Investitionsabkommen: EU kritisiert China scharf - Tiffany von Corona kalt erwischt
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- NBER: US-Wirtschaft steckt seit Februar in der Rezession
- Eurozone: Wirtschaft bricht im ersten Quartal um 3,6 % ein
- Lagarde: EZB handelt angemessen in der Krise
- Frankreichs Notenbank erwartet Konjunkturabsturz
- Deutsche Exporte so stark gesunken wie noch nie
- BDI rechnet mit schwerer Rezession in Deutschland
- EU-Minister beraten heute über Milliardenplan
- Machtverlust für VW-Chef Diess
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DAX & Wall Street
- Der deutsche Aktienmarkt hat seine Konsolidierung am Dienstag fortgesetzt. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,57 Prozent auf 12.617,99 Punkte. Im Tief war das Börsenbarometer sogar bis auf 12.502 Punkte abgerutscht. Nach einer unbeschreiblichen Rally, die dem DAX seit dem Mitte März ausgebildeten Verlaufstief in der Spitze über 55 Prozent einbrachte, ist solch eine kleine Korrektur auch kaum verwunderlich. Zumal der Index überkauft erscheint, und auch der V-DAX zuletzt eine höhere Risikogewichtung der Investoren anzeigte. Die Lockerungsmaßnahmen und die zahlreichen Hilfsprogramme von Notenbanken und Regierungen hatten zuletzt für Zuversicht gesorgt, dass sich die wirtschaftliche Lage bald wieder normalisieren könnte. Der Rekordeinbruch der deutschen Exporte im April hat die Kauflaune der Anleger heute Morgen dann doch abrupt beendet. Der Wert der ausgeführten Waren sank im April gegenüber dem Vorjahresmonat um gut 31Prozent auf 75,7 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Einbruch fiel damit stärker aus als erwartet. Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal dagegen nicht ganz so stark eingebrochen wie zunächst gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt sank wegen der Coronakrise zwischen Januar und März zum Vorquartal um 3,6 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Damit korrigierte es seine bisherige Schätzung um 0,2 Prozent nach oben. Dennoch ist der Rückgang der größte seit Beginn der Zeitreihe 1995.
- An den US-Börsen wurden heute bei Blue-Chips und dem breiten Markt Gewinnmitnahmen getätigt (Dow Jones minus 1,09 Prozent , S&P 500 minus 0,78 Prozent), während der Nasdaq 100 den dritten Tag in Folge ein neues Rekordhoch markieren konnte und sich um 0,66 Prozent verbesserte. Getrieben wurde die Rally bei Tech-Aktien unter anderem von Apple und Amazon, die ebenfalls neue Bestmarken erobern konnten.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- Ist die Krise schon wieder vorbei?
- DAX-Tagesausblick: Weiterhin überhitzender Trend auf Tagesebene
- Godmode PRO DAX-Unternehmen: Gewinnerwartungen sind deutlich gesunken
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Unternehmensnachrichten
- Der Flugzeugbauer Boeing hat im Mai mehr Stornierungen für Flugzeuge als neue Bestllungen erhalten. Insgesamt wurden Bestellungen für 14 Maschinen des Typs 737 Max sowie Bestellungen für vier Großraumflugzeuge zurückgezogen. Hinzu kamen insgesamt neun Bestellungen für Großraumflugzeuge der Typen 747, 767 und 777.
- Die US-Juwelierkette Tiffany hat im ersten Geschäftsquartal bis Ende April einen Umsatzeinbruch um 45 Prozent auf 556 Mio. Dollar erlitten. Unterm Strich gab es einen Verlust von 65 Mio. Dollar, im Vorjahr hatte hier noch ein Gewinn von gut 125 Mio. gestanden. Die Ergebnisse lagen damit deutlich unter den Prognosen der Wall-Street-Analysten.
- Apple will laut einem Bloomberg-Bericht noch in diesem Monat den Ersatz von Intel-Prozessoren mit eigenen Chips in seinen Mac-Computern offiziell verkünden. Die Präsentation bei der am 22. Juni beginnenden Konferenz WWDC solle App-Entwicklern die Zeit geben, sich für den Marktstart der neuen Computer im kommenden Jahr vorzubereiten, schrieb Bloomberg. Vom Konzern selbst gibt es nach wie vor keine Angaben zu den Plänen.
