Analyse
13:06 Uhr, 24.08.2018

DAX-Giganten – Achtung, Einsturzgefahr!

Der DAX hat heute einen Ausbruch auf der Oberseite der Seitwärtsrange der letzten Tage versucht und ist bislang gescheitert. Jetzt könnte die Erholung in einem krachenden Abverkauf enden. Oder haben die Bullen doch noch ein Ass im Ärmel?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.397,60 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 103,640 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.397,60 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 103,640 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 112,060 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 186,680 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 54,840 € (XETRA)

Nachdem der DAX im Juli an der Barriere bei 12.885 Punkten gescheitert war, setzte sich ein weiterer Abwärtstrend in Gang, der erst kurz vor der zentralen Unterstützung bei 12.104 Punkten gestoppt wurde. Ein kleiner Doppelboden im Bereich von 12.120 Punkten wurde Mitte August zum Ausgangspunkt für eine Erholung, die zügig bis an den Widerstandsbereich bei 12.403 bis 12.441 Punkten führte. Dort bissen sich die Bullen in dieser Woche mehrfach die Zähne aus. Am heutigen Tag wurde ein weiterer Ausbruchsversuch gestartet, der sogar auf ein neues Wochenhoch bei 12.444 Punkten führte. Dieser wurde aber innerhalb von nur 45 Minuten wieder abverkauft und damit neutralisiert. Es fehlt nicht mehr viel und die Erholung seit 12.120 Punkten endet in einer drastischen Verkaufwelle.

Unterhalb des derzeit bei 12.412 Punkten liegenden 38,2 %-Retracementniveaus (RTN) des Einbruchs seit dem Hoch bei 12.444 Punkten ist der kurzfristige Abwärtsmove des heutigen Tages intakt. Das nächste Ziel der Verkaufwelle ist die Unterstützungszone von 12.345 bis 12.361 Punkten. Bleibt hier eine deutliche Erholung aus, könnte die Verkaufswelle unter die langfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 12.320 Punkten und bis an den Support bei 12.291 Punkten führen. Dieser Bereich ist die letzte Bastion der Bullen vor einem Kursrückgang bis 12.104 Punkte. Und sollte es am Tief aus dem Juni nicht zu einer Bodenbildung kommen, steht die 11.726 Punkte-Marke auf der Agenda.

DAX Chartanalyse (4-Stunden-Chart)
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Erst bei einem dynamischen Ausbruch über 12.412 Punkte wäre die Gefahr eines Kursrutsches bis 12.291 bzw. 12.104 Punkte zunächst gebannt. Doch erst ein Anstieg über das heutige Tageshoch und die Hürde bei 12.465 Punkten würde für die Bullen zu einem kleinen Befreiungsschlag führen. Dann könnte der DAX zügig bis 12.503 Punkte und darüber an den Widerstandsbereich von 12.587 bis 12.592 Punkte steigen. Selbst eine Ausweitung der Erholung bis 12.640 Punkte wäre möglich.

SAP – Die Geduldsprobe

In den vergangenen Tagen stiegen die Aktien von SAP im Rahmen der seit Mitte Juni laufenden Seitwärtsbewegung wieder an die im Januar unterschrittene übergeordnete Aufwärtstrendlinie an und nähern sich ihr aktuell von der Unterseite. Am großen Bild hat sich nichts geändert: Weiterhin ist aufgrund des Scheiterns an der mittelfristigen Kurszielzone um 105,00 EUR und des Rückfalls unter 98,77 EUR eine Topbildungsphase wahrscheinlich. Diese würde erst durch einen Ausbruch über 106,50 EUR nach oben aufgehebelt. Dann könnte es zu kurzfristigen Zugewinnen bis 112,00 EUR kommen. Oberhalb von 112,00 EUR liegt der nächste Zielbereich bei 118,50 bis 120,00 EUR. Fällt der Wert dagegen erneut unter das frühere Rekordhoch bei 100,70 EUR, könnte die Seitwärtsphase in eine scharfe Korrektur übergehen. Das erste Ziel wäre die Unterstützung bei 96,72 EUR. Darunter könnte nur noch das Zwischentief bei 94,76 EUR einen Kursrutsch bis 91,43 und 89,87 EUR aufhalten.

