DAX-Giganten – Willkommen im Bärenmarkt!
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Erwähnte Instrumente
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- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.571,83 Pkt (XETRA)
- SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 98,000 € (XETRA)
- Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 101,040 € (XETRA)
- Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 183,560 € (XETRA)
- Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 53,170 € (XETRA)
Im August durchbrach der DAX die mittelfristige Aufwärtstrendlinie und vollzog nach dem Einbruch an die Unterstützung bei 11.865 Punkten im September einen Pullback an die Unterseite der Trendlinie. Seit dem Doppeltop bei 12.458 Punkten folgt die Marktreaktion auf diese und etliche andere Verkaufssignale in Form einer steilen Abwärtsbewegung. Und mit dem Bruch der 11.726 Punkte-Marke haben die Bären in dieser Woche die Tür zu einer weitaus größeren Abwärtsbewegung geöffnet und mit dem sofortigen Einbruch auf 11.514 Punkte den ersten Schritt getan.
Um es gleich vorwegzunehmen: Unterhalb von 12.099 /12.104 Punkten ist an eine nachhaltige Erholung oder das Ansteuern der Höchststände vom Juni überhaupt nicht zu denken. Umgekehrt wäre ein Ausbruch über dieses Widerstandscluster mit einem starken Kaufsignal verbunden. Aber davon ist der DAX noch meilenweit entfernt.
Aktuell sieht es nicht einmal danach aus, als könnten die Pullbackversuche an die 11.726 Punkte-Marke fruchten. Sollte diese massive Barriere doch noch überschritten werden, könnte die nächste große Verkaufswelle bei 11.815 und darüber bei 11.868/11.876 Punkten starten.
Aufgrund des sehr komplexen Kursverlaufs seit Juni ist nicht klar, an welcher Stelle der Einbruch begonnen hat und welche Einzelstrecken miteinander verknüpft werden müssen, um ein stimmiges Bild zu ergeben. Zudem stellt sich auch die Frage, welche Rolle der Einbruch zu Jahresbeginn spielt. War er die erste Welle einer großen Korrektur, die jetzt in die zweite Abwärtsbewegung übergegangen ist? Und wo begann die zweite? Zur Auswahl stehen 13.170, 12.860 und 12.459 Punkte. Um den Chart nicht zu überfrachten, habe ich mich auf die Extensionen der ersten Abwärtsbewegung zu Jahresbeginn bei 11.217 und 11.012 Punkten beschränkt. Diese sind bereits ein guter Anhaltspunkt, wohin die Reise gehen kann. In Kombination mit den Projektionen des Juni-Abverkaufs und den langfristigen Unterstützungen ergibt sich ein stringenteres Bild.
Unterhalb des aktuellen Jahrestiefs bei 11.518 Punkten läge die nächste Unterstützungs- bzw. Zielregion bei 11.420 - 11.435 Punkten. Dort könnte also eine deutlichere Erholung starten. Darunter treffen sich bei 11.300 Punkten zwei Extensionen des Februarcrashs. Die nächste tragfähige Haltemarke ist allerdings erst das 50 %-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung seit 8.699 Punkten bis an das Allzeithoch. Diese Unterstützung liegt bei 11.148 Punkten. Sie ist sozusagen der direkte Nachbar der 11.726 Punkte-Marke, die dem 61,8 %-Retracementniveau dieser Handelsspanne entspricht. Im großen Bild wäre dann 10.570 Punkte die nächste markante Unterstützung seit 8.699 Punkten. Aber auch davon sind wir noch sehr weit entfernt.
11.148 Punkte sollte man als mittelfristiges Ziel durchaus auf dem Zettel haben, solange der DAX nicht über 12.104 Punkte ausgebrochen ist. Kurzfristige Übertreibungen bis 11.000 und 10.850 Punkte sollte man dabei jedoch nicht ausschließen.
SAP – Wie ein Messer durch Butter
Mit dem Erreichen der kurzfristigen Zielregion bei 109,00 EUR endete die Rally bei SAP abrupt und der Anstieg über das vorherige Rekordhoch bei 105,28 EUR entpuppte sich als Fehlausbruch. Die Warnung aus der vergangenen Woche war nicht unberechtigt und wurde durch den Bruch der Unterstützungen bei 103,83 und 102,37 EUR bestätigt. Der Crash der letzten Tage hat den Wert auch sogleich unter die Unterseite der Range und an die Unterstützung bei 94,76 EUR einbrechen lassen.
