Analyse
15:15 Uhr, 20.07.2018

DAX-Giganten - Bären zurück aus der Sommerpause!

Ende Juni startete beim DAX eine Erholung, die sich seither anschickt, den Abverkauf nach dem bärischen Doppeltop bei rund 13.200 Punkten zu korrigieren. Ohne zugkräftige Schwergewichte dürfte dies dem Gesamtmarkt jedoch nicht mehr lange gelingen. Und gerade die Überflieger der letzten Wochen haben zu kämpfen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Kursstand: 12.527,06 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 100,580 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.527,06 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 100,580 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 115,880 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 57,120 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 180,780 € (XETRA)

Ausgehend von einem Mehrmonatstief bei 11.726 Punkten stieg der DAX ab April in einer dynamischen Aufwärtsbewegung bis 13.204 Punkte. Die Marke konnte allerdings auch im zweiten Anlauf Mitte Juni nicht überwunden werden. Die Folge war nicht nur die Ausbildung eines Doppeltops, sondern ein drastischer Einbruch, der weit unter die Keysupports bei 12.640 und 12.291 Punkten führte. Der Juli steht bislang im Zeichen einer Erholung, die jetzt allerdings auf einen starken Widerstand trifft und deren zugehörige Aufwärtstrendlinie im heutigen Handel unterschritten wurde. Keine guten Vorzeichen für einen weiteren Anstieg.

DAX Chartanalyse (Tageschart)
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Bislang sieht alles danach aus, als wäre der Aufwärtstrend seit April mit dem Hoch vom 15.Juni beendet worden. Die darauffolgende Abwärtswelle bildet somit den Auftakt für eine weitere mittelfristige Abwärtsbewegung, die ggf. sogar die Dimensionen des Einbruchs vom Januar bzw. Februar erreichen kann. Diese Abwärtsbewegung ist unterhalb von 12.830 Punkten intakt und könnte aufgrund der heutigen Kursschwäche bereits wieder aufgenommen worden sein. Erst oberhalb von 12.830 Punkten könnte die Erholung weiter bis 12.890 und 13.000 Punkte führen.

Mit dem Bruch der zur Erholung gehörenden Trendlinie wurde bereits das erste bärische Warnsignal generiert. Und jetzt wurde mit dem Bruch des 61,8 %-Retracementlevels des Anstiegs der letzten Tage, welches bei 12.521 Punkten liegt ein ernstzunehmendes Verkaufssignal gebildet. Ein späterer weiterer Anstieg in Richtung 12.640 und 12.770 Punkte wäre aufgrund der Dynamik des heutigen Abverkaufs zwar ungewöhnlich, theoretisch aber möglich, ohne das vorzeitige Ende der Erholung verhindern zu können.

Mit dem Bruch der 12.521 Punkte-Marke haben die Bären Nägel mit Köpfen gemacht. In der Folge dürfte es zu Verlusten bis 12.362 und 12.291 Punkten kommen. Darunter dürfte das Tief bei 12.104 Punkten kurz Halt bieten. Dort hätten die Bullen ein letztes Mal die Chance, die Aufwärtstendenz seit April fortzusetzen. Darunter wäre dagegen ein starkes Verkaufssignal aktiviert und der Index dürfte bis 11.710/11.726 und im Extremfall bis 11.300 Punkte einbrechen.

SAP – Doppeltop und Abverkauf belasten

Zweimal erreichten die Aktien von SAP nun bereits den Zielkorridor bei 105,00 EUR und zweimal scheiterten sie. Gestern konnten auch gute Quartalszahlen und ein solider Ausblick wenig am Verkaufsdruck ändern. Die heutigen Abgaben unter das 38,2 %-Level des letzten Anstiegs seit dem 04.07. – also unter 100,42 EUR – haben zugleich für den Bruch der zentralen Aufwärtstrendlinie gesorgt. Damit ist ein Verkaufssignal mit ersten Zielen bei 98,77 und darunter bei 94,76 EUR aktiv. Weitere herbe Verluste könnten aktuell nur durch die Rückeroberung der 102,20 EUR-Marke verhindert werden. Davon ist die Aktie weit entfernt.

