Kommentar
22:35 Uhr, 06.11.2018

US-Indizes mit Schlussspurt - Midterm Election: DAX zeigt keine klare Richtung

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  • US-Kongresswahlen: Demokraten liegen vorne
  • Abschwung in der Eurozone verfestigt sich
  • Deutsche Industrie mit Auftragszuwachs
  • US-Kongresswahlen im Blick
  • Amazon will zwei weitere Hauptsitze eröffnen
  • Deutsche Post steckt mitten in der PeP-Sanierung
  • SGL Carbon erhöht Umsatzprognose für 2018
  • Jungheinrich hebt Jahresziele an
  • Schaeffler schließt Werke in Großbritannien
  • Bei Hugo Boss läuft es nicht rund

DAX & US-Markt

  • Im Vorfeld der US-Kongresswahlen halten sich die Anleger auch am deutschen Aktienmarkt bedeckt. Der DAX beendete den Handel am Dienstag beinahe unverändert mit einem Minus von 0,09 Prozent bei 11.484,34 Zählern. Bei der Midterm Election werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie 35 der 100 Sitze im Senat neu vergeben. In etlichen Bundesstaaten finden zudem Gouverneurswahlen statt. Derzeit halten in beiden Kammern des Kongresses die Republikaner von Präsident Trump eine Mehrheit. Sollte sich das ändern, wird das Regieren für ihn schwieriger. Laut Umfragen könnten die oppositionellen Demokraten zumindest das Repräsentantenhaus zurückgewinnen. Sollte Trump aber wider Erwarten die Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen können, so würde sich dies wahrscheinlich positiv auf die Wall Street auswirken. Ein Gewinn der Demokraten hat hingegen das Potenzial, die Aktienkurse unter Druck zu setzen. Mit Ergebnissen wird in den frühen Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit am Dienstag gerechnet.
  • US-Aktien gehen heute dank einer Schlussrally durchweg mit soliden Gewinnen aus dem Handel. Angeführt wird der Gesamtmarkt von den Sektoren Materialien (+1,6 %) und Industrie (+1,1 %), was ebenso wie die Outperformance des Dow (+0,7 %) gegenüber dem Russell 2000 (+0,6 %) ein Fingerzeig dafür sein könnte, dass derzeit vorsichtig auf eine Lösung im Handelskonflikt spekuliert wird (in der Tat hatte zuvor der chinesische Vize-Präsident Bereitschaft für eine Einigung mit den USA signalisiert). Bezüglich den Midterms, deren Ausgang erst in den frühen Morgenstunden festzustellen ist, sehen derzeit bis auf Rasmussen alle Meinungsforscher einen Sieg der Demokraten bei der Schlacht ums Repräsentantenhaus. Sollte Rasmussen allerdings recht behalten, und die Republikaner tatsächlich das “House” verteidigen können, dann würde dies nach Ansicht von Goldman Sachs die Aussicht auf eine glimpfliche Lösung im Handelsstreit befördern, da sich der Präsident in diesem Szenario schnellstmöglich der Steuerreform und den Infrastrukturprojekten zuwenden werde - Dinge welche bei einem Wahlsieg der Opposition stark unwahrscheinlich werden.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Amazon wird laut Medien nicht einen weiteren Hauptsitz eröffnen, sondern zwei. Die entstehenden Arbeitsplätze und die nötigen Büroflächen würden bei dem neuen Plan zwischen den beiden Standorten geteilt, schrieb das "Wall Street Journal". Dadurch würden anstelle von 50 000 Jobs in einer Stadt je 25 000 in zweien entstehen. Eine Entscheidung könne noch in dieser Woche fallen.
