Kommentar
22:30 Uhr, 10.07.2017

TUI veräußert verbliebene Anteile an Hapag-Lloyd - Stada-Übernahme: BaFin hebt einjährige Sperrfrist auf

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Ölpreise fallen wieder deutlich
  • Brexit-Verhandlungen: Europaparlament droht mit Veto
  • Abercrombie & Fitch beendet Gespräche mit potenziellen Käufern ergebnislos
  • GFT Technologies streicht die Prognose für dieses Jahr zusammen
  • Deutscher Außenhandel boomt
  • Bundesregierung will kleine Banken vor zu viel Regulierung bewahren
  • Reederei-Fusion treibt Hapag-Lloyd-Aktie
  • Henkel bestätigt Übernahme-Strategie
  • Inflation in China bleibt hinter den Erwartungen zurück
  • Übernahme-Streit zwischen Knorr-Bremse und Haldex spitzt sich zu
  • Wirecard bringt WeChat Pay nach Europa

Marktbericht

  • Mit Rückenwind der Börsen in Asien und den USA sowie guten Konjunkturdaten hat der deutsche Leitindex zu Wochenbeginn Kursgewinne verbucht. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,46 Prozent auf 12.445,92 Punkte. m Vormittag liebäugelte der Leitindex noch mit der Schwelle von 12.500 Zählern. Doch der feste Eurokurs und die fallenden Ölpreise verhindern womöglich größere Sprünge. Die Gemeinschaftswährung handelt weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau knapp unter der Marke von 1,14 Dollar.
  • Die Ölpreise sind am Montag nach einer kurzen Erholungsphase wieder auf dem Rückzug. Sie knüpften damit an die Verluste vom Freitag an. Ein Barrel Brent kostete am Nachmittag nur noch 46,20 US-Dollar. Das war ein gutes Prozent weniger als am Freitag. Am Freitagabend hatte der US-Ölfeldausrüster Baker Hughes gemeldet, dass die Zahl der Bohrlöcher in den USA in der vergangenen Woche um sieben auf 763 gestiegen ist. Damit nimmt am Ölmarkt die Sorge vor einer längerfristigen Überversorgung wieder zu.
  • US-Indizes beenden den Montag gemischt. Der Dow Jones gibt um 0,2 % ab, während der S&P 500  um 0,10 %, und der Nasdaq sogar um 0,67 % ansteigt. Gewinner war der Tech-Sektor mit einem Plus von 0,80 %, der von wieder etwas sinkenden Zinsen unterstützt wurde.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • TUI veräußert alle verbliebenen Anteile (8,5 Mio Aktien) an Hapag-Lloyd AG in einem auf dem offenen Markt platzierten Blocktrade, zu einem garantierten Mindestpreis, der sich nah am heutigen Schlusskurs orientiert. Erlöse aus dem Verkauf der Hapag-Lloyd-Anteile werden in die Transformation zum weltweit führenden integrierten Touristikkonzern mit Schwerpunkt auf eigene Hotel-und Kreuzfahrtmarken und die weitere Stärkung der Unternehmensbilanz reinvestiert.
  • Siemens: Mindestens 2 nach Russland gelieferte Gasturbinen sind vertrags- und sanktionswidrig auf die Krim weitertransportiert worden. "Dieses Vorgehen stellt einen klaren Bruch der Lieferverträge mit Siemens dar", so der Konzern.
  • Sartorius: Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Arnold Picot, ist verstorben. Der stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Zaffke übernimmt den Vorsitz kommissarisch.
  • Unbestätigtes Gerücht: Apple erwägt ein Aktienpaket am Elektroautobauer Tesla zu erwerben.
  • Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mahnt zu Abbau ausfallgefährdeter Kredite bei europäischen Banken. "Das ist von entscheidender Bedeutung, allerdings nur schrittweise möglich", so Schäuble.
  • Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Porsche-Mitarbeiter wegen möglichem Abgas-Betrug.
  • Die Deutsche Börse ist beim US-Fintech-Unternehmen Trumid mit 10 Mio. Dollar eingestiegen. Trumid bietet betreibt ein elektronisches Handelsnetz für Unternehmensanleihen.
  • Die Finanzinvestoren Bain und Cinven haben ihr Übernahmeangebot für Stada erhöht. Sie bieten bei ihrer neuen Offerte den Aktionären des Arzneimittelherstellers nun 66,25 Euro - 25 Cent mehr als zuvor. Die Mindestannahmeschwelle liegt nun bei 63 Prozent. Bain und Cinven haben sich von der Finanzaufsicht BaFin bereits erfolgreich von der einjährigen Wartefrist für ein neues Übernahmeangebot befreien lassen. Auch das Stada-Management hatte zuvor dem zugestimmt.
