Kommentar
17:45 Uhr, 27.12.2019

DAX beendet den Handel leicht im Plus - Rekordhoch noch nicht abgehakt

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  • Japan: Inflation im Großraum Tokio zieht an
  • BDI: Wirtschaftliche Lage bleibt schwierig
  • Fitch stuft Argentinien hoch
  • Deutsche Rüstungsexporte in Rekordhöhe
  • Türkei: Erdogan stellt E-Auto-Prototyp vor
  • Volkswagen erhöht Produktionsziel für E-Autos
  • Qiagen sagt eigene Übernahme ab
  • Lufthansa geht die Puste aus
  • Erste Tesla-Autos in China ausgeliefert
  • US-Börsenaufsicht untersucht Verkaufspraktiken von BMW

DAX

  • In einem ruhigen Umfeld beendete der deutsche Leitindex den Handel am Freitag um 0,27 Prozent höher bei 13.337 Punkten. Zu einem neuen Allzeithoch fehlen damit noch gut 250 Punkte. Die Rekordjagd des MDAX setzte sich mit einer erneuten Bestmarke fort, am Ende stand der Index jedoch 0,03 Prozent tiefer bei 28.537 Punkten. Börsianer sprachen von einem ruhigen Jahresausklang. "Es ist der entspannte Jahresausklang eines turbulenten, aber aus Kapitalmarktsicht mehr als versöhnlichen Jahres", sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Am Montag haben die Akteure eine letzte Chance, den DAX noch im alten Jahr auf einen neuen Höchststand zu treiben. Doch sie müssen sich dann sputen: denn der Handel in Frankfurt endet am 30. Dezember bereits um 14 Uhr. An Silvester und an Neujahr bleibt die Börse dann geschlossen, bevor am Donnerstag das neue Börsenjahr eingeläutet wird.
  • Der Kurs des Euro hat am Freitag kräftig zugelegt und ist deutlich über 1,11 US-Dollar gestiegen. Marktbeobachter sprachen von einer allgemeinen Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verlieh.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Den Frankfurter Flughafen werden in diesem Jahr erstmals mehr als 70 Mio. Passagiere nutze, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Diese Zahl sei bereits fünf Tage vor dem Jahreswechsel erreicht worden.
  • Der US-Elektroautobauer Tesla hat erstmals in China produzierte Wagen ausgeliefert. Am Montag würden die ersten Model-3-Autos die Fabrik in Shanghai verlassen, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Die Fabrikationsstätte in China wurde damit im Rekordtempo errichtet. Der Bau der ersten Tesla-Produktion außerhalb der USA begann im Januar. Mit der Fertigung startete Tesla bereits im Oktober.
  • Das Ziel von einer Mio. Elektroautos soll bereits Ende 2023 und damit zwei Jahre früher als bisher geplant erreicht werden, teilte Volkswagen am Freitag mit. Für 2025 rechne die Marke VW nun mit 1,5 Mio. produzierten Elektrofahrzeugen. Der Konzern will innerhalb von fünf Jahren 33 Mrd. Euro in die Elektromobilität investieren, ein Drittel davon entfällt auf die Marke VW.
