Analyse
12:00 Uhr, 25.05.2018

DAX-Giganten – Der Pullback läuft

Seit Dienstag läuft im DAX eine Gegenbewegung zum Aufwärtstrend seit Ende März. Das große Ziel ist eigentlich völlig klar: Der frühere Widerstand bei 12.660 Punkten. Aber die Börse hat ja dann doch ihre eigenen Gesetze, oder nicht?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.975,39 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 97,650 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.975,39 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 97,650 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 115,740 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 65,470 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 188,140 € (XETRA)

Mit dem Erreichen der anvisierten Zielmarke bei 13.170 Punkten hat der DAX zuletzt sein Aufwärtspotenzial ausgereizt und die Voraussetzungen für eine übergeordnete Korrektur erfüllt. Die Reaktion der Marktteilnehmer fiel auch entsprechend eindeutig aus: Minus 3 % innerhalb von drei Handelstagen stehen in der Spitze zu Buche. Zuletzt wurde auch das Unterstützungscluster bei 12.871 Punkten unterschritten, die Korrekturmarke bei 12.819 Punkten erreicht und die zentrale Aufwärtstrendlinie gebrochen. Damit sind die Schleusen für weitere Abgaben geöffnet. Die aktuelle Erholung ändert daran noch nichts. Doch das übergeordnete, vielfach kolportierte Ziel - der Rücklauf an die frühere Widerstandszone um 12.660 Punkte - ist fast schon „zu offensichtlich, um wahr zu sein“. Also dreht der DAX vorher nach Norden oder erst eine Etage tiefer?

DAX Chart-Analyse (4-Stunden-Chart)
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Unterhalb von 13.047 Punkten entsteht ein kurzfristiger Abwärtstrend. Dieser kann sich schon mit einem Bruch der 12.871 Punkte-Marke fortsetzen. Eine vorherige Ausdehnung der Erholung bis 13.000 und 13.030 Punkte sollte oberhalb von 12.850 Punkten eingeplant werden. Dennoch dürfte die Unterstützung gebrochen werden und der Index anschließend bis 12.700 – 12.720 Punkte fallen. An dieser Stelle könnten die Bullen den Pullback vorzeitig beenden und den Wert wieder in Richtung der 13.000 Punkte-Marke kaufen.

Wird der Bereich unterschritten, stünde zunächst freilich die 12.660 Punkte-Marke auf der Agenda. Allerdings könnte es hier zu einer kurzen, sell-off-artigen Übertreibung in Form eines Einbruchs bis 12.550 und 12.498 Punkten kommen, ehe die nächste Erholung starten kann. Diesen vermeintlichen Bruch der wichtigen Unterstützung sollte man im Hinterkopf behalten, wenn die meisten Marktteilnehmer den Panikknopf drücken.

Fällt der DAX dagegen auch unter 12.498 Punkte zurück, könnte nur noch der Supportbereich von 12.291 bis 12.331 Punkten die Reaktivierung des Abwärtstrends aufhalten. Erst oberhalb von 13.220 Punkten kann mit der Fortsetzung des Aufwärtstrends und wieder mit Kurszielen bei 13.350 und 13.480 Punkten wieder gerechnet werden.

SAP – Der Fels in der Brandung

Nach dem Rücksetzer auf 95,00 EUR haben die Aktien von SAP einen kurzfristigen Boden ausgebildet und sich aus einer dreiecksförmigen Konsolidierung wieder in Richtung des Verlaufshochs bei 97,90 EUR verabschiedet. Damit dürfte jetzt der Bereich zwischen 97,90 und 98,50 EUR angelaufen werden. Dort könnte der Höhenflug der letzten Wochen enden und auch SAP in eine spürbare Korrektur übergehen. Auf der Unterseite würde ein Bruch der 96,00 EUR-Marke für Abgaben bis 95,04 EUR sorgen. Darunter wäre die Korrekturphase dann eingeleitet und zunächst mit einem Rücksetzer bis 93,28 EUR zu rechnen. Kurse über 98,84 EUR würden dagegen für eine Fortsetzung der Kaufwelle bis 102,50 EUR sprechen.

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Siemens – An der Gapoberseite

An der Unterseite der langfristigen Aufwärtstrendlinie endete der Anstieg der Siemens-Aktien in dieser Woche und ging in eine Abwärtsbewegung über, die bereits das Korrekturtief vom 14.Mai durchbrach. Die laufende Erholung kann jetzt bis 116,50 und 116,95 EUR führen, ohne dass die junge Abwärtsbewegung davon tangiert wäre. Erst über 117,00 EUR könnte das Wochenhoch wieder angelaufen werden und darüber die 121,38 EUR-Marke in den Fokus rücken. Bei einem Bruch des bisherigen Wochentiefs bei 114,42 EUR käme es dagegen zu einem teilweisen Schluss Aufwärtsgaps und Abgaben bis 111,40 – 112,10 EUR. Hier dürften die Bullen wieder aktiv werden und den Aufwärtstrend der letzten Wochen fortführen. Darunter wäre allerdings ein Kursrutsch bis 109,13 EUR zu erwarten.

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Daimler – Abwärtstrend 2.0?

Nach dem Gapclose am 61,8 %-Retracementlevel des Abwärtstrends seit Ende Januar endete die Erholungsbewegung bei den Aktien des Stuttgarter Autobauers und wandelte sich in einen massiven Abverkauf. Dieser führte auch unter die 61,8 %-Unterstützung zurück, die für den Kurs jetzt einen Widerstand darstellt. Damit wurde die Erholung auch im größeren Bild beendet. Solange die 67,18 EUR-Marke nicht überwunden wurde, ist also ein neuer Abwärtstrend intakt, der den Wert zunächst bis 63,78 EUR drücken dürfte. Aufgrund der internen Strukturen des Einbruchs wäre das erste Idealziel jedoch bei 62,50 EUR anzusiedeln. Unterhalb von 62,00 EUR droht dagegen weiter der Einbruch bis 59,00 EUR.

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Allianz – Gapclose nicht in Sicht

Nach dem Dividendengap und einer abwärtsgerichteten Konsolidierung versuchten die Bullen zuletzt, das Hoch des Tages des Dividendenabschlags zu überwinden. Sie scheiterten jedoch auf ganzer Linie und konnten auch dem anschließenden Einbruch an den Support bei 185,76 -185,97 EUR nichts entgegensetzen. Hier könnte es jetzt allerdings zu einer Zwischenerholung bis 190,50 EUR kommen. Ein darauffolgender oder direkter Bruch der 185,76 EUR-Marke würde dagegen für einen Rücksetzer bis 182,07 EUR sorgen. Darunter stünde der Bereich um 178,00 EUR auf der Agenda der wieder erstarkten Bären.

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Fazit: Der DAX wird (noch) durch SAP gestützt – Fehltritte darf sich der Wert jedoch nicht leisten. Temporäre Erholungen bei Siemens, Allianz und Daimler sind einzuplanen und könnten ebenfalls zu einer Verlangsamung der Abwärtsdynamik beitragen. Die technische Verfassung der beiden letztgenannten hat sich jedoch verschlechtert und könnte beim nächsten Schwächeanfall entscheidend zu einer deutlichen Ausweitung der Abwärtsbewegung beim Index beitragen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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