  • Google-Mitgründer Larry Page muss den Anwälten von Uber Rede und Antwort über das Roboterwagen-Programm stehen. Page verfüge über wichtige Informationen aus erster Hand zu dem Sachverhalt, erklärte ein Richter. Die Google-Schwesterfirma Waymo wirft Uber vor, von ihr gestohlene Technologie einzusetzen.
  • Am Wochenende ist das erste Tesla-Auto des neuen Typs Model 3 vom Band gerollt.
  • Apple will ein zweites Rechenzentrum in Dänemark in der Stadt Apenrade errichten. Das neue Zentrum soll ab Mitte 2019 in Betrieb gehen.
  • Abercrombie & Fitch hat Gespräche mit potenziellen Käufern ergebnislos beendet. Laut der Financial Times waren Express und American Eagle Outfitters an der kriselnden Modekette interessiert.
  • Der IT-Dienstleister GFT Technologies streicht die Prognose für dieses Jahr zusammen und rechnet mit einem Umsatzausfall von 37 Millionen Euro. Die Mittelfrist-Ziele für 2020 wurden gleich um zwei Jahre in die Zukunft verschoben. Grund der gekappten Ziele: Der Sparkurs zweier Großkunden. Die Deutsche Bank und Barclays stornieren ihre Ausgaben für die Regionen Großbritannien und Nordamerika.
  • Eine milliardenschwere Fusion in der Containerschifffahrtsbranche hat der Aktie von Hapag-Lloyd angetrieben. Die chinesische Reederei Cosco will den Rivalen Orient Overseas International aus Hongkong für umgerechnet 5,5 Mrd. Euro übernehmen. Es entstünde die weltweit drittgrößte Reederei.
  • Der wegen der VW-Abgasaffäre inhaftierte Ex-Manager der Tochter Audi will mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Sein Anwalt Walter Lechner betonte gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“: „Mein Mandant sagt aus“. “ Der Ex-Manager war einer der führenden Motorenentwickler bei Audi und ist offenbar in die Abgasaffäre verwickelt.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard hat ein Abkommen mit der chinesischen Tencent vereinbart und bringt damit eine neue mobile Bezahlmethode nach Europa. Händler in Europa haben damit ab jetzt die Möglichkeit, Zahlungen per WeChat Pay zu akzeptieren - eine der führenden Mobile Payment Lösungen in China mit über 600 Mio. aktiven Nutzern.
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel schaut einer möglichen verschärften US-Politik gegenüber ausländischen Unternehmen unter Präsident Donald Trump gelassen entgegen. „Die USA sind unser größter Markt, noch vor Deutschland und China. Wir produzieren mit etwa 8.000 Mitarbeitern an rund 50 Standorten vor Ort für den US-Markt", sagte Unternehmenschef Hans Van Bylen der "Rheinischen Post". „Protektionistische Maßnahmen in den USA würden uns daher kaum direkt treffen.“ Derweil bestätigte Unternehmenschef Van Bylen die Übernahmestrategie des Konzerns. Groß-Akquisitionen hat Henkel demnach nicht im Fokus. Auf die Frage, ob ein Zukauf in der Höhe von mehr als die Hälfte des eigenen Börsenwerts in Frage komme, antwortete er: „Eher nicht. Im Klebstoffgeschäft sind wir bereits mit Abstand globaler Marktführer. In unseren Konsumgütergeschäften ist es hingegen wichtig, führende Positionen in den Märkten zu haben, in denen wir aktiv sind.“
  • Dem Bremsenhersteller Knorr-Bremse werden bei seinen Übernahmeplänen des Nutzfahrzeug-Zulieferers Haldex neue Steine in den Weg gelegt. Haldex veröffentlichte am Freitag weitere Zweifel, dass die zuständigen Kartellbehörden die Übernahme durch Knorr-Bremse genehmigen würden und führte dazu eine Note des US-Justizministeriums bei. Knorr-Bremse nannte das Vorgehen des Haldex-Verwaltungsrats „eigennützig" und einen „verantwortungslosen Schritt“, um die Kartellfreigabe zu behindern. Knorr-Bremse sieht in der Rückmeldung der US-Aufischt aber kein Hindernis für die Übernahme.

