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22:15 Uhr, 28.01.2019

Caterpillar enttäuscht trotz Umsatz- und Gewinnanstieg - Ex-Starbucks-Chef will US-Präsident werden

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  • Venezuela: Guaidó ruft zu neuen Protesten auf
  • Bundesregierung: Es gibt kein Tempolimit!
  • ifo Institut kritisiert die Kohle-Kommission
  • ifo Exporterwartungen gefallen
  • Kohleausstieg: RWE kündigt massiven Stellenabbau an
  • Staatsfonds Katars will bei der Deutschen Bank einsteigen
  • Morphosys verliert Patentklage. Kurs bricht ein
  • OMV steigt ins Raffinerie-Geschäft in Abu Dhabi ein
  • Daimler fürchtet schärferen EU-Klimaschutz
  • USA ermitteln wegen Managergehältern gegen Nissan

DAX & Wall Street

  • Nach der insgesamt starken Vorwoche hat der deutsche Aktienmarkt am Montag eine Auszeit genommen. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,63 Prozent auf 11.210,31 Punkte. Vor allem schwache Quartalszahlen von Nvidia und Caterpillar belasteten die Stimmung auch diesseits des Atlantiks. Der enttäuschende Ausblick von Nvidia belastete auch die Aktien anderer Chiphersteller am Montag deutlich. So notieren die Aktien von Advanced Micro Devices (AMD) zuletzt mehr als sechs Prozent im Minus. Die Aktien von Infineon verloren zeitweise mehr als zwei Prozent, konnten sich im späten Handel aber wieder erholen und beendeten den Handel nur rund 0,86 Prozent schwächer. Viele Anleger üben sich vor hochkarätigen Terminen in dieser Woche etwas in Zurückhaltung. Nach dem klaren Nein des britischen Unterhauses zum EU-Austrittsabkommen vor zwei Wochen suchen die Abgeordneten in London am morgigen Dienstag einen möglichen Ausweg mit einer weiteren Abstimmung. Auch die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch sorgt für Spannung.
  • Die US-Märkte beendeten den Tag mit Verlusten. Während der S&P 500 0,78 Prozent verlor, generierte der Dow Jones ein Minus bon 0,84 Prozent und der Nasdaq 100 muss soar minus 1,33 Prozent verbuchen. Bei den Quartalszahlen enttäuschten Caterpillar (-9,13 %) und Nvidia verlor nach gesenktem Ausblick sogar 13,82 Prozent. Die Situation beider Unternehmen untermauern die Ansicht, dass sich Chinas Wirtschaft deutlich abschwächt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Tesco, der größte britische Einzelhändler, will bis zu 9.000 Stellen streichen. Für bis zu 4.500 der Mitarbeiter könnten neue Stellen innerhalb des Unternehmens gefunden werden, heißt es.
  • Die IG Metall fordert für die rund 8.000 Beschäftigten in der ostdeutschen Stahlindustrie sechs Prozent mehr Geld. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden für eine ordentliche Entgelterhöhung stehen, so Gewerkschaftschef Olivier Höbel.
  • Der Autobauer Audi kann im Stammwerk in Ingolstadt wegen eines Streiks im ungarischen Motorenwerk Györ und fehlenden Motoren nicht weiterproduzieren und muss deshalb zwischen Montag und Mittwoch über 10.000 Mitarbeiter in die Zwangspause schicken. Mehrere tausend Autos der Baureihen A3, A4, A5 und Q2 könnten derzeit nicht gefertigt werden, so ein Unternehmenssprecher.
  • Der Baumaschinenhersteller Caterpillar hat Umsatz und Gewinn im vierten Quartal deutlich gesteigert. Mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,55 Dollar verfehlte der Konzern die Erwartungen der Analysten von 2,98 Dollar je Aktie dennoch deutlich. Vor Jahresfrist hatte das EPS 2,16 Dollar je Aktie betragen.
  • Der japanische Autobauer Nissan hat wegen der Bezahlung seiner Führungskräfte Probleme mit der Justiz in den USA. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC ermittle wegen in Amerika gezahlten Managergehältern gegen Nissan, teilte das Unternehmen am Montag mit
  • Die auf chemische Materialien für die Halbleiterindustrie spezialisierten US-Unternehmen Versum Materials und Entegris wollen fusionieren. Die Verwaltungsräte beider Chemiekonzerne hätten sich auf einen Zusammenschluss unter Gleichen geeinigt, teilten die Unternehmen am Montag mit. Dabei sollen die Aktionäre von Versum Materials für jede eigene Aktie 1,12 Entegris-Papiere erhalten.
