Kommentar
21:58 Uhr, 25.08.2017

Euro steigt auf über 1,19 Dollar während Draghi-Rede

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  • EZB-Präsident Draghi: Wirtschaftliche Erholung gewinnt an Fahrt
  • EZB-Präsident Draghi: Protektionismus ist ernsthafte Gefahr für Weltwirtschaft
  • VW-Ingenieur zu mehr als 3 Jahren Haft verurteilt
  • Yellen äußert sich nicht zur Geldpolitik
  • EZB-Anleihenkäufe nur zum Teil erfolgreich
  • Kuka will Marktführer in China werden
  • Fed-Mester fordert baldige weitere Leitzinserhöhung
  • VW: Ex-Chef Winterkorn wird schwer belastet
  • ifo Geschäftsklima marginal eingetrübt
  • US-Auftragseingänge brechen im Juli ein
  • Deutsche Wirtschaft wächst etwas schwächer
  • Stada: Aufsichtsratsmitglieder werfen das Handtuch
  • EU bewilligt Merck-Mittel Cladribin
  • Adidas warnt vor zu hohen Erwartungen
  • Rekordüberschuss im ersten Halbjahr für den deutschen Staat
  • Stada-Vorstand hat 2013 die Markenrechte an Ladival verkauft
  • Investor Paul Singer erhöht Anteile an Stada

EZB-Präsident Mario Draghi warnt vor Protektionismus

EZB-Präsident Mario Draghi hat bei seiner Rede auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole vor protektionistischen Tendenzen in der Weltwirtschaft gewarnt. "Der freie Handel ist in Gefahr", sagte Draghi. Eine produktive Weltwirtschaft sei auf freien Handel angewiesen. Gleichzeitig warnte Draghi "große Länder" davor, die Regulierung im Finanzsektor einseitig zu lockern. Eine Lockerung der Bankenregulierung bei gleichzeitig weltweit niedrigen Zinsen könne die Finanzstabilität gefährden.

Die wirtschaftliche Erholung verfestigt sich nach Einschätzung von Draghi weltweit weiter. Dabei sei die Wirtschaftserholung in den USA weiter fortgeschritten als in Europa.

In seiner vorbereiteten Rede äußerte sich Draghi nicht zur künftigen Geldpolitik in der Eurozone 0der der jüngsten Euro-Stärke. Während der anschließenden Fragerunde sagte Draghi aber, dass in der Eurozone ein signifikantes Maß an geldpolitischer Akkomodierung noch angemessen sei. Die Inflationsentwicklung sei noch nicht selbsttragend.

Der Euro konnte während der Draghi-Rede weiter deutlich zulegen und stieg auf ein neues Jahreshoch bei 1,1942 Dollar.