- Tesla hat im wichtigen Absatzmarkt China im Mai 11.065 Autos des Model 3 verkauft. Der April-Wert konnte um 205 % übertroffen werden. Damit war der Hersteller der Elektrowagenbauer mit den höchsten Verkaufszahlen in China.
- Die Fluggesellschaft Cathay Pacific will mit milliardenschweren staatlichen Finanzhilfen ihr Überleben sichern. Die Airline soll über die Ausgabe von Vorzugsaktien, Stammaktien und einen staatlichen Überbrückungskredit insgesamt 39 Mrd. Hongkong-Dollar erhalten, teilte die Airline mit. 19,5 Mrd. Hongkong-Dollar sollen die neuen Vorzugsaktien einbringen, die der Staat zeichnet. Die Regierung in Hongkong hält über die Vorzugsaktien dann 6 % an Cathay Pacific.
- IBM hat seinen Rückzug aus dem Geschäft mit Gesichtserkennungs- und Analysesoftware angekündigt. CEO Arvind Krishna teilte in einem Brief an den US-Kongress mit: „IBM lehnt die Verwendung jeglicher Gesichtserkennungs-Technologie zum Zweck der Massenüberwachung, rassistischer Profilierung, Verletzungen grundlegender Menschenrechte und Freiheiten sowie jeglichem Zweck, der nicht mit unseren Werten und Grundsätzen des Vertrauens und der Transparenz vereinbar ist, entschieden ab“.
- Der Duft- und Aromastoffherstellers IFF hat über einen Gewinnrückgang in den ersten acht Wochen des laufenden Geschäftsquartals berichtet.
- Am Montag hat der E-Truck-Produzent Nikola angekündigt, ab dem 29. Juni Reservierungen für seinen neuen Elektro-Pickup Badger entgegenzunehmen. Nikola setzt für seine künftigen Fahrzeuge auf zwei Antriebsarten: Neben mit Batterie betriebenen Fahrzeugen sollen auch Modelle mit Wasserstoff-Antrieb auf den Markt kommen.
- Der Vermögensverwalter DWS stellt sich neu auf. Die Fondsgesellschaft will sich mehr an den Strukturen anderer Vermögensverwalter orientieren, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. „Die neue Organisationsstruktur ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die DWS", sagte Firmenchef Asoka Wöhrmann. Die Gesellschaft besteht künftig weltweit aus den drei Sparten Vertrieb, Investment und Produkte.
- Der Kochbox-Anbieter Hellofresh steigt in den dänischen Markt ein. Das Land sei ein sehr attraktiver Markt, begründete das Berliner Unternehmen seinen Schritt. Damit ist der Anbieter nun in 14 Ländern aktiv.
- Die Investorengruppe CMI um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky hat laut "Süddeutsche Zeitung" die Beteiligung an dem Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 auf mehr als zwölf Prozent aufgestockt. CMI hielt zuletzt zehn Prozent.
- Beim kriselnden Möbelhändler Steinhoff läuft das Geschäft nach der Wiedereröffnung der vorübergehend geschlossenen Läden besser als erwartet. Die Geschäfte profitierten von der aufgestauten Nachfrage, teilte das niederländisch-südafrikanische Unternehmen am Dienstag mit. Ob die höhere Nachfrage anhalte, könne man aber noch nicht sagen.
- Die angeschlagene Modemarke Tom Tailor hat am Montag einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. „Der Vorstand der Gesellschaft hat entschieden, heute beim zuständigen Amtsgericht Hamburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu beantragen", teilte der Konzern mit. Auch für die angeschlagene Tochter Bonita sollte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am Montagabend ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung für das Unternehmen beantragt werden.
- Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess muss die Führung des Kerngeschäfts der Hauptmarke VW Pkw abgeben. Sein Nachfolger ist der bisherige Co-Geschäftsführer Ralf Brandstätter. Künftig kümmert sich Diess primär um die Leitung der ganzen Volkswagen-Gruppe. Diess kümmert sich künftig in erster Linie um die Steuerung der allgemeinen Strategie im weltgrößten Autokonzern, wie der Aufsichtsrat am Montagabend nach einer Sondersitzung erklärte. Diess war in Bezug auf die Kernmarke stark unter Druck und in die Kritik geraten. Es hatte Technik- und Kommunikationsprobleme gegeben, bei denen er aus Sicht vieler Kritiker in der Tonalität und im Stil keine allzu gute Figur machte. Vor allem von der Arbeitnehmerseite kam die Ansage, Diess müsse die anhaltenden Schwierigkeiten in der Produktion des Golf 8 und beim neuen E-Auto ID.3 zur Chefsache machen und mehr Präsenz zeigen. Hinzu kam gegenüber dem ganzen Management Kritik an der Aufarbeitung des Shitstorms um ein rassistisches Golf-Werbevideo im Internet.
- Heidelberger Druck rechnet im Geschäftsjahr 2020/21 mit einem abermals schwerem Umsatzrückgang. In den zwölf Monaten bis Ende März ging der Umsatz wie bereits bekannt um sechs Prozent auf 2,35 Mrd. Euro zurück. Zudem werden die Kosten für den Konzernumbau das Ergebnis zunächst belasten, so dass unter dem Strich erneut ein hoher Verlust stehen wird. Allerdings soll dieser nicht mehr so hoch ausfallen, wie noch im vergangenen Geschäftsjahr (31. März 2020), teilte das Unternehmen am Dienstag vor der Bilanz-Presskonferenz mit.
- Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler hat vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie und somit auch vor vorzeitiger Euphorie an den Märkten gewarnt. Es sei keineswegs klar, dass es bald einen Impfstoff geben werde. Bis die Welt zu alter Normalität zurückfinde, werde es mindestens „noch ein, zwei Jahre brauchen“, prognostiziert der Vorstandschef im Interview mit dem „Handelsblatt".
- Am Frankfurter Flughafen zogen die Passagierzahlen in der Woche ab Pfingsten wieder an. Vom 1. bis 7. Juni zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport 111.823 Fluggäste und damit 92,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das waren gut 36.500 Passagiere mehr als in der Woche zuvor. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank im Vergleich zur entsprechenden Woche des Vorjahres um 12,8 Prozent auf 34.616 Tonnen.
- Der Mobilfunkanbieter Telefonica Deutschland (O2) hat wie erwartet erneut Funkmasten an eine andere Tochter seines spanischen Mutterkonzerns Telefonica verkauft. Es seien 10.100 Masten für insgesamt 1,5 Milliarden Euro an Telxius veräußert worden, teilte der spanische Telekomkonzern Telefonica am Montagabend mit.
- Siemens-Chef Joe Kaeser, der auch Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft ist, fordert eine gemeinsame Außenwirtschaftspolitik der EU-Staaten. Das 21. Jahrhundert werde das asiatische Jahrhundert werden. Ein starkes, selbstbewusstes Europa sei „eine Notwendigkeit, wenn wir in der neuen Weltordnung bestehen wollen", schrieb Kaeser in einem Gastkommentar für das "vbw Unternehmermagazin“. Es wäre „leichtsinnig anzunehmen, wir könnten ohne eine einheitliche europäische Politik in Asien unsere Interessen durchsetzen“.
- Der insolvente argentinische Agrarkonzern Vicentín wird verstaatlicht. Das Unternehmen werde von Staat übernommen und vorübergehend von dem früheren Landwirtschaftsminister Roberto Gabriel Delgado geführt, sagte Präsident Alberto Fernández am Montag. „Wir wollen diese wichtige Firma retten“. Vicentín produziert und exportiert vor allem Getreide, Ölsaaten und Fleisch. Die Firma soll bei Banken und Zulieferern mit insgesamt 1,4 Mrd. US-Dollar verschuldet sein. Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftssektor in dem lateinamerikanischen Land.
Konjunktur & Politik
- Europa wird nach den Worten von EU-Handelskommissar Phil Hogan seine Handelspolitik überprüfen. Es müsse eine Balance zwischen dem Schutz der eigenen Wirtschaft und freiem Handel gefunden werden.
