Analyse
22:30 Uhr, 08.06.2015

DAX - Griechenland CRASH und Draghis EZB QE wirkungslos ?

Die Griechenlandkrise spitzt sich zu, der Countdown läuft, wobei nicht 100% klar ist, ob 5 Minuten vor Zwölf ist oder noch eine Stunde Zeit ist. Niemand außer den Griechen selbst weiß, wie lange sie noch über die Runden kommen und ihre Staatsbediensteten bezahlen können.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.064,92 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1270 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.064,92 Punkte (XETRA)
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,1270 $ (FOREX)

Seit März korrigiert der DAX. Es handelt sich um eine Korrektur im Rahmen des Bullenmarkts seit März 2009. Und es handelt sich um eine Korrektur im EZB QE Markt.

Anbei der Kursverlauf des DAX seit 01.08.2006 (1 Kerze = 1 Monat).

Die USA, UK und Japan haben uns gezeigt, dass QE Märkte steigende Aktienmärkte bedeuten. Ich schreibe dies nur nochmals hier hin, weil sich die Stimmung unter den Marktteilnehmern wieder verschlechtert. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres wollte alle Welt Aktien aus dem DAX besitzen, die Kurse explodierten regelrecht. Seit März dominieren die Verkäufer bzw. die Käufer halten sich zurück.

Eines ist klar. Die laufende Korrektur bietet endlich gute Einstiegsmöglichkeiten in den europäischen Aktienmarkt einzusteigen.

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Hier der Kursverlauf des DAX seit 24.11.2014 (1 Kerze = 1 Tag).

Die Prognoseformel hat weiter Bestand:

Die maßgebliche Buy Triggermarke liegt im DAX bei 12.080 Punkten. Kann der Index soviel Stärke entwickeln, dass er über diese Marke ansteigt, bedeutet dies mit hoher Wahrscheinlichkeit das erwartete mittelfristige Kaufsignal mit Zielen von 13.500 und bis zu 14.200 Punkten. Unterhalb der 12.080er Marke befindet sich der Index im Korrekturmodus.

Bei 10.750 Punkten liegt der EMA200 als ideale Unterstützung im Markt, anschließend wartet bei 10.000 Punkten eine Unterstützung.

Die Kursentwicklung des Index hängt seit Wochen stark von der Nachrichtenlage in Bezug auf Griechenland ab. Der neuen griechischen Regierung spielt die Situation im Verhandlungspokerfinale ganz klar in die Hand. Vorhin habe ich eine Pressemeldung gelesen, wonach Michel Sapin, der französische Finanzminister, einen Grexit für ökonomisch verkraftbar halte. Die Wortgefechte nehmen also an Intensität zu. Mich wundert ein klein wenig, dass man den Griechen dieses Argument korrigierender Märkte in die Hand gibt. Ich hätte seitens der EZB eigentlich "etwas" erwartet, dass dem ein Riegel vorschiebt.

Wir erleben derzeit ein wichtiges Kapitel europäischer Geschichte.

Die neue griechische Regierung versucht an Gelder europäischer Steuerzahler heranzukommen, ohne relevante Strukturreformen durchzuführen. Sie fordern eine Transferunion. Sie versuchen in Europa einen Paradigmenwechsel einzuleiten. Einen Wechsel von der Austeritätspolitik der Bundesrepublik Deutschland zu Wachstum stimulierender expansiver Finanzpolitik. Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass sich die Griechen dabei verheben. Die Geldgeber können gar nicht darauf eingehen. Es kann nicht sein, dass das schwächste Glied in der Eurozone den Trend der europäischen Finanzpolitik bestimmt.

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Der Euro steht seit März auf seiner langfristigen Aufwärtstrendlinie. Im Wochenchartintervall zeigen sich Konturen eines inversen SKKS Bodens. Ein aufwertender Euro gegenüber dem US-Dollar belastet natürlich DAX und Eurostoxx50. Die Frage ist nur die, wie lange diese Aufwertung noch anhält. Für den US Aktienmarkt ist die temporäre US-Dollar-Abwertung positiv. Meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis der US Markt wieder anspringt. Rein sentimenttechnisch sind die Ampeln auf grün umgesprungen. Selten gab es solch gehäufte Crashwarnungen wie in den letzten Wochen. Faber, Armstrong, Roubini usw. Der Verkauf von Angst ist ein lukratives Geschäft. Insofern wird versucht, sich als Crash-Guru zu positionieren. Das Ganze werte ich allerdings als Kontraindikator.

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24 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    Rein journalistisch ist das Thema überstrapaziert und auch hier hat sich ja schon zweimal ein Author der Lächerlichkeit Preis gegeben. Passiert halt.

