Analyse
12:45 Uhr, 22.03.2019

DAX-Giganten – Alles eine große Finte?

In dieser Woche ging es beim DAX Schlag auf Schlag: Nach dem Ausbruch über die zentrale Barriere bei 11.726 Punkten wurde der Anstieg bei 11.823 Punkten gestoppt und die Gegenrichtung eingeschlagen. Aktuell erhöhen die Bären den Druck. Aber kennen wir das nicht schon genau in der Form aus dem Februar?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.498,56 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 99,860 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.498,56 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 99,860 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 96,310 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 196,920 € (XETRA)

Seit Ende Dezember dominiert beim DAX eine übergeordnete Kaufwelle, die über die langfristigen Hürden bei 11.148 Punkten (50 %-Retracement des Anstiegs von 8.699 bis 13.596 Punkte, im Chart schwarz) und zuletzt auch kurz über 11.726 Punkte (38,2 %-Retracement eben dieser Aufwärtsstrecke) führte. Der Ausbruch am Dienstag dieser Woche führte fast an die nächsthöhere Zielmarke bei 11.847 Punkten, ehe den Bullen die Luft ausging. Das Gapdown unter die 11.726 Punkte-Marke vom vergangenen Mittwoch unterstreicht nicht nur die Bedeutung dieses Widerstands, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich mit 11.823 Punkten ein signifikantes Hoch ausgebildet hat.

Unterhalb von 11.726 Punkten ist der DAX in einer Korrekturphase, die allerdings mit dem Erreichen des 23,6 %-RT-Levels des Anstiegs seit 10.279 Punkten bei 11.458 Punkten schon wieder beendet sein könnte. Bei 11.456 Punkten liegt zudem das 38,2 %-RT des Anstiegs seit 10.863 Punkten. Damit ist es zumindest preislich durchaus möglich, dass diese doppelte Unterstützung nicht mehr unterschritten wird. Zeitlich gesehen wäre zwar eine Ausdehnung der Gegenbewegung über sechs bis acht Tage durchaus sinnvoll. Aber an dieser Stelle sollte man sich den Einbruch im Februar wieder vor Augen führen, der nach drei Tagen wieder der Vergangenheit angehörte.

Sollte der DAX diese frühe Chance auf eine Trendwende nach oben nicht nutzen, käme es zu weiteren Abgaben bis 11.405 Punkte. Kurzzeitig könnte auch ein Pullback an das Zwischenhoch bei 11.371 Punkten vollzogen werden. Im Bereich von 11.340 Punkten verläuft auch die langfristige Aufwärtstrendlinie und die kurzfristige Abwärtstrendlinie seit 13.170 Punkten. Eine solide Kreuzunterstützung also, die als Auffangbecken dienen kann. Darunter könnte jedoch nur noch die 11.230 Punkte-Marke einen Einbruch bis 11.148 und 11.050 Punkte aufhalten.

Sollte der DAX jetzt aber die Chance auf einen frühen Turnaround nutzen, warten auf der Oberseite mit 11.566 und 11.624 Punkten zwei altbekannte Kurshürden, die es auf dem Weg bis 11.726 Punkte zu überwinden gilt. Ein Wiederanstieg über 11.726 Punkte wäre dann stark bullisch zu werten und könnte direkt zu einer Kaufwelle bis 11.847 Punkte führen.

Darüber könnten sich die Bullen wieder austoben: Zwar ist bei 11.940 Punkten noch ein wichtiges Widerstandscluster anzutreffen, aber erst beim 61,8 %-RT der Verkaufswelle von 13.170 bis 10.279 Punkten bei 12.065 und darüber bei 12.090 Punkten würden die Käufer wieder auf charttechnischen Granit treffen. Eine interne Zielmarke der laufenden Erholung liegt darüber bei rund 12.200 Punkten. Und dann wartet bei einem Ausbruch über 11.726 Punkte natürlich auch noch das nächsthöhere Retracementlevel der langfristigen Kursstrecke von 8.699 Punkten bis zum Allzeithoch auf die Käuferseite: Das 23,6 %-RT bei 12.441 Punkten.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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SAP – Starke Vorstellung!

