DAX-Giganten – Treffer versenkt
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- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.087,22 Pkt (XETRA)
- SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 110,900 € (XETRA)
- Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 200,400 € (XETRA)
- Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 107,140 € (XETRA)
Das war deutlich. Und Donald Trump bzw. sein Tweet war Schuld - oder doch nur ein Katalysator für eine Entwicklung, die mit den Tiefs des Vorjahres bei 10.279 Punkten begann, sich mit der Rückeroberung der 10.570 Punkte-Marke dynamisch fortsetzte und ihren vorläufigen Höhepunkt mit dem neuen Verlaufshoch am vergangenen Freitag hatte? Blicken wir zurück auf den Jahresausblick vom 28.12.2018: "Darüber wartet dann ein alter Bekannter in Form des 38,2 %-Retracements der Rally von 8.699 bis 13.596 Punkten: Wir sprechen also wiederum von der früheren Unterstützung bei 11.726 Punkten. Auch diese Marke ist eine Weggabelung, die ihrerseits darüber entscheidet, ob der DAX wieder bis 11.148 Punkte abdreht, oder aber einen saftigen Kurssprung bis an das 23,6 %-Retracement der Rally bei 12.441 Punkten machen kann. Dort liegt mit 12.456 Punkten auch der Start der im Oktober begonnenen Abwärtsbewegung. Und man erreicht damit auch wieder das Hoch aus dem Jahr 2015 bei 12.390 Punkten. Ein ideales Ziel für das vorläufige Ende einer solchen Erholung." Nun, unabhängig vom Auslöser: Die Reaktion an der 12.441 Punkte-Marke zeigt, dass sie für den weiteren Verlauf beim DAX von absolut entscheidender Bedeutung ist. Darunter haben jetzt die Bären das Heft in der Hand. Bislang verläuft die neue Abwärtsbewegung jedoch ausgesprochen volatil. Ist dies bereits der Hinweis darauf, dass es sich nur um eine Zwischenetappe im intakten Aufwärtstrend handeln dürfte? Und eines der Schwergewichte des Index scheint die ganze Aufregung ohnehin nicht zu interessieren.
Der Widerstandsbereich von 12.441 bis 12.456 Punkten ist erreicht und damit das wichtige mittelfristige Ziel abgearbeitet. Bislang hat der Einbruch der laufenden Woche im großen Bild noch keine sonderlich großen Spuren hinterlassen. Der Aufwärtstrend ist oberhalb von 11.726 Punkten weiter intakt. Sollte der DAX jetzt jedoch nicht über das 38,2 %-Retracement (RT) der Abwärtsbewegung seit 12.435 Punkten bei 12.140 Punkten ansteigen können, dürfte das gestrige Tief einem weiteren Test unterzogen werden. Ein weiterer Rücksetzer unter 12.020 Punkte wäre hierfür bereits das Startsignal. Unterhalb von 11.957 und 11.926 Punkten käme es zu weiteren Verlusten bis an die markante Supportzone von 11.835 Punkten bis 11.846 Punkten. Auf diesem Niveau könnten die Käufer einen weiteren Erholungsversuch starten. Darunter käme es dagegen zu einem Einbruch an die zentrale Unterstützung bei 11.726 Punkten. Hier wäre der ideale Endpunkt für eine vorübergehende Korrekturphase erreicht und entsprechend mit der Wiederaufnahme der großen Erholungsrally zu rechnen. Bei 11.690 und 11.670 Punkten liegen noch rechnerische Ziele der laufenden Verkaufswelle. Deutlich tiefer sollte der Index jedoch nicht einbrechen, um die Chance auf einen weiteren direkten Anstieg bis 12.441 und 12.456 Punkten nicht zu gefährden. Unterhalb von 11.723 Punkten liegen die nächsten Auffangpunkte nämlich erst bei 11.611, 11.567 und 11.299 Punkten.
Kann der DAX dagegen in den nächsten Stunden über 12.140 Punkte ansteigen, wäre eine Erholung bis 12.208 und 12.253 Punkte die Folge. An der 61,8 %-RT-Marke des Kurseinbruchs seit 12.435 Punkten würde sich dann entscheiden, ob nach einem Scheitern an der Hürde der nächste Abwärtsimpuls folgt oder ob ein Ausbruch über die Marke den Abverkauf neutralisiert und damit die Gefahr eines Einbruchs unter 11.957 Punkte deutlich reduziert. Zwar würden Kurse oberhalb von 12.253 Punkten für ein Ende der Korrektur und einen Angriff auf die 12.456 Punkte-Marke sprechen. Doch könnte es zuvor problemlos zu einer weiteren Abwärtswelle bis 11.957 und 11.726 Punkte kommen. Dafür würde die Korrekturphase dann primär als Seitwärtsbewegung ablaufen und der Ausbruch bzw. die Chance auf einen Ausbruch über 12.456 Punkten in naher Zukunft gegeben sein. Über dieser zentralen Hürde liegen die nächsten Ziele weiterhin bei 12.587 und 12.814 Punkten.