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt kann sich weiter nicht für eine klare Richtung entscheiden. Nach einem freundlichen Auftakt und einem am Nachmittag erreichten Hoch von knapp 12.250 Punkten gab der DAX die Kursgewinne im späten Handel wieder vollständig ab und beendete den Xetra-Handel 0,11 Prozent tiefer als am Vorabend bei 12.167,94 Zählern. Fed-Präsidentin Janet Yellen ist in ihrer mit Spannung erwarteten Rede auf dem Notenbanksymposium in Jackson Hole nicht auf die aktuelle Geldpolitik oder die konjunkturelle Lage eingegangen und hat sich ausschließlich mit dem Thema Finanzstabilität beschäftigt (siehe unten). Der Dollar geriet nach der Yellen-Rede stark unter Druck, Gold konnte zulegen. Ab 21.00 Uhr MESZ wird EZB-Präsident Mario Draghi in Jackson Hole sprechen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Im Abgasskandal hat ein US-Gericht einen Volkswagen-Ingenieur zu einer Freiheitsstrafe von 40 Monaten sowie zu einer Geldstrafe von 200.000 Dollar verurteilt.
  • Der von der chinesischen Midea-Gruppe kontrollierte Roboterbauer Kuka will nach eigenem Bekunden in den nächsten Jahren die Nummer eins in China werden. Die Übernahme durch den chinesischen Haushaltsgeräte-Konzern habe Kuka einen gigantischen Markt eröffnet, sagte Vorstandschef Till Reuter dem „Handelsblatt". Kuka wolle seinen Marktanteil in der Volksrepublik nun von 15 auf 25 Prozent steigern.
  • Aussagen des ehemals obersten Qualitätsmanagers im Volkswagen-Konzern belasten den früheren Vorstandschef Martin Winterkorn. Er selbst habe am 21. Juli 2015 von einer illegalen Software erfahren, wie "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichten. Am 27. Juli habe er Winterkorn informiert. Winterkorn selbst hat dagegen mehrfach ausgesagt, erst im September 2015 davon erfahren zu haben.
  • Der auf Möbel und Einrichtungsgegenstände spezialisierte Einzelhändler Big Lots erhöhte nach einem starken Quartal seine Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr auf die Spanne von 4,15 bis 4,25 US-Dollar je Aktie (zuvor: 4,05 - 4,20 USD).
  • Samsung-Erbe Lee Jae Yong ist wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Bezirksgericht in Seoul habe den Vize-Vorsitzenden von Samsung Electronics der Bestechung und der Untreue für schuldig befunden, hieß es.
  • Der Gastronomie-Dienstleister Chefs’ Warehouse erwirbt den Fleischfabrikanten Fells Point Wholesale Meats. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt.
  • Der Online-Händler Amazon hat unmittelbare Preissenkungen für Lebensmittel bei seiner neuen Tochter Whole Foods Market angekündigt.
  • Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler ist nach eigenen Angaben bislang nicht von möglichen Käufern kontaktiert worden.
  • Die Aktien des Spezialisten für Netzwerklösungen, Broadcom, könnte trotz besser als erwartet ausgefallener Zahlen und einem erhöhten Umsatzziel unter Druck geraten. Marktteilnehmer hatten sich noch etwas bessere Zahlen erhofft.
  • Der Pharmahersteller Merck KGaA kann einen Erfolg mit einem Medikament gegen die schubförmige Multiple Sklerose (MS) mit hoher Krankheitsaktivität vermelden. Die EU-Kommission hat den Wirkstoff für den Vertrieb in Europa zugelassen. Das Mittel Cladribin sei das erste für oral verabreichte Behandlungen, teilte das Unternehmen mit.
  • Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven wollen nach der Übernahme der Mehrheit an Stada nun die endgültige Kontrolle über den Pharmakonzern ausüben und streben einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (möglich ab 75 %-Beteiligung) an. Das Stada-Management zeigte sich für entsprechende Gespräche offen. Bain und Cinven haben sich 63,85 Prozent der Anteile gesichert. Unklar bleibt, was der Investor Paul Singer mit seinem Stada-Anteil vor hat. Singer verfügt direkt und indirekt über Zugriff auf aktuell 12,56 Prozent der Stimmrechte. Die Übernahme durch die Finanzinvestoren hat personelle Konsequenzen im Aufsichtsrat. Der Vorsitzende des Gremiums, Carl Ferdinand Oetker, und weitere Mitglieder (Rolf Hoffmann, Birgit Kudlek, Tina Müller und Gunnar Riemann) legen mit Wirkung zum 25. September ihre Ämter nieder.
  • ProSiebenSat.1 Media-Konzernchef Thomas Ebeling kann sich einen Börsengang seiner Internetportale vorstellen. „Der Teil-IPO eines Bereichs wie unseres Commerce-Geschäfts kann eine Option sein", sagte Ebeling dem manager magazin. Das Unternehmen stehe zwar nicht unter Zeitdruck. Aber erste Schritte könnten noch im Rahmen meiner verbleibenden Vertragsdauer, also bis 2019, möglich sein.
  • Adidas-Konzernchef Kasper Rorsted hat in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vor zu hohen Erwartungen an die Zukunft gewarnt. „In den ersten sechs Monaten hatten wir Rückenwind, in den nächsten sechs Monaten werden wir Gegenwind haben. Es wäre Naivität pur, die Dynamik fortzuschreiben, wie wir sie jetzt erleben", sagte er. Es werde bessere und schlechtere Jahre geben. Den Ausblick für 2020 hat Rorsted aber bekräftigt. „Bis dahin kann sich die Dynamik aber ändern“, schränkte er ein. Bis 2020 soll der Umsatz währungsbereinigt im Schnitt um jährlich 10 bis 12 Prozent wachsen und der Gewinn um 20 bis 22 Prozent.
  • Der Stada-Vorstand hat 2013 die Markenrechte an Ladival, einer der bekanntesten deutschen Sonnenschutzmarken, für 30 Mio. Euro an den früheren Investmentbanker Ingo Söhngen verkauft. Das berichtet die „WirtschaftsWoche“. Mehrere mit dem Vorgang vertraute Insider werfen dem damaligen Stada-Chef Retzlaff vor, er habe damit seinen Bonus retten wollen. Der Bonus des Vorstands orientiert sich laut Stada-Geschäftsbericht am sogenannten „bereinigten“ Ergebnis des Konzerns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Zu den Vorwürfen wollte sich laut WiWo keiner der Beteiligten äußern.
  • Der börsennotierte Fußballbundesligist Borussia Dortmund erwirtschaftete nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im vergangenen Geschäftsjahr 2016/17 erneut einen Millionengewinn. Die neuen Zahlen will Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke heute vorlegen.

