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15:20 Uhr, 13.03.2017

US-Institute deutlich profitabler als Europas Banken - Intel kauft Mobileye für 15,3 Mrd. US-Dollar

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  • EZB hat intern über mögliche Zinserhöhung vor dem Auslaufen des Anleihe-Kaufprogramms diskutiert
  • SEC verhindert den ersten Indexfonds für die Digitalwährung Bitcoin
  • Steigende US-Produktion: Ölpreise rutschen weiter ab
  • Boeing will im März mit dem Bau seines ersten Auslieferungswerks in China starten
  • Uber: Google will die Entwicklung selbstfahrender Autos verbieten lassen
  • Deutsche Bank wirbt bei Investoren für die angestrebte Kapitalerhöhung
  • Innogy hat im vergangenen Jahr weniger verdient.
  • Volkswagen steigt in die Batteriezellforschung ein

DAX

  • In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex erneut mehrfach die Marke von 12.000 Punkten überwunden, aber nicht nachhaltig hinter sich lassen können. Vor der an diesem Mittwoch anstehenden Sitzung der US-Notenbank Fed meiden die Anleger eine klare Positionierung. Eine Anhebung der US-Zinsen gilt am Markt zwar mittlerweile als ausgemachte Sache, doch warten viele Anleger ab, um nicht doch kalt erwischt zu werden. Auch die politische Unsicherheit durch die Parlamentswahl in den Niederlanden sorgt für allgemeine Risikoscheu. Dass also vorerst an den Aktienmärkten keine großen Sprünge zu erwarten sind, beweist das deutsche Börsenbarometer am heutigen Montag. In einem vergleichsweise ruhigen Umfeld tendiert der DAX am Nachmittag um leicht höher bei knapp unter der 12.000-er Marke.

Unternehmensnachrichten

  • Der Chipgigant Intel schluckt den israelischen Autozulieferer Mobileye und legt dafür rund 15,3 Mrd. US-Dollar auf den Tisch. Je Aktie zahlt Intel 63,54 US-Dollar in bar - ein Aufschlag von gut einem Drittel auf den Schlusskurs vom Freitag. Mobileye entwickelt Technologien für Roboterautos und Fahrassistenzsysteme und ist vor allem auf Kameras spezialisiert.
  • Der US-Flugzeughersteller Boeing will noch im März mit dem Bau seines ersten Auslieferungswerks in China in der ostchinesischen Stadt Zhoushan beginnen. Die Flugzeuge der Amerikaner werden dort mit Sitzen oder anderer Inneneinrichtung ausgestattet. 100 Boeings vom Typ 737 sollen jährlich ausgeliefert werden.
  • Vor drei Wochen hat der Schweizer Siemens-Konkurrent ABB mitgeteilt, dass bei der Tochtergesellschaft in Südkorea wegen Veruntreuung von Geldern zu einem Schaden "in erheblichem Ausmaß" gekommen sei. Nun teilte ABB mit, dass die finanziellen Einbußen des Betrugsfalls etwas geringer ausfallen als ursprünglich gedacht. Die Belastung vor Steuern liege bei 73 Mio. US-Dollar und damit unter der ursprünglich genannten Schätzung von 100 Mio., so ABB. Grund dafür seien zu erwartende Versicherungsleistungen von 30 Mio. Dollar.
  • Der Internet-Zahlungsspezialist Wirecard hat ein Kundenportfolio in Asien von der US-Großbank Citigroup übernommen.
  • Die Deutsche Bank sieht sich in einer „Position der Stärke“ und wirbt bei Investoren für die angestrebte Kapitalerhöhung. Aufsichtsratschef Paul Achleitner sagte der „Welt am Sonntag“: Sie (Anm.: die Kapitalmaßnahme) soll die Diskussion um die vermeintliche Kapitalschwäche und über das langfristige Wachstumspotenzial unseres Hauses ein für alle Mal beenden.“ Die Deutsche Bank hat beschlossen, bis zu acht Milliarden Euro frisches Kapital an Land zu ziehen. Achleitner zufolge sei auch mit keinen weiteren Belastungen aufgrund von Rechtsstreitigkeiten zu rechnen. „Versprechen kann man das nie, aber das Management ist davon überzeugt, dass wir das Schlimmste hinter uns haben“.
  • Der Hamburger Biotech-Konzern Evonik hat die Übernahme des Unternehmens Dr. Straetmans bestätigt. Der Kauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden, ein Abschluss wird im ersten Halbjahr 2017 erwartet. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.
  • Die Google-Schwester Waymo will die Entwicklung selbstfahrender Autos beim Fahrdienstvermittler Uber verbieten lassen und zieht deswegen vor Gericht. Die Entwicklerfirma wirft Uber vor, bei ihr gestohlene Technologie zu nutzen. Waymo beantragte am Freitag zusätzlich, Uber die Nutzung ihrer Technologien per einstweiliger Verfügung zu verbieten. Der bei Uber zuständige Manager war zuvor langjähriger Google-Mitarbeiter.
  • Die RWE-Abspaltung Innogy hat im vergangenen Jahr weniger verdient. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 7 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Entsprechend ging der Nettogewinn um 6 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro zurück. Auch die Stromerzeugung reduzierte sich im vergangenen Jahr, was den Umsatz um 4 Prozent auf 43,6 Mrd. Euro nachgeben ließ. Für das laufende Jahr sieht der Ökostrom-Konzern laut Vorstandschef Peter Terium Licht am Ende des Tunnels. „Für 2017 können unsere Investoren ein steigendes Ergebnis erwarten." Beim bereinigten Ebitda strebt er einen Zuwachs auf rund 4,4 Mrd. Euro an. Bislang lag die prognostizierte Bandbreite bei 4,3 bis 4,7 Mrd. Euro.
  • Volkswagen steigt laut Betriebsratschef Bernd Osterloh in die Batteriezellforschung ein. Das Motorenwerk in Salzgitter habe den Zuschlag für die Erforschung erhalten. „Wir gehen davon aus, dass die Batterie in Zukunft 40 Prozent der Wertschöpfung eines Autos ausmacht“, erklärte Osterloh. „Die Frage ist, ob wir uns dabei komplett von Herstellern aus Asien abhängig machen wollen. Ich sage: Als Gewerkschaften und Betriebsräte wollen wir dies auf gar keinen Fall.“ Der Standort Salzgitter baue die Kompetenz zur Entwicklung der Zellen auf. Das Know-how dafür sei ein zentraler Schlüssel für den Wandel hin zur Elektromobilität, betonte Osterloh.
  • Der kriselnde Windkraftanlagenhersteller Senvion will die Kosten mit Stellenstreichungen senken. Insgesamt sollen 660 Stellen hauptsächlich in Deutschland wegfallen. Die Gruppe will die Standorte Husum, Trampe und Bremerhaven schließen und durch die Verlagerung der Produktion Kosten senken. Auch an anderen Standorten soll die Mitarbeiterzahl reduziert werden. Die jährlichen Kosten sollen um rund 40 Mio. Euro sinken.
  • Die Familien Porsche und Piech wollen nach Informationen der "Bild am Sonntag“ den ehemaligen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech sein letztes Aufsichtsratsmandat bei der Porsche SE entziehen. Man habe sich geeinigt, Piech im Zuge einer Umstrukturierung des Gremiums zu entmachten, berichtete das Blatt.

