DAX markiert neues Jahreshoch - Inflation in der Eurozone zieht an

• EU-Kommission genehmigt Übernahme von UK Mail durch Deutsche Post
• Militärischer Zwischenfall: China beschlagnahmt US-Unterwasserdrohne
• S&P will die Bonitätsnoten von drei großen Geldhäusern in Deutschland auf Hochstufung überprüfen
• Bayer will nach der Fusion mit Monsanto im Agrargeschäft schneller wachsen als der Markt
• Evotec kooperiert mit der US-Pharmafirma Celgene
• Fusion der Deutschen Börse und der London Stock Exchange noch nicht gesichert
• Sanofi befindet sich in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen mit Actelion

DAX

• Der Hexensabbat hat seine wilde Fratze am deutschen Aktienmarkt heute nur punktuell gezeigt. Von wenigen Ausreißern im Tageschart abgesehen, verfolgte der DAX in stetigen Bahnen seinen seit vergangener Woche eingeschlagenen Aufwärtskurs weiter und erklomm sogar ein frisches 16-Monats-Hoch bei 11.450 Punkten. Das Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 11.404,01 Punkten.

Unternehmensnachrichten

• Die EU-Kommission hat der Übernahme des alternativen britischen Postanbieters UK Mail durch die Deutsche Post zugestimmt.
• Der US-Mischkonzern Honeywell hat die erste Prognose für das Geschäftsjahr 2017 vorgelegt und erwartet einen Gewinn zwischen 6,85 bis 7,10 Dollar je Aktie.
• Der US-Softwareanbieter Adobe Systems hat im vierten Quartal mit einem Umsatzanstieg von 23 Prozent auf 1,61 Mrd. US-Dollar sowie einem Gewinnsprung von 79 Prozent auf 399,6 Mio. US-Dollar die Markterwartungen übertreffen können.
• Das soziale Netzwerk Facebook trifft Vorkehrungen, um Falschmeldungen zu identifizieren. So sollen etwa außenstehende Organisationen damit beauftragt werden, Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
• Eine Einigung auf ein Zusammengehen der beiden Gasekonzerne Linde und Praxair ist bis Weihnachten möglich, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit informierte Person berichtet. Im Detail geht es offenbar auch um die Anlagenbau-Sparte von Linde. Denkbar seien ein späterer Börsengang oder der Verkauf an einen strategischen Investor, schreibt das Blatt. Die Engineering-Division solle durch Aufträge auch von Praxair gestärkt werden, eine Schließung sei keinesfalls geplant.
• Volkswagen hat den konzernweiten Absatz in den ersten elf Monaten des Jahres um 3,1 Prozent auf 9,38 Mio. Fahrzeuge und im November um 7,9 Prozent auf 899.400 Fahrzeuge steigern können. Der Absatz der Kernmarke VW wuchs von Januar bis November 2016 um 1,6 Prozent auf 5,419 Mio. Fahrzeuge. Im Monat November stiegen die Auslieferungen der Kernmarke um 7,5 Prozent auf 533.500 Einheiten.
• Die Ratingagentur Standard and Poor's hat am Donnerstagabend angekündigt, die aktuellen Bonitätsnoten von drei großen Geldhäusern in Deutschland, darunter die der Commerzbank und der Deutschen Bank im Hinblick auf eine Hochstufung ("Watch Positive") zu überprüfen. Diese Bewertung erhöht die Chance aus eine bessere Note. Die Rating-News ist vor allem mit Blick auf die Deutsche Bank bemerkenswert, da dem Institut zuletzt noch eine Herabstufung drohte.
• Bayer will nach der Fusion mit Monsanto im Agrargeschäft deutlich schneller wachsen als der Markt. „Wir wollen mit dem kombinierten Agrargeschäft um durchschnittlich vier Prozent pro Jahr zulegen. Das ist oberhalb des erwarteten Marktwachstums", sagte Bayer-Chef Werner Baumann im Interview mit dem Handelsblatt.
• Der Lufthansa-Billigtochter Eurowings drohen erneut Streiks des Kabinenpersonals. Gespräche zwischen dem Unternehmen und den Gewerkschaften Ver.di und Ufo seien in der Nacht zu Freitag abgebrochen worden, teilte Ufo mit. Es sollte eine Übereinkunft zwischen den konkurrierenden Gewerkschaften zusammen mit dem Unternehmen getroffen werden, die den Flugbegleitern bei Eurowings einen einheitlichen Tarifvertrag ermöglicht. Die beiden Gewerkschaften sind sich uneins und beanspruchen für sich, bei der Lufthansa-Tochter die stärkere Arbeitnehmervertretung zu sein. Verdi hatte Anfang Dezember mit Eurowings einen Abschluss erreicht, den Ufo scharf kritisiert hatte. Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies sagte laut Mitteilung: „Leider bleibt uns deshalb nichts anderes übrig, als mit den „normalen" gewerkschaftlichen Mitteln die Ziele der Eurowings-Mitarbeiter zu verfolgen. Konkrete Pläne für Streiks nannte er aber nicht.
• Das Biotechunternehmen Evotec kooperiert bei der Entwicklung von Wirkstoffen im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen mit der US-Pharmafirma Celgene. Nach Angaben von Evotec stehen dabei zunächst Erkrankungen wie Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose und Alzheimer im Mittelpunkt.
• Nach Informationen aus beteiligten Kreisen ist die Zustimmung der EU-Kommission zur Fusion der Deutschen Börse und der London Stock Exchange noch nicht gesichert. Die Behörde habe in einem Schreiben an beide Unternehmen deutlich gemacht, dass sie eine marktdominierende Stellung der fusionierten Börse bei der Abwicklung von Derivategeschäften (Clearing) in Europa befürchte, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
• Der Tech-Konzern Oracle hat seinen Konzernumsatz im vergangenen Quartal mit 9 Mrd. US-Dollar im Jahresvergleich stabil gehalten. Während der Cloud-Bereich weiter reüssiert — hier sprangen die Erlöse um 62 Prozent nach oben — verlor das Geschäft mit klassischer Software und Hardware an Schwung.
• Der französische Pharmakonzern Sanofi befindet sich laut Bloomberg in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen mit dem Schweizer Biotechunternehmen Actelion. Die Übernahme könnte bereits in der kommenden Woche angekündigt werden, schreibt Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Demnach sprechen die Parteien über einen Preis von 275 US-Dollar pro Aktie. Dies würde Actelion insgesamt mit 29,6 Mrd. US-Dollar bewerten.

