Kommentar
16:05 Uhr, 03.04.2017

Piech stößt Großteil seiner Porsche-Anteile ab - Schwächere US-Konjunkturdaten

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Etwas schwächere Stimmungsdaten aus der US-Industrie
  • Stimmung in den Industrieunternehmen des Euroraums wird immer besser
  • Machtkamp bei Linde um Fusion mit Praxair
  • Sartorius hebt seine Ziele für das laufende Jahr an
  • Tesla übertrifft Erwartungen
  • Chinesen an HSH Nordbank interessiert

DAX

  • Sah es zu Handelsbeginn am Montag noch so aus, als setze der deutsche Leitindex DAX unmittelbar zum Sprung an die Bestmarke von 12.390 Punkten an, erwies sich diese Einschätzung als Trugschluss. Nach dem Aufwärts-Gap auf das Tageshoch bei 12.376 Zählern flaute die Dynamik ab und der DAX pendelt seitdem etwas darunter bei der Marke von 12.335 Punkten. Aber noch in Schlagweite zur Bestmarke - ein Funke könnte reichen, um das Allzeithoch erneut zu testen bzw. doch noch zu knacken. Heutige Konjunkturdaten vermochten es noch nicht, diesen Effekt in Gang zu setzen. Frische Impulse könnten Konjunkturdaten aus den USA sowie Aussagen führender US-Notenbanker liefern.

Unternehmensnachrichten

  • Die Porsche SE hat die erwartete Änderung der Aktionärsstruktur bekannt gegeben. Großaktionär Ferdinand Piëch gibt einen Großteil seiner Porsche-Anteile an weitere Familienmitglieder ab. Der Vollzug unterliegt noch der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Bisher hält Piëch knapp 15 Prozent an der Holding, die wiederum die Mehrheit der Stimmrechte an Volkswagen hält.
  • Die Aktien des Halbleiterunternehmens Dialog Semiconductor stehen unter Druck. Ein anderer Apple-Lieferant, der britische Grafikchips-Entwickler Imagination, droht die Aufträge des iPhone-Konzerns komplett zu verlieren. Folge: 70 Prozent Kursminus bei der Aktie von Imagination. Im Sog zieht es nun auch andere Apple-Zulieferer mit nach unten. Die Nachricht macht erneut deutlich, wie verletzlich eine hohe Abhängigkeit von Apple macht.
  • Google sieht sich nach der Affäre um die Platzierung von Werbevideos neben extremistischen Videos bei der Tochter You Tube zu Unrecht kritisiert. Nur ein „winziger" Anteil der Anzeigen sei davon betroffen gewesen, sagte Google-Manager Schindler der Website „Recode".
  • McDonald's weitet das Frischfleisch-Angebot aus. Ab Mitte 2018 werden beim Quarter Pounder in den meisten US-Filialen keine tiefgekühlten Buletten, sondern frisches Hack verwendet.
  • Der US-Autobauer Ford hat in Nordamerika rund 52.000 Pick-up-Trucks in die Werkstatt zurückgerufen. Die Fahrzeuge könnten losrollen, wenn sie in der Parkposition stünden, hieß es zur Begründung.
  • Apple, Amazon und Google bieten laut der Zeitung "Yomiuri Shimbun“ für die Toshiba-Chipsparte. Die Höhe der Offerten sei nicht bekannt.
  • Der Aufsichtsratschef von Linde, Wolfgang Reitzle, kündigte in einem Gespräch mit der "Financial Times“ an, notfalls sein doppeltes Stimmrecht einzusetzen, um den Widerstand gegen den Zusammenschluss mit Praxair zu brechen. Für den Fall, dass die Arbeitnehmerseite im Kontrollgremium gegen die Fusion stimme, werde er diese durchdrücken, indem er sein Doppelstimmrecht als Chefkontrolleur einsetze. „Ja, ich bin dazu bereit", sagte Reitzle der Zeitung. Der Widerstand der Arbeitnehmerseite im Konzern gegen die Fusion ist zuletzt angeschwollen. „Unsere Position im Aufsichtsrat ist: Nein, wir werden der Fusion nicht zustimmen“, verkündete vorige Woche der Konzernbetriebsratschef Gernot Hahl. Er fürchtet tiefe Einschnitte samt dem Abbau tausender Arbeitsplätze.
  • Der Elektroautohersteller Tesla hat zwischen Januar und Ende März etwas mehr als 25.000 Fahrzeuge an die Kundschaft ausgeliefert. Dies seien 69 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte das Unternehmen mit. Es ist zudem ein Rekordwert. Tesla liegt damit auf Kurs, das Ziel von 50.000 Auslieferungen in den ersten sechs Monaten zu erreichen. Das günstige Modell 3 soll ab Juli in die Massenproduktion gehen. Tesla verspricht sich damit, im kommenden Jahr eine Gesamtproduktion von 500.000 Einheiten zu erreichen.
  • Einem Medienbericht zufolge könnte VW den Vertrag mit dem Autozulieferer Grammer kündigen, wenn die bosnische Investorenfamilie Hastor die Mehrheit an dem Autozulieferer erwirbt. Sollten aber die umstrittenen Investoren die Mehrheit erlangen, wolle Volkswagen die Geschäftsbeziehungen prüfen, berichtete die „Automobilwoche“. Hastor hält über Anlagevehikel zwischen 20 und 30 Prozent an Grammer und will möglichst rasch die Kontrolle übernehmen. Der bayerische Konzern hat als Abwehrmaßnahme zuletzt per Pflichtwandelanleihe mit dem chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng eine Art Weißen Ritter auf seine Seite gezogen.
  • Der chinesische Großaktionär der Deutschen Bank, die HNA Group, hat Interesse an der zum Verkauf stehenden HSH Nordbank bekundet. Die HNA Group gehöre zu den potenziellen Käufern und habe ein vorläufiges Angebot abgegeben, berichtete Bloomberg am Sonntag. Zu den weiteren Interessenten, die bereits ein Angebot abgegeben hätten, gehört laut Bloomberg auch der Finanzinvestor Apollo Global Management. Die HSH Nordbank-Haupteigentümer, die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, reagierten positiv auf die Kaufangebote. „Nach erster Sichtung sind wir, wie schon bei den Interessensbekundungen, mit der Resonanz sehr zufrieden", hieß es in einer Mitteilung. Die Angebotsfrist für eine Übernahme der HSH Nordbank war in der Nacht auf Samstag abgelaufen.
  • Nach der gescheiterten Fusion mit der London Stock Exchange bucht die Deutsche Börse die zum Umtausch eingereichten Deutsche-Börse-Aktien heute nach Börsenschluss zurück.
  • Die auf Wetterdaten für Landwirte spezialisierte US-Daten- und Softwaretochter DTN des französischen Elektrokonzerns Schneider Electric soll für rund eine Milliarde US-Dollar an einen europäischen Interessenten gehen,, berichtete das "Wall Street Journal“. Der Deal mit dem namentlich nicht genannten Finanzinvestor könne demnach bereits im Laufe der nächsten Tage angekündigt werden.
  • Der Pharmakonzern Bayer kann positive Studiendaten für sein neues Krebsmittel Copanlisib vermelden. Die Ergebnisse der Phase-II-Studie hätten eine dauerhafte Wirksamkeit der intravenösen Verabreichung des Mittels mit einem handhabbaren Sicherheitsprofil bei Patienten mit erneut aufgetretenem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) gezeigt, so der Konzern.
  • Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius hat angesichts zweier Übernahmen seine Ziele für das laufende Jahr erhöht und rechnet nun mit einem Wachstum zwischen 12 und 16 Prozent, nach zuvor angestrebten 8 bis 12 Prozent. Die Gewinnmarge solle nun mit 25 Prozent vom Umsatz etwas mehr als bisher erwartet zulegen.

