Kommentar
22:35 Uhr, 17.04.2018

US-Indizes mit soliden Gewinnen - IBM rutscht über fünf Prozent ab

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • IBM trotz guter Zahlen mit starken Verlusten
  • Goldman Sachs verdient prächtig
  • ZEW-Konjunkturerwartungen brechen im April ein
  • Studie: Neuer Dividenden-Rekord in Deutschland
  • Positive Signale aus der US-Bauwirtschaft
  • Chinas Wachstum erneut über Regierungsziel
  • Peking erleichtert ausländische Investitionen
  • US-Strafzölle: EU reicht Beschwerde bei der WTO ein
  • Großbritannien: Arbeitslosigkeit auf tiefstem Stand seit 1975 
  • Tesla setzt Model 3-Produktion erneut aus
  • Bayer: Temasek erhöht Anteil auf vier Prozent
  • Netflix schwimmt weiter auf der Erfolgswelle
  • Drägerwerk schaut etwas skeptischer auf das laufende Jahr
  • Sixt Leasing blickt positiv auf die weitere Geschäftsentwicklung

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt hellt sich das Sentiment weiter auf. Angesichts freundlicher Wirtschaftsdaten aus den USA und China und einer insgesamt erfreulich anlaufenden Berichtssaison in den USA legte der DAX am Dienstag um 1,57 Prozent auf 12.585,57 Punkte zu. Da spielte es fast keine Rolle, dass die heute gemeldeten ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland angesichts der geopolitischen Risiken im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt und wegen des Handelsstreits auch im April deutlich eingebrochen sind. Am Markt wird aktuell das Szenario gespielt, dass die Realität weit weniger düster ausfallen dürfte als zuletzt erwartet wurde.
  • Anleger wenden sich von der Geopolitik ab und der Gewinnsaison zu, und sorgen damit dafür, dass US-Aktien heute den zweiten Tag in Folge ansteigen und die großen Indizes erstmals seit dem 21. März gemeinsam über ihre 50-Tage-Linie hieven. Zu den großen Namen die besser als erwartete Zahlen meldeten, gehörten Netflix, Goldman Sachs, Johnson & Johnson und UnitedHealth. Während Netflix mit einem Plus von über neun Prozent auf ein neues Allzeithoch steigen konnte, verlor Goldman Sachs 1,65 % und zog den Finanzsektor mit ins Minus, was eigentlich kein gutes Omen für eine nachhaltige und breit angelegte Aufwärtsbewegung darstellen sollte. Nachbörslich rutschte IBM nach wenig inspirierenden Zahlen über fünf Prozent ab. Der Ölpreis erfuhr durch einen überraschenden Rückgang der Lagerbestände neue Impulse.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • IBM rutscht nachbörslich über fünf Prozent ab, obwohl das Unternehmen die Erwartungen für Gewinn und Umsatz übertreffen konnte. Der Umsatz stieg abgelaufenen Quartal um 5 % auf rund 19 Milliarden Dollar und der Gewinn stieg um 4 % auf 2,45 Dollar je Aktie. Bei Aktionären kommt es vor allem schlecht an, dass der Konzern für das Geschäftsjahr mit nur 13,8 Dollar Gewinn je Aktie rechnet, was vier Cent unter den Erwartungen der Wall Street liegt.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat zu Jahresbeginn von der Unruhe an den Finanzmärkten profitiert und den Nettogewinn um 26 Prozent auf 2,8 Mrd. US-Dollar gesteigert. Die Geschäfte seien quer durch alle Sparten solide gelaufen, so CEO Lloyd Blankfein. Die Erträge kletterten um ein Viertel auf 10,0 Mrd. US-Dollar.
  • Der US-Konsumgüter und Pharmakonzern Johnson & Johnson ist im ersten Quartal kräftig vor allem dank eines florierenden Geschäfts im Ausland und neuer Medikamente gewachsen. Der Umsatz stieg um 12,6 Prozent auf 20 Mrd. US-Dollar. Im Gesamtjahr traut sich der Konzern nun mehr Umsatz zu.
  • Der US-Krankenversicherer UnitedHealth hebt nach einem überraschend guten Jahresstart die Gewinnprognose für 2018 an. So soll der bereinigte Gewinn je Aktie statt 12,30 bis 12,60 nun 12,40 bis 12,65 Dollar erreichen. Der Überschuss im 1. Quartal stieg um ein Drittel auf 2,8 Mrd. Dollar.