  • Laut der Wirtschaftszeitung „Nikkei“ hat Apple seinen asiatischen Smartphone-Fertigern mitgeteilt, dass sie die Pläne für weitere Produktionslinien für das kürzlich eingeführte iPhone XR auf Eis legen sollen. In der vergangenen Woche hat Apple die Analysten mit der Umsatzprognose für das laufende Weihnachtsgeschäft enttäuscht und angekündigt, zukünftig die Absatzzahlen für seine Produkte nicht mehr zu veröffentlichen.
  • Von Juli bis September stieg der Umsatz des Pharmakonzerns Eli Lily um 7 Prozent auf knapp 6,1 Mrd. Dollar. Die Nachfrage nach neuen Medikamenten war anhaltend stark. Unter dem Strich konnte der Konzern seinen Gewinn mit 1,15 Mrd. Dollar mehr als verdoppeln.
  • General Electric verkauft sein Firmen-Leuchtengeschäft an einen Finanzinvestor. Die Leuchten-Tochter Current gehe an American Industrial Partners, teilte der Konzern mit. Der Deal soll im Frühjahr abgeschlossen werden, der Verkaufspreis wurde nicht genannt
  • Facebook hat kurz vor der Kongresswahl in den USA Dutzende verdächtige Konten gesperrt, um einer möglichen Einmischung in die Abstimmung vorzubeugen.
  • Der Modekonzern Ralph Lauren hat seinen Umsatz im zweiten Quartal um 2 % auf 1,69 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn legte auf bereinigter Basis auf 2,26 Dollar, nach 1,99 Dollar je Aktie vor Jahresfrist.
  • Der Autozulieferer Schaeffler zieht sich teilweise aus Großbritannien zurück. Zwei von drei Werken sollen geschlossen werden, die beiden Logistikzentren werden zusammengelegt, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt beschäftigt Schaeffler in dem Land gut 1.000 Mitarbeiter. Der Brexit sei nicht alleine maßgeblich, habe die Entscheidung aber beschleunigt, hieß es.
  • Die Volkswagen-Kernmarke VW kommt beim geplanten Stellenabbau voran. Bisher seien mehr als 5.600 Stellen netto abgebaut worden, teilte das Unternehmen in einer Präsentation anlässlich einer Investorenveranstaltung mit. Das seien rund 1.200 Jobs mehr als im "Zukunftspakt" getauften Sparpakt zu diesem Zeitpunkt vorgesehen.
  • Die Deutsche Post hat im vergangenen Quartal aufgrund hoher Kosten für die Sanierung des Brief- und Paketgeschäfts einen herben Gewinnrückgang verzeichnet. Der Überschuss brach um 77 Prozent auf 146 Mio. Euro ein. Der operative Gewinn (Ebit) fiel um 55 Prozent auf 376 Mio. Euro. Analysten hatten für das dritte Quartal mit einem noch stärkeren Einbruch gerechnet. Die eingeleiteten Kostensenkungen sollen dazu beitragen, beim Ebit bis zum Jahr 2020 die Schwelle von 5 Mrd. Euro zu überschreiten.
