Analyse
15:36 Uhr, 14.09.2018

DAX-Giganten – Der Countdown läuft

Mit dem jüngsten Abverkauf unter die 12.104 Punkte-Marke wurde beim DAX ein weiteres Verkaufssignal generiert, an dem auch die laufende Erholung wenig ändern dürfte. Sind die Stunden der Bullen schon heute gezählt?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.103,85 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 104,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.103,85 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 104,000 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 109,200 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 55,250 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 185,680 € (XETRA)

In der letzten Woche konnte sich beim DAX eine leichte Erholung etablieren, die an die Tiefs von Juni und Ende August zurückführte. Der vorherige Abverkauf von 12.597 bis 11.865 Punkten wurde damit allerdings gerade einmal zu 38,2 % korrigiert. Diese Minimalkorrektur unterstreicht bislang den stark angeschlagenen Zustand des Index. Im Prinzip kann man sogar sagen, dass nur ein einzelnes „Stehaufmännchen“ unter den großen Einzelwerten den DAX vor einem weiteren Abverkauf bewahren konnte.

Mittlerweile hat sich der DAX rund 300 Punkte von der gebrochenen, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie nach unten entfernt und nach dem Bruch der Unterstützungen bei 12.291, 12.104 und 12.075 Punkten eine ganze Reihe bärischer Signale geliefert. Erst am Zwischentief einer Korrektur aus dem August 2017 wurde der Abverkauf gestoppt. Die seit 11.865 Punkten laufende Erholung erreichte zwar die Zwischentiefs im Bereich von 12.104 Punkten, prallte jedoch bislang auf diesem Niveau nach unten ab. An der verlängerten Abwärtsbegrenzung des sich ausweitenden Dreiecks, welches kurz vor dem Allzeithoch den Kursverlauf dominierte, ist aktuell Schluss.

Bislang wurde lediglich ein measuring move vom 11.865er Tief abgetragen an das Zwischentief bei 11.952 Punkten vollzogen. Dessen Ziel bei 12.133 Punkten wurde bisher zweimal angelaufen, aber nicht überwunden. Damit sich diese Erholung fortsetzen kann, muss der Index jetzt zügig über das 61,8 % Retracementniveau (RTN) der Abwärtsbewegung von 12.597 bis 11.865 Punkten ausbrechen. Diese Marke liegt bei 12.145 Punkten. Sollte dies den Bullen gelingen, könnte die Erholung kurzfristig bis 12.200 und darüber bis 12.291 Punkte führen, ehe die Bären dort erneut zuschlagen dürften.

Sollte der Index dagegen nicht in den nächsten Handelsstunden über 12.145 Punkte ausbrechen und zuvor unter 12.030 Punkte zurückfallen, müsste man sich bereits auf die nächste Verkaufswelle gefasst machen. Unterhalb von 11.967 Punkten wäre die Erholung neutralisiert und das Tief bei 11.865 Punkten das nächste Ziel. Im großen Bild wäre dies aber wahrscheinlich nur eine Zwischenetappe auf dem Weg bis 11.726 Punkte.

Dort würden dann die Karten neu gemischt. Eine Verteidigung der zentralen mittel-bis langfristigen Unterstützung könnte eine steile Rally auslösen, die mittelfristig sogar wieder in Richtung der 12.597 Punkte-Marke führen kann. Wird der Support dagegen gebrochen, dürften die kommenden Wochen und Monate von einer Verkaufswelle bis 11.620 und 11.482 Punkten dominiert werden. Längerfristige Abwärtsziele liegen darunter bei 11.148 und 10.950 Punkten.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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SAP – Der standhafte Zinnsoldat

„Wir befinden uns im Jahre 2018. Ganz DAXien ist von den Bären besetzt. Ganz DAXien? Nein! Eine von unbeugsamen Bullen besetzte Aktie hört nicht auf, den Bären Widerstand zu leisten.“

Die Aktien von SAP scheinen unverwüstlich. Und wieder haben sie die wichtige Supportzone bei 98,77 EUR erfolgreich verteidigt und zugleich die Gunst der Stunde genutzt, mit einer steilen Kaufwelle an die Oberseite der Tradingrange der letzten Monate zu steigen. Damit bleibt die Lage unverändert: Es braucht einen dynamischen Ausbruch über 105,50 EUR auf Tagesschlusskursbasis, um den Aufwärtstrend seit Anfang April in Richtung 109,00 und 112,00 EUR fortzusetzen. Ein Bruch der 98,77 EUR-Marke würde dagegen ein Vierfachtop aktivieren und den Wert bis 94,76 EUR drücken. Darunter liegt das nächste Abwärtsziel bei 91,43 EUR. In diesem Zusammenhang wäre ein weiterer Rücksetzer unter das frühere Rekordhoch bei 100,70 EUR das erste starke Warnsignal für das Ende des Anstiegs seit dem 06. September.