  • Der Online-Streamingdienst Netflix bleibt auf Erfolgskurs. Die Nutzerzahlen steigen, ebenso Umsatz und Gewinn – und das alles stärker, als erwartet. Der Nettgewinn kletterte von 178 Mio. im Vorjahr auf 290 Mio. US-Dollar, der Umsatz stieg rasant um gut 40 Prozent auf 3,7 Mrd. Dollar. Insgesamt gewann Netflix im Zeitraum Januar bis Ende März netto 7,4 Mio. Kunden dazu, davon 5,5 Mio. außerhalb des US-Heimatmarktes.Mittlerweile hat Netflix 125 Mio. Nutzer. Für 8 Mrd. Dollar sollen in diesem Jahr Serien, Filme, Dokumentationen und Comedy-Formate produziert werden.
  • Tesla hat offenbar erhebliche Produktionsprobleme, vor allem beim Model 3. Die Produktionsbänder sollen erneut stillliegen. JPMorgan äußerte sich entsprechend skeptisch. Die Analysten verweisen auf die wachsende Konkurrenz durch deutsche Autobauer. Tesla auf der Weltrangliste der wichtigsten E-Autobauer erst auf Platz 4 zu finden.
  • EU-Justizkommissarin Věra Jourová hält die Entschuldigung von Facebook-CEO Zuckerberg für den Datenskandal für ungenügend. Über den Schaden für die Gesellschaft und die demokratische Debatte habe Zuckerberg nichts gesagt.
  • Der singapurische Staatsfonds Temasek hat in den deutschen Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer investiert. Temasek kaufe im Rahmen einer Kapitalerhöhung 31 Mio. neue Aktien zu einem Emissionspreis von drei Mrd. Euro hinzu, teilte das Leverkusener Unternehmen mit. Mit dem Erwerb von 3,6 Prozent an Bayer steigt der gesamte Anteil Temaseks am Konzern auf 4 Prozent. Die für die Übernahme von Monsanto geplante Kapitalerhöhung könnte damit niedriger ausfallen.
  • Wacker Chemie kauft von SynCo Bio Partners Luxembourg einen Produktionsstandort in den Niederlanden zur Herstellung von Biopharmazeutika, Lebendbakterien und Impfstoffen. Zur Höhe des Kaufpreiseswurde Stillschweigen vereinbart.
  • Drägerwerk blickt etwas zurückhaltender auf das laufende Geschäftsjahr. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern zwar unverändert ein Umsatzwachstum von währungsbereinigt zwischen 2,0 und 5,0 Prozent und eine Ebit-Marge zwischen 4,0 und 6,0 Prozent. Aufgrund der verhaltenen Geschäftsentwicklung im ersten Quartal werde die Marge aber „vermutlich im unteren Bereich der prognostizierten Bandbreite liegen“, hieß es.
  • Wenn die VW-Sparte Truck & Bus wie geplant im nächsten Jahr an die Börse geht, dann ist für das traditionelle MAN-Geschäft mit großen Schiffsmotoren und Kompressoren kein Platz mehr. Die MAN-Tochter Diesel & Turbo soll nicht mit an die Börse. Die schweren Diesel- und Turbomaschinen haben mit dem Geschäft der Lkw und Busse nichts gemeinsam, und sie passen auch nicht in die "Börsenstory", wie VW-Lkw-Chef Andreas Renschler der FAZ sagte.
  • Die australische Hochtief-Tochter Cimic hat im ersten Quartal den Nettogewinn und Umsatz um jeweils sieben Prozent auf 172 Mio. bzw. 3,2 Mrd. Australische Dollar gesteigert. Für das laufende Jahr peilt Cimic weiter einen Gewinn von 720 bis 780 Mio. Dollar an.
  • Die Sixt Leasing SE blickt nach dem Rekordumsatz 2017 positiv auf die weitere Geschäftsentwicklung. Demnach ist der Vorstand zuversichtlich, im laufenden Geschäftsjahr 2018 ein Wachstum des Konzernumsatzes um mindestens ein Drittel auf mehr als eine Mrd. Euro zu erreichen. Für das EBITDA und das EBT geht der Vorstand jeweils unverändert von einer Steigerung um rund zwei Drittel auf rund 400 Mio. Euro bzw. rund 50 Mio. Euro bis zum Geschäftsjahr 2021 aus.
  • Der japanische Autobauer Toyota will ab dem Jahr 2021 in den USA Autos anbieten, die untereinander Netzwerke aufbauen und Daten austauschen können. Damit sollen Unfälle vermieden werden.