- Die EU wirft China vor, im Rahmen laufender Verhandlungen über ein Investitionsabkommen gegen Absprachen verstoßen zu haben. Im vergangenen Jahr eingegangene Verpflichtungen seien bislang nicht ausreichend umgesetzt worden, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach einem Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi. Insbesondere gehe es um Zusagen in den Bereichen Marktzugang, Reziprozität und einheitliche Rahmenbedingungen. Das Investitionsabkommen soll unter anderem den Zugang europäischer Firmen zum chinesischen Markt verbessern und Investitionsschutz garantieren.
- In Portugal scheidet Finanzminister Mario Centeno nach fünf Jahren aus dem Amt- Präsident Rebelo de Sousa sagte, den Posten Centenos werde Staatssekretär Leao übernehmen. Der Wechsel sei für den 15. Juni vorgesehen. Auch als Vorsitzender der Euro-Gruppe wird Centeno nach eigenen Angaben nicht weitermachen.
- Die Zahl der offenen Stellen (JOLTS) in den USA ging am letzten Arbeitstag im vergangenen April auf 5,05 Mio. zurück. Einen Monat zuvor meldete das Bureau of Labor Statistics noch 6,01 Mio. unbesetzte Stellen.
- Die Wirtschaft der USA steckt seit Februar in einer Rezession. Diese Prognose hat ein Ausschuss von Ökonomen der Forschungsorganisation National Bureau of Economic Research (NBER) ausgegeben. Die Tiefe des Abschwungs seit Februar lasse es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass eine Rezession begonnen habe, teilte der Ausschuss mit.
- Die US-Notenbank hat am Montag günstigere Konditionen für ihr Programm zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen angekündigt. Unter anderem wurde der Mindestbetrag von 500.000 auf 250.000 Dollar reduziert und die Zahlungsfristen verlängert.
- Die USA und Russland haben nach US-Angaben Gespräche zur atomaren Abrüstung vereinbart. Der Sonderbeauftragte der US-Regierung für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, schrieb auf Twitter, er habe sich mit dem russischen Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow auf einen Zeitpunkt und Ort für Verhandlungen im Juni verständigt. China sei auch eingeladen worden, erklärte Billingslea.
- Die Wirtschaft der Eurozone ist im ersten Quartal wegen der Corona-Krise nach Angaben des Statistkamts Eurostat vom Dienstag um 3,6 Prozent eingebrochen. Das ist etwas weniger als der bisher genannte Rückgang von 3,8 Prozent. Allerdings bleibt es dabei, dass der Einbruch der stärkste ist seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.
- Mit einem 15 Mrd. Euro schweren Rettungspaket will Frankreich seine wegen der Corona-Pandemie in die Krise gestürzte Luftfahrtbranche stützen. „Heute Morgen rufen wir also den Ausnahmezustand aus, um unsere Luftfahrtindustrie zu retten", sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag. In der ganzen Branche gehe um 300.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze, so der Minister. „Die Krise hat das Wachstum abrupt zum Stillstand gebracht", sagte Le Maire. Es werde erwartet, dass der Luftverkehr erst in zwei oder drei Jahren wieder das Niveau vom Dezember 2019 erreicht.
- Die französische Notenbank rechnet wegen der Corona-Krise laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht mit einem Wirtschaftseinbruch in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent. Nach diesem Rückschlag werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich erst Mitte 2022 wieder das Niveau erreichen, das Frankreich im Jahr 2019 erzielen konnte. Der Arbeitsmarkt wird nach Einschätzung der Notenbanker weiter unter den Folgen der Corona-Krise leiden. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 dürfte die Arbeitslosenquote in der Spitze bis nahezu 12 Prozent steigen und damit auf ein Rekordniveau. „Die französische Wirtschaft erholt sich recht schnell von dem scharfen Einbruch im März“, sagte Notenbank-Präsident Francois Villeroy de Galhau in einem Interview mit dem Radiosender France Info Radio. Dennoch werde es lange dauern, bis man die Krise überstanden habe.
- Die US-Ratingagentur Standard & Poors's (S&P) hat den Ausblick für die Kreditbewertung für Japan gesenkt. Die Bonitätsnote bleibe für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zwar bei "A+", teilte S&P mit. Der Ausblick wurde jedoch von "positiv" auf "stabil" reduziert.
