Analyse
14:40 Uhr, 18.05.2018

DAX-Giganten - Jetzt also doch "Sell in May"?

Der DAX hat im gestrigen Handel erstmals seit Wochen die 13.100 Punkte-Marke überschritten und heute Morgen mit 13.133 Punkten ein neues Verlaufshoch erreicht. Damit tritt der Index in die heiße Phase des Anstiegs ein, denn jetzt sind (fast) alle Ziele abgearbeitet.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.101,78 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 95,880 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.101,78 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 95,880 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 67,520 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 191,320 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 117,740 € (XETRA)

Nach dem Ausbruch über 12.660 Punkte hat sich die Aufwärtsbewegung beim DAX in den vergangenen Wochen leicht verschärft und die anvisierten Zielmarken bei 12.852 und 13.054 Punkten sauber abgearbeitet. Zum krönenden Abschluss fehlt nach das Erreichen der Zielmarke bei 13.170 Punkten (261 %-Extension der Aufwärtsbewegung von 11.792 – 12.322 Punkte Anfang April). Aber muss es überhaupt noch soweit kommen?

Im Bezug auf den vorherigen Abwärtstrend vom Rekordhoch bis 11.726 Punkte liegt bei 13.155 Punkten noch das 23,6 %-Retracementlevel als Widerstand im Markt. Zudem kulminieren übergeordnete und kurzfristige Zielmarken des Anstiegs seit 11.726 Punkten im Bereich von 13.130 bis 13.150 Punkten (siehe Grafik). Der Index läuft also in eine Zone, die zugleich einen Endpunkt seines kurzfristigen Aufwärtspotenzials markiert.

DAX-Giganten-Jetzt-also-doch-Sell-in-May-Chartanalyse-Thomas-May-GodmodeTrader.de-1
DAX - Fibonacciziele der Teilbewegungen

Kurzfristig heißt hierbei, dass der Bereich nicht unüberwindbar ist, sondern vielmehr Ausgangspunkt für eine saftige Korrektur werden kann. Mehr als eine Korrektur ist oberhalb von 12.263 Punkten zunächst nicht absehbar, denn so tief müsste der Index fallen, um auch im großen Bild ein Verkaufssignal zu generieren. Wird dagegen der Bereich um 13.200 Punkte deutlich überwunden, wären auf der Oberseite die nächsten Ziele bei 13.350 und 13.480 Punkten auszumachen.

Ein Sell-Trigger, der einfach zu merken ist: 13.000 Punkte

Schon das Unterschreiten der 13.040 Punkte-Marke wäre aktuell als Warnsignal zu verstehen, doch entscheidend für den weiteren Verlauf ist das Verhalten des Index bei 13.000 Punkten. Ein Bruch der Marke würde den Anstieg seit dem 15.Mai neutralisieren. Damit wäre eine kurzfristige Topbildungsphase eingeleitet. Ein weiterer Anstieg gen 13.130 und 13.170 Punkte kann zwar nochmals erfolgen, die Gefahr eines direkten (oder an einen weiteren Anstieg anschließenden) Abverkaufs bis 12.918 Punkte wäre dann jedoch massiv erhöht. Gleichzeitig wäre so auch eine untergeordnete Aufwärtstrendlinie unterschritten und die Korrekturziele bei 12.819 und 12.627 Punkten aktiviert. Darunter käme es bereits zu einem Kursrutsch bis 12.312 Punkte. An dieser Stelle könnte dann in den kommenden Wochen ein weiterer starker Anstieg erfolgen.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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SAP – Korrektur schreitet voran

Die Aktien von SAP haben in der Vorwoche die Zielregion um 98,29 EUR fast erreicht und fielen vom Hoch bei 97,90 EUR bis 95,04 EUR zurück. Die Marke wird heute (unterstützt durch den Dividendenabschlag) angelaufen. Darunter dürfte sich die Korrektur bis 94,50 EUR und ggf. 93,28 EUR ausweiten, ehe dort ein weiterer Angriff auf die 98,29 EUR-Marke einsetzen kann. Wird sie nicht überwunden und die Unterstützung bei 93,28 EUR zuvor gebrochen, könnte eine deutlichere Abwärtsbewegung bis 90,44 EUR einsetzen. Bei einem Ausbruch über 98,52 EUR stünde dagegen eine Kaufwelle bis 102,50 EUR an.