Konjunktur & Politik

  • Die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, hat sich in einer mit Spannung erwarteten Rede in Jackson Hole nicht, wie von Analysten und Anlegern erhofft, zur aktuellen Geldpolitik geäußert. Vielmehr hob sie positiv die nach der schweren Finanzkrise von 2008 erfolgte Regulierung des Finanzsektors hervor und verteidigte die Maßnahmen gegen Kritik.
  • FOMC-Mitglied Loretta J. Mester hat sich für eine baldige weitere Leitzinserhöhung ausgesprochen. Die Fed könne mit einer Zinsanhebung nicht warten, bis die Inflationsrate bei 2 Prozent angekommen sei, sagte Mester zu CNBC.
  • Gary Cohn, Leiter des National Economic Council, hat die Reaktion von US-Präsident Trump auf die Gewalt in Charlottesville in einem Interview kritisiert. Die Regierung könne und müsse Gewalt entschiedener verurteilen, sagte er.
  • Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Juli um 6,8 Prozent zum Vormonat gesunken. Experten hatten nach dem starken Vormonatsanstieg einen Rückgang von 5,7 Prozent erwartet.
  • Die Bundesbank-Ökonomen Markus Roth und Vivien Lewis gehen in einer Studie davon aus, dass die Verbraucherpreise nicht wesentlich auf die Anleihenkäufe der EZB reagieren. Sie wirkten zwar positiv auf die Wirtschaft. "Aber die Verbraucherpreise reagieren nicht deutlich und es gibt Anzeichen dafür, dass die Gefahren für die Finanzstabilität durch die Anleihekäufe zunehmen."
  • Das ifo Geschäftsklima ist im August minimal um 0,1 Punkte auf 115,9 Zähler zurückgegangen, wie das Münchner ifo Institut mitteilte. Bankvolkswirte hatten einen stärkeren Rückgang erwartet. Der Rückgang ist auf eine weniger gute Einschätzung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr verbesserten sich hingegen. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs“, kommentierte ifo Chef Clemens Fuest die Daten.
  • Die Einfuhrpreise nach Deutschland waren im Juli um 1,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Vormonat Juni fielen die Preise den weiteren Angaben zufolge für Importgüter um 0,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenzahl in Frankreich ist im Juli überraschend auf 3,518 Mio. gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Zuwachs um knapp 35.000. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 17.500 gerechnet. Im Juni war die Arbeitslosenzahl noch leicht um 10.900 gefallen. Für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine der wichtigsten Aufgaben. Seine sinkende Beliebtheit stößt dem Präsidenten derweil auf. Wie "Le Monde" nun berichtet, habe der Staatschef deshalb entschieden, seine Kommunikationsstrategie zu ändern. Der Präsident will sich nach Informationen des Blattes ein bis zwei Mal im Monat direkt an die Franzosen wenden, für ein Medium habe er sich aber noch nicht entschieden.
  • Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr um 0,6 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen, teilte das Statistische Bundesamt nach einer zweiten Schätzung mit. Im ersten Quartal war die Wirtschaft noch etwas stärker um 0,7 Prozent gewachsen.
  • Die gesunde Konjunktur beschert dem deutschen Staat weiter Rekordeinnahmen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen nahmen im ersten Halbjahr netto 18,3 Mrd. Euro mehr ein als sie ausgaben. Das teilte das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mit. Höher war der Überschuss nur im zweiten Halbjahr des Jahres 2000 mit gut 28,8 Mrd. Euro - allerdings nur aufgrund eines Sondereffekts aus der Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen.
Termine des Tages:
10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex August
14:30 Uhr - US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juli
21:00 Uhr - Rede von EZB-Präsident Mario Draghi in Jackson Hole

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10 Kommentare

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  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    So zum runterkommen... da weiß man danach von wem unsere EZB geleitet wird:

    :-D

    22:46 Uhr, 25.08. 2017
  • Wissen
    Wissen

    Oh ein kleiner Ingenieur muss bluten, während der CEO welcher Mio. Gehälter kassiert und die eigentliche Verantwortung trägt FÜR ALLE ENTSCHEIDUNGEN im Unternehmen trägt, dafür bekommt er die Mio Gehälter, bekommt keine Strafe!

    Das Fiatsystem ist so KRANK, der Psychologe würde es als schizophren einstufen und keiner der Aktionäre begreift es.

    Der Buchhalter als Insolvenz. Nur idioten investieren noch. SORRY die Wahrheit ist hart.

    19:58 Uhr, 25.08. 2017
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  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    yellen ausser sich nicht zur Geldpolitik = die Jacke ist am dampfen! Mit etwas Trauung Instinkt hat man heute auch wieder trotz zwei fehlgeleiteten dax Tages Analysen seine Gewinne eingefahren mit scalaping.

    19:26 Uhr, 25.08. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen

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