- Im April wurden von Deutschland Waren im Wert von 75,7 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 72,2 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit waren damit die Ausfuhren um 31,1 Prozent und die Importe um 21,6 PRozent niedriger als im April 2019. Exportseitig war dies der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Auf Seiten der Importe gingen die deutschen Einfuhren zuletzt in der Finanzkrise im Juli 2009 so stark zurück (-23,6 %).
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Schritte der Notenbank gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise verteidigt. Angesichts der erheblichen Risiken, die die Krise mit sich bringe, seien die jüngsten Entscheidungen angemessen, sagte sie einem EU-Parlamentsausschuss per Videokonferenz. Unter dem Strich seien die Effekte der lockeren Geldpolitik eindeutig positiv. Die EZB hatte vergangene Woche ihre Krisenmaßnahmen nochmals deutlich ausgeweitet. Für dieses Jahr rechnet die EZB mit einer massiven Schrumpfung der Wirtschaft im Euroraum um 8,7 Prozent.
- Die deutsche Industrie rechnet in diesem Jahr mit einer schweren Rezession in Deutschland. „Die Wirtschaftsleistung dürfte um real 6,5 Prozent sinken. Die Erholung wird sich bis weit ins Jahr 2022 erstrecken", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. Einen massiven Rückgang von 15 Prozent erwartet der BDI etwa beim Export von Waren und Dienstleistungen in diesem Jahr. Das Konjunktur- und Wachstumspaket der großen Koalition kommt nach Einschätzung des BDI gerade zur rechten Zeit.
- Der milliardenschwere Wiederaufbauplan für Europa nach der Corona-Krise beschäftigt am Dienstag Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seine EU-Kollegen. Die Wirtschafts- und Finanzminister beraten, wie viel Geld zum wirtschaftlichen Neustart konkret gebraucht wird und ob Krisenstaaten im Gegenzug für Hilfen Reformen zusagen müssen. Die EU-Kommission schlug Ende Mai vor, den geplanten siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen durch ein schuldenfinanziertes Investitionsprogramm im Umfang von 750 Mrd. Euro aufzustocken.
- In Deutschland sind die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im Zeitraum vom 1. Quartal 2019 zum 1. Quartal 2020 kalenderbereinigt um 4,3 Prozent gestiegen. Dies ist die höchste Veränderung, die der Arbeitskostenindex jemals ausgewiesen hat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorquartal zogen die Arbeitskosten saison- und kalenderbereinigt um 2,4 Prozent an. Dies ist der höchste Anstieg gegenüber dem Vorquartal seit knapp acht Jahren. Er lässt sich laut Bundesamt vor allem auf einen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden zurückführen. Es kam während der im März einsetzenden Corona- Pandemie zu einer für ein 1. Quartal hohen Zahl an Urlaubstagen.
- Im vergangenen März fiel der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe um 11,8 Prozent höher aus als im März 2019, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im März zeigten sich daher noch keine erkennbaren Effekte der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe. In den ersten drei Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,6 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 2,2 Prozent.
- Nach monatelangem Stillstand in den Beziehungen zu Südkorea will Nordkorea sämtliche Kommunikationsstränge zwischen den Regierungen und den Militärs durchtrennen. Die Maßnahme werde heute wirksam, berichteten die Staatsmedien. Südkorea wurde „verräterisches und durchtriebenes Verhalten" vorgeworfen.
- Die Weltwirtschaft dürfte im laufenden Jahr um 5,2 Prozent schrumpfen und im kommenden Jahr wieder um 4,2 Prozent wachsen, so eine neue Projektion der Weltbank. Damit hat die globale Organisation ihre Wachstumsprognose deutlich gesenkt. Im Januar hatte die Weltbank noch ein Wachstum der Weltwirtschaft von 2,5 Prozent für 2020 vorhergesagt.
- Die Hotelübernachtungen in der Schweiz sind im April um gut 92 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat eingebrochen, wie das Bundesamt für Statistik am Montag meldete. Für die gesamte Wintersaison seit November 2019 bedeutete das ein Minus von fast 24 Prozent bzw. 4 Mio. Übernachtungen. Für das Gesamtjahr erwartet der schweizerische Tourismusverband bis zu 35 Prozent weniger Übernachtungen.
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