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Siemens – Bullen wehren sich gegen Abverkauf

Nach dem Kursrutsch, der knapp über der Hürde bei 120,61 EUR einsetzt war, fielen die Aktien von Siemens in einer steilen Verkaufswelle bis unter die Unterstützung bei 111,28 EUR. Dieses übergeordnete Verkaufssignal ist weiter aktiv. Zwar versuchen die Bullen den Wert zu stabilisieren, doch bereits ein Rücksetzer unter das Ausverkaufstief bei 109,16 EUR könnte den nächsten Einbruch auslösen. Die kurzfristigen Ziele bei 108,18 und 105,46 EUR dürften dann innerhalb weniger Tage erreicht werden. Selbst eine Verkaufwelle bis 100,00 EUR kann in diesem Fall nicht mehr ausgeschlossen werden. Kann der Wert dagegen über die Hürden bei 113,00 und 113,94 EUR ansteigen, wäre zunächst mit der Fortsetzung der Erholung bis an den Bereich um 117,00 EUR zu rechnen, ehe die Bären dort erneut zuschlagen sollten.

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Allianz – Weiter im Korrekturmodus

Seit Ende Juni stemmen sich die Bullen erfolgreich gegen den vorherigen Abverkauf bei den Aktien der Allianz und konnten den Wert Anfang August sogar an die Ende Mai gebrochene Aufwärtstrendlinie kaufen. Bei 190,44 EUR stoppte die Erholung und wird seither korrigiert. Bei einem Wiederanstieg über 177,50 EUR könnte das Hoch bei 190,44 EUR attackiert werden. Darüber wäre ein Anstieg bis 193,48 EUR die Folge. Abgaben unter das gestrige Tief bei 184,62 EUR dürften dagegen die Fortsetzung der Korrektur bis 183,34 und 182,67 EUR einleiten. Doch erst unterhalb dieser Marke würde wieder Abgabedruck aufkommen und die Aktien bis 180,00 und 177,88 EUR zurückfallen.

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Daimler – Auf des Messers Schneide

Die Aktien von Daimler haben im Rahmen ihres Abwärtstrends zuletzt auch die wichtige Unterstützung bei 54,79 EUR unterschritten und damit weiteres Abwärtspotenzial generiert. Nach einer leichten Erholung wird die Marke aktuell wieder angegriffen. Unterhalb von 54,00 EUR sind entsprechend Abgaben bis 52,36 und 50,44 EUR die Folge. Kurzfristig könnte es dagegen erst bei einem Ausbruch über die Hürde bei 55,60 zu einer weiteren Erholungsbewegung an den Widerstand bei 56,74 EUR kommen. Unterhalb der Marke bleibt der Abwärtstrend jedoch uneingeschränkt intakt.

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Fazit: Der DAX bleibt in einem schmalen Seitwärtskorridor eingesperrt. Die Ausbruchsrichtung gibt den Verlauf der nächste Tage und wahrscheinlich auch der nächsten Wochen vor. Aufgrund des übergeordneten Abwärtstrends und nach dem starken Einbruch am Vormittag haben die Bären wieder die besseren Karten. Der Entscheidungskampf spiegelt sich zum Teil auch bei den Einzelwerten wieder: SAP seit Wochen in einer breiten Range. Allianz mit Korrekturpotenzial, ohne dass wichtige Unterstützungen gleich kampflos aufgegeben werden. Daimler und Siemens am sprichwörtlichen Abgrund, aber ohne Anstalten zu machen, den entscheidenden Abwärtsimpuls oder eine steile Erholung auch zu starten. Es bleibt ein Geduldsspiel – und es kann jede Sekunde beendet werden.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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