Analyse
13:40 Uhr, 08.06.2018

DAX-Giganten - Mit Crash ins Wochenende?

Ein Abwärtsgap von über 100 Punkten, zwei Schwergewichte an kurzfristig wichtigen Unterstützungen und drei weitere Majors vor Verkaufssignalen. Das klingt nicht nach einem entspannten Wochenausklang.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.722,41 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 100,040 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.722,41 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 100,040 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 113,440 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 61,800 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 177,840 € (XETRA)
  • Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 97,830 € (XETRA)

In der letzten Ausgabe der DAX-Giganten hatte ich die zwei realistischsten Szenarien für den weiteren kurzfristigen Verlauf beim DAX vorgestellt. Dabei hat sich Variante 2 durchgesetzt und wurde mit dem heutigen Tag beendet. Nach dem kurzzeitigen Ausbruch über das Kursziel bei 13.170 Punkten hat sich ausgehend vom Hoch bei 13.204 Punkten ein neuer Abwärtstrend etabliert, der deutlich unter die Pullbackmarke bei 12.660 Punkten führte. Dieser wurde von einer Erholung abgelöst, die nicht über das 38,2 %-Retracementlevel (12.949 Punkte) dieses Kursrutsches führte. Ein Doppeltop bei 12.925 Punkten hat die Erholung abgebremst und der heutige Tag die Fragilität des Marktes aufgezeigt. Betrachtet man die wichtigsten Einzelwerte im Index, ist zu erkennen, dass sich jetzt schon weiteres Abwärtspotenzial aufbaut.

Rückgang unter 12.660 Punkte-Marke kann neue Verkaufswelle auslösen

Noch hält sich der DAX über der 12.660 Punkte-Marke und der ersten Abwärtstrendlinie des Einbruchs seit dem 22. Mai. Kann der Index heute nicht mehr deutlich über das 38,2 %-Retracementlevel des gestern bei 12.914 Punkten begonnenen Kursrückgangs ansteigen - also über die 12.798 Punkte-Marke – ist sogar mit einer Verschärfung des Abwärtstrends zu rechnen. Unterhalb des Tagestiefs bei 12.610 Punkten wäre die am Dienstag überschrittene Abwärtstrendlinie wieder durchbrochen und auch die 12.660 Punkte-Marke nachhaltig unterschritten.

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Wenn jetzt der „Panikknopf“ gedrückt wird…

Im Anschluss dürfte der DAX bis 12.494 – 12.513 Punkte fallen, ehe dort eine Erholung starten könnte. In der Analyse vom 25.Mai hatte ich darauf hingewiesen, dass in der damaligen Situation ein Bruch der 12.660 Punkte-Marke zum Drücken des „Panikknopfes“ bei vielen Anlegern führen könnte und eine Erholung erst von 12.550 Punkten bzw. von 12.498 Punkten aus starten dürfte. Diesmal sollte der Bruch dieser Supportzone um 12.500 Punkte allerdings nicht „ausgesessen“ werden. Denn unterhalb dieses Ziel- und Unterstützungsbereiches wäre schon mit einem rasanten Kurseinbruch bis 12.264 – 12.312 Punkten zu rechnen, ehe sich der Markt wieder beruhigen kann. Abgaben unter 12.264 Punkte würde sogar schon ein übergeordnetes Verkaufssignal nach sich ziehen, den Anstieg seit Ende März neutralisieren und auf der Unterseite Abwärtspotenzial bis 12.075, 11.964 und 11.732 Punkte eröffnen.

Die Gefahr eines weitreichenden Abverkaufs wäre erst über 12.798 Punkten etwas entschärft und damit ein weiterer Anstieg bis 12.914 Punkte möglich. Ein erstes bullishes Signal wäre dagegen erst bei Kursen über 12.949 Punkten generiert.

SAP – Widerstandszone wird erreicht

Die Aktien von SAP haben nach der Verteidigung der 95,04 EUR-Marke wieder Fahrt aufgenommen und erreichen jetzt das Widerstandscluster bei 100,50 – 100,69 EUR. Wird das Rekordhoch nachhaltig überschritten, könnte die Rally bis 102,14 – 102,50 EUR führen, ehe dort mit einer Trendwende zu rechnen ist. Ein Ausbruch über 102,50 EUR würde dagegen weiteres Aufwärtspotenzial bis 105,50 und schliesslich 110,00 EUR eröffnen. Sollte die Aktie dagegen an der 100,69 EUR-Marke scheitern oder zuvor unter die steile Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 97,70 EUR fallen, wäre der Höhenflug unterbrochen. Ein erstes Korrekturziel liegt dann bei 94,58 EUR. Sollte sich der Aufwärtstrend dort nicht in Richtung Allzeithoch fortsetzen, sind weitere Verluste bis 93,46 EUR einzuplanen. Darunter käme es sogar zu einem scharfen Einbruch bis 89,17 -89,42 EUR.

