DAX-Giganten – Black Friday
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Erwähnte Instrumente
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- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.151,31 Pkt (XETRA)
- SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 88,410 € (XETRA)
- Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 100,040 € (XETRA)
- Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 184,340 € (XETRA)
- Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 50,590 € (XETRA)
Der DAX steht auf der Kippe und hatte sich bereits am Dienstag kurzzeitig unter das bisherige Jahrestief bei 11.051 Punkten verabschiedet, ehe eine kurzfristige Erholung Schlimmeres vorerst verhindern konnte. Allerdings bleibt nach dem Scheitern an der Hürde bei 11.726 Punkten Ende Oktober und dem anschließenden Bruch der Fibonacci-Unterstützungen bei 11.445 und 11.295 Punkten ein deutlich bärischer Nachgeschmack.
Mit dem Einbruch zu Beginn der Woche wurde nicht nur das Jahrestief angekratzt, sondern auch eine langfristige, bis ins Jahr 2011 zurückreichende Aufwärtstrendlinie touchiert. Der Index bewegt sich damit auf einem sehr schmalen Grat, der bei einem erneuten Rückfall unter diese Unterstützungsregion weitreichende Konsequenzen hätte. Denn Abgaben unter 11.007 und 11.051 Punkten könnten einen Selloff nach sich ziehen, der innerhalb weniger Stunden zunächst bis 10.800 - 10.827 Punkte führt. Dort verlaufen etliche Hochpunkte einer Konsolidierungsphase aus dem Jahr 2016, die den Ansturm der Bären vorübergehend aufhalten könnten. Darunter wäre dann jedoch direkt der Weg für einen Einbruch an das 61,8 %-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung seit 8.699 Punkten bis an das Allzeithoch geebnet. Die Marke liegt bei 10.570 Punkten. Dort könnte es allerdings nach einer kurzen „Berührung“ zu einem massiven Konter kommen, der den DAX schnell wieder auf das aktuelle Niveau antreiben könnte. Selbst eine Jahresendrally wäre dann möglich.
Auf der Oberseite liegt bei 11.262 Punkten ein erster wichtiger Widerstand, den die Bullen überwinden müssten, um eine Erholung bis 11.300 und 11.350 Punkte zu starten. Zwar wäre der Index damit zunächst aus der unmittelbaren Gefahrenzone, aber eine nachhaltige Erholung könnte aktuell erst über dem Zwischenhoch bei 11.419 Punkten und dem starken Widerstand bei 11.445 Punkten starten. Diese dürfte den Index allerdings zügig bis 11.559 und 11.600 Punkte führen. Unterhalb von 11.445 Punkten bleibt der Index trotzdem weiter akut einbruchsgefährdet.
SAP – Übergeordnete Aufwärtstrendlinie gebrochen
Die Abwärtsspirale bei den Aktien von SAP dreht sich weiter. In den vergangenen Tagen war der Wert unter die bisherigen Abverkaufstiefs und eine aus dem Jahr 2016 stammende Aufwärtstrendlinie eingebrochen. In der Spitze wurde exakt die Unterstützung bei 86,24 EUR erreicht, an der die Aktien nach oben abprallten. Allerdings verbleibt der Wert aktuell im Rahmen der Erholung unterhalb der unterschrittenen Abwärtstrendlinie und unter dem 38,2 %-Retracement der Abwärtsbewegung seit 95,33 EUR Anfang November. Wenn es den Bullen nicht gelingt, diese Hürden zu überschreiten und wenigstens eine Erholung bis 91,84 EUR (61,8 %-Retracement der Abwärtsstrecke 95,33 bis 86,21 EUR) zu starten, dürfte die Baisse in Kürze fortgesetzt werden. Schon unterhalb von 88,28 EUR könnte der Wert bis 86,21 EUR einbrechen. Darunter liegt das nächste Ziel bei 82,88 EUR, dem Tief aus dem April dieses Jahres.