  • Die Gewerkschaft Ufo hat vor dem Hintergrund des festgefahrenen Tarifstreits mit der Lufthansa Arbeitsniederlegungen noch in diesem Jahr angekündigt. Ufo teilte mit, es habe über die Weihnachtsfeiertage weitere Versuche der Schlichter für kurzfristige Lösungen gegeben. Diese Versuche seien erfolglos geblieben. Ein Lufthansa-Sprecher sagte lediglich, das Unternehmen sei weiterhin an einer großen Schlichtung interessiert. Streiks seien keine Lösung.
  • Der US-Elektroautobauer Rivian hat bei seiner vierten Finanzierungsrunde im laufenden Jahr 1,3 Mrd. Dollar bei Investoren eingesammelt. Dies teilte der Tesla-Konkurrent diese Woche mit. Die Initiative sei von der Fondsgesellschaft T. Rowe Price angeführt worden, zudem hätten sich Amazon, Ford und Blackrock beteiligt.
  • Die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) will den Kauf eines größeren Anteils am Essenslieferanten Deliveroo durch Amazon einer tieferen Prüfung unterziehen.
  • Der Biotechnologie-Konzern Qiagen hat am Dienstag mitgeteilt, dass Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen haben, dass das Unternehmen doch eigenständig bleiben soll. Die Vorstöße der Kaufinteressenten seien nicht überzeugend gewesen, hieß es zur Begründung. „!Wir haben ein starkes und differenziertes Portfolio an molekularen Testlösungen, das die Möglichkeit für signifikantes Wachstum bietet“, sagte Aufsichtsratschef Hakan Björklund.
  • Die US-Börsenaufsicht SEC nimmt sich die Vertriebsmethoden des Autobauers BMW zur Brust, wie die Behörde nach einem entsprechenden Bericht des „Wall Street Journal“ nun bestätigte. Welche Verkaufspraktiken bei BMW konkret überprüft werden ist noch völlig unklar. Im September aber hatte die SEC dem italienisch-amerikanischen Autobauer Fiat Chrysler eine Strafe wegen Irreführung von Investoren durch angeblich frisierte Verkaufszahlen verordnet.
  • Der Mitgründer und ehemalige CEO des Fahrdienstvermittlers Uber, Travis Kalanick, verlässt auf eigenen Wunsch den Verwaltungsrat des Unternehmens. Er wolle sich ab 2020 auf neue geschäftliche und philanthropische Projekte konzentrieren, teilte Kalanick am Dienstag in einer Mitteilung von Uber mit. Kalanick war 2017 nach einer Reihe von Skandalen als Vorstandschef zurückgetreten, hatte als Verwaltungsrat und Großaktionär aber weiter Einfluss behalten. Inzwischen hat er seine Anteile am Unternehmen größtenteils abgestoßen.
  • TUI profitiert laut Konzernchef Fritz Joussen von der Pleite des Konkurrenten Thomas Cook. Er erwarte, dass sich in Großbritannien rund ein Drittel der Kunden des seit September insolventen Rivalen Thomas Cook für TUI entscheide, sagte Joussen der „Rheinischen Post“. Für das Reisegeschäft 2020 ist der Manager optimistisch: „Für den aktuellen Winter liegen die Buchungen konzernweit mit vier Prozent im Plus, in Deutschland liegen die Buchungen ebenfalls auf diesem Niveau.“ Er rechne nicht damit, dass die Klimadebatte die Zahl der Flüge reduziere.