Konjunktur, Politik & Geldpolitik

  • Die schottische Regierung will wegen des Brexits ein neues Referendum über die Unabhängigkeit von Großbritannien durchführen. Sie wolle das Parlament in Edinburgh in der kommenden Woche um eine entsprechende Entscheidung bitten, sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon. Die Volksabstimmung soll zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 stattfinden.
  • Die 10 größten Geldinstitute in Europa verdienten laut einer EY-Studie im vergangenen Jahr netto zusammen 24,5 Mrd. Euro. Bei den US-Banken waren es mit umgerechnet 116,3 Mrd. Euro fast fünf Mal so viel. Damit hinkt die Branche in Europa im fünften Jahr in Folge den US-Instituten hinterher.
  • Die US-Börsenaufsicht SEC hat den ersten Indexfonds für die Digitalwährung Bitcoin nicht genehmigt. Das Finanzprodukt sei wegen der mangelnden Regulierung des Bitcoin-Handels zu anfällig für Manipulationen. Der Bitcoin-Kurs fiel nach dem Entscheid um 300 bis auf 1.000 Dollar zurück. Zuletzt erholte er sich leicht.
  • Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat die neue US-Regierung vor Protektionismus gewarnt. Der Weg der Abschottung, den Trump an mancher Stelle via Twitter propagiere, sei der falsche, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf. Es sei für beide Seiten - für die USA wie für Deutschland und Europa - wichtig, den globalisierten Welthandel aufrechtzuerhalten und zu ermöglichen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft sich am Dienstag mit US-Präsident Trump.
  • Die Europäische Notenbank (EZB) hat intern nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg über eine mögliche Zinserhöhung vor dem Auslaufen des Anleihe-Kaufprogramms diskutiert. Bei den Beratungen im geldpolitischen Rat sei aber nicht über einen möglichen Zeitplan gesprochen worden, hieß es. Ein Sprecher der EZB wollte den Bericht nicht kommentieren. Die EZB hatte vergangenen Donnerstag öffentlich verlautbart, dass eine Zinserhöhung erst einige Zeit nach dem Auslaufen des Anleihekaufprogramms zu erwarten sei.

Rohstoffe

  • Steigende Besorgnis liefert der Blick auf die Ölpreise: Die Notierungen rutschen zu Wochenbeginn weiter abwärts. Sorgen bereitet den Anlegern die steigende US-Produktion. Laut Daten der Ölausrüsterfirma Baker Hughes vom Freitag ist die Zahl der Bohrlöcher in den USA zuletzt auf 617 gestiegen. Zu Beginn des Jahres waren es nur 529.

Devisen

  • Der Euro erreichte am Montagmorgen mit 1,0714 US-Dollar den höchsten Stand seit rund vier Wochen. Hintergrund sind Spekulationen über ein früheres Ende der ultralockeren EZB-Geldpolitik nach der Ratssitzung in der vergangenen Woche. EZB-Ratsmitglied Frank Smets tritt den Interpretationen strikt entgegen und betonte, dass die Notenbank am vergangenen Donnerstag bei der Ratssitzung keinerlei Veränderung ihres Policy-Mixes signalisierte. Es habe keinen Schritt in Richtung eines Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik gegeben. Der Inflationsausblick habe sich nicht wesentlich verbessert.
Termine des Tages: 14:30 Uhr - Rede von EZB-Präsident Mario Draghi in Frankfurt

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  • 1 Antwort anzeigen
  • bembes
    bembes

    So werden aus angeblichen Nachrichten.........Spekulationen mit dem Ziel den Bund Future zu drücken. Bloomberg hat gut gearbeitet.....alles Betrug und Marktmanipulationen !!!.

    10:57 Uhr, 13.03.2017

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