Analyse
13:00 Uhr, 06.04.2018

DAX-Giganten - Frühlingsgefühle?

In den vergangenen Tagen hat sich beim DAX und seinen wichtigsten Einzelwerten eine dynamische Erholung etabliert. Diese steht jetzt auf dem Prüfstand. Besonders eine Aktie steht mitten in der Entscheidungsphase zwischen einer steilen Aufwärtsbewegung und einem weiteren massiven Abverkauf.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.237,49 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 86,620 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.237,49 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 86,620 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 103,700 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 187,000 € (XETRA)

Der DAX setzte seine Abwärtsbewegung seit der letzten Analyse zunächst an das Zwischenziel bei 11.726 Punkten fort, das punktgenau angelaufen und von den Bullen verteidigt wurde. Die anschließende zweiteilige Erholung wurde am Dienstag und Mittwoch nochmals abverkauft. Dieser Rückgang stoppte allerdings bei 11.800 Punkten und ging nahtlos in eine steile Erholung über. In ihrem Verlauf wurde eine Abwärtstrendlinie überschritten und die obere Begrenzungslinie der abwärtsgerichteten Seitwärtsphase seit Ende Februar touchiert. Das gestrige Hoch markiert damit einen kurzfristigen Widerstand. Für das übergeordnete Bild sind jedoch drei andere Marken von entscheidender Bedeutung:

Der zentrale Widerstand liegt jetzt bei 12.454 Punkten. Das 61,8 %-Retracementlevel der gesamten bisherigen Abwärtsbewegung trifft dort auf den Startpunkt des letzten übergeordneten Einbruchs von Mitte März. Darunter sind die Bären am Drücker. Ein Tagesschlusskurs über der Marke würde dagegen für eine dynamische Erholung bis 12.600 Punkte und darüber bis 12.660  und 12.789  Punkte sorgen.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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Unter 11.981 Punkten wird es eng - unter 11.726 Punkten zappenduster

Derzeit gehe ich davon aus, dass der DAX im letzten Teil einer verschachtelten Korrektur steckt, die entweder mit dem Bruch der zentralen kurzfristigen Unterstützungszone von 11.981 bis 11.994 Punkten direkt beendet wird oder nochmals den Umweg über einen Test des gestrigen Hochs geht. Im Extremfall könnte es sogar zu einem Fehlausbruch über 12.318 Punkte kommen und der nächste Abverkauf erst bei 12.385 / 12.400 Punkten einsetzen. Für die bärische Variante sprechen die Zeit- und Längenverhältnisse der Aufwärtsbewegung seit Ende März. Diese wurde durch den Einbruch zu Wochenbeginn mehr als 61,8 % korrigiert und hat damit nicht die Voraussetzungen für einen neuen Aufwärtstrend. Dies wäre nur dann der Fall, wenn das Tief am 04. April der Startpunkt eines neuen Trends wäre. Diese Möglichkeit besteht theoretisch. Sie muss aber ihrerseits verworfen werden, wenn der DAX unter 11.994 Punkte fällt.

Bei einem Bruch der 11.981 Punkte-Marke wäre die Erholung entsprechend wieder beendet bzw. eine dritte korrektive Aufwärtsbewegung nur mit geringem Potenzial ausgestattet. Letztlich wäre damit der Abwärtstrend wiederaufgenommen und das Ziel bei 11.726 Punkten aktiv. Wird diese Unterstützung nicht für eine massive Aufwärtsbewegung genutzt, sind bei einem Bruch der Marke weitere Verkaufswellen bis 11.640, 11.482 (Idealziel) und im Extremfall bis 11.148 Punkte zu erwarten.

SAP vor starkem Widerstand

Bei SAP setzte an der Unterstützung bei 82,60 EUR ebenfalls eine Erholung ein, die bislang allerdings an der Hürde bei 86,24 EUR und der knapp darüber laufenden langfristigen Aufwärtstrendlinie abebbte. Verbleibt der Wert auch weiterhin unter diesem Widerstandscluster, dürfte die 84,10 EUR-Marke attackiert werden. Darunter wäre die Erholung beendet und ein Angriff auf die 82,05 EUR-Marke die Folge. Bei einem nachhaltigen Bruch dürfte die SAP-Aktie direkt bis an die nächsttiefere Unterstützungszone bei 77,87 bis 78,60 EUR abverkauft werden. Hier könnte der „Bären-Spuk“ allerdings ein Ende haben. Umgekehrt wäre derzeit erst ein Ausbruch über 89,38 EUR bullisch zu werten. Dann hätten die Aktien allerdings die Chance, einen neuen mehrwöchigen Aufwärtstrend zu starten.

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Siemens - Nach Dreifachboden an der Decke angestoßen

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Aktien von Siemens, die am 38,2 %-Retracement der Aufwärtsbewegung von 79,40 EUR (Februar 2016) bis 133,50 EUR (Mai 2017) - also bei 99,98 EUR – einen kleinen Dreifachboden ausbildeten. Auch eine sehr steile Abwärtstrendlinie konnte überschritten werden. Dennoch prallte die Aktie im gestrigen Handel vom Widerstand bei 105,46 EUR nach unten ab. Oberhalb von 101,88 EUR könnte die Hürde nochmals attackiert werden. Ein erstes kleineres Kaufsignal ergäbe sich aber erst bei einem Anstieg über 107,75 EUR. Dagegen hätte ein Rückfall unter 101,88 EUR das vorläufige Ende der Erholung und den Test der 99,98 EUR-Marke zur Folge. Fällt der Wert unter die Marke zurück, dürfte es zügig bis 96,30 - 96,79 EUR gehen. Das Idealziel der Abwärtsbewegung ist ohnehin noch offen: Die langfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe der 100 %-Extension des Abverkaufs vom Januar (93,38 EUR). Die Trendlinie verläuft aktuell rund 93,00 EUR.

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Allianz - Licht am Ende des Tunnels oder doch ein Zug?

Ein Lichtblick ist dagegen aktuell die Aktie der Allianz. Nach dem Abverkauf unter den Ausgangspunkt des letzten großen Aufwärtstrends bei 177,30 EUR konnte sich der Wert zuletzt klar von den Tiefs lösen, eine steile Abwärtstrendlinie ankratzen und das 61,8 %-Retracementlevel der gesamten Abwärtsbewegung seit dem Januarhoch bei 187,84 EUR erreichen.

Um aus diesem Konter eine nachhaltige Aufwärtsbewegung zu entwickeln, müssen jetzt zwei Dinge erfüllt werden:

  1. darf die 180,63 EUR-Marke nicht mehr unterschritten werden. Dies würde die Erholungschancen massiv reduzieren und für einen weiteren Einbruch bis 176,10 und 173,06 EUR sprechen. Ein erstes klares Warnsignal wäre in diesem Zusammenhang ein Rücksetzer unter 182,50 EUR.
  2. muss auf der Oberseite der Widerstand bei 188,58 EUR und das Zwischenhoch bei 190,00 EUR durchbrochen werden. Gelingt dies, wäre eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz bis 193,47 und 195,10 EUR die Folge.

Noch weisen die Erholungsbewegungen von 176,10 bis 184,88 EUR und 179,30 bis 188,06 EUR die gleiche Länge auf und könnten damit zu einer verschachtelten Korrektur seit den Tiefs von Anfang Februar gehören. Wie für den Gesamtmarkt gilt also auch hier, dass man sich ob des steilen Anstiegs der letzten Tage nicht zu früh freuen sollte.

Noch kann es ein sehr plötzliches böses Erwachen geben.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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