Analyse
13:15 Uhr, 07.09.2018

DAX-Giganten – Voll auf die 12(000)!

Der DAX hat nach den Verkaufssignalen der letzten Wochen und Monate Ernst gemacht und ist mit Hochgeschwindigkeit unter zentrale Unterstützungen eingebrochen. Auch die wichtigsten Einzelwerte im Index liefern Verkaufssignale. Wie weit die Abwärtsbewegung reichen kann, zeigt ein Blick auf den mittelfristigen DAX-Chart.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.928,36 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 99,780 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.928,36 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 99,780 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 108,700 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 54,240 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 180,880 € (XETRA)

Mit dem scharfen Abverkauf seit Ende August hat der DAX mehrere mittelfristige Verkaufssignale generiert. In der Analyse ist es daher sinnvoll eine Etage höher, nämlich in den Tageschart zu blicken. Zwar konnte der DAX seit der letzten Analyse doch noch einmal über die zentrale Hürde bei 12.441 Punkten ansteigen, doch der Ausflug wurde am Widerstandsbereich bei 12.587 bis 12.592 Punkten gestoppt. Anschließend fiel der Index zum wiederholten Mal unter die mittelfristige Aufwärtstrendlinie und anschließend auch unter die Supports bei 12.390 und 12.291 Punkten. Damit war der Weg für einen Test der Unterstützung bei 12.104 Punkten frei. Diese Marke wurde am Mittwoch direkt durchbrochen und auch der kleinere Support bei 12.075 Punkten unterschritten.

Aktuell bietet der Bereich um 11.950 Punkte noch etwas Halt. Doch das nächste wichtige Ziel des Abverkaufs haben die Bären klar vor Augen: 11.726 Punkte.

DAX Chartanalyse (Tageschart)
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An dieser Stelle kann eine steile Erholung einsetzen, die durchaus in der Lage wäre, den Index wieder über 11.950 und bis 12.075 / 12.104 Punkte anzutreiben. Der Bärenmarkt wäre damit jedoch nicht beendet. Wird die 11.726 Punkte-Marke durchbrochen, dürfte die Bärenparty erst richtig starten: Denn damit wäre das 61,8 %-Retracementniveau (RTN) der gesamten Rally seit 8.699 Punkten im Februar 2016 unterschritten. Im großen Bild liegt dann die nächste Unterstützung bei 11.148 (50 %-RTN der gesamten Rally) bzw. 10.570 Punkten (38,2 %-RTN der gesamten Rally). Weitere untergeordnete Unterstützungen sind bei 11.482 und 11.430 Punkten zu finden und könnten zumindest vorübergehend für eine Entschleunigung der Baisse sorgen.

Auf der Oberseite liegen bei 12.075 und 12.104-12.120 Punkten starke Barrieren im Markt, an denen der Index jederzeit wieder bis 11.726 Punkten abdrehen kann. Erst wenn mehr als 38,2 % des seit 12.597 Punkten laufenden Einbruchs durch eine Erholung korrigiert wurden, kann man von einer leichten Entspannung der Lage sprechen. Die entsprechende Marke liegt aktuell bei 12.178 Punkten.

SAP – Der Anfang vom Ende?

In den letzten Ausgaben der DAX-Giganten hatte ich wiederholt auf eine mögliche Topbildung bei SAP im Bereich der Fibonaccizielmarke bei 104,92 EUR hingewiesen. Aber die Bullen haben es immer wieder spannend gemacht und den Wert auch zuletzt wieder an die Zielmarke und das dortige Rekordhoch gekauft. Jetzt scheint der Bärenknoten endlich geplatzt und ein Trippletop vor seiner Vollendung zu stehen. Nur ein Anstieg über das weit entfernte 38,2 %-RTN des Einbruchs seit dem 28. August kann die Bullen jetzt noch retten – die Marke liegt aktuell bei 102,51 EUR.

Dagegen ist die Unterstützung bei 98,77 EUR wieder im Fokus und könnte in Kürze gebrochen werden. Abwärtsziele nach diesem Verkaufssignal liegen bei 96,72 und 94,76 EUR. Darunter käme es zu einem Abverkauf bis 91,43 EUR.

