Analyse
13:09 Uhr, 10.08.2018

DAX-Giganten - Weitreichende Entscheidung steht an

Der scharfe Kurseinbruch Ende Juli hatte den vorherigen Anstieg beim DAX unterbunden. Nach einer volatilen Erholung schlagen die Bären heute wieder zu. Insbesondere bei SAP und Siemens werden jetzt die Schleusen für weitere Verkaufswellen geöffnet.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.481,12 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 98,670 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.481,12 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 98,670 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 111,040 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 187,240 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 57,730 € (XETRA)

Ausgehend von 12.104 Punkten war der DAX bis Ende Juli auf 12.886 Punkte geklettert, an dieser Widerstandszone jedoch nach unten abgeprallt. Dem steilen Einbruch auf 12.493 Punkte folgte der Pullback an die zuvor unterschrittene Aufwärtstrendlinie. Nach dem Abschluss der Erholung im Bereich von 12.700 Punkten im gestrigen Handel sorgen der Bruch der 12.587 Punkte-Marke und das Unterschreiten des Ausgangstiefs der Erholung bei 12.493 Punkten heute für weitreichende Verkaufssignale.

Unterhalb von 12.600 Punkten ist die Verkaufswelle beim DAX intakt und hat als erstes Ziel den Support bei 12.403 Punkten (38,2 %-Retracementniveau des Anstiegs seit Ende Juni). Darunter käme es bereits zu einer Verkaufswelle bis rund 12.290 Punkte. Wird die Unterstützung nicht für eine starke Erholung genutzt, sind Abgaben bis 12.104 und 12.075 Punkte wahrscheinlich. Diese Zone ist die letzte Bastion der Bullen vor einem Einbruch bis 11.850 und 11.726 Punkte.

Um weitere mehrere hundert Punkte reichende Verkaufswellen zu verhindern, muss der DAX zügig wieder über 12.600 – 12.620 Punkte ansteigen. Erst dann wäre die Gefahr eines drastischen Kursrutsches zumindest vorübergehend gebannt. Erholungsziele liegen dann bei 12.720 und 12.775 Punkten. Von einer solchen Konterchance ist der Index allerdings derzeit noch weit entfernt.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart(
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SAP – Frisches Verkaufssignal

Der heutige Kursrückgang drückt die Aktien von SAP aus einer kurzfristigen Konsolidierung unter die Supportmarke bei 98,77 EUR. Damit ist ein Verkaufssignal mit einem ersten Ziel bei 94,76 EUR aktiv. Sollte es dort nicht zu einer steilen Erholung kommen, sind weitere Abgaben bis 91,43 EUR in den kommenden Wochen zu erwarten. Derzeit würde erst die Rückeroberung der 100,70 EUR-Marke für eine kurze Gegenbewegung sprechen. Chancen auf einen Wiederanstieg an das Allzeithoch bestehen jedoch erst bei Kursen über 102,00 EUR.

SAP Chartanalyse (Tageschart)
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Siemens – Es geht um (fast) alles

Anfang August sind die Bullen mit dem Versuch gescheitert, die Hürde bei 120,61 bzw. 121,26 EUR zu durchbrechen. Stattdessen sorgten die negativen Reaktionen auf die Quartalszahlen von Siemens für ein großes Abwärtsgap, das den Bruch der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und der Unterstützung bei 115,36 EUR zur Folge hatte. Nach diesen Verkaufssignalen fiel der Wert nahezu ungebremst an die Unterstützung bei 111,28 EUR, die heute unterschritten wird. Damit sollte der Wert in den nächsten Tagen weiter bis 108,18 EUR und darunter idealerweise bis 106,38 EUR fallen, ehe eine stärkere Erholung folgen kann. Von einer Wiederaufnahme des Aufwärtstrends sind die Aktien weit entfernt. Erst oberhalb von 115,36 EUR könnte man über die Chance auf eine Stabilisierung sprechen.

Siemens Chartanalyse (Tageschart)
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Allianz – Korrektur setzt ein

Bislang ist bei den Aktien der Allianz (noch) nichts dramatisches passiert. Der Aufwärtstrend seit dem Tief bei 170,12 EUR setzte sich bis 190,44 EUR fort und erreichte damit die Unterseite der gebrochenen, langfristigen Aufwärtstrendlinie. Dort prallte der Wert nach unten ab, könnte jedoch schon bei 185,97 – 186,60 EUR wieder nach Norden drehen. Oberhalb von 190,44 EUR wäre ein kleines Kaufsignal mit einem Ziel bei 193,48 EUR aktiviert. Abgaben unter 185,97 EUR würden dagegen für die Ausweitung der Korrektur bis 182,67 EUR sorgen. Erst darunter käme der Wert unter Druck und dürfte bis 177,39 – 177,88 EUR durchgereicht werden.

Allianz Chartanalyse (Tageschart)
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Daimler – Massive Kreuzunterstützung voraus

Die Aktien von Daimler waren zuletzt an der Widerstandszone von 60,08 bis 60,25 EUR nach unten zurückgesetzt und hatten damit die Erholung seit Anfang Juli unterbrochen. Erst darüber könnte die Konsolidierung voranschreiten und der Wert bis 63,63 EUR klettern. Stattdessen sind die Anteile aktuell wieder unter Druck und dieser Rücksetzer trifft jetzt auf eine starke Supportzone, die aus einer kurzfristigen und der langfristigen Aufwärtstrendlinie, sowie dem 38,2 %-Retracementniveau der gesamten Erholung bei 56,74 EUR besteht. Um diesen Bereich zu durchbrechen, bräuchten die Bären einen hochdynamischen Verkaufsimpuls oder ein Abwärtsgap. Sollte die 56,74 EUR-Marke fallen, wäre das entsprechende Verkaufssignal aktiv und ein zügiger Einbruch bis an das Kursziel bei 50,44 EUR die Folge.

Daimler AG Chartanalyse (Tageschart)
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Fazit: Mit dem Einbruch unter 12.587 Punkte und dem heutigen Abverkauf haben sich die Kräfteverhältnisse endgültig zu Gunsten der Bären verschoben. Wichtigste Stütze für kurzfristige Erholungstendenzen ist im Chart die Marke von 12.291 Punkten und bei den Schwergewichten die Aktie der Allianz. Aber ob diese beiden die Schwäche bei SAP und Siemens und das drohende mittelfristige Verkaufssignal bei Daimler abfangen können, ist mehr als fraglich. Der DAX muss sich auf einen weiterhin heißen Sommer einstellen, der im Extremfall zu einem erneuten Kursrückgang an das Tief vom ersten großen Abwärtstrend dieses Jahres bei 11.726 Punkten führen kann.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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