Konjunktur & Politik

  • Großbritannien und die EU sollten sich nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mehr Zeit für ihre Handelsgespräche nach dem Brexit einräumen. Beide Seiten sollten sorgfältig abwägen, ob der geplante Rahmen von elf Monaten ausreiche, sagte von der Leyen in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Tageszeitung “Les Echos”. „Es wäre vernünftig, Mitte des Jahres Bilanz zu ziehen und dann, falls nötig, sich auf eine Verlängerung der Übergangsphase zu einigen.”
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine neue Automarke vorgestellt. „Heute erleben wir einen historischen Tag für unser Land, erleben, wie ein Traum von 60 Jahren wahr wird", sagte Erdogan während der Vorstellung der Prototypen in Gebze bei Istanbul. Bei dem Wagen handelt sich um ein Elektrofahrzeug, das ab 2022 produziert soll. Der Name soll 2020 bekanntgegeben werden. Insgesamt soll es fünf Modelle geben.
  • Finanzinvestoren haben 2019 laut einer Studie für Übernahmen deutscher Firmen 30,2 Milliarden Euro in die Hand genommen. Das ist die höchste Summe seit der Finanzkrise 2007. Im Zuge mehrerer Milliarden-Transaktionen wuchs das Volumen um 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Die Zahl der Deals fiel zugleich um 10 auf 219.
  • Keine Trendwende in Sicht: Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 48 Wirtschaftsverbänden haben sich die Aussichten für 2020 in Teilen der deutschen Industrie zwar etwas aufgehellt. „Es ist ein zarter Hoffnungsschimmer, aber noch keine Entwarnung", sagte Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen IW, der dpa. „Die Unsicherheit wird hoch bleiben."
  • Das Bundeskartellamt hat 2019 Bußgelder in Höhe von 848 Mio. Euro gegen insgesamt 23 Unternehmen bzw. Verbände und 12 natürliche Personen wegen verbotener Kartellabsprachen verhängt, rund 1.400 Zusammenschlüsse von Unternehmen geprüft, 104 Nachprüfungsanträge in Vergabesachen erhalten und zahlreiche Missbrauchsverfahren geführt, wie aus dem Jahresrückblick der Behörde hervorgeht.
  • Die Demokraten im US-Senat fordern im anstehenden Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump untern anderem auch die Herausgabe von wichtigen Dokumenten. In einem Schreiben des demokratischen Minderheitsführers im Senat, Chuck Schumer, an seine Kollegen in der Kammer heißt es, auf Anordnung von Trump hätten sich Regierungsstellen geweigert, auch nur ein einziges Dokument zur Aufklärung der Ukraine-Affäre herauszugeben. Die Demokraten beschuldigen Trump, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlungen gegen seinen Rivalen Joe Biden gedrängt zu haben, um die US-Wahl 2020 zu beeinflussen.
  • Die Türkei will in den nächsten dreizehn Jahren gut 3 Mrd. Euro in die Entwicklung und den Bau eines eigenen Elektroautos investieren, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Amtsblatt der Regierung in Ankara berichtet. Jährlich sollen in einer Fabrik in der Provinz Bursa bis zu 175.000 Fahrzeuge produziert werden.
  • Die deutschen Familienunternehmen schauen wenig zuversichtlich auf das neue Jahr. Nur 48 % rechnen 2020 mit einem Wachstum, wie aus einer Umfrage der Verbände “Die Familienunternehmer” und “Die jungen Unternehmer” hervorgeht.
  • Die Inflation auf Verbaucherebene im Großraum Tokio stieg im Dezember in der von der Bank of Japan besonders beobachteten Kernrate von 0,6 Prozent im Vormonat auf 0,8 Prozent, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten eine unveränderte Rate erwartet.
  • Die FDP-Europapolitikerin Nicola Beer hat sich für eine europäische Verfassung ausgesprochen. Die geplante Konferenz zur Zukunft Europas sollte aus ihrer Sicht ein „Konvent" werden, um Änderungen der EU-Verträge vorzubereiten, sagte die Vizepräsidentin des Europaparlaments der dpa. „Wenn wir Europa sanieren, dann brauchen wir auch eine gemeinsame Basis. Und die ideale Basis wäre eine europäische Verfassung."
  • Der SPD-Umweltexperte Matthias Miersch hat vorgeschlagen, bei Neubauten ein Pflicht für Solar-Energie einzuführen. „Wir müssen dazu kommen, dass auf und an unseren Gebäuden Photovoltaik flächendeckend zum Einsatz kommt. Hier gibt es derzeit zu viele bürokratische Hürden. Ich könnte mir bei Neubauten auch die Pflicht zu Nutzung von Photovoltaik vorstellen“, so Miersch gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
  • Nach Einschätzung der deutschen Wirtschaft wird auch 2020 ein herausforderndes Jahr. „Die Lage besonders für die Industrie bleibt schwierig", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf der dpa. Der Bundesverband der Deutschen Industrie rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 % im kommenden Jahr.
  • Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität von Argentinien angehoben. Die Bewertung der Kreditwürdigkeit steige um zwei Stufen von "Restricted Default" (RD) auf "CC", teilte Fitch mit. Das argentinische Parlament hatte am Samstag ein Notstandsgesetz verabschiedet. Dieses ermächtigt die neue Regierung, die Staatsschulden neu mit den Gläubigern zu verhandeln.
  • Die von der Bundesregierung genehmigten Rüstungsexporte haben in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2015 wurde mit knapp acht Mrd. Euro bereits zum 15. Dezember übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus zu diesem Zeitpunkt um 65 Prozent.

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