Analyse
12:30 Uhr, 29.06.2018

DAX-Giganten - Im Sommerloch

Der dynamische Einbruch seit Mitte Juni hat den Aufwärtstrend seit Ende März schlagartig beendet. Die aktuelle Erholung beim DAX ist bislang nicht mehr als ein kurzfristiges Aufbäumen der konsternierten Bullen.

Erwähnte Instrumente

  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 98,440 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Siemens AG
    ISIN: DE0007236101Kopiert
    Kursstand: 113,260 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 98,440 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 113,260 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 176,060 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 55,440 € (XETRA)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.311,66 Pkt (XETRA)

Mit dem Doppeltop bei 13.200 Punkten und dem anschließenden Bruch der 12.950 Punkte-Marke setzte sich beim DAX eine massive Verkaufswelle in Gang, die zuletzt auch die Kreuzunterstützung bei 12.785 Punkten und den wichtigen Support bei 12.503 Punkten pulverisierte. In der Spitze war der Index bereits bis an die Oberseite eines Aufwärtsgaps von Anfang April eingebrochen, ehe es zu einer zaghaften Erholung kam. Diese ist bislang nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der Abverkauf vom Januar geht in die zweite Runde

Unterhalb von 12.762 Punkten ist der DAX jetzt auch im mittelfristigen Bild in einem Abwärtstrend. Zwar konnte der Index an einer langfristigen Aufwärtstrendlinie im Bereich von 12.100 Punkten wieder nach oben drehen, doch hat die laufende Erholung bislang wenig Potenzial. Wenn es den Bullen nicht gelingt, die Hürden bei 12.390 Punkte bzw. darüber bei 12.441 Punkten zu überwinden, dürfte in Kürze die nächste Verkaufswelle einsetzen. Unterhalb von 12.200 Punkten wäre dann das nächste prozyklische Verkaufssignal aktiv. Fällt der DAX in der Folge unter das Wochentief bei 12.104 Punkten, sind weitere Abgaben bis 12.050, 11.950 und schließlich 11.726 Punkte zu erwarten.

Ein Anstieg über 12.441 Punkte hätte dagegen den Pullback an die Triggermarke des Doppeltops bei 12.547 Punkten zur Folge. Ob dieser Widerstand jedoch in Richtung 12.762 Punkte-Marke überwunden werden kann, ist aktuell mehr als fraglich.

DAX Giganten
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SAP – Keine Spur von Erholung

Nach dem Erreichen der Zielregion von 102,50- 104,92 EUR hat bei den Aktien von SAP eine Korrektur begonnen, die zunächst an die zentrale Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 96,72 EUR und damit weit unter den Support bei 98,84 EUR geführt hatte. Erst ein Wiederanstieg über das ehemalige Rekordhoch bei 100,70 EUR könnte jetzt eine weitere Verkaufswelle bis 94,76 / 95,04 EUR zumindest zeitlich hinauszögern. Dann könnte eine Erholung bis 102,50 EUR führen. Bricht der Wert dagegen im weiteren Verlauf auch unter 94,76 EUR ein, stünde bereits ein Abverkauf bis 91,44 EUR an.

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Siemens – Am Abgrund

An der langfristigen Abwärtstrendlinie auf Höhe von 121,00 EUR endete der Aufwärtstrend der Aktien von Siemens und ging nahtlos in eine deutliche Korrektur über. Diese führte in der laufenden Woche zum Bruch der zentralen Aufwärtstrendlinie, unter der sich der Wert trotz der laufenden Erholung weiterhin befindet. Die wichtige Unterstützung bei 110,94 EUR dürfte daher in Kürze wieder im Fokus stehen und wahrscheinlich auch gebrochen werden. Dann käme es zum Schluss des Aufwärtsgaps vom 09. Mai und einer Abwärtswelle bis 108,01 und darunter ggf. bis 106,38 EUR. Eine kurzzeitige Erholung wäre dagegen erst bei einem Ausbruch über 115,16 EUR möglich, sollte jedoch von den Bären an der 117,31 EUR-Marke gestoppt werden.

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Allianz – Ein Hoffnungsschimmer

Das heutige Aufwärtsgap katapultiert die Allianz-Aktie wieder über die Unterstützungsregion um 175,00 EUR. Damit erreicht der Wert die Hürde bei 177,39 EUR. Darüber liegt das nächste Ziel- und Widerstandscluster bei 178,68 – 179,04 EUR. Erst darüber wäre der Abwärtstrend der letzten Tage unterbrochen und eine steile Aufwärtsbewegung bis 183,98 EUR die Folge. Sollte der Wert allerdings an den nahen Hürden nach unten abprallen und wieder unter 173,06 EUR zurückfallen, könnte nur noch die 170,12 EUR-Marke einen Einbruch bis mindestens 165,88 EUR aufhalten.

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Daimler – Langfristige Aufwärtstrendlinie unterschritten

Nach dem Bruch der Unterstützung bei 61,61 EUR und dem anschließenden Abverkauf unter die untere Begrenzung eines mittelfristigen Abwärtstrendkanals beschleunigte sich der Abwärtstrend bei den Anteilsscheinen von Daimler Mitte Juni erneut. In der Spitze brach der Wert bis 54,79 EUR und damit unter das Zwischenziel bei 55,91 EUR und die langfristige Aufwärtstrendlinie ein. Nachdem die Aktien derzeit keinerlei Anstalten machen, diese Trendlinie auf Höhe von 56,60 EUR zurückzuerobern, dürfte sich auch die Baisse an die nächsttieferen Ziele bei 52,30 und 50,80 EUR ausdehnen. Erst ein Anstieg über 56,94 EUR würde den Wert aktuell aus der unmittelbaren Gefahrenzone führen. Mehr als eine kurze Erholung bis 59,01 EUR ist jedoch zunächst nicht zu erwarten.

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Fazit: SAP und Siemens ringen um die Verteidigung der Aufwärtstrends der letzten Wochen. Und gerade bei Siemens sieht es aktuell nicht danach aus, als könnte dem Angriff der Bären noch lange Widerstand geleistet werden. Die Aktie von Daimler bleibt ein Belastungsfaktor und der Kurssprung der Allianz könnte von den nahen Widerstandsmarken jäh abgebremst werden.

Der Gesamtmarkt hat seinen Aufwärtstrend bereits formal beendet und fällt aktuell mit rund 120 Punkten pro Handelstag und damit mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie beim Einbruch von Ende Januar bis Anfang Februar. Damit könnte bereits bis nächsten Freitag der Bereich um 11.726 Punkte angesteuert worden sein, falls es den Bullen nicht doch noch gelingt, eine stärkere Erholung zu starten.

Dies als kleiner Ausblick auf die kommende Woche, da die DAX-Giganten am nächsten Freitag aufgrund meines Urlaubs ausfallen werden. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und erfolgreiche Trades!

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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