurde der Rekordwert vom Vormonat überboten. Die Unternehmen waren nochmals deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Zudem erwarten sie eine weitere Verbesserung ihrer Geschäfte. „Die deutsche Wirtschaft setzt ihren Höhenflug fort“, kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest.
  • Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist nach eigenen Angaben offen für eine weitere Vertiefung der Währungsunion. „Die Voraussetzung ist aber, dass man nicht nur weitere Risiken vergemeinschaftet, sondern zunächst einmal die Risiken reduziert", sagte Schäuble dem „Handelsblatt“.
  • Bis zu 17 Milliarden Euro stellt die italienische Regierung für die Krisenbanken Veneto Banca und Banca Populare di Vicenza zur Verfügung. Die Institute sollen so abgewickelt werden, dass Kunden, Gläubiger und Beschäftigte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Die zweitgrößte italienische Bankengruppe, Intesa Sanpaolo, übernimmt die Zweigstellen der Institute samt Beschäftigten für einen symbolischen Euro, für faule Kredite und weitere Risiken muss der Staat in einer "Bad Bank" aufkommen. Die Vorgehensweise wird kritisiert, weil sie die neuen Regeln der europäischen Bankenunion missachtet. Danach sollen zunächst nicht die Staaten für die Bankenrettung haften, sondern zunächst einmal die Gläubiger der Banken zahlen. Markus Ferber, CSU-Vertreter im EU-Parlament und stellvertretender Chef des Wirtschafts- und Währungssauschusses, kritisiert den italienischen Sonderweg. Das Versprechen, dass künftig nicht mehr die Steuerzahler für marode Banken hafteten, sei nach dieser Nacht-und-Nebel-Aktion ein für alle Mal hinfällig.
  • Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zufolge rückt ein Kurswechsel in der EZB-Geldpolitik näher. „Setzen sich die solide Konjunkturentwicklung und die Preisentwicklung wie erwartet fort, ist es aus meiner Sicht Zeit, den Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik in den Blick zu nehmen", sagte Weidmann der "Welt am Sonntag“. „Die Bürger müssen sich darauf verlassen können, dass der EZB-Rat seine expansive Geldpolitik zügig beendet, wenn es aus Sicht der Preisstabilität notwendig ist“. Die Notenbanken dürften nicht „Gefangene der Staaten oder der Märkte werden und mit zahlreichen Nebenzielen überlastet werden“, betonte Weidmann. Die Gefahr sei, dass der EZB-Rat unter Druck gesetzt werde, seine lockere Geldpolitik länger als nötig fortzusetzen. Die EZB will noch bis mindestens Ende 2017 an ihrem milliardenschweren Kaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen festhalten.
  • Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mahnt eine geldpolitische Wende an, um in einer möglichen künftigen Rezession wieder Handlungsspielraum in Form wirkungsvoller Zinssenkungen zu haben. Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft zu ergreifen, um damit besser für den nächsten Schock oder Abschwung gewappnet zu sein, sagte BIZ-Generaldirektor Jaime Caruana auf der Generalversammlung am Sonntag.

Dividendenausschüttungen

  • Einhell Germany (0,80 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
12:00 Uhr - DE: Bundesbank Monatsbericht 06/17 
14:30 Uhr - US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Ma
14:30 Uhr - US: Chicago Fed National Activity Index Mai
18:00 Uhr - FR: Arbeitslosenzahl Mai

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13 Kommentare

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  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Vermeintliche schlechte Nachrichten sind seit einem Jahr immer Kaufkurse, So langsam müsste das jeder, aber schon wirklcih jeder begriffen haben. Man wundert sich, dass dies so lange funktioniert und darf gespannt sein, wie lange das noch so funktioniert bzw. der Krug zum Brunnen geht, bis er bricht.

    15:07 Uhr, 26.06. 2017
  • kingkong007
    kingkong007

    Vertiefung der Währungsunion ist mir nicht tief genug. Unter einem Gullideckel in

    Murmansk ist das tiefste Loch der Welt, da wäre sie gut aufgehoben.

    Schäuble im Handelsblatt:

    Deutschland sei bereit, weitere Schritte zur Vollendung der Bankenunion zu unternehmen, wie den Aufbau einer gemeinsamen Einlagensicherung.

    Wir schaffen das !

    12:57 Uhr, 26.06. 2017
  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Italien braucht schotter, schnell und was ist einfacher als Gold verkloppen ?

    12:00 Uhr, 26.06. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Unentschieden
    Unentschieden

    Schade um den armen Hai...

    Vielmehr würden mich allerdings die Gründe für den abrupten Kursrutsch von Gold vor einer Stunde interessieren.

    11:12 Uhr, 26.06. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen

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