  • Der Modehändler Zalando erwartet im vierten Quartal ein Umsatzwachstum von 20 bis 25 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im dritten Quartal steigerte Zalando den Umsatz um 11,7 Prozent auf 1,20 Mrd. Euro und verzeichnete ein bereinigtes EBIT von minus 38,9 Mio. Euro. Dies entspricht einer Negativ-Marge von 3,2 Prozent.
  • Der Modekonzern Hugo Boss hat ein schwieriges Quartal hinter sich. Der Konzerngewinn sank um 18 Prozent auf 66 Mio. Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) verringerte sich um 12 Prozent auf 126 Mio. Euro. Der Konzern musste viele Rabatte geben, um die Ware im heißen Sommer an die Kundschaft zu bringen. Der Umsatz blieb stabil bei 710 Mio. Euro. Im vierten Quartal soll das Geschäft wieder runder laufen, die Jahresziele bestätigten die Metzinger.
  • Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich erhöht dank einer guten Auftragslage erneut seine Jahresziele für Umsatz und Auftragseingang. So rechnet das Unternehmen nun mit einem Konzernumsatz von 3,65 bis 3,75 Mrd. Euro. Vorher lag die Spanne bei 3,6 bis 3,7 Mrd. Euro. Der Auftragseingang soll nun zwischen 3,85 und 3,95 Mrd. Euro liegen (zuvor 3,75 bis 3,85 Mrd. Euro). Im dritten Quartal legten die Erlöse im Jahresvergleich um 10,6 Prozent auf 915 Mio. Euro zu.
  • Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa hat im vierten Quartal dank einer robusten Auftragslage den Umsatz um 12 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro gesteigert. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erhöhte sich auf 215 Mio. Euro. Vor Jahresfrist hatte Siemens Gamesa hier noch einen Verlust von 19 Mio. verzeichnet. Netto verdiente der Konzern nun 25 Mio, Euro, verglichen mit einem Verlust von 147 Mio. Euro im gleichen Vorjahresquartal. Für das neue Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 9,1 auf 10 bis 11 Mrd. Euro. Die bereinigte Ebit-Marge soll 7 bis 8,5 Prozent erreichen, nach 7,6 Prozent im Vorjahr.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im dritten Quartal den Umsatz um sieben Prozent auf 3,8 Mrd. Euro gesteigert. Unter dem Strich verdienten die Essener 329 Mio. Euro und damit 45 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
  • Der Vakuumpumpenspezialist Pfeiffer Vacuum rechnet im Gesamtjahr nur noch damit, das untere Ende der Prognose für Umsatz und Ebit-Marge zu erreichen. Im dritten Quartal gingen die Erlöse um 0,7 Prozent auf 153 Mio. Euro zurück, das operative Ergebnis um 6,4 Prozent auf 20,7 Mio. Euro.
  • Der Kohlenstoff-Spezialist SGL hat nach einem Umsatzplus von rund 23 Prozent auf 786 Mio. Euro in den ersten neun Monatendie Ziele für das Gesamtjahr erhöht und erwartet nun eine Milliarde Euro Umsatz. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen legte im Quartal um 80 Prozent auf 59 Mio. Euro zu.
  • Toyota hat im zweiten Quartal ein Ergebnisplus erzielt. Der Gewinn stieg um elf Prozent auf umgerechnet 4,5 Mrd. Euro. Damit blieb Toyota aber unter den Prognosen von Analysten. Wegen geänderter Schätzungen für die Entwicklung des Yen hob Toyota seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an.

