Analyse
08:18 Uhr, 12.03.2020

DAX im Big Picture - Der Coronavirus getriggerte Sell Off

Innerhalb von nur 4 Wochen ist der deutsche Leitindex um 24% gefallen, der DAX Future heute Nacht stand zeitweise sogar über 30% im Minus.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.438,68 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.438,68 Pkt (XETRA)

Es gilt zu unterscheiden. Auf der einen Seite haben wir die Gefährdung der öffentlichen Gesundheit, - hier vor allem Vorerkrankte und ältere Menschen -, auf der anderen Seite haben wir die Nebenwirkungen der Eindämmungsmaßnahmen auf die Realwirtschaft. Diesmal kam der Auslöser für den Crash nicht aus dem Finanzsystem oder aus der Wirtschaft, diesmal ist der Auslöser ein Virus.

Eingangs eingehend der Hinweis, dass sich während Aufwärtstrendphasen Kursziele unheimlich präzise projezieren lassen, in größere Abverkaufsphasen, wie der nun vorliegenden dies nur grob tendenziell möglich ist.

Die angekündigten Konjunkturpakete (Italien, Japan, USA, etc.) und die Notfall US Leitzinssenkung etc. können die Verkaufslawine nicht aufhalten. Es fällt alles. Aus diesem Grund werde ich meinen Fokus auch auf die großen Big Picture Charts mit Wochen- und Monatscandles richten. Kleine Kaufsignal laufen zu sehr Gefahr von der starken Korrekturbewegung weggeschoben zu werden.

Kurzfristig ist zu beachten, dass nachher der EZB Leitzinsentscheid stattfindet. Christin Largade wird sehr wahrscheinlich eine weitere Lockerung der Geldpolitik bekanntgeben. Das kann kurzfristig die Kurse nach oben drehen lassen.

Übergeordnet gilt Folgendes:

Im Bereich von 10.300 liegt eine Kreuzunterstützung, bestehend aus EMA100 (grün) und horizontaler Unterstützung. Die nächsttiefere Kreuzunterstützung liegt bei 8.740 Punkten. Seit Dezember 2017 hat sich ein großes (bärisches) Doppeltop ausgebildet. Gegenbewegung kann jederzeit einsetzen, ja. Sie muss genau beobachtet werden, dahingehend ob sich ein echter charttechnischer Boden ausbilden kann.

Die beiden genannten Unterstützungen sind als Kursbereiche zu sehen, nicht als punktgenaue, präzise Preismarken. Bei solch stark dynamischen Abverkäufen, werden Unterstützungen oft zunächst nach unten durchschlagen, um dann auf die Unterstützung zurückzukehren und Stabilisierungsversuche zu starten.

Bis jetzt gab es bei Krisen immer einen Auslöser aus dem Finanzsystem oder aus der Realwirtschaft. Politik und Geldpolitik konnten es fixen. Ein Virus als Troublemaker ist in Europa und in den USA eher neu. Das ist möglicherweise auch der Grund, weshalb sich das jetzt so nach unten entlädt. Die Analysten hatten fortlaufend Parameter des Finanzsystems und der Wirtschaft im Blick, aber nicht irgendeinen Erreger, der das öffentliche Leben lahmlegen kann.

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  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Warten und beobachten.

    Und dann bei echter Gelegenheit zielgerichtet nach unten stoßen und die Transaktion tätigen :-)

    08:40 Uhr, 12.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • abs3
    abs3

    "bedeutungslos Geld" - warum bist du dann hier, um es abzuliefern? 😅

    Eine Frage an den Chef: wenn sich die Big Boys absichern, sagen wir mit Hebel 500, woher kommt im Crashfall dann das ganze Geld und welche weiteren Verwerfungen kann das auslösen?

    Meine Hebel 15 Puts mögen die Broker ja auszahlen aber diese großen Summen?

    08:37 Uhr, 12.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Aja alle die jetzt glauben ihr Leben verzockt zu haben...

    Nein es ist nur bedeutungsloses Geld!!! Gesundheit ist unbezahlbar!!

    08:24 Uhr, 12.03.2020
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Wenn es ganz wild her geht, sind Ziele im 6000er Bereich möglich. Mal abwarten und Tee trinken. War noch nie falsch...

    08:23 Uhr, 12.03.2020
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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