    Sie liefern nicht, sie wollen aktiv nichts tun, nur Forderungen und Vertrauen auf die Yankees.

    Man könnte beinahe meinen GR wäre eine besonders hübsche Braut.

    Wenn sie nicht will, will sie nicht. Dann braucht man sich auch nicht ereifern.

    Und GR zersetzt weder am € noch an der EU etwas, ganz im Gegenteil.

    Sie wollen einen anderen Kurs, Bitte. Selber machen, aus eigener Kraft.

    Mich wundert auch Harry, der Liebhaber starker Trends und so USD abhängig oder €-korrelant.

    Kein Blick auf zB. USD/TRY

    Auch die Nachbarn werden von der Presse komplett vergessen, oft sind das die Winner.

    ERdoGaz ist im Kalender fast wie Weihnachten eingetragen.

    12:13 Uhr, 10.06. 2015
  • BulleHelga
    BulleHelga

    DIe momentane Marktkonsolidierung ist nichts anderes als ein Durchatmen des Marktes nach einer Rallye. Die großen internationalen ANleger wie Blckrock, Fidelity & Co nehmen Gewinne mit. Griechenland spielt dabei keine Rolle.

    08:14 Uhr, 09.06. 2015
  • baerentatze66
    baerentatze66

    @Aktienbaer "kein Geld bei Bevölkerung angekommen". Stimmt laut Prof. Sinn nicht - es war ca. ein Drittel der Rettungsgelder. Nach Sinn kann man grob gesprochen davon ausgehen, dass von den öffentlichen Kreditmitteln, die Griechenland während der Krise seit 2008 bekommen hat, ein Drittel der Rettungsgelder der Finanzierung der griechischen Leistungsbilanzdefizite und damit des griechischen Konsums, ein Drittel der Vermögensanlage von Griechen im Ausland und nur ein Drittel der Tilgung von griechischen Auslandsschulden diente. Gruß Baerentatze

    08:07 Uhr, 09.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Adlerauge
    Adlerauge

    Hallo Harry,

    fokussier Dich nicht so auf die subjektive Deutung und Auslegung fundamentaler Aspekte, die vom Markt stets anders gedeutet werden können.

    Wunsch ist das eine, Realität das andere.

    Genauso kann man argumentieren, dass die Deutschen durch die Hinhaltetaktik und den griechischen Bank Run, der seit Monaten läuft bereits um 143 Milliarden Euro geprellt wurden - oder ganz klar formuliert. Die Deutschen wurden um 143 Milliarden Euro durch Varoufakiks & Co inzwischen erleichtert und beraubt.

    Jeden Tag, in dem der griechische Bank Run weiter geduldet wird, bei dem inzwischem mehr als 55 Milliarden an Bargeld abgehoben wurden und mehr als 90 Milliarden ins Ausland transferiert wurde, kostet uns immensen Wohlstand und wird uns noch mehr Belastungen aufbürden, via Target II usw.

    Die griechische Regierung handelt wie Kriminelle. Erst haben die Griechen mit krimineller Energie den Euro eingeführt, und nun berauben sie ungeniert nicht nur das deutsche Volk sondern alle anderen Völker in Europa.

    Gleichzeitig geht der Dollar den Bach runter, weil die USA ebenfalls noch nicht ihr Schuldenlimit erhöht haben und denen inzwischen auch die Zeit abläuft. Die USA sind zahlungsunfähig wenn nicht bis September das Schuldenlimit erhöht wird.

    Und darauf setzen, dass die das ganze durchwinken ist ähnlich wie würfeln.

    Fakt ist, dass egal wie Griechenland ausgeht - am Ende wird das extrem teuer. Doch es wird besser jetzt mit den Griechen Schluss gemacht, als niemals. Andernfalls reissen die Griechen alle in den Abgrund. Das ist wie bei Cliffhanger - schneidet man das Seil nicht durch, dann stürzen alle ab. Deutschland eingeschlossen.

    Die Märkte schweben über einem tiefen Abrgrund - und die ökonomische Schwerkraft und die Derivateblase ziehen an einem Seil, dass viel zu schwach ist. Das Zinsmesser ist dabei dieses Seil zu kappen. Zwar werden viele dann abstürzen, aber einige werden dafür am Ende überleben. Der Markt wird das Seil auch kappen, wenn Griechenland weiter im Euro verbleibt.

    Der Schaden kann im Rahmen gehalten werden, wenn man weiss wo und wann man das Seil kappen muss - damit nicht alle in den Abgrund gerissen werden.

