Analyse
13:19 Uhr, 08.03.2019

DAX-Giganten – Bringt der März die Trendwende?

2018 hatten die Iden des März den Bären noch etliche lukrative Verkaufswellen geliefert. Aber nachdem 2018 schon die (zumindest statistisch gesehen) wahrscheinliche Herbstrally komplett ins Wasser fiel, wäre es doch eigentlich nur konsequent, wenn sich die Geschichte auch jetzt nicht wiederholt, oder?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Kursstand: 11.442,57 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 95,070 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.442,57 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 95,070 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 95,130 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 195,580 € (XETRA)

Vor zwei Wochen war der DAX über das bisherige Hoch der laufenden Erholung bei 11.371 Punkten ausgebrochen und hatte damit ein weiteres Kaufsignal generiert. Im Anschluß zog der Index über das Zwischenhoch aus dem Dezember bei 11.566 Punkten und in Richtung der früheren mittelfristigen Unterstützung und jetzigen Widerstandsmarke bei 11.726 Punkten an. Kurz vor dem Erreichen der Entscheidungsmarke ging den Bullen in dieser Woche jedoch etwas die Luft aus und der DAX fiel wieder unter die 11.566 Punkte-Marke zurück. Ist damit der Traum vom nahtlosen Übergang der Weihnachts- in die Frühjahrsrally geplatzt?

Aktuell läuft der Index in Richtung des Zwischentiefs bei 11.414 Punkten, das der Ausgangspunkt für den letzten Anstieg bis 11.676 Punkte war. In Bezug auf die Längenverhältnisse innerhalb der laufenden Korrektur könnte die Abwärtsbewegung dort bereits enden. Sollte die Marke unterschritten werden, liegt bei 11.385 Punkten ein weiteres Zielgebiet der Korrektur. In diesem Bereich laufen mit dem 38,2 %-Retracement der Abwärtsbewegung von 13.170 bis 10.279 Punkte (11.383 Punkte) und dem Zwischenhoch bei 11.371 Punkten weitere Supportmarken zusammen, die die Abwärtswelle stoppen könnten.

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Sollte es sich beim jüngsten Kursrückgang dagegen um eine ausgeprägtere Korrektur handeln, dürfte dieser Bereich schnell unterschritten werden und der DAX bis weit unter das 38,2 %-RT der zweiten Erholungsphase seit 10.863 Punkten bei 11.366 Punkte einbrechen. Die nächsten Abwärtsziele lägen in diesem Fall bei 11.258 Punkten und darunter bei 11.174 Punkten (61,8 %-RT der seit 10.863 Punkten laufenden zweiten Erholungsphase). Solange der Index diese Marke nicht unterschritten hat, ist die Aufwärtsbewegung auch im übergeordneten Bild intakt und ein Anstieg bis 11.726 Punkte jederzeit möglich.

Für den Fall, dass sich gleich im Bereich von 11.383 bis 11.414 Punkten eine Stabilisierung ergibt, kann man wieder den Blick nach Norden richten. Zwar müsste der DAX insbesondere die Hürden bei 11.523 und 11.566 Punkten aus dem Weg räumen und könnte dort entsprechend erneut in Richtung der aktuellen Tagestiefs zurücksetzen. Doch würde ein Wiederanstieg an die jüngsten Hochs mit der generell bullischen Verfassung des Index korrespondieren. Oberhalb von 11.566 Punkten stünde nur noch das Zwischenhoch bei 11.676 Punkten dem Angriff auf die 11.726 Punkte-Marke im Weg. Aufgrund der aktuell laufenden Korrektur gehe ich davon aus, dass falls der Index die 11.726 Punkte-Marke erreicht, diese auch temporär überschritten werden kann. Nächste Ziele liegen in diesem Fall bei 11.830 - 11.846 Punkten und im Ausdehnungsfall bei 11.975 und 12.065 Punkten. Spätestens dort wäre allerdings mit einer mittelfristigen großen Korrektur zu rechnen, die zwar mehrere hundert Punkte Potenzial hätte, den Aufwärtstrend seit Dezember jedoch nicht gefährden dürfte.

SAP - Wenn das kein bärisches Mehrfachhoch ist!

Die Aktien von SAP haben zuletzt auch das Zwischenhoch bei 95,33 EUR überschritten, stoppten die im Januar bei 83,95 EUR gestartete Erholung allerdings bereits knapp über der Marke. Statt eines dynamischen Ausbruchs bildete sich bei 95,98 EUR ein Mehrfachhoch, das sicher den ein oder anderen Shortseller freuen dürfte. Allerdings ist der Aufwärtstrend der Aktien weiter intakt und bisher nicht einmal das 61,8 %-RT der allerletzten Aufwärtsbewegung, die bei 92,68 EUR am 28.02. gestartet war, unterschritten worden (rotes RT im Chart). Damit haben die Käufer weiterhin die besseren Karten, solange die 93,94 EUR-Marke nicht deutlich unterschritten wurde. Ein Ausbruch über 95,98 EUR bleibt die wahrscheinlichere Variante und damit zunächst eine Kaufwelle bis 98,30 und 98,84 EUR. An dieser massiven Hürden dürften sich die Bullen eine vorübergehende korrektive Auszeit gönnen. Wird die 98,84 EUR-Marke aber ebenfalls übersprungen, könnte die Erholung direkt bis 102,46 und 102,72 EUR führen.

