Kommentar
17:45 Uhr, 03.01.2017

DAX auf Berg- und Talfahrt - Die Inflation in Deutschland ist zurück

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  • Syngenta-Übernahme: EU-Kommission verlängert Prüffrist
  • SPD will Abgeltungssteuer abschaffen
  • Devisen: Türkische Lira fällt auf frisches Rekordtief
  • Arbeitslosenzahl in Deutschland steigt im Dezember auf 2,568 Mio.
  • Apple-Zulieferer will fast alle Mitarbeiter durch Roboter ersetzen
  • London Stock Exchange verkauft Clearing-Tochter
  • Ehemaliger Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain mit neuem Job
  • RIB Software will Umsatz mit Joint Venture verzehnfachen
  • Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich in starker Verfassung
  • Starke Stimmungsdaten aus der chinesischen Industrie

DAX

  • Der DAX hat am Dienstag nur zeitweise an den guten Jahresstart vom Vortag anknüpfen können. Gute Einkaufsmanagerindizes aus China, Großbritannien und der US-Industrie sorgten zwar vorübergehend für Rückenwind, allerdings konnten die Gewinne nicht bis zum Handelsende gehalten werden. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,12 Prozent bei 11.584,24 Punkten.

Unternehmensnachrichten

  • Die EU-Kommission hat ihr Prüffrist für die Übernahme von Syngenta durch den chinesischen Chemiekonzern Chemchina um zehn Tage verlängert. Die Verlängerung erfolgte auf Antrag der beiden Unternehmen, die sich damit ausreichend Zeit verschaffen wollen, um mögliche Abhilfemaßnahmen, die die Genehmigung erleichtern könnten, zu diskutieren. Beide Unternehmen seien weiter zuversichtlich, dass die Transaktion abgeschlossen werde, hieß es.
  • Laut „Nikkei" muss Apple die Produktion seines Flaggschiffs iPhone 7 um weitere 10 % zurückfahren. Dabei soll vor allem die Nachfrage nach dem 4,7 Zoll großen Modell geringer ausfallen als erhofft.
  • Der Finanzinvestor KKR ist laut einem Bericht von „The Post“ weiter an einer Übernahme des Pharmaunternehmens Depomed interessiert. Im Gespräch sei eine Fusion mit der zu KKR gehörenden Arbor Pharmaceuticals.
  • Der Verkaufsprozess des Europa-Geschäfts des US-Konzerns Office Depot an die Aurelius SE & Co. KGaA ist abgeschlossen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen bewahrt.
  • Der Rechtsdienstleister MyRight hat beim Landgericht Braunschweig die erste Musterklage im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal gegen den Volkswagen-Konzern eingereicht. Der Kläger verlangt die Rücknahme seines Fahrzeugs und will den vollen Preis erstattet haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat einen Großauftrag für den Bau von Windturbinen in Argentinien erhalten. Die Gesamtleistung liegt bei 148 Megawatt.
  • Die London Stock Exchange (LSE) hat ein unwiderrufliches Barangebot des Konkurrenten Euronext N. V. für die Übernahme ihrer Pariser Abrechnungs- und Abwicklungstochter LCH.Clearnet SA erhalten. Der Kaufpreis beträgt 510 Mio. Euro. Im Zuge der Fusion von Deutscher Börse und der LSE soll LCH.Clearnet verkauft werden, um kartellrechtliche Bedenken der EU-Kommission auszuräumen.
  • In einem Kommentar der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird Infineon als „Leckerbissen für die Branchengrößen“ bezeichnet. Der deutsche Halbleiterkonzern habe sich mit seiner Strategie auf attraktive Spezialgebiete wie Auto, Energie und Internet der Dinge erfolgreich und führend positioniert. Die Einschätzung könnte heute für etwas Übernahmephantasie sorgen.
  • Der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn will mittelfristig in den chinesischen Werken fast nur noch Maschinen arbeiten lassen, wie der für Automatisierung zuständige Manager Dai Jia-Peng dem Internetdienst "Digitimes" sagte. Es gehe darum, ganze Fabriken zu automatisieren.
  • Der ehemalige Chef der Deutschen Bank Anshu Jain hat eine neue Aufgabe beim beim New Yorker Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald angetreten. Der 53-Jährige solle sich künftig als „President" an der Seite des Vorstandschefs Howard Lutnick um die Wachstumsstrategie kümmern, teilte das Unternehmen mit. Jain war 2015 nach drei glücklosen Jahren bei der Deutschen Bank abgetreten und hatte dann an John Cryan übergeben.
  • Die Handelsbilanz der Deutschen Börse hat sich im vergangenen Jahr ist trotz der bahnbrechenden Ereignisse des Brexit und der US-Wahlen verringert. So seien die Handelsumsätze am Kassamarkt um 16 Prozent auf 1,38 Bio. Euro zurückgegangen, teilte der Börsenbetreiber mit.
  • Der IT-Dienstleister für die Baubranche RIB Software will mithilfe des Joint Ventures mit dem US-Auftragsfertiger Flex den Umsatz verzehnfachen. „Für RIB erwarten wir aus dem Joint Venture bei Erreichen eines Marktanteils von fünf Prozent jährliche Einnahmen von 800 Millionen Euro", sagte Vorstandschef Thomas Wolf der „Börsen-Zeitung“. 2015 erzielte das im TecDAX notierte Unternehmen 82 Millionen Euro Umsatz.
  • Das SDAX-Mitglied Grenke hat leicht durchwachsene Neugeschäftszahlen vorgelegt. Die Gruppe steigerte in 2016 das Neugeschäft um 15,8 Prozent auf 1,974 Mrd. Euro. Davon entfielen 1,593 Mrd. Euro (+17,1 %) auf den Leasingbereich. Die Marge zeigte sich rückläufig. Der Deckungsbeitrag 2 des Neugeschäfts im Segment Leasing erreichte 265,9 Mio. Euro (Vj: €245,5 Mio). Dies entspricht einer DB2-Marge der Leasingsparte von 16,7 Prozent (Vj: 18,1 %).