  • Facebook hat bestätigt, dass es Überlegungen gibt, das Versenden verschlüsselter Nachrichten zwischen seinen Diensten zu ermöglichen. Das Unternehmen arbeite daran, „es einfacher zu machen, Freunde und Familie Netzwerk-übergreifend zu erreichen", sagte eine Facebook-Sprecherin. Derzeit gebe es interne Diskussionen darüber, wie das am besten umzusetzen sei.
  • Der ehemalige Starbucks-Chef Howard Schultz strebt als unabhängiger Kandidat die Präsidentschaft in den USA an. Er habe bereits mit den Vorbereitungen begonnen, um in allen 50 Staaten an der Wahl teilnehmen zu können, sagte der 65-jährige der „New York Times“. Er plane, das Land in den kommenden drei Monaten zu durchqueren, bevor er dann wirklich entscheide, ob er an dem Rennen teilnehme.
  • Der brasilianische Bergbaukonzern Vale erwägt nach dem dramatischen Dammbruch an einer seiner Eisenerzminen in Brasilien die Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe auszusetzen.
  • Boeing hat einen Auftrag im Wert von 2,45 Mrd. Dollar erhalten, der einen zuvor erteilten Auftrag für die Lieferung von 19 P-8A-Flugzeugen an die US-Marine abändert. Die US-Marine wird 10 der Militärflugzeuge bekommen, 4 werden nach Großbritannien geliefert und 5 nach Norwegen.
  • DropBox hat eine Vereinbarung über den Kauf des Spezialisten für elektronische Signaturen, HelloSign, für 230 Mio. Dollar in bar bestätigt.
  • Nach einer negativen US-Gerichtsentscheidung stehen Morphosys-Papiere schwer unter Druck. Im Patentstreit mit den Konkurrenten Janssen Biotech und Genmab erklärte ein US-Bezirksgericht drei Patente des Biotech-Unternehmens für ungültig. Eine für Morphosys günstige Entscheidung hätte dem Unternehmen laut einem Analysten von der Deutschen Bank deutliche Umsatzbeteiligungen für das Krebsmittel Darzalex von Janssen gebracht.
  • Osram will sein defizitäres Leuchtengeschäft abstoßen. Bereits in der kommenden Woche sollten Interessenten die Möglichkeit erhalten, in die nächste Runde zu gehen, sagte Osram-Chef Olaf Berlien der "Börsenzeitung". Im April oder Mai wolle Osram bei dem Thema Fakten geschaffen haben. „Das hängt aber auch davon ab, wie sich das Geschäft entwickelt." Der Lichttechnikkonzern hatte die Sparte im vergangenen Jahr zum Verkauf gestellt.
  • RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz rechnet im Zuge des geplanten Kohleausstiegs mit einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Wie viele Mitarbeiter hiervon betroffen sein werden, könne er heute noch nicht sagen. „Aber ich rechne mit einem signifikanten Abbau bereits bis 2023, der weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation mögliche hinaus geht", sagte Schmitz laut „Rheinischer Post“. Dies betreffe unmittelbar bis Ende 2022 die Mitarbeiter der zu schließenden Kraftwerke. In den darauf folgenden Jahren seien dann auch Beschäftigte im Tagebau betroffen. Schmitz betonte, der Stellenabbau werde sozialverträglich erfolgen.
  • Die Deutsche Bank ist einem Bloomberg-Bericht zufolge in fortgeschrittenen Verhandlungen über weitere Investments Katars. Nach der Herrscherfamilie wolle offenbar auch der Staatsfonds des Emirats bei der größten deutschen Bank einsteigen, berichtete die Nachrichtenagentur. Umfang und Zeitplan seien allerdings noch unklar. Das Land ist bereits seit Längerem an der Deutschen Bank beteiligt. Sowohl die Deutsche Bank als auch der Staatsfonds Katars haben sich bislang noch nicht geäußert.
  • Der LKW-Hersteller Daimler befürchtet, dass die verbindlichen Vorgaben der EU für die Senkung des CO2-Ausstoßes nicht erreichbar sein werden. In einem Brief an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bittet der Chef von Mercedes-Benz Lkw, Stefan Buchner, um Beistand in den laufenden Verhandlungen: „Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich im Europäischen Rat für einen Kompromiss einsetzen, der auch die Perspektiven für unsere Standorte und die dort Beschäftigten angemessen berücksichtigt“, schreibt Buchner in dem Brief vom 17. Januar, der dem „Handelsblatt“ vorliegt.
  • Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sieht angesichts weiterer Zugeständnisse an die Europäische Union keine Hindernisse mehr für die geplante Fusion der Siemens-Bahntechniksparte mit dem Konkurrenten Alstom. „Alstom und Siemens haben der Europäischen Kommission neue Zugeständnisse gemacht. Es gibt keine Rechtfertigung mehr für eine Ablehnung der Fusion durch die Europäische Kommission", so Le Maire gegenüber dem Radiosender "France Inter". EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die zuletzt Bedenken gegenüber dem Zusammenschluss zum größten europäischen Bahntechnik-Konzern geäußert hatte, versicherte, die neuen Vorschläge zu prüfen.
  • Der IT-Dienstleister Cancom hat im vergangenen Jahr kräftig zulegen können. Vorläufigen Berechnungen zufolge stieg der Umsatz um rund 18 Prozent auf etwa 1,37 Mrd. Euro, wie Cancom mitteilte. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) konnte Cancom im Gesamtjahr um 13 Prozent auf 104,6 Mio. Euro verbessern. Vor allem das Geschäft mit Dienstleistungen aus der Cloud hatte das Unternehmen 2018 auf Kurs gehalten.
  • Der österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV steigt ins Raffinerie-Geschäft in Abu Dhabi ein und kauft dazu vom staatlichen Ölkonzern Adnoc 15 Prozent am viertgrößten Raffinerie-Standort der Welt, wie das Unternehmen am Sonntag nach der Vertragsunterzeichnung mitteilte. Der voraussichtliche Kaufpreis beträgt insgesamt rund 2,5 Mrd. Dollar. OMV-Chef Rainer Seele nannte den Zukauf einen „Meilenstein zur Umsetzung der Strategie 2025“. „Wir sind im Upstream-Geschäft stark gewachsen, da war es notwendig, dass wir im Downstream nachziehen. Das soll dazu führen, dass wir stabile Erträge erwarten können“, sagte Seele in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
  • Die Lufthansa hat laut "Handelsblatt" in den vergangenen Tagen wieder das Gespräch mit der italienischen Staatsbahn FS bezüglich einer Übernahme von Alitalia gesucht. FS solle die Sanierung der bereits seit Mai 2017 insolventen Fluggesellschaft umsetzen, schreibt das Blatt.

Konjunktur & Politik

  • Nach Einschätzung der US-Behörde Congressional Budget Office (CBO) dürfte der inzwischen beendete Shutdown der US-Regierung das Wachstum der Wirtschaft sowohl im Schlussquartal 2018 als auch im ersten Quartal 2019 belastet haben. Die Wachstumsrate im vierten Quartal 2018 dürfte durch den Shutdown um 0,1 Prozentpunkte niedriger ausfallen, teilte das CBO mit. Das Wachstum im ersten Quartal dürfte um 0,2 Prozentpunkte belastet werden.
  • Der geplante Kohleausstieg in Deutschland soll nach Wunsch von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) weder zu neuen Schulden noch zu Steuererhöhungen führen. "Es ist unser gemeinsames Ziel, die Kosten so zu begrenzen, dass es erstens keine neue Schulden gibt, zweitens keine neuen Steuererhöhungen gibt und dass wir niemandem beim Strompreis über Gebühr belasten", sagte Altmaier am Montag. Dies werde aber nicht einfach, fügte der CDU-Politiker hinzu.
  • Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 42,4 Millionen Tonnen gesunken. Dies berichtet Dow Jones Newswires unter Berufung auf Branchenangaben.
  • Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Dezember auf 0,27 Punkte gestiegen, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Vormonat wurde der Indexstand auf 0,21 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von 0,22 genannt worden war. Der aussagekräftigere Dreimonatsdurchschnitt verbesserte sich ebenfalls und notierte im Dezember bei plus 0,16.
  • Die Einführung genereller Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen ist in Berlin kein Thema. „Die Bundesregierung plant kein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Es gibt auch noch intelligentere Steuerungsmöglichkeiten als ein allgemeines Tempolimit“, sagte er mit Blick auf Klimaschutzmaßnahmen. Zudem gelten schon jetzt Geschwindigkeitsbegrenzungen in weiten Teilen des Straßennetzes.