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Siemens – Kurs schlingert um die Aufwärtstrendlinie

Bei Siemens löste eine korrektive Erholung den vorherigen Kursrücksetzer an die zentrale Unterstützung bei 111,00 EUR ab. Diese Erholung oszilliert um eine frühere Aufwärtstrendlinie und macht weiterhin keinen besonders impulsiven Eindruck. Der heutige Bruch des Tiefs vom Dienstag bei 115,70 EUR könnte jetzt bereits das Ende der Erholung einläuten und Abgaben bis 111,00 EUR nach sich ziehen. Sollte es den Bullen nicht gelingen, auf diesem Niveau eine Aufwärtsbewegung bis mindestens 116,00 EUR zu starten, dürfte die Unterstützung anschließend gebrochen und der Wert zunächst bis 108,01 EUR gedrückt werden. Können die Bullen jetzt dagegen das Ruder mit einem Anstieg über die langfristige Abwärtstrendlinie auf Höhe von 120,00 EUR herumreißen, käme es zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends bis 125,95 EUR.

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Daimler – Erholungspotenzial ausgereizt

Die Anteilsscheine von Daimler stiegen nach dem Tief bei 54,79 EUR bis an das Erholungsziel bei 59,01 EUR. Dort wurde der Anstieg zunächst korrigiert, ehe das zweite Teilstück der Erholung erneut fast bis 59,01 EUR führen konnte. Der Versuch in den übergeordneten Abwärtstrendkanal zurückzuklettern, ist damit vorerst gescheitert. Dennoch könnte es nach einer Korrektur bis 56,94 EUR zu einem weiteren Versuch kommen. Ein Anstieg über 59,01 EUR ist aktuell wieder möglich geworden und hätte eine kurze Aufwärtsbewegung bis 60,08 EUR zur Folge. Es bleibt allerdings fraglich, ob die Marke nachhaltig überwunden werden kann. Ein Rücksetzer unter 56,94 EUR würde die Erholung dagegen beenden und zu einem weiteren Test der 54,79 EUR-Marke führen. Darunter stünde das Kursziel bei 52,30 EUR wieder auf der Agenda.

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Allianz – Dynamische Erholung vorerst unterbrochen

Entlang der Unterseite der Ende Mai gebrochenen mittelfristigen Aufwärtstrendlinie vollzogen die Aktien der Allianz in den letzten Wochen eine dynamische Erholung. Sogar der Widerstand bei 179,04 EUR wurde überschritten und das Retracement-Cluster bei 184,50 EUR erreicht. Vorerst ist an dieser Stelle Schluss und eine Korrektur bis 179,67 EUR wahrscheinlich. Dort könnte der nächste Anstieg einsetzen, denn ein Ende der Erholung seit Ende Juni ist bislang nicht zu erkennen. Dies wäre erst bei Kursen unter 178,00 EUR der Fall und würde in einer Korrektur bis 176,02 EUR münden. Doch auch von diesem Niveau könnte die Käuferseite die Aufwärtsbewegung fortsetzen. Erst darunter würde sich die Aktie der Versicherungsgesellschaft erneut im Abwärtstrend der Vormonate wiederfinden.

Allianz Chartanalyse (Tageschart)
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Fazit: Diesmal könnte das Ungemach wieder aus dem Techsektor kommen. Siemens und vor allem SAP haben einiges an Abwärtspotenzial aufgebaut. Bei SAP steht auch weiterhin die mittelfristige Trendwende im Raum. Ob sich eine stabile Allianz oder eine ständig rückschlaggefährdete Daimler als Stützen erweisen, muss man doch bezweifeln. Hier könnte umgekehrt eine Schwäche im Gesamtmarkt, z.B. in Form des heutigen Bruchs der 12.521 Punkte-Marke im DAX, zu einer deutlichen Ausweitung der aktuellen Korrekturbewegungen hin zu neuen Abwärtstrendwellen führen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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