Mit dem Ausbruch über den Widerstand bei 95,33 EUR generierten die Aktien von SAP Anfang März ein weiteres Kaufsignal, dem eine steile Kaufwelle folgte, die auch von der Widerstandszone um 98,84 EUR nicht gestoppt werden konnte. In der Spitze zog der Wert sogar bis 100,94 EUR an, ehe es im gestrigen Handel zu einem Pullback an den Bereich der 98,84 EUR-Marke kam. Dieser wurde von den Bullen sofort zum Einstieg genutzt und könnte sich jetzt oberhalb von 100,94 EUR in einen weiteren Aufwärtsimpuls bis 102,49 -102,72 EUR wandeln. Auf diesem Niveau wäre mit einer weiteren Gegenbewegung zu rechnen. Sollte diese vor der 98,86 EUR-Marke gestoppt werden, könnte die Rally direkt bis 105,28 EUR führen. Darüber wartet bereits das Allzeithoch bei 108,52 EUR.

Bricht die SAP-Aktie dagegen unter 98,84 EUR ein, könnte ausgehend vom 38,2 %-RT der letzten Kaufwelle bei 97,78 EUR ein neuer Angriff starten. Darunter dürfte sich eine etwaige Korrektur bis 96,15 – 95,83 EUR ausdehnen, ehe der nächste mehrtägige Anstieg eingeleitet werden sollte.

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Siemens – Am Widerstand abgeprallt

Die Verteidigung der Unterstützungszone um 92,05 EUR löste Anfang Februar bei den Anteilen von Siemens eine Erholung aus, die über die mittelfristige Abwärtstrendlinie und wie erwartet bis 99,44 EUR führte. Doch am massiven Widerstand bei 99,99 EUR war vorerst Schluss. Damit vergaben die Bullen vorerst auch die Chance auf ein weitreichendes Kaufsignal. In dieser Woche tobt ein volatiler Richtungskampf, bei dem die Käufer oberhalb von 96,14 – 96,74 EUR noch die besseren Karten haben. Allerdings würde nach wie vor erst ein Ausbruch über 99,99 EUR ein Kaufsignal generieren. In diesem Fall käme es zu Zugewinnen bis 102,44 und darüber bis 104,70 EUR.

Abgaben unter 96,14 EUR würden dagegen für einen Einbruch bis 94,60 EUR sorgen. Hier könnte der Wert noch einmal in Richtung 99,99 EUR klettern. Darunter wäre der Abwärtstrend allerdings reaktiviert und ein Ausverkauf bis 90,85 EUR zu erwarten.

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Allianz – Große Ziele, kleine Pause

Seit Jahresbeginn befinden sich die Aktien der Allianz in einer massiven Aufwärtsbewegung, die über den Widerstand bei 191,03 EUR und das Septemberhoch bei 197,50 EUR führte. In der vergangenen Woche krönten die Bullen die Rally mit einem kurzen Ausflug über das Hoch aus dem Mai 2018 bei 201,40 EUR. Ausgehend vom neuen Jahreshoch bei 202,20 EUR setzte dann jedoch eine Korrektur ein, die aktuell an den Bereich der Unterstützung bei 194,58 EUR zurückführt. Oberhalb der Marke könnte es jedoch jederzeit zur Wiederaufnahme der Rally und einem Anstieg über 202,20 EUR in Richtung 206,85 EUR und 210,61 EUR kommen. Ein erstes Indiz für eine weitere Kaufwelle wäre ein Ausbruch über das ehemalige Zwischenhoch bei 199,60 EUR.

Bricht der Wert dagegen unter 194,58 EUR ein, wäre eine Korrektur bis an die 189,87 EUR-Marke zu erwarten, ehe sich die Bullen dort wieder sammeln und den Aufwärtstrend fortführen dürften. Darunter wäre dagegen ein Verkaufssignal mit einem ersten Ziel bei 182,26 EUR aktiv.

Allianz Chartanalyse (Tageschart)
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Fazit: Der DAX trifft auf dem aktuellen Niveau auf ein breitangelegtes Unterstützungscluster, das die Bullen idealerweise als Sprungbrett in Richtung 11.726 Punkte nutzen sollten. Die starken Schwergewichte SAP und Allianz dürften ihre Korrekturen in Kürze abschließen und auch die etwas verschnupfte Siemens könnte noch positiv überraschen.

Der Anstieg über die 11.726 Punkte-Marke hat am Dienstag in jedem Fall die Türe für die Fortsetzung des Aufwärtstrends geöffnet. Mit den starken Einzelwerten im Rücken könnte die magische 12.000 Punkte-Marke bereits Mitte April überschritten werden. Jetzt müssen die Bullen nur noch ihre eigene Steilvorlage verwandeln, um die Frühjahrsrally bis Ostern fortzusetzen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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