  • Eine Beschwerde Chinas gegen US-Zölle auf chinesische Produkte kommt vor ein Streitschlichtungsgremium der Welthandelsorganisation (WTO). China ist der Überzeugung, dass die USA mit den Zöllen WTO-Regeln verletzen.
  • US-Präsident Donald Trump hat die Sanktionen gegen den russischen Aluminiumgiganten Rusal und dessen Mutterkonzern En+ aufgehoben.
  • Die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager hat ihren Indikator für Dezember nach einer jährlichen Saisonbereinigung nach unten revidiert. Der Wert liegt jetzt bei 63,8 anstatt zuvor 65,4 Punkten, wie der Verband mitteilte
  • US-Präsident Trump glaubt im Streit um die Finanzierung einer Grenzmauer zu Mexiko nach eigenen Worten nicht an eine für ihn akzeptable Einigung. In einem Interview des "Wall Street Journals“ schätzte er die Chancen, dass eine Lösung erzielt werden kann, als gering ein.
  • US-Präsident Trump unterzeichnete am Freitag ein Budgetgesetz, mit dem die US-Regierung wieder vollständig geöffnet wurde, wie das Weiße Haus mitteilte. Allerdings gilt die Übergangsfinanzierung nur bis zum 15. Februar
  • Die britische Premierministerin Theresa May soll in interner Runde einen ungeregelten Brexit ausgeschlossen haben. Einem Bericht der Zeitung "The Sun" zufolge machte sie vor Ministern ihrer Regierung deutlich, dass sie nicht bereit sei, das Land ohne ein Abkommen mit den übrigen EU-Mitgliedern aus der Gemeinschaft zu führen.
  • Die breit gefasste Geldmenge M3 in der Eurozone erhöhte sich im Dezember zum Vorjahresmonat um 4,1 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Im Vormonat hatte der Zuwachs 3,7 Prozent betragen. Auch das Wachstum der Kreditvergabe an private Haushalte und Unternehmen beschleunigte sich. Die Privatkredite stiegen um 3,3 Prozent, die Unternehmenskredite erhöhten sich um 4,0 Prozent.
  • Im Machtkampf zwischen Regierung und Opposition in Venezuela kündigte der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó neue Proteste für Mittwoch und Samstag an. Am Mittwoch sollten die Menschen im ganzen Land gegen die Regierung von Maduro auf die Straße gehen, sagte er. „Unsere Forderungen sind: Die Streitkräfte sollen sich auf die Seite des Volkes stellen und die humanitäre Hilfe durchlassen, die wir bereits in der ganzen Welt beantragt haben", sagte Guaidó.
  • Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) darf künftig auch in China tätig ein. S&P sei es erlaubt, über eine eigenständige Niederlassung in Peking Bonitätsbewertungen vorzunehmen, teilte die chinesische Notenbank am Montag mit.
  • Die israelische Regierung will dem Export von medizinischem Cannabis stattgeben. Laut dem Gesundheitsministerium in Tel Aviv sollen die Hersteller binnen sechs bis neun Monaten die Freigabe erhalten. Israel erhofft sich nach Medienberichten zusätzliche Steuereinnahmen von einer Milliarde Schekel (umgerechnet 239 Mio. Euro).
  • Die Kohlekommission hat am Wochenende empfohlen, bis 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen. Die Bundesregierung signalisierte, den Ausstieg finanziell zu tragen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagte im „Bericht aus Berlin“ in der ARD: „Wir sind bereit, einen sehr schnellen Start der Finanzierung zu machen. Dafür steht Geld im Bundeshaushalt zur Verfügung.“ Dafür werde die Bundesregierung ein Maßnahmegesetz verabschieden, in dem es um den Strukturwandel und neue Arbeitsplätze gehe. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat die Einigung zum Kohleausstieg als guten Kompromiss für den Klimaschutz bezeichnet. Es sei ein Konsens mit allen beteiligten Parteien beschlossen worden, sagte die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk. Das ifo Institut hat die Kohle-Kommission kritisiert. „Nach Berechnungen des ifo Instituts wird der Kohleausstieg zumindest teilweise ausgeglichen durch Importe von Atom- und Kohlestrom aus Polen und Tschechien“, sagte ifo-Forscherin Karen Pittel. „Die Entschädigungen für Kraftwerksbetreiber und die geplante Entlastung der Strompreise werden die Kosten des Kohleausstiegs zudem weiter ansteigen lassen. Vertan wurde die Chance, den Kohleausstieg mit einer grundlegenden Reform der Energie- und Klimapolitik zu verbinden. Ein langfristiger Plan zur Umsetzung der deutschen und internationalen Klimaziele fehlt nach wie vor“, fügte Pittel hinzu, die Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen ist. Die Abschaltung der Kohle-Kraftwerke nach einem Fahrplan werde Zusatzkosten für die Energiewende verursachen, die nach aktuellen Schätzungen ohnehin weit über 1000 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen bis 2050 erfordern werde.