Konjunktur & Politik

  • Die Bauausgaben in den USA haben im Februar im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium mit. Volkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet.
  • Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im März um 0,5 Punkte auf 57,2 Zähler etwas verschlechtert, teilte das Institute for Supply Management (ISM) mit. Bankvolkswirte hatten im Mittel mit 57,0 Punkten gerechnet.
  • Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Eurozone stieg im März um 0,8 Punkte auf 56,2 Zähler, wie das Institut IHS Markit auf Basis finaler Daten mitteilte. Damit wurde der Wert der ersten Schätzung bestätigt. Es ist der höchste Stand des Indikators seit April 2011. In Deutschland, Frankreich und Italien stiegen die Indikatoren weiter und teils deutlich an.
  • Die Preise auf Erzeugerebene in der Eurozone sind im Februar um 4,5 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Das ist der stärkste Anstieg seit November 2011. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Produzentenpreise im Februar unverändert. Erwartet wurde dagegen ein leichter Anstieg um 0,1 Prozent.
  • Im Februar sank die Arbeitslosenquote im Euroraum um 0,1 auf 9,5 Prozen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Volkswirte hatten dies erwartet. Niedriger war die Quote zuletzt im Mai 2009.
  • Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret rechnet mit einem baldigen Ende der kostenlosen Bankenwelt für die Deutschen. „Wir sehen ein Ende der Umsonstkultur", sagte er im Interview mit der „Welt". Mittlerweile verlangen einige Häuser wieder Gebühren für viele ihrer Dienstleistungen und Produkte. Diese Entwicklung dürfte sich wohl fortsetzen.
  • Der britische Schatzkanzler Philip Hammond hat vor den anstehenden Brexit-Verhandlungen Kompromissbereitschaft signalisiert: „Unser Ziel ist es, den bestmöglichen Deal auf einer konstruktiven Art und Weise zu erreichen", sagte Hammond im Interview mit dem „Handelsblatt“.
  • Die Geschäftsstimmung bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen in China hat sich im März etwas verschlechtert. Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Volksrepublik fiel von 51,7 Punkten im Vormonat auf 51,2 Punkte.
  • Die USA zeigen sich zum Handeln gegen Nordkorea entschlossen, selbst wenn sie keine Einigung mit China erzielen können, wie aus einem Interview mit Donald Trump in der Financial Times hervorgeht. Wenn China die Probleme in Nordkorea nicht löse, werden wir das tun, so Trump.
Termine des Tages:
10:00 Uhr - EWU: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
11:00 Uhr - EWU: Arbeitslosenquote Februar
11:00 Uhr - EWU: Erzeugerpreise Februar
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
16:00 Uhr - US: Bauausgaben Februar
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März

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  • GeBa96
    GeBa96

    Fehlt aber nicht mehr viel beim DAX zum Absturz oder einer Korrektur.

    08:34 Uhr, 03.04. 2017

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