Konjunktur & Politik

  • Ermittler der Staatsanwaltschaft in Köln haben am Dienstag Diensträume des Vermögensverwalters Blackrock in München durchsucht, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Grund sei ein Ermittlungsverfahren zu Cum-Ex-Geschäften, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. „BlackRock arbeitet in einer laufenden Untersuchung im Zusammenhang mit Cum-Ex-Transaktionen im Zeitraum 2007 bis 2011 uneingeschränkt mit den Ermittlungsbehörden zusammen“, so ein Sprecher. Der Kandidat für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz wurde bei Blackrock Deutschland im Jahr 2016 Aufsichtsratschef. Die Ermittlungen betreffen damit einen Zeitraum lange vor seinem Engagement.
  • Die Fünf Wirtschaftsweisen rechnen mit einem deutlich geringeren Wachstum Deutschland. Der Rat der Sachverständigen erwartet für das laufende Jahr nur noch von einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,6 Prozent, wie die Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft berichten. Bislang hatte das Experten-Gremium mit einem Plus von 2,3 Prozent gerechnet. 2019 soll das Wirtschaftswachstum sogar nur noch 1,5 Prozent betragen.
  • Brasiliens künftiger Präsident Jair Bolsonaro hat sich bei seiner ersten Rede vor dem Kongress seit seinem Wahlsieg zu der Verfassung bekannt. „In der Demokratie gibt es nur einen Fixpunkt und das ist die Verfassung", sagte Bolsonaro am Dienstag in Brasilia.
  • Für Manager börsennotierter Gesellschaften könnten bald deutlich schärfere Regeln gelten. In einem Entwurf für neue Richtlinien der guten Unternehmensführung spricht sich die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex dafür aus. Konkret könnte künftig eine Maximalvergütung gelten. Der Aufsichtsrat kann diese vorab festlegen und verhindern, dass das Gehalt von Top-Managern ausufert. Die Vorschläge zielen außerdem auf mehr Transparenz und auf eine Deckelung von Aufsichtsratsmandaten.
  • Bis auf ‚Rasmussen Reports‘ sieht derzeit (gegen 14.30 Uhr MEZ) niemand die Republikaner bei den Kongresswahlen in Führung. Im Durchschnitt liegen die Demokraten mit 49,7 zu 42,4 Prozent der Stimmen vorne. Allerdings sind weiterhin große Teile der Wähler nicht entschlossen, was zumindest theoretisch die Option offenlässt, dass die "Grand Old Party" ähnlich wie 2016 als unverhoffter Sieger vom Platz geht, da sich Republikaner nachweislich weniger offen zu ihren Wahl-Präferenzen bekennen als Demokraten.
  • Die Preise auf Erzeugerebene in der Eurozone sind im September nach Angaben des Statistikamts Eurostat um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Das ist der deutlichste Zuwachs seit Februar 2017. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Produzenten für ihre Waren erhalten, um 0,5 Prozent.
  • Die Preise auf Erzeugerebene in der Eurozone sind im September nach Angaben des Statistikamts Eurostat um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Das ist der deutlichste Zuwachs seit Februar 2017. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Produzenten für ihre Waren erhalten, um 0,5 Prozent.
  • Die Wirtschaft in der Eurozone ist im Oktober so langsam wie seit gut zwei Jahren nicht mehr gewachsen. Das belegt der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft im gemeinsamen Währungsraum. Der Frühindikator ist um einen Punkt auf 53,1 Zähler gefallen, wie das Forschungsinstitut mitteilte. Das Barometer bleibt zwar noch deutlich über Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Aber der Abschwung habe sich mit Beginn des vierten Quartals weiter verfestigt, so die Forscher. Die Exportflaute sei durch die zunehmende politische Unsicherheit verschärft worden. A
  • Der preisbereinigte Auftragseingang im deutschen Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im September um 0,3 Prozent höher als im Vormonat. Analysten hatten dagegen im Durchschnitt einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Für August ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber Juli (vorläufiger Wert: +2,0 %). Der preisbereinigte Auftragseingang ohne Großaufträge im Verarbeitenden Gewerbe lag im September um 1,6 Prozent niedriger als im Vormonat.
  • Rund zwei Jahre nach dem Wahlsieg von Präsident Donald Trump wird in den USA ein neuer Kongress gewählt. Erste Wahllokale öffnen am heutigen Dienstag an der Ostküste um 6.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ). Bei den sog. Midterms werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 35 der 100 Sitze im Senat neu vergeben. Den Republikanern von Präsident Donald Trump droht Umfragen zufolge der Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus. Mit ersten Ergebnissen wird am frühen Mittwochmorgen mitteleuropäischer Zeit gerechnet.
  • Die Euro-Finanzminister haben die italienische Regierung zur Überarbeitung ihrer umstrittenen Haushaltspläne ermahnt. „Wir erwarten, dass Italien und die EU-Kommission in einen offenen und konstruktiven Dialog eintreten und dass Italien eng mit der Kommission kooperiert, um einen überarbeiteten Budgetentwurf zu erstellen, der im Einklang mit dem Euro-Stabilitätspakt steht", hiess es in einer Erklärung der Euro-Staaten. Die Bedeutung stabiler öffentlicher Finanzen müsse in Erinnerung gerufen werden.

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