SAP - Der große Pullback läuft
Ende April sorgte ein massiver Kurssprung bei den Aktien von SAP für den Ausbruch über das bisherige Rekordhoch bei 108,52 EUR und einen Anstieg in die unmittelbare Nähe des Kursziels bei 118,63 EUR. Seit dem neuen Rallyhoch bei 117,08 EUR befindet sich der Wert in der Korrektur der Rally und vollzieht dabei den Pullback an den Unterstützungsbereich von 108,52 bis 109,70 EUR.
Oberhalb dieser Zone ist jederzeit mit der Fortsetzung des Anstiegs zu rechnen. Ein erstes bullisches Signal wäre der Ausbruch über das 61,8 %-RT der Abwärtsbewegung seit dem neuen Allzeithoch bei 114,16 EUR. Darüber dürfte die 118,63 EUR-Marke angelaufen werden. Ein Ausbruch über das Kursziel würde für weitere mittelfristige Zugewinne bis 125,00 EUR sprechen.
Unterhalb von 108,52 EUR wären dagegen die Bären am Zug: Ein Rücksetzer bis 104,24 - 105,16 EUR würde für die kurzfristige Ausweitung der Korrektur sorgen. Hier müssten die Bullen dann aktiv werden, um einen zweiten Angriff auf die 118,63 EUR-Marke starten und eine Verkaufswelle bis 102,00 und 98,84 EUR verhindern zu können.
Siemens - Bullen zeigen sich unbeeindruckt
Nach dem Ausbruch über die Kurshürde bei 99,99 EUR stiegen die Aktien von Siemens Ende April an den Widerstand bei 106,35 EUR. Nach zwei gescheiterten Ausbruchsversuchen kam es zu einer scharfen Korrektur an das 38,2 %-RT der Kaufwelle seit Ende März, von der sich der Wert allerdings schnell erholte. Aktuell versuchen die Bullen den Ausbruch im dritten Anlauf und könnten diesmal erfolgreich sein. Oberhalb von 106,83 EUR wäre das nächste Ziel die 161,8 %-Projektion der Aufwärtsbewegung von 90,85 bis 99,92 EUR, welche bei 108,99 EUR liegt. Darüber könnte das Abwärtsgap vom Oktober geschlossen werden und entsprechend ein Angriff auf die Barrieren bei 112,12 und 112,76 EUR folgen.
Setzt der Wert dagegen erneut unter 104,70 EUR zurück, könnte an der 102,00 EUR-Marke ein Doppelboden für eine Stabilisierung und einen anschließenden weiteren Ausbruchsversuch sorgen. Darunter wäre der Anstieg seit April dagegen unterbrochen und ein Abverkauf bis 99,99 EUR zu erwarten.
Allianz - Mind the Gap?
Die Allianz-Aktie hatte im Zuge ihrer imposanten, Ende Dezember 2018 begonnenen Kursrally auch den Zielbereich bei 214,64 EUR abgearbeitet, ehe es ausgehend von einem neuen Jahreshoch bei 216,20 EUR zu einer Korrektur kam. Diese führte unter die 211,24 EUR-Marke und anschließend an das vorherige Hoch bei 206,85 EUR. Das gestrige Dividendengap verändert den Kursverlauf bei den Aktien der Allianz enorm. Formal bzw. technisch gesehen befindet sich der Wert nämlich immer noch 9 EUR höher als vor der Ausschüttung. Sollte jetzt also der Bereich um 202,20 bis 203,23 EUR wieder überwunden werden, sollte sich der nächste Anstieg bis 206,85 EUR anbahnen. An dieser Stelle könnten die Bären die Korrektur in Richtung 194,73 EUR fortsetzen. Dies wäre auch der Fall, wenn die Aktien in den kommenden Tagen unter 198,72 EUR zurückfallen. Brechen die Anteile der Allianz dagegen über die 206,85 EUR-Marke aus, wäre mit einer Kaufwelle bis 213,30 EUR zu rechnen.
Fazit: Der Sprung über die Kursmauer um 12.456 Punkte ist dem DAX nicht gelungen. Ohne einen größeren Anlauf in Form einer mehrtägigen Korrektur, die idealerweise bis an den Bereich um 11.726 Punkte zurückführt, dürfte dies auch weiterhin nicht möglich sein. Der Pullback bei SAP könnte sich genauso zeitlich in die Länge ziehen, wie die Stabilisierungsbemühungen bei der Allianz. Siemens bleibt kurzfristig ein Lichtblick, muss jedoch eine harte Widerstandsnuss knacken, ehe eine weitere Beschleunigung des Aufwärtstrends möglich ist.
Für eine mittelfristig bullische Weichenstellung, wie es der Anstieg über 12.456 Punkte bedeuten würde, darf sich der Markt auch Zeit lassen. Der Aufwärtstrend seit Ende Dezember ist intakt. Daran würde letztlich erst ein Bruch der 11.299 Punkte-Marke etwas ändern. Und wer weiß: Vielleicht reicht auch wie schon im Februar und März eine kurze, aber scharfe Korrektur. Die erste dauerte rund drei Tage, die zweite fünf - nach Fibonaccilogik wäre jetzt also eine achttägige Korrektur an der Reihe. Mitte nächster Woche könnten wir also schon schlauer sein.
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