Kommentar
14:04 Uhr, 21.01.2008

DAX im Crash-Modus: Ist das nicht langsam übertrieben?

Erwähnte Instrumente

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wenn ich mir die Indizes so anschaue, dann hat man das Gefühl, die Märkte hätten in den Crash-Modus geschalten. Mehr als -7% heute im Tagestief im DAX mit einem Unterschreiten der 6.800er Marke muss eigentlich zu der Annahme verleiten. Aber was ist eigentlich übers Wochenende passiert? Hierzulande: Nokia bekam heftige Politiker-Schelte, und die West-LB hat noch mal Kapitalbedarf. Und weltweit? BNP Paribas äußerte sich skeptisch zur Bank of China und prognostizierte hier Milliarden-Verluste aus amerikanischen Subprime-Anleihen. Das sorgte in Japan dafür, dass vor allem zyklische Werte, export-orientierte Titel und Finanzaktien dementsprechend stark unter Beschuss standen. Der japanische Nikkei-Index gab schließlich 3,9% ab. Heftiger erwischte es Hongkong, der Hang-Seng-Index durchbrach mit enormer Heftigkeit die 24.000-Punkte-Linie nach unten. Endstation war erst bei 23.818 Zählern, was einem Abschlag von 5,49% entspricht. Mithin der viertgrößte Kurssturz in der Geschichte der Hongkong Stock Exchange. Jetzt das eigene Depot gnadenlos bereinigen dürfte allerdings auch falsch sein. Wenn Sie durch Stopploss bei einigen Werten rausgekegelt wurden, dann halten Sie Ihr Pulver trocken. Gute Einstiegstage dürften nicht allzu weit entfernt sein. Denn vor allem schreit die Charttechnik zumindest nach einer technischen Gegenreaktion. Und die könnte – vor allem bei uns hier in Deutschland – massiv ausfallen. Denn so wie wir zum Übertreiben nach unten neigen, so deutlich dürfte es wohl auch zumindest vorübergehend nach oben gehen. USA hat heute wegen einem Feiertag geschlossen. Von dort dürfen wir also auf keine Signale hoffen. Charttechnisch sind wir im Niemandsland. Alle noch letzte Woche von den Charttechnikern ausgegebenen Haltelinien wurden heute durchschlagen. Die nächsten nennenswerten Widerstandlinien liegen jetzt bei um die 6.500 Zählern im DAX.

Wir halten Sie auf dem Laufenden und suchen derzeit interessante Werte, die fundamental immer noch gut dastehen und vermutlich das Erfolg versprechendste Erholungspotenzial haben.

Herzliche Grüsse

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Engelbert Hoermannsdorfer
Chefredakteur + Herausgeber
Redaktion Boersenbrief "BetaFaktor.de"

Weitere Informationen zu meinem Börsenbrief finden Sie auf [Link "www.betafaktor.de" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar]

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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