Abgaben unter 93,94 EUR würden dagegen für die Ausweitung der Korrektur sorgen. Ausgehend von 92,68 EUR, spätestens jedoch von der doppelten Fibo-Supportmarke bei 91,30 EUR dürfte dann der nächste Ausbruchsversuch über 95,98 EUR einsetzen. Erst darunter müsste man sich Gedanken über eine Trendwende machen.

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Siemens - Bullen arbeiten sich vor

Bei den Aktien von Siemens mehren sich langsam die bullischen Vorzeichen, nachdem der Kurs der Anteile noch Anfang Februar knapp einem signifikanten Bruch der 92,05 EUR-Marke entkommen war. Die Widerstandszone um 96,31 und 96,79 EUR wurde in der vergangenen Woche bereits aufgebrochen und auch eine mittelfristige Abwärtstrendlinie überschritten. Aktuell kämpft der Wert noch um das Zwischentief bei 95,30 EUR, könnte jedoch bei einem erneuten Anstieg über die Abwärtstrendlinie wieder Fahrt aufnehmen und zunächst bis 98,69 EUR klettern. Wird später auch diese Hürde genommen, wäre zudem auch die auf dem gleichen Niveau verlaufende langfristige Aufwärtstrendlinie zurückerobert. Dies dürfte die Bullen zusätzlich anstacheln. Auf Basis der aktuell gültigen Projektion der ersten Teilstrecke der Aufwärtsbewegung könnte Siemens dann zunächst an den 100,00 EUR-Bereich steigen und darüber die Widerstandsregion von 102,63 bis 103,99 EUR erreichen.

Erst ein deutlicher Einbruch unter 93,84 EUR würde aktuell für weitere Abgaben bis 92,05 EUR sprechen. Dort könnte sich allerdings ein stabiler Boden ausbilden. Sollte der Wert dagegen im weiteren Verlauf unter 90,85 EUR abrutschen, wäre der Abwärtstrend der Vormonate mit einem ersten Ziel bei 87,75 EUR reaktiviert.

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Allianz - Kursziel erreicht, Rally beendet?

Die Aktien der Allianz waren in den letzten Wochen einer der Motoren der Erholung im DAX und konnten nach dem Anstieg über die Widerstandszone um 187,04 EUR weiter Boden gutmachen. Gerade der Bruch einer kurzfristigen Abwärtstrendlinie und der Hürden bei 190,44 EUR und 191,03 EUR sorgten für neuen Auftrieb und eine Dynamisierung der Aufwärtsgeschwindigkeit. Am vergangenen Mittwoch wurde auch die 100 %-Projektion der ersten Kaufwelle von 170,46 bis 188,08 EUR bei 199,78 EUR erreicht.

Seither gönnen sich die Bullen eine Pause. Oberhalb der Unterstützungen bei 194,66 und 192,97 EUR ist jedoch mit einer Fortsetzung des Anstiegs und einem nachhaltigen Ausbruch über 199,60 - 199,78 EUR zu rechnen. Gelingt dies, kann sich die Rally bis an die 138,2 %-Projektion bei 206,47 EUR und darüber mittelfristig sogar bis 210,61 EUR ausdehnen.

Deutlichere Abgaben würden erst bei einem Bruch der 192,76 EUR-Marke belasten. Allerdings könnte schon bei 190,44 bis 191,03 EUR eine Trendwende nach oben erfolgen. Das erste ernsthaft bärische Signal wäre dagegen ein Unterschreiten des 61,8 %-RT der zweiten Aufwärtswelle bei 188,88 EUR (blaues RT).

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Fazit: Die Bären werden aktuell auf die Folter gespannt. Spricht doch angeblich das Nachrichtenumfeld und die fortgeschrittene Aufwärtsbewegung für eine spürbare Korrektur. Zudem ist der Weg nach Norden von einer Reihe starker Widerstände gepflastert. Allerdings ist sowohl beim DAX, als auch bei seinen wichtigsten Einzelwerten die Unterseite solide abgesichert und die nächsten Longtrigger wesentlich näher als die ersten Verkaufssignale. Es bräuchte daher mehr als nur die aktuellen Abwärtsschübe, um diese Unterstützungen zu zertrümmern und die Aufwärtstrends abzubremsen. Die Iden des März sind nahe - es wird also spannend. Und aus meiner Sicht haben die Bullen weiterhin die besseren Überlebenschancen. Valete mercatores!

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse
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Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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