    Je eher man kappt, umso besser für alle die zurück bleiben. Griechenland hat Deutschland und die anderen EU-Länder bereits heute um Abermilliarden betrogen - und das ganze wurde von Berlin aus stets abgesegnet. Es liegt auf der Hand, dass die Deutschen um ihre Rente, ihre Ersparnisse und ihren Wohlstand betrogen werden - kurzum um ihre Lebensarbeitsleistung.

    Charttechnisch gibt es noch ein gap von mehren hundert Euro bei ca. 4300 im DAX. Nicht vergessen, der Markt vergisst nichts...

    23:20 Uhr, 08.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Guten Abend Harry,

    ist die aktuelle Entwicklung wirklich nur Griechenland geschuldet? Zu einem gewissen Teil sicherlich schon, aber eben nicht nur. Bereits deutlich gestiegene Zinsen, reduzierte Gewinnaussichten der Konzerne und eine schwächelnde Weltwirtschaft könnten große Adressen dazu animieren, sich unauffällig aus den Anleihen und Aktienmärkten zurück zu ziehen. Die von der FED mit Nachdruck geschürten Zinserhöhungserwartungen verbessern die Situation auch nicht gerade

    22:42 Uhr, 08.06. 2015
  • 2020
    2020

    stimmt, ging heute NM - war im Rohstoff Blog, habe mitgehört und es ist spannend mal die Seite der Griechen, bwz. Varoufakis zu hören. Man muss immer unterscheiden zwischen Wirkung und Ursache/en. Keine Frage in GR lief vieles falsch! Aber es braucht immer 2 Parteien die ein "Spiel" spielen....

    vielleicht finden Sie das Video, mir reicht die Zeit nicht mehr, aber bitte machen Sie keine Anti-GR Propaganda auch wenn vieles schief lief mit der letzten Regierung. DE kam nach dem 2. Weltkrieg auch nicht in ein paar Monaten auf die Beine.... man sollte aus Geschichte was lernen und nicht zu stark mit dem Finger auf andere zeigen.

    22:36 Uhr, 08.06. 2015
  • einfach
    einfach

    eine kette ist nur so stark wie ihr schwächstes glied.

    bricht nun das schwächste glied dann ist kein land mehr sicher.

    was den kursrutsch der anleihen anbelangt, ist das für die ezb positiv, da sie jetzt mehr

    papiere in ihrem zielkorridor bis - 0,2 % zur auswahl hat und bei einem leicht positiven zins

    noch eine überweisung von den jeweiligen zentralbanken zu den finanzministern stattfinden kann.

    die größere volatilität an den anleihemärkten ist den teilnehmern die bis zur endfälligkeit halten eigentlich egal.

    22:34 Uhr, 08.06. 2015
  • 2020
    2020

    Eigentlich halte ich Sie zu intelligent um so Sätze von sich zu geben die den Scheinwerfer nur auf GR richten und dabei vergessen was in der EU, wo ja DE ein starkes Mitglied ist!, so alles falsch läuft. Bzw. natürlich nicht nur in der EU.

    Man muss immer etwas über den Horizont sehen und auch auf die Gegenseite stehen um etwas zu verstehen! In dem Sinne gute Nacht, es scheint als würde Rocco seine Wette gut gewinnen - mal sehen

    übrigens. vielleicht liegen die Kursverluste gar nicht an GR, vielleicht beginnen gewisse Kreise langsam zu begreifen, dass das Gelddrucken nicht bewirkt was man erhofft hat. Strukturreformen sind hart - das betrifft bei weitem nicht nur GR. Da muss man sich mal auf der ganzen Welt Gedanken machen wie sich Wirtschaft, Demografie etc. verändert und vielleicht einige Jahre ohne nennenswertes Wachstum beschert, darauf hat sich noch keiner so recht eingestellt, könnte aber zum Faktum werden.

    Gruss

    22:21 Uhr, 08.06. 2015
  • 2020
    2020

    Als informierter Mensch sollten Sie sich das mal reinziehen, da ich Ihre Ansicht bzgl. GR etwas kurzsichtig ansehe:

    Varoufakis über "Die Zukunft Griechenlands in der EU"
    http://www.n24.de/n24/Mediathek/Live/d/6086672/keynote-des-griechischen-finanzministers-janis-varoufakis.html

    22:15 Uhr, 08.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Auf meinem Guidants Desktop bin ich positioniert in Boeing, Apple, USD/JPY Call, EUR/JPY Call, Hang Seng Call und am europäischen Aktienmarkt sind wir erstmal nur mit dem TecDAX Call positioniert.

    21:51 Uhr, 08.06. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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