Analyse
14:15 Uhr, 23.03.2018

DAX-Giganten – Zurück im Abwärtstrend

Heute fiel der DAX bereits intraday unter das als Ziel anvisierte, bisherige Jahrestief bei 11.830 Punkten zurück und setzte damit die Verkaufswelle der letzten Tage fort. Auch die wichtigsten Einzelwerte brachen auf neue Tiefs ein. Der Markt steht vor dem Knock-Out.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Kursstand: 11.929,79 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
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    Kursstand: 83,910 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.929,79 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 83,910 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 102,160 € (XETRA)
  • Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 91,080 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 66,080 € (XETRA)

Seit Anfang Februar dominierte beim DAX eine komplexe Seitwärtsphase, die auf der Oberseite durch den starken Widerstand bei 12.601 Punkten und auf der Unterseite durch eben jenes Tief bei 11.830 Punkten eingegrenzt werden kann. Der Kursrutsch Anfang März wurde zwar wieder aufgefangen, doch die anschließende Erholung wies von Beginn an bärisch-korrektive Züge auf und mündete schließlich in eine Dreiecksformation, die mit dem Einbruch im gestrigen Handel nach unten verlassen wurde. Zur Stunde setzt der DAX auf der großen, internen Abwärtstrendlinie der Verkaufswelle seit dem Allzeithoch auf und kann sich leicht stabilisieren. Zeit also sich mit den übergeordneten Marken zu beschäftigen.

Für potenzielle Ziele der laufenden Verkaufswelle stellen sich damit jetzt zwei spannende Fragen:

  1. Wo begann der Abwärtstrend der letzten Tage?
  2. Ist er die Fortsetzung des Abverkaufs von Ende Januar oder die Fortsetzung des Abverkaufs von Anfang März?
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Die erste Frage liefert aus meiner Sicht zwei plausible Varianten: Das letzte markante Hoch bei 12.454 Punkten oder das nächsttiefere, an dem der jüngste Kursrutsch startete, welches bei 12.322 Punkten liegt.

Die zweite Frage abschließend nur der weitere Verlauf beantworten. Dennoch kann bereits jetzt für beide Fälle ermittelt werden, wo die nächsten wichtigen Ziele liegen.

Hat sich der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch mit dem Abschluss der Seitwärtsphase bei 12.454 Punkten fortgesetzt, liegen Ziele bei 11.655, 11.466 und 10.856 Punkten. Hat sich der übergeordnete Abwärtstrend etwas tiefer bei 12.322 Punkten fortgesetzt, sollte man sich die Zielmarken bei 11.525, 11.337 und 10.728 Punkten notieren.

Für den ungewöhnlicheren Fall, dass bei 12.601 Punkten bereits der erste Teil der zweiten großen Abwärtswelle begonnen hat, liegen die Ziele bei 11.576 und 11.292 Punkten.

Wichtige langfristige Supportmarken sind neben dem Cluster von 11.830 bis 11.885 Punkten das 61,8 %-Retracementlevel der gesamten Aufwärtsbewegung seit 2016 bei 11.726 und der Bereich um 11.480 bis 11.520 Punkte. Damit kristallisiert sich bei einem Bruch der 11.830er Marke jetzt schon das Zwischenziel bei 11.726 Punkten und die Unterstützungs- bzw. Kurszielzone von 11.466 bis 11.525 Punkten als zentrale Marken für die kommenden Tage heraus.

Auf der Oberseite können etwaige Erholungen bis 12.020 und darüber bis 12.065 Punkte führen. Der aktuelle Einbruch wäre jedoch erst bei Kursen oberhalb von 12.130 Punkten abgebremst. Der übergeordnete Abwärtstrend müsste derzeit erst bei Kursen über 12.500 Punkten in Frage gestellt werden.

Kommen wir zu den Einzelwerten, ihrerseits auch wenig Grund liefern, an eine baldige Bodenbildung zu glauben:

Die SAP-Aktie unterschritt zuletzt das 38,2 %-Retracementlevel der Erholung und bildete damit ein kleines Verkaufssignal aus. Aktuell droht der Wert sogar unter die bereits überwundene Abwärtstrendlinie zurückzufallen. Wird die 83,24 EUR-Marke unterschritten, dürfte nicht nur das Jahrestief bei 82,05 EUR attackiert werden, sondern sich der Kursrückgang bis 81,73 EUR, 79,26 EUR und den Supportbereich um 78,60 EUR ausdehnen. Erst die Rückeroberung der 86,24 EUR-Marke würde die Lage etwas entspannen und eine Erholung bis 87,78 und 88,70 EUR nach sich ziehen.

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Bei den Aktien von Siemens wurde heute die Zielmarke bei 100,75 EUR erreicht. Sollte diese jedoch unterschritten werden, stünde der nächste Abverkauf bis an die wichtige Unterstützungszone bei 96,80 EUR ins Haus. Um wieder in einigermaßen neutrale Gebiete vorzudringen haben die Münchener noch einen weiten Weg vor sich: Erst bei einem Ausbruch über den Widerstandsbereich bei 105,50 EUR käme es zu einem kleinen bullischen Achtungszeichen.

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Die Aktien von Bayer setzen die Talfahrt mit einem neuen Jahrestief fort und dürften in den kommenden Tagen die nächsten Ziele bei 88,77 EUR und 86,03 EUR ansteuern, sofern es den Bullen nicht gelingt, den Wert quasi aus dem Stand direkt wieder über 95,50 EUR zu hieven – ein kurzfristig schier aussichtsloses Unterfangen.

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Und bei der Daimler AG wurde heute bereits das 38,2 %-Level der letzten großen Aufwärtsbewegung angekratzt. Sollte dieses Unterstützungsniveau bei 65,71 EUR per Tagesschlusskurs unterschritten werden, sind weitere Verluste bis zur mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 64,00 EUR und darunter bis an die Extensionsziele bei 62,00 EUR und die Unterstützung bei 61,61 EUR einzuplanen.

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Summa summarum korrespondiert die Analyse der wichtigsten Einzelwerte mit der Lage des Gesamtmarktes: Der Einbruch in dieser Woche war zwar steil und heftig. Doch wer jetzt bereits spekuliert, dass die Bären ihr Pulver langsam aber sicher verschossen haben könnten, der könnte sehr schnell - gegebenenfalls noch im heutigen Handel - eines besseren belehrt werden. Nur ein Beispiel: Alleine eine Wiederholung des Kursrückgangs von gestern Nachmittag bis heute Morgen würde den DAX unter 11.700 Punkte einbrechen lassen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups und handelt zudem aktiv im Depot "Gehebeltes Swing-Trading" des Premium-Services Trademate.

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