Eine tragfähige Erholung würde dagegen erst einsetzen können, wenn das Widerstandscluster bei 92,59 und 92,67 EUR überwunden wird.
Siemens – Zurück am früheren Jahrestief
Nach dem satten Einbruch seit August tendieren die Aktien von Siemens aktuell in einer schmalen Handelsspanne um den Ausgangspunkt der letzten Aufwärtstrendphase bei 99,83 EUR seitwärts. Unterhalb von 103,70 EUR bleiben die Bären am Ball und könnten den Wert bei einem erneuten Rückfall unter das frühere Jahrestief bei 99,83 EUR umgehend bis an die erste Zielzone von 96,31 bis 96,79 EUR abverkaufen. Wird der Bereich nicht für eine Bodenbildung genutzt, könnte der Abwärtstrend weiter bis an die Zielregion knapp unter der 92,00 EUR-Marke führen.
Sollte es den Bullen dagegen gelingen, die Hürde bei 102,40 EUR zu überschreiten, könnte zumindest eine temporäre Erholung einsetzen und bis 103,70 EUR führen. Doch erst darüber stünden weitere Zugewinne bis 104,84 und 106,40/106,92 EUR an.
Allianz – Chance vertan
Nach der Verteidigung des 76,4 %-Retracementlevels des Anstiegs von 170,12 bis 197,50 EUR bei 176,58 EUR, starteten die Bullen bei den Anteilen der Allianz eine steile Aufholjagd. Diese führte bereits wieder über die Widerstandszone um 190,44 EUR, ehe der Wert ein weiteres Mal unter eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie einbrach. Die Chance, bei 187,04 EUR einen Boden auszubilden und diesen Anstieg fortzusetzen, haben die Bullen vergeben. Aktuell notiert der Wert nur knapp über dem 61,8 %-Retracement des Anstiegs seit 176,42 EUR. Unter 183,38 EUR wäre entsprechend mit einem Einbruch bis 180,57 EUR und darunter bereits bis 176,58 EUR zu rechnen.
Erst wenn es den Bullen glückt, die Widerstandszone um 187,04 EUR erneut zu durchbrechen, könnte ein Rückfall an das Oktobertief verhindert und eine Erholung bis 190,44 EUR eingeleitet werden.
Daimler – Das Dreieck spitzt sich zu
Bei den Aktien von Daimler ist seit dem Einbruch an das Kursziel bei 48,95 EUR und dem anschließenden Scheitern der Erholung am Widerstand bei 54,97 EUR wenig passiert. Schrittweise setzen die Anteile an den zentralen Support zurück. Von einer Erholung ist man noch weit entfernt – erst oberhalb von 52,00 EUR könnten die kurzfristigen Widerstände bei 53,43 und 54,97 EUR angelaufen werden. Aber nachdem der Widerstand bei 50,83 EUR in den letzten Tagen den Anstieg deckelte, dürften die Aktien ohnehin zunächst wieder bis 48,95 EUR fallen. Darunter wäre das Konsolidierungsdreieck der letzten Wochen nach unten verlassen und ein Abverkauf bis 46,50 EUR die Folge.
Fazit: Die Majors im DAX zeichnen sich aktuell nicht gerade durch große Aufwärtsambitionen aus. Der Index selbst bräuchte jetzt aber etwas mehr Kauflaune, um sich vor einem drohenden, mehrere hundert Punkte reichenden Abverkauf zu retten. Es grenzt schon an „Konsumverweigerung“ was die Bullen aktuell an Verhalten an den Tag legen – und das am Black Friday. Dieser Käuferstreik könnte sich also in Kürze auf der Unterseite entladen und einen (möglicherweise finalen) rasanten Kurssturz nach sich ziehen. Vielleicht brauchen die Marktteilnehmer einen solchen Kaufalarm, der sie aus der Lethargie reißt und dann daran erinnert, dass man langsam das Weihnachtsgeschäft einläuten und sich satte Rabatte auf alles außer Tiernahrung sichern könnte.
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