SAP Chartanalyse (Tageschart)
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Siemens – Abwärtstrend verstetigt sich

Seit dem Scheitern an der Widerstandszone um 120,60 EUR befindet sich die Aktie von Siemens in einer steilen Abwärtsbewegung und erreichte zuletzt das erste Ziel bei 108,18 EUR. In dieser Woche unternehmen die Bullen einen Erholungsversuch, der bislang aber nicht einmal über das 61,8 %-RTN der letzten Abwärtsbewegung von 114,12 EUR bis 107,60 EUR reichte. Solange der Wert unter 110,08 EUR notiert ist entsprechend jederzeit mit einem weiteren Einbruch unter 108,18 EUR auf die nächste Zielmarke bei 106,37 EUR zu rechnen. Darunter könnte dann ein finaler Sell-Off bis 101,59 und 99,83 EUR einsetzen. Wird die 110,08 EUR-Marke dagegen überwunden, warten bei 110,94 und 111,61 EUR die nächsten Hürden, an denen die Abwärtsbewegung in Richtung 106,37 EUR fortgesetzt werden könnte. Erst darüber könnte man das Wort „Entwarnung“ in den Mund nehmen.

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Daimler – Ehrenrunde vor dem Einbruch?

Die Anteilsscheine von Daimler unterschritten Anfang September die zentrale Unterstützung bei 54,79 EUR zum wiederholten Mal und generierten damit ein Verkaufssignal mit einem Ziel bei 50,44 EUR. Aktuell wehrt sich die Aktie gegen das drohende Schicksal und oszilliert um die 54,79 EUR-Marke seitwärts. Ein neuerlicher Bruch der Unterstützung ist unterhalb des Widerstands bei 55,87 EUR allerdings nur eine Frage der Zeit. Erst bei einem nachhaltigen Anstieg über die Hürde könnte eine Erholung bis 56,94 und 57,33/ 57,48 EUR folgen. Dort wären wiederum die Bären am Zug.

Daimler AG Chartanalyse (Tageschart)
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Allianz – Neuer Anlauf an den Widerstand

Die Allianz-Aktie ist einer der technisch starken Vertreter im DAX. Doch auch sie konnte sich der Abwärtsbewegung der letzten Wochen nicht völlig entziehen und brach unter die Unterstützung bei 182,67 EUR ein. Das Zwischentief bei 180,02 EUR konnte jedoch verteidigt und damit ein weiterer Kursrückgang bis 177,88 EUR verhindert werden. Nachdem sich der Wert auch wieder über die 182,67 EUR-Marke zurückgekämpft hat, geht es für die Bullen nun darum, den Widerstandsbereich von 185,95 bis 186,60 EUR zu durchbrechen. Sollte dies gelingen, wäre sogar das Augusthoch bei 190,44 EUR wieder erreichbar. Scheitern die Käufer dagegen an der massiven Hürde, könnte ausgehend von 184,50 EUR und darunter nochmals bei 182,67 EUR ein weiterer Ausbruchsversuch starten. Abgaben unter die Marke würden die Erholung dagegen beenden und für weitere Verluste bis 180,02 und 177,88 EUR sorgen.

Allianz Chartanalyse (Tageschart)
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Fazit: Während sich die Aktien von SAP und Allianz bislang erfolgreich gegen weitreichende Verkaufssignale wehren konnten, haben die anderen Schwergewichte und vor allem der DAX selbst die Weichen auf eine Fortsetzung der Abwärtstrends gestellt. Es bräuchte schon eine gewaltige Kraftanstrengung, um insbesondere das große Verkaufssignal, das der Bruch der 12.104 Punkte-Marke auslöste, wieder zu neutralisieren.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: In den kommenden beiden Wochen werden die „DAX-Giganten“ urlaubsbedingt ausfallen. Ich wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit und erfolgreiche Trades!

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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