SAP Chartanalyse (Tageschart)
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Siemens - Unterhalb von 108,18 EUR droht der nächste Einbruch

Seit dem knappen Scheitern an der Widerstandsregion um 120,61 EUR fällt die Siemens-Aktie deutlich zurück. Die erste Verkaufswelle sorgte mit dem Bruch der Unterstützungen bei 113,34 und 111,28 EUR für weitreichende Verkaufssignale. Diese entfalten nach einer leichten Erholungsphase jetzt ihre Wirkung. Denn aktuell erreicht der Wert bereits den wichtigen Support bei 108,18 EUR. Wird dieser gebrochen, liegt das erste Ziel des Kursrückgangs auf Basis der Fibonacci-Projektion des ersten Einbruchs (von 121,67 bis 109,16 EUR) bei 106,37 EUR. Hier befindet sich auch eine wichtige Unterstützung. Darunter könnte ein crashartiger Selloff bis 101,59 EUR und schließlich bis 98,83 EUR führen.

Stabilisierungstendenzen könnte jetzt die Verteidigung der 108,16 EUR-Marke nach sich ziehen. Aber von einem Ende der Abwärtsspirale ist erst bei Kursen über dem Widerstandscluster von 110,94 bis 112,10 EUR auszugehen.

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Daimler – Zentraler Support endgültig gebrochen

Der Abwärtstrend bei den Aktien von Daimler hatte im Juli bis 54,79 EUR geführt. Nach einer Erholung, die am Widerstandscluster bei 60,08 bis 60,25 EUR scheiterte, übernahmen die Bären wieder das Kommando und sorgen in dieser Woche für den signifikanten Bruch der wichtigen Haltemarke bei 54,79 EUR. Erst bei Kursen über 55,88 EUR käme es zu einer Gegenreaktion, die durchaus wieder bis 57,33 EUR führen kann.

Doch bis dahin lautet das Kursziel des Abwärtstrends nach wie vor 50,44 EUR.

Daimler AG Chartanalyse (Tageschart)
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Allianz – Erholung beendet

Die Anteilsscheine der Allianz hatten seit dem Tief bei 170,12 EUR eine Erholung vollzogen, die zeitweise wieder über die Hürde bei 184,55 EUR führte. Allerdings konnten die Bullen die Chance auf eine Trendfortsetzung Ende August nicht nutzen. Mit dem Rückfall unter 185,97 EUR startete ein Abwärtsimpuls, der auch vor der 182,67 EUR-Marke nicht Halt machte. Wird jetzt auch das bisherige Tief bei 180,02 EUR unterschritten, käme es zu Verlusten bis 177,88 EUR. Darunter wäre die Möglichkeit einer mittelfristigen Fortsetzung des Anstiegs seit Ende Mai ad acta zu legen. In diesem Fall sollte man sich auf einen Einbruch bis 173,06 EUR einstellen.

Erst ein Wiederanstieg über die nahe Hürde bei 182,67 EUR könnte für eine Erholung bis 185,08 – 185,36 EUR sorgen. Dort dürften die Bären allerdings wieder zuschlagen.

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Fazit: SAP rauscht in die Tiefe, Siemens und Allianz stehen vor weitreichenden Verkaufssignalen und der DAX selbst hat mit dem Bruch der 12.104 Punkte-Marke eine Schlüsselstelle deutlich unterschritten. Damit dürfte klar sein, dass selbst vorübergehende steile Erholungsphasen nach Lage der Dinge nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein dürften.

Die Bären haben mit dem Doppeltop im Juni und dem Scheitern an der 12.886 Punkte-Marke Ende Juli hinreichend viele Verkaufssignale ausgesät und dürften in den nächsten Tagen und Wochen eine stolze Ernte einfahren. Und bis zum Erntedankfest am 07. Oktober ist auch noch reichlich Zeit für ein paar Prozent Zuschlag.

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3 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    Oberhalb von 11.100 ist der Aufwärtstrend noch vorhanden. Und das mit gefakten Index.

    Sept-Ziel sind sicher 300-400 Pkt tiefer, von heute an.

    Trump streitet ja sogar mit Canada...

    13:36 Uhr, 07.09.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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