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Siemens – Hält die Unterstützungszone?

Die Anteile von Siemens hatten ihre Erholung Ende Mai bei 118,52 EUR zunächst beendet und waren im Rahmen einer ersten Korrektur bereits unter die Unterstützung bei 112,10 EUR gefallen, ehe in der Vorwoche eine marginale Erholung weitere Abgaben verhinderte. Bislang ist diese Gegenbewegung nicht über 115,64 EUR hinausgekommen und damit der Rückgang seit dem 22.Mai intakt. Ein Unterschreiten des Zwischentiefs bei 110,95 EUR hätte jetzt den Bruch der zentralen Aufwärtstrendlinie des Anstiegs seit Anfang April und damit die Fortsetzung dieser Abwärtskorrektur bis 109,13 – 108,86 EUR zur Folge. Auch eine Ausweitung bis 106,38 EUR sollte hierbei einkalkuliert werden. Von einer Fortsetzung des Anstiegs der letzten beiden Monate kann erst oberhalb von 115,64 EUR ausgegangen werden. Doch schon bei 118,54 EUR könnten die Verkäufer wieder einschreiten.

Siemens Chartanalyse (Tageschart)
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Daimler - Abwärtstrend vor Beschleunigungsphase

Nachdem Ende Mai eine weitere Verkaufswelle bis 61,31 EUR geführt hatte, konnte sich die Aktie von Daimler kaum erholen und tendierte in einer schmalen Handelsspanne seitwärts. Heute wurde das Tief bereits unterschritten und gleichzeitig die untere Begrenzungslinie des Abwärtstrends der letzten Monate gebrochen. Wenn die Bullen jetzt nicht umgehend aktiv werden und den Wert wieder deutlich über 63,06 EUR antreiben, könnte sich der Abwärtstrend direkt bis an das nächsttiefere Kursziel bei 59,01 EUR ausdehnen. Darunter stünde der Support bei 57,01 EUR auf der Agenda. Ein Ausbruch über das bisherige Wochenhoch bei 63,06 EUR könnte dagegen schon bei 64,11 EUR wieder gestoppt werden. Vor einem Anstieg über das massive Widerstandscluster bei 65,77 EUR ist an ein Ende der Baisse ohnehin nicht zu denken.

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Allianz – Am Jahrestief

Die Allianz-Aktie kommt seit dem Dividendenabschlag Mitte Mai nicht mehr auf die Beine und notiert jetzt am Märztief bei 176,10 EUR. Wird die Marke auf Tagesschlusskursbasis unterschritten, würde dies weitere Abgaben bis 173,06 EUR und darunter bereits bis 170,90 und 168,50 EUR nach sich ziehen. Ein Anstieg über 180,00 EUR könnte dagegen eine leichte Erholung bis 182,73 EUR auslösen. Doch erst oberhalb der Marke wäre eine spürbare Aufhellung des Chartbildes mit Zugewinnen bis 185,97 – 186,55 EUR möglich.

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Bayer – Luft nach unten

Die Erholung der letzten Wochen wurde trotz des zweifachen Ausbruchs über die Hürde bei 103,70 EUR gestoppt und die Aktie von Bayer in dieser Woche in die Tiefe gerissen. Aktuell versuchen die Käufer wenigstens die bereits überschrittene Abwärtstrendlinie als Unterstützung zu nutzen bzw. zurückzuerobern. Doch ein nochmaliges Unterschreiten des heutigen Tagestiefs könnte bereits zu Abgaben unter 95,65 EUR und damit einem Schließen des Upgaps vom 10.April führen. Unterhalb von 94,00 EUR sollte man sich dann auf einen Rückfall auf 88,81 EUR einstellen. Auf der Oberseite liegen mit 99,26 EUR, 100,00 EUR und 101,79 EUR starke Hürden im Markt, die etwaige Erholungen im Keim ersticken könnten.

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Fazit: Sollte die Nasdaq weiter bröckeln, könnte auch der Stabilitätsanker SAP ins Wanken geraten. Allianz, Daimler, Siemens - drei Schwergewichte im Kampf um die Verteidigung wichtiger Unterstützungen und mit Bayer eine Aktie mit deutlichem Abwärtspotenzial: Der Blick auf die wichtigsten Einzelwerte verheisst nichts Gutes. Und der DAX selbst muss sich erheblich anstrengen, um einen bis zu 500 Punkte reichenden Abverkauf zu verhindern. Bislang hält er sich besser z.B. als sein europäisches Pendant, der EuroStoxx 50 oder gar der Schweizer Leitindex SMI, der bereits wieder sein Märztief unterschritten hat. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass der deutsche Markt sich hier Inspirationen für die Sommermonate holt.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups und handelt zudem aktiv im Depot "Gehebeltes Swing-Trading" des Premium-Services Trademate.

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