Die laufende Erholung ist aktuell nicht mehr als ein Pullback an den Kreuzwiderstand bei rund 100,00 EUR. Setzt der Wert jetzt wieder unter 96,30 EUR zurück, könnte die Erholung bereits beendet und der Abwärtstrend wiederaufgenommen sein. Neben der Supportzone von 94,14 bis 94,76 EUR liegen die nächsten Ziele der Abwärtsbewegung bei 92,67 EUR und darunter bei 91,87 EUR. Selbst ein Einbruch an die langfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 89,38 - 88,27 EUR ist aktuell nicht mehr ausgeschlossen. Entwarnung kann derzeit erst über den 38,2 %-Retracementnivau der laufenden Abwärtswelle bei 103,03 EUR gegeben werden.
Siemens – Wie aus dem Lehrbuch
Bei den Aktien von Siemens entlud sich die Fülle an kurzfristigen Verkaufssignalen und insbesondere der Bruch der 108,18 EUR-Unterstützung in einer zweiten steilen Abwärtswelle, die direkt das zuletzt anvisierte Ziel bei 99,83 EUR erreichte. Am Ausgangspunkte der Rally von April bis August versuchen die Bullen aktuell eine Stabilisierung zu starten. Solange der Wert aber nicht deutlich über 104,74 – 105,46 EUR angestiegen ist, ist an ein Ende des Abwärtstrends nicht zu denken. Im Gegenteil: Jetzt droht auch der Bruch der 99,83 EUR-Marke und damit die Fortsetzung des Abwärtstrends bis an die Unterstützungszone von 96,30 bis 96,76 EUR. Darunter lägen die nächsten Ziele bei 94,80 und sogar 91,84 EUR.
Allianz – Aufwärtstrend abgewürgt
Die Anteile der Allianz scheiterten zuletzt mit dem Versuch, das Verlaufshoch bei 197,50 EUR zu überspringen und traten im Anschluss den Rückweg an. Dieser beschleunigte sich mit dem Bruch der Unterstützungszone bei 190,44 EUR und auch das 38,2 %-Retracementniveau des vorherigen Teilanstiegs bei 186,69 EUR konnte den Einbruch nicht bremsen. Gestern wurde bereits die kurzfristige Aufwärtstrendlinie unterschritten und damit das nächste bärische Signal generiert.
Unterhalb von 186,69 / 187,04 EUR steuert der Wert damit zunächst auf das Korrekturtief bei 180,02 EUR zu. Hier könnte übergeordnete Erholung starten. Allerdings sollte man aufgrund der hohen Abwärtsdynamik auch jederzeit mit einem Bruch der Marke und einer Verkaufswelle bis 177,39 EUR und darunter bis 172,80 EUR rechnen.
Daimler – Kein Land in Sicht
Die Aktien von Daimler hatten sich in den letzten Wochen gegen die bärischen Auswirkungen des Bruchs der langfristigen Aufwärtstrendlinie gestemmt, schließlich den Kampf jedoch aufgegeben. Ausgehend von der Hürde bei 59,01 EUR fiel der Wert Ende September erneut an und schließlich auch unter das bisherige Jahrestief bei 53,52 EUR. Aktuell läuft der Pullback an diese Marke. Aber selbst ein Wiederanstieg über die Hürde wäre ohne Auswirkung auf den Abwärtstrend, solange die Aktien nicht mindestens auch über 55,19 EUR steigen und damit zumindest die Verkaufswelle seit Anfang Oktober neutralisieren können. Die Baisse dürfte sich dagegen fortsetzen, wenn der Wert unter das gestrige Tief zurücksetzt. Die nächsten Ziele auf der Unterseite liegen dann bei 50,84 und 50,44 EUR, sowie im Ausdehnungsfall bei 48,95 EUR.
Fazit: Wer nach rund zehn Tagen mit fallenden Kursen von einer Erholungsrally oder ähnlichem ausgeht, sollte gewarnt sein. In der aktuellen Situation sind im DAX weitere Verkaufswellen jederzeit möglich. Und nachdem der Bruch der 11.726 Punkte-Marke im langfristigen Bild zu einer Eintrübung geführt hat, können diese Abwärtswellen eben auch gewaltige Dimensionen annehmen. Selbst ein Einbruch auf 11.148 Punkte, ja sogar unter 11.000 Punkte ist binnen weniger Tage möglich. Zudem besitzt jeder der großen Werte im Index aktuell mindestens 5 % Abwärtspotenzial. Alles was jetzt nach oben passiert ist nur eine Atempause. Der Herbst hat mit Sturm begonnen und könnte auch mit Sturm enden.
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