Analyse
12:10 Uhr, 03.08.2018

DAX-Giganten - Die kalte Dusche

Im gestrigen Handel kam es beim DAX zu einem scharfen Einbruch, der den Aufwärtstrend der letzten Wochen schlagartig beendete. Der aktuelle Boden bei rund 12.500 Punkten steht auf wackeligen Beinen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.622,05 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 99,690 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.622,05 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 99,690 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 112,920 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 187,320 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 58,150 € (XETRA)

Nach einer Trendwende ausgehend von 12.104 Punkten war der DAX in den letzten Wochen bis an den Widerstandsbereich um 12.882 Punkten gestiegen und hatte sich damit zunächst erfolgreich gegen den Abverkauf seit dem Doppeltop im Juni gestemmt. Doch mit dem gestrigen Einbruch hat sich das Blatt gewendet. Und die einflussreichsten Basiswerte im Index erwecken aktuell nicht den Eindruck, als könnte sich der Markt aus den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Ganz im Gegenteil.

Der DAX riss gestern ein großes bärisches Islanggap, unterschritt die zentrale kurzfristige Trendlinie und korrigierte fast den gesamten letzten Teil des vorherigen Anstiegs, der von 12.489 bis 12.886 Punkte geführt hatte. Die aktuelle Erholung trifft schon bei 12.640 Punkten auf eine starke Widerstandszone, an der der nächste Abverkauf einsetzen kann. Erst darüber könnte sich der Anstieg kurzzeitig bis 12.700 Punkte ausdehnen.

Unter 12.540 Punkten wäre die Erholung neutralisiert und könnte direkt in eine Verkaufswelle unter 12.489/12.469 Punkte übergehen. Das nächste Abwärtsziel liegt dann bei 12.403 Punkten. Wird die Marke unterschritten, sind weitere Verluste bis 12.291 und ggf. bis 12.250 Punkte die Folge. Dort verläuft eine langfristige Aufwärtstrendlinie, die zusammen mit der Unterstützungszone für eine Erholung sorgen könnte. Wird sie dagegen gebrochen, dürfte die 12.104 Punkte-Marke nur eine Zwischenstation auf dem Weg gen 11.726 Punkte darstellen.

Erst ein Ausbruch über den Widerstandsbereich von 12.736 bis 12.762 Punkten würde den derzeitigen Abwärtstrend stoppen können. In der jetzigen Lage eine fast unlösbare Aufgabe.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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SAP – Es wird nicht besser

Nachdem der Zielbereich um 105,50 EUR erreicht wurde, setzte die Aktie von SAP Ende Juni unter 98,77 EUR und an die kurzfristige Aufwärtstrendlinie zurück und generierte damit erste bärische Signale. Der nächste Ausbruchsversuch scheiterte und wurde seinerseits mehr als 61,8 % korrigiert. Ende Juli folgte ein finaler Anstieg, der mittlerweile komplett abverkauft wurde. Setzt der Wert jetzt erneut unter 98,77 EUR zurück, wäre ein Verkaufssignal aktiv und eine kurzfristige Topbildung abgeschlossen. Die Haltemarken bei 96,72 und 94,76 EUR wären die nächsten Ziele. Darunter käme es zu einem Abverkauf bis 91,44 EUR.
Erst die Rückeroberung der 102,00 EUR-Marke würde die Abwärtsrisiken minimieren. Allerdings müsste hierfür zunächst auch der starke Widerstandsbereich bei 100,70 EUR überschritten werden. Doch die Bären dürften dort bereits lauern.

SAP Chartanalyse (Tageschart)
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Siemens – Doppeltop und Reaktion auf Zahlen belasten

Die Aktien von Siemens hatte kurzzeitig die Chance, den Anstieg der letzten Wochen mit einem Ausbruch über die Abwärtstrendlinie und den Widerstand bei 122,50 EUR fortzusetzten. Mit der bärischen Reaktion der Marktteilnehmer auf die jüngsten Quartalszahlen ist die Chance in weite Ferne gerückt. Aktuell fällt der Wert in einer steilen Verkaufswelle unter den Support bei 115,26 EUR und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie. Die nächste Unterstützung liegt bei 111,28 EUR. Dort könnte eine leichte Erholung folgen. Wird die Marke anschließend unterschritten, dürfte sich der Einbruch dagegen bis 108,18 und 106,38 EUR ausdehnen. Etwaige Erholungsbemühungen dürften dagegen im Bereich von 116,00 EUR abebben.

Siemens Chartanalyse (Tageschart)
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Allianz – An der Aufwärtstrendlinie

Der Aufwärtstrend der Anteile der Allianz führte zuletzt an die 190,00 EUR-Marke und damit prinzipiell weiteres Aufwärtspotenzial bis 193,48 EUR generiert. Prinzipiell, denn seit Anfang August belastet eine Korrektur, die aktuell an die kurzfristige Aufwärtstrendlinie zurückführt. Wird sie unterschritten, könnte sich die Gegenbewegung zunächst bis 182,44 EUR fortsetzen. Dort hätten die Bullen nochmals gute Chancen, den Anstieg in Richtung der 190,00 EUR-Marke fortzusetzen. Für eine Trendwende bzw. ein Verkaufssignal wäre ein zügiger Einbruch unter 180,00 EUR notwendig. Hier haben die Bullen also noch hinreichend Abstand, um auch eine größere Korrektur unbeschadet zu verkraften.

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Daimler – Zurück an wichtiger Unterstützung

Die Aktien von Daimler scheiterten Ende Juli am Widerstandsbereich bei 60,08 bis 60,25 EUR und fielen anschließend unter die kurzfristige Aufwärtstrendlinie und an das 38,2 %-Fibonacci-Retracementlevel der marginalen Erholung seit Ende Juni. Unterhalb von 56,74 EUR wäre diese Konsolidierung unterbrochen und ein Rücksetzer bis 54,79 EUR die Folge. Abgaben unter die Marke hätten die Wiederaufnahme des Abwärtstrends mit einem ersten Ziel bei 50,44 EUR zur Folge. Weiterhin muss der Wert dynamisch über 60,25 EUR ausbrechen, um sich überhaupt die Chance auf eine Fortsetzung der Erholung in Richtung 63,07 EUR zu erarbeiten.

Daimler AG Chartanalyse (Tageschart)
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Fazit: Der DAX ist auf dem besten Weg die Abwärtsbewegung von Mitte Juni bis Ende Juni mit einer vergleichbaren Dynamik fortzusetzen. Unterhalb von 12.762 Punkten haben die Bären das Heft in der Hand. Das frische Verkaufssignal bei Siemens und das mögliche Verkaufssignal bei SAP erhöhen den Abgabedruck zusätzlich. Bullenhitze ist anscheinend Bärenwetter.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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