Konjunktur & Politik

• Ein Schiff des chinesischen Militärs hat eine US-amerikanische Unterwasserdrohne im Südchinesischen Meer beschlagnahmt. Nach amerikanischen Angaben handelt es sich um eine wissenschaftliche Drohne und nicht um ein Spionagegerät.
• S&P hat die Bonität Deutschlands mit der Bestnote AAA bestätigt. Ausblick stabil.
• In den USA ist die Zahl der Baubeginne im November zum Vormonat um 18,7 Prozent auf annualisiert 1,090 Mio. gefallen. Von Experten erwartet wurden 1,220 Mio. Spatenstiche. Die Zahl der zeitlich vorgelagerten Baugenehmigungen ging zugleich um 4,7 Prozent auf annualisiert 1,200 Mio. zurück. Erwartet wurden 1,240 Mio. Positivbescheide.
• Die Inflation im Euroraum lag im November nach Angaben des Statistikamts Eurostat um 0,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Statistiker bestätigten damit vorläufige Zahlen. Im Oktober hatte die Inflationsrate 0,5 Prozent betragen.
• Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat dazu aufgerufen, die Geldpolitik im Euroraum nicht zu überfordern. Den Schlüssel zu mehr Wachstum halte die Politik in den Händen, nicht die Notenbank, sagte Weidmann. Die Wirtschaft im Währungsraum leidet seiner Ansicht nach nicht unter einer Nachfrageschwäche, sondern unter einem niedrigen Wachstumstrend. Dagegen sei die Geldpolitik weitgehend machtlos.
• Das Ifo-Institut rechnet mit einem BIP-Wachstum der deutschen Wirtschaft im kommenden Jahr von real 1,5 Prozent und für 2018 von 1,7 Prozent.
• Das Insee Geschäftsklima (Gesamtindex) in Frankreich ist im Dezember um drei auf 106,00 Punkte gestiegen. Experten hatten keine Veränderung zum Vormonat erwartet.

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