DAX-Giganten - Die Sache mit der Schwerkraft
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Erwähnte Instrumente
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- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.570,22 Pkt (XETRA)
- SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 87,240 € (XETRA)
- Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 108,140 € (XETRA)
- Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 194,180 € (XETRA)
- Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 65,250 € (XETRA)
Ende der vergangenen Woche gelang es dem DAX, den Widerstandsbereich von 12.441 bis 12.500 Punkten zu durchbrechen und damit die Erholung fortzusetzen. In der Spitze wurde mit 12.640 Punkten das Erholungs(zwischen)ziel bei 12.660 Punkten nur knapp verfehlt. Nach dem steilen Kurssprung Anfang April hat sich beim Index zuletzt ein aufwärtsgerichteter Trendkanal etabliert. Die teils scharfen Korrekturen innerhalb der Aufwärtsbewegung mahnen zwar zur Vorsicht, doch noch haben die Bullen die Chance, die Erholung in den kommenden Tagen fortzusetzen – unter einer Bedingung:
Unter welchen Voraussetzungen setzt sich die Erholung fort?
Einfach gesagt lautet die Bedingung, dass der DAX über 12.660 Punkten ansteigen sollte, bevor das 38,2 %-Retracementlevel der letzten (und derzeit dreiteiligen) Aufwärtsbewegung seit dem Zwischentief bei 12.263 Punkten unterschritten wird. Diese Marke liegt bei 12.407 Punkten. Sollte es den Bullen also gelingen, die aktuelle Abwärtskonsolidierung, die durchaus Züge einer bullischen Flagge aufweist, nach oben zu verlassen und die Hürde bei 12.600 Punkten zu nehmen, wäre die Fortsetzung der Erholung bis 12.660 – 12.665 Punkte zu erwarten. Dort sollten die Bären wieder aktiv werden. Ein Ausbruch über die Barriere würde dagegen für eine Kaufwelle bis 12.738/12.745 und 12.789 Punkte sprechen.
Nachdem die letzten beiden Aufwärtsbewegungen seit 12.263 Punkten (12.04.) die gleiche Länge aufweisen, ist davon auszugehen, dass diese zusammengehören und im Umkehrschluss ein Bruch der 38,2 %-Marke bei 12.407 Punkten das Ende dieser Aufwärtsphase einläutet. In der Folge dürfte der DAX unter Druck geraten und die ersten Korrekturziele bei 12.263 und 12.205 Punkten ansteuern. Darunter würde nur noch der Supportbereich von 12.075 bis 12.116 Punkten die Reaktivierung des Abwärtstrends aufhalten können.
Ein erstes Indiz dafür, dass es zu einer stärkeren Abwärtsbewegung kommt, wären Abgaben unter 12.478 Punkte, bevor ein neues Verlaufshoch erreicht werden kann.
SAP – Zwischen Mehrfachboden und Doppeltop
Nach der Verteidigung der Unterstützungszone bei 82,05/82,60 EUR war die Aktie von SAP Ende März in einer zweiten Erholungsbewegung bis an das Märzhoch gestiegen, allerdings noch vor einem Ausbruchsversuch über den zentralen Widerstand bei 89,17 EUR nach unten abgedreht. Nach einem Rücksetzer an die 86,24 EUR-Marke könnten die Bullen einen weiteren Ausbruchsversuch starten.
Allerdings hat die Aktie ihr 38,2 %-Retracementlevel der Aufwärtsbewegungen seit dem 12.04. bereits unterschritten, ist an dieser Stelle also schon weiter als der Gesamtmarkt. Dieses erste bärische Warnsignal würde durch Abgaben unter 86,24 EUR verstärkt und sich bei einem Bruch der 85,03 EUR zu einem Verkaufssignal mit einem ersten Ziel bei 82,05 EUR auswachsen. Abgaben unter die Marke würden das Doppeltop aktivieren und für die Fortsetzung des Abwärtstrends seit dem Allzeithoch sprechen.