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich erneut verschlechtert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Januar auf 5,9 Saldenpunkte gefallen, von 8,7 Punkten im Dezember, wie das ifo Institut mitteilte. „Die deutsche Industrie startet mit Sorgenfalten in das neue Jahr“, kommentierte ifo Präsident Clemens Fuest. Der Lichtblick vom Dezember in der Automobil-Industrie habe sich zu Beginn des Jahres wieder verflüchtigt. „Die Aussichten gaben merklich nach“. Gleiches gelte auch für die Chemische Industrie. Kaum noch Zuwächse bei den Exporten erwarten laut Ifo Institut zwei andere wichtige Schlüsselindustrien: die Elektrobranche und der Maschinenbau. Mit Zuwächsen rechnen hingegen die Nahrungsmittel-Industrie sowie die Papier-Hersteller. Auch die pharmazeutische Industrie erwartet steigende Auslandsumsätze.
  • US-Präsident Donald Trump sieht die Chancen für eine Einigung im Streit um die Finanzierung der von ihm geforderten Mauer an der Grenze zu Mexiko bei „weniger als 50 zu 50“. Er glaube nicht, dass die Unterhändler im Kongress einen Deal erzielen könnten, dem er zustimmen könne, sagte Trump dem „Wall Street Journal“. Trump hatte sich Ende vergangener Woche mit den Demokraten auf eine Übergangsfinanzierung der US-Regierung bis zum 15. Februar geeinigt. Damit soll der Shutdown vorerst beendet sein. In der Einigung sind die von Trump geforderten Milliarden für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko nicht enthalten, es hieß aber, dass in den kommenden Wochen ein Kompromiss gefunden werden soll.
  • Jose Luis Silva, Militärattache an der venezolanischen Botschaft in Washington hat sich zu Oppositionsführer Juan Guaido bekannt. „Heute spreche ich zum Volk Venezuelas und vor allem zu meinen Brüdern in der Armee, um Präsident Juan Guaido als einzig legitimen Präsidenten anzuerkennen", so Silva. Unterdessen erkannten mit Israel und Australien zwei weitere Staaten Guaidó als Übergangspräsidenten seines Landes an. Der Chef des entmachteten Parlamentes hatte sich am Mittwoch selbst ernannt. Die USA und viele lateinamerikanische Staaten haben ihn bereits anerkannt. Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, setzten Präsident Nicolas Maduro eine Frist für Neuwahlen. Russland, China und die Türkei stellten sich dagegen hinter den Präsidenten. Maduro hatte am Wochenende das Ultimatum europäischer Staaten zurückgewiesen und diesen Schritt gegenüber Medien als "unverschämt" bezeichnet.
  • Die chinesische Führung hat sich zuversichtlich im Hinblick auf die Konjunkturentwicklung in diesem Jahr geäußert. „Das Land hat genügend Wachstumspotenzial angesichts des riesigen heimischen Marktes und aufgrund seiner fast 1,4 Milliarden Einwohner viele Ressourcen. Deshalb sind wir sehr zuversichtlich und in der Lage, das Wirtschaftswachstum 2019 trotz einer Vielzahl von Risiken und Herausforderungen in einer angemessenen Bandbreite zu halten", so der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua.
  • Nach Einschätzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) könnte ein ungeordneter EU-Austritt Großbritanniens die Wechselkurse zu Pfund und Euro beeinflussen. Verwerfungen im Wechselkurs könnten wiederum im Zusammenhang mit den Exporten in die Eurozone und nach Großbritannien auch Einfluss auf die Schweiz haben, betonte SNB-Präsident Thomas Jordan in einem TV-Interview. Zudem könnte ein ungeordneter Brexit den Handel erschweren. „Das ist der Grund, warum wir das eng verfolgen", sagte Jordan.
Termin des Tages: 15:00 Uhr - EZB-Präsident Mario Draghi hält eine Rede in Brüssel

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