Konjunktur & Politik

  • Die Stimmung in der US-Industrie könnte zum Jahresende besser kaum sein. Der Einkaufsmanagerindex ISM für das Verarbeitende Gewerbe in den USA ist von 53,2 Punkten im Vormonat auf 54,7 Punkte angestiegen, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Schnitt nur mit 53,8 Punkten gerechnet.
  • Die Bauausgaben in den USA sind im November um 0,9 Prozent geklettert. Von Experten erwartet wurde eine Plus von 0,5 Prozent, was dem Zuwachs vom Vormonat entsprochen hätte.
  • Die Inflationsrate in Deutschland ist zum Jahresende um nach oben gesprungen. In der nationalen Abgrenzung kletterte die Jahresteuerung von 0,8 Prozent im November auf 1,7 Prozent im Dezember. Dies ist der höchste Anstieg der Lebenshaltungskosten seit Juli 2013.
  • Im Dezember 2016 waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit auf saisonbereinigter Basis 17.000 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,0 Prozent. Die nicht-saisonbereinigte Arbeitslosenzahl liegt zum Jahresende 2016 bei 2,568 Mio., dies ist der niedrigste Stand in einem Dezember seit der Wiedervereinigung. Dennoch waren 36.000 mehr Männer und Frauen arbeitslos gemeldet gewesen als im Vormonat November (und 113.000 weniger als vor einem Jahr). Im Gesamtjahr 2016 waren im Durchschnitt weniger als 2,7 Mio. Personen arbeitslos gemeldet.
  • Der Einkaufsmanagerindex für die britische Industrie ist im Dezember auf ein Mehr-Jahreshoch gestiegen. Der Wert legte zum Vormonat um 2,5 Punkte auf 56,1 Punkte zu, wie das Marktforschungsunternehmen IHS Markit mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit zweieinhalb Jahren.
  • US-Topwissenschaftler haben den designierten US-Präsidenten Donald Trump aufgefordert, an dem Atomabkommen mit dem Iran festzuhalten. Es sei ein entscheidendes strategisches Gut und biete ein starkes Bollwerk gegen ein mögliches iranisches Atomwaffenprogramm, heißt es in einem Brief, den 37 Wissenschaftler unterzeichneten - darunter Nobelpreisträger und frühere Atombombenbauer.
  • SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann will die Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge abschaffen. „Wir wollen die gleiche steuerliche Behandlung für Kapital und Arbeit", sagte Oppermann der Deutschen Presse-Agentur. Mit der seit 2009 geltenden Abgeltungsteuer werden Zinsen, Dividenden und andere Kapitalerträge pauschal mit 25 Prozent besteuert. Bei einem Wegfall müssten Steuerzahler auf Kapitalerträge wieder ihren persönlichen Einkommensteuersatz zahlen, der oft höher ausfällt.
  • In Frankreich ist die nach europäischen Standards ermittelte Inflationsrate (HVPI) im Dezember um 0,8 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, wie das Statistikamt Insee mitteilte. Damit legten die Verbraucherpreise etwas mehr als im November zu.
  • Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich weiterhin in starker Verfassung. Wie das Statische Bundesamt am Montag mitteilte, waren im Jahresdurchschnitt 43,4 Mio. Menschen erwerbstätig. Das sind rund 425.000 bzw. 1 Prozent mehr als im Vorjahr. Während die Zahl der Arbeitnehmer auf 39,1 Mio. zulegte, sank diese bei den Selbstständigen leicht.
  • Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China legte im Dezember auf 51,9 Punkte zu. Befragte Experten hatten lediglich 50,9 Zähler erwartet, was dem November-Wert entsprochen hätte. Der Dezember-Wert des Indikators ist der höchste seit Januar 2013.

Devisen

  • Der Euro setzt am Dienstag seine Talfahrt vom ersten Handelstag des neuen Jahres fort und notierte bislang bei 1,0379 US-Dollar im Tief. Am Devisenmarkt nimmt der Handel erst heute richtig Fahrt auf, da in vielen Finanzzentren weltweit, darunter London und New York, gestern noch ein Feiertag war.
  • Die Schwäche der türkischen Lira im Handel zum US-Dollar hält an. TRY/USD gibt am Mittag weitere 1,25 Prozent ab und setzt auf 0,2782 zurück. Marktbeobachter erklären die Kursschwäche mit dem jüngsten Terroranschlag in Istanbul und einer unerwartet starken Inflation im Dezember.

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4 Kommentare

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  • godfather
    godfather

    Jedes Volk wählt sich die "Volksvertreter", die es verdient. Mit den (finanz)politischen Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit sind und werden die Weichen für eine MEGA-Krise doch gerade erst gestellt und es ist zu befürchten, dass die Deutschen diesen Sachverhalt (mal wieder) erst begreifen, wenn er eingetreten ist.

    16:30 Uhr, 03.01. 2017
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