Umgekehrt wäre nach wie vor erst der Anstieg über 89,17 EUR bullisch zu werten. Dann würden die Ziele bei 91,29 und 93,05 EUR in den Fokus rücken.
Siemens – Auf dem Weg der Besserung
Nachdem der Keysupport bei 99,78 EUR Ende März und Anfang April mehrfach erfolgreich verteidigt wurde, hat sich bei den Aktien von Siemens eine Erholung etabliert, die den Wert wieder über die Hürde bei 106,38 EUR führte und jetzt den Widerstand bei 107,75 EUR erreicht. Damit notieren die Aktien auf dem Niveau der Abverkaufstiefs des Sommers 2017.
Um die Chance auf eine Fortsetzung der Erholung bis 110,40 und ggf. bis 112,68 EUR aufrechtzuerhalten, sollte die Marke auch per Tagesschlusskurs überwunden werden und die Aktien zuvor nicht mehr unter 105,46 EUR zurücksetzen. Darunter wäre die Erholung zwar noch nicht beendet, aber ein Rückfall auf 103,00 EUR zu erwarten. Unterhalb der Marke wäre der Anstieg der letzten Tage formal gestoppt und entsprechend mit einem Einbruch bis 99,78 EUR und darunter zu rechnen.
Allianz – Stabil nach Norden
Der Lichtblick der letzten Wochen, die Allianz-Aktie, erreicht aktuell einen internen Kurszielbereich der seit Ende März laufenden Erholung im Bereich von 193,50 EUR. Der Markt könnte mit Gewinnmitnahmen reagieren. Doch oberhalb von 189,00 EUR ist die laufende Aufwärtsbewegung intakt und das große Ziel bei 195,10 EUR weiter in Reichweite.
Erst der Bruch der 189,00 EUR-Marke und der auf diesem Niveau verlaufenden zentralen Aufwärtstrendlinie würde den Wert unter Druck setzen. Abgaben bis 186,44 und darunter auf 182,60 EUR wären die Folge, ehe ein weiterer Anstieg einsetzen kann. Denn erst unterhalb von 182,60 EUR wäre der Abwärtstrend der Vormonate reaktiviert.
Daimler – Das Sorgenkind
Hier geht nichts. Nach dem Dividendengap setzt der Wert die Talfahrt an die Unterstützung bei 64,54 EUR fort. Dabei notiert der Kurs weiter unter einer früheren mittelfristigen Abwärtstrendlinie, was die Dominanz der Bären weiter unterstreicht. Eine Restchance auf eine mehrtägige Erholung in Richtung 67,85 EUR und die dort verlaufende zentrale Abwärtstrendlinie würde erst ein Ausbruch über 66,49 EUR liefern.
Davon sind die Aktien weit enfernt – und die zentrale Unterstützung sowie die mittelfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 64,40 EUR so nahe. Diese Preisbereiche dürften in Kürze von den Bären angegriffen und sehr wahrscheinlich auch durchbrochen werden. Damit käme es zu einem Einbruch bis 62,00 und 61,10 EUR. Darunter wäre das Tief vom August 2017 bei 59,05 EUR das nächste Ziel.
Fazit: Viel Licht, viel Schatten und ein Index der auf markante Widerstände trifft. Die Erholung der letzten Tage könnte jetzt weiter ins Stocken geraten und ggf. in eine stärkere Abwärtsbewegung übergehen. Aktuell könnte nach einer entsprechenden 2-3 % reichenden Gegenbewegung ein weiterer Versuch starten, die Erholung fortzuführen. Gleichzeitig steigt jedoch mit jedem Punkt, den sich der Gesamtmarkt vom Widerstand bei 12.660 Punkten entfernt die Gefahr einer Reaktivierung des Abwärtstrends. Die Allianz-Aktie hat es allen im Prinzip schon vorgemacht wie „Erholung“ eigentlich aussieht. Doch mit Blick auf den bearishen Eindruck den gerade SAP als potenzieller Frontrunner und Schwergewicht macht, ist der laufende Anstieg weiter mit Vorsicht zu genießen.
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