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Daimler – Nur wenig Spielraum für die Bullen

Die Daimler-Aktie hat den Sprung über 67,48 EUR und in das Dividendengap vom 04. April doch noch geschafft. Jetzt gilt es den Widerstand bei 67,85 EUR, der heute intraday schon überschritten wurde, auch auf Tagesschlusskursbasis zu knacken, um weitere Zugewinne bis 68,75 und darüber 69,77 EUR zu ermöglichen. Dreht der Wert jedoch weiter nach Süden und unter 66,46 - 67,00 EUR, wäre der Anstieg in Gefahr und mindestens mit einer Korrektur bis 65,44 EUR zu rechnen. Dort könnte eine weitere Aufwärtsbewegung mit begrenztem Potenzial starten. Darunter ist die Erholung dagegen beendet und ein weiterer Test des Apriltiefs bei 63,78 EUR zu erwarten.

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Allianz – Ein Testballon

Eigentlich notieren die Allianz-Anteile 8,00 € höher (Dividendenzahlung am 10.Mai). Daher kann eine Analyse in der jetzigen Situation nur einem Versuch gleichkommen, so zu tun, als stünde der Wert bei knapp 200 EUR. Allerdings ist in der Rückschau auf die Zeit nach der Dividendenzahlung zu erkennen, dass eine Konsolidierungsflagge entstand, die der Wert aktuell nach oben verlassen will. Im Bereich von 193,50 EUR wartet schon der erste Widerstand, der überwunden werden muss, um eine „Erholung“ bis 195,10 EUR zu starten. Ohne Dividende würde dies einem Anstieg bis 203,00 – 205,00 EUR entsprechen, ebenfalls ein kleinerer Widerstandsbereich.

Interessant wird es dagegen auf der Unterseite, falls das Tief bei 188,80 EUR unterschritten wird. In diesem Fall wäre mit einer Abwärtsbewegung an die zentrale Unterstützung bei 185,76 – 185,97 EUR die Folge. Dort sollten sich dann wieder Käufer finden, da ansonsten – Abschlag hin oder her – das Ende der steilen Aufwärtsbewegung seit Ende März drohen könnte. Denn ein Unterschreiten dieser Markt würde abschlagsbereinigt mit dem Bruch des Supports bei 195,10 EUR korresponieren – so oder so kein bullishes Zeichen.

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Siemens – Trendlinie stoppt den Höhenflug

Bei den Aktien von Siemens deckelt die im Februar unterschrittene Aufwärtstrendlinie weiter die Ambitionen der Bullen. Es bräuchte einen Kurssprung über 118,50 EUR und an die nahen Ziele bei 120,61 und 121,36 EUR, um diese Schranke zu überwinden. Unmöglich ist das nicht. Aber aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums des Aufwärtstrends wohl erst nach einer Zwischenkorrektur bis 115,00 EUR in Angriff zu nehmen. Oberhalb des Gaps haben weiter die Bullen das Sagen. Ein Einbruch unter 114,00 könnte dagegen im Bereich von 112,10 bis 112,54 EUR wieder auf Käufer treffen, die einen weiteren Anstieg bis 118,24 EUR einleiten dürften. Unterhalb von 112,10 EUR sollte man sich dagegen auf eine Verkaufswelle bis 109,00 EUR gefasst machen. Der Aufwärtstrend wäre damit zwar noch nicht beendet, aber doch schon stark angeschlagen.

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Fazit: Der Gesamtmarkt hat einen wichtigen Zielbereich angelaufen, der kurz-, mittel - und ggf. langfristig von entscheidender Bedeutung ist. Im Extremfall könnte dort sogar eine zweite große Abwärtsbewegung bis 12.000, 11.726 und im Extremfall bis 11.400 Punkte starten. Realistisch betrachtet muss sich der Markt aber wohl erst ein paarmal den Kopf an dieser charttechnischen Decke stoßen, ehe ein neuer großer Abwärtstrend einsetzen könnte. Ein wenig Ping-Pong zwischen 12.800 und 13.170 Punkten ist daher realistischer, als der unmittelbare Einbruch. Und auch die Bullen haben das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dies korrespondiert auch mit der Entwicklung der wichtigsten Einzelwerte. SAP und Siemens sind zwar korrekturanfällig, aber noch meilenweit von einer Trendwende entfernt. Bei der Allianz-Aktie ist zwar noch keine wirkliche Aufbruchstimmung zu verzeichnen, aber auch die nächsten zentralen Unterstützung weit genug entfernt, um den Anstieg der letzten Wochen durch eine Fortsetzung der leichten Abwärtstendenz der letzten Tage nicht zu gefährden. Lediglich die Anteile von Daimler sind schon etwas auf der Kippe. Andererseits kann sich auch noch einiges auf der Unterseite tun, denn der Mai ist ja noch lang.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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