Konjunktur & Politik

  • Die USA und Großbritannien wollen laut US-Präsident Donald Trump zeitnah über ein bilaterales Handelsabkommen verhandeln. Großbritannien steht nach dem Brexit-Votum vor dem Verlassen der EU und damit des EU-Binnenmarktes.
  • Vor der kommenden Runde der Brexit-Verhandlungen stellt sich das Europaparlament quer und droht mit einem Veto, falls London sein Angebot bezüglich der Bleiberechte von EU-Bürgern im Land nicht verbessert. Notfalls werde man die Zustimmung zum Austrittsabkommen verweigern, heißt es in einem in Medien veröffentlichten Brief der wichtigsten Fraktionsvorsitzenden. Hauptkritikpunkt: Großbritannien wolle die jetzigen Rechte der EU-Bürger nach dem für 2019 geplanten EU-Austritt nicht vollständig garantieren.
  • Der sentix-Konjunkturindex ist im Juli zwar leicht um 0,1 auf 28,3 Punkte gesunken, liegt damit aber nur knapp unter dem im Vormonat erreichten Zehn-Jahreshoch, teilte die Investmentberatung Sentix mit. Die aktuelle Lage wurde so gut beurteilt wie seit Dezember 2007 nicht mehr, während die Konjunkturaussichten von den 1.000 befragten Finanzmarktteilnehmern etwas pessimistischer eingeschätzt wurden.
  • Die Bundesregierung will kleine Banken vor zu viel Regulierung bewahren. Die Institute sollen künftig in drei Größenklassen eingeteilt werden. Je kleiner die Bank, desto weniger gesetzliche Auflagen müssen erfüllt werden, wie laut „Handelsblatt“ ein inoffizielles Arbeitspapier des Finanzministeriums zeigt. Die Regierung will demnach Ausmaß und Intensität der Regulierung davon abhängig machen, ob Banken klein und unkomplex oder groß und systemrelevant sind, bzw. dazwischen liegen.
  • Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) bekannten sich am Wochenende auf ihrem Gipfel in Hamburg zu freiem Welthandel, globalen Regeln und gegen Protektionismus. In der Abschlusserklärung wurden aber auch „legitime Verteidigungsinstrumente“ ausdrücklich implementiert. Der Konflikt auf dem Stahlmarkt wurde vertagt. Bis November streben die G20-Länder eine Lösung zum Abbau der Stahl-Überkapazitäten an, um drohende gegenseitige Straf- und Zollmaßnahmen zu verhindern. Derweil haben die USA versichert, bei der Regulierung der Finanzmärkte sowie im Kampf gegen Steuertricks großer Konzerne keine einseitigen Schritte zu gehen.
  • Der deutsche Außenhandel hat im Mai positiv überrascht. Die Exporte legten im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 1,4 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ökomonen hatten nur einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Im Mai seien Waren im Wert von 110,6 Mrd. Euro exportiert worden. Im Jahresvergleich legten die Exporte sogar zweistellig um 14,1 Prozent zu. Die Einfuhren erhöhten sich zugleich zum Vormonat um 1,2 Prozent auf 88,6 Mrd. Euro. Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich im Mai auf bereinigt 20,3 Mrd. Euro.
  • In China legen die Erzeugerpreise im Juni wie im Vormonat in der Jahresrate um 5,5 Prozent zu, teilte das Statistikamt in Peking mit. Experten hatten mit der Teuerung in dieser Höhe gerechnet. Die Inflationsrate auf Verbraucherebene zog im Juni um 1,5 Prozent an. Damit fiel die Teuerung ebenfalls so hoch aus wie im Mai. Hier hatten Ökonomen einen leicht stärkeren Preisdruck erwartet.

Dividendenausschüttungen

  • Hornbach Holding (1,50 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
10:30 Uhr - EWU: sentix-Konjunkturindex Juli
12:00 Uhr - OECD: Frühindikator Mai
16:00 Uhr - US: Labor Market Condition Index Juni

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6 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    diese Woche geht der Abverkauf los, Bacuhgefühl

    12:01 Uhr, 10.07. 2017
  • thomas84
    thomas84

    us 30 wird sehr zeitnah unter 20000 wieder stehen innerhalb paar Tage dann Euphorie vorbeio

    11:27 Uhr, 10.07. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Newton1642
    Newton1642

    Das Godemodetrader Team ist mir in letzter Zeit extrem euphorisch, wenn es darum geht, die scheinbar guten Makrodaten aus den USA, aber auch aus China einzuordnen.

    Der Stellenaufbau in den USA ist mit angeblich 220.000 zwar besser ausgefallen als erwartet, er wird aber wieder deutlich nach unten korrigiert. Die beiden Vormonate wurden insgesamt und nicht pro Monat um 47.000 nach oben korrigiert, sind aber vorher deutlich schwächer ausgefallen. Die Einkommen stagnieren, die Jobs sind schlechter Qualität.

    In China ist die Inflation viel zu schwach, die Wirtschaft kühlt sich ebenfalls deutlich ab.

    09:31 Uhr, 10.07. 2017

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