Konjunktur & Politik

  • Die Weiterentwicklung des Euro-Rettungsschirms ESM zu einem europäischem Währungsfonds ist nur mit einer Änderung der EU-Verträge möglich. Dies sagte Bundeskanzlerin Angela Merkal am Dienstag in einer Sitzung der Unionsfraktion. Einer Änderung der EU-Verträge müsste auch der Bundestag zustimmen. Die EU-Kommission hält hingegen auch eine Umwandlung ohne Vertragsänderungen für denkbar.
  • Syrien: Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden bei Aufständischen in Duma verbotene Chemiewaffen und ein Chemie-Labor gefunden. Saudi-Arabien erwägt unterdessen laut seinem Außenminister die Entsendung von Truppen einer islamischen Koalition nach Syrien und hat den USA einen entsprechenden Vorschlag gemacht.
  • In der EU soll der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent sinken. Ein entsprechenden Gesetzentwurf wurde vom EU-Parlament heute abgesegnet. Wie aus einem jüngst veröffentlichten IEA-Report hervorging, ist der CO2-Output in Europa ganz entgegen den offiziellen Bemühungen deutlich angestiegen.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft unverändert mit jeweils 3,9 Prozent für dieses und nächstes Jahr bekräftigt. Für die Zeit danach sieht der Währungsfonds allerdings Wachstumsrisiken,
  • Die Industrieproduktion in den USA konnte im März überraschend stark zulegen. Die Erzeugung erhöhte sich zum Vormonat um 0,5 Prozent, teilte die US-Notenbank Fed mit. Analysten hatten einen Zuwachs um nur 0,3 Prozent erwartet. Der Zuwachs folgt auf einen deutlichen Anstieg im Vormonat von 1,0 Prozent. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie stieg um 0,3 auf 78,0 Prozent.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA legte im März um 1,9 Prozent zum Vormonat auf annualisiert 1,319 Mio. zu. Das ist deutlich mehr als von Analysten erwartet. Die zeitlich vorgelagerten Baugenehmigungen erhöhten sich zugleich ebenfalls stärker als prognostiziert um 2,5 Prozent auf (annualisiert) 1,354 Mio.
  • Die USA werfen russischen Hackern eine weltweite Cyberattacke auf zentrale Elemente des Internets vor. Von der Regierung in Moskau unterstütze Gruppen hätten Router infiziert, erklärten US-Behörden.
  • Deutschlands Aktiengesellschaften werden dieses Jahr einer Studie zufolge in der Summe so viel Dividende ausschütten wie nie zuvor. Die Auszahlung von rund 600 untersuchten Unternehmen steigt im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent auf insgesamt 52,6 Mrd. Euro, wie aus einer Untersuchung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), der privaten FOM Hochschule in Essen und der Research-Plattform "Dividenden-Adel" hervorgeht. Davon werden die 30 DAX-Unternehmen rund 35,8 Mrd. Euro auszahlen. Die MDAX-Firmen schütten rund 9,5 Mrd. Euro aus und damit acht Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im April abermals deutlich zurückgegangen. Der Indikator rutschte auf minus 8,2 Punkte - 13,3 Zähler weniger als im Vormonat und 26,0 Punkte weniger als im Februar, teilte das ZEW-Institut in Mannheim mit. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 23,5 Punkten und wird inzwischen erheblich unterschritten. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage ist um 2,8 auf 87,9 Punkte gesunken. „Der Rückgang der Erwartungen ist vor allem auf den internationalen Handelskonflikt mit den USA sowie die aktuelle Situation im Syrienkrieg zurückzuführen“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.
  • China will die Begrenzungen für ausländische Investoren aufgeben. Im Geschäft mit Nutzfahrzeugen solle die Grenze für ausländische Beteiligungen im Jahr 2020 fallen, bei Pkw im Jahr 2022, teilte die staatliche Kommission für nationale Entwicklung und Reformen mit. In den Sektoren Luft- und Schifffahrt soll die Grenze bereits in diesem Jahr fallen. Bislang konnten ausländische Firmen sich nur beteiligen, wenn ein chinesischer Investor die Mehrheit in Händen hielt. Diese Praxis ist von westlichen Konzernchefs und Politikern des Öfteren kritisiert worden.
  • Die Arbeitslosenquote in Großbritannien ist in den drei Monaten bis Februar um 0,1 auf 4,2 Prozent zurückgegangen, so das Statistikamt ONS. Das ist der tiefste Stand seit über 40 Jahren. Analysten hatten mit einer unveränderten Quote von 4,3 Prozent gerechnet.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zufolge fallen Subventionen für erneuerbare Energien in wenigen Jahren weg. "Ich gehe davon aus, dass die erneuerbaren Energien in den nächsten vier bis fünf Jahren, ihre Wettbewerbsfähigkeit vollständig erreicht haben, und dass wir dann imstande sein werden, erneuerbare Energien ohne zusätzliche Subventionen zu finanzieren", so Altmaier.
  • Die Wirtschaft Chinas ist im ersten Quartal mit 6,8 Prozent stärker gewachsen als von der Regierung avisiert. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet. Das Jahresziel der Regierung wurde aber nur mit "rund 6,5 Prozent" angegeben. Ökonomen gehen davon aus, dass der Handelskonflikt mit den USA noch keinen negativen Einfluss auf die Wirtschaftsleistung ausgeübt hat.
  • Die Europäische Union hat im Streit um die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium-Importe Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO eingereicht. In der online einzusehenden Erklärung der EU wird ein Schlichtungsverfahren gefordert. Die EU ist von den Zöllen aktuell noch ausgenommen, allerdings nur vorläufig.
Termin des Tages: 11:00 Uhr DE: ZEW-Konjunkturerwartungen April

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2 Kommentare

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  • netzadler
    netzadler

    wenn Robert fisk sich nicht von den russen hat verarschen lassen, was ich mir nur mit sehr viel phantasie vorstellen kann, hat der westen spätestens seit heute ein massives glaubwürdigkeitsproblem.

    ich bereite Shorts in den indices vor

    15:32 Uhr, 17.04. 2018
    1 Antwort anzeigen

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