Kommentar
22:15 Uhr, 05.09.2019

US-Privatwirtschaft schafft mehr neue Stellen als erwartet - Tesla erhält Steuerprivileg in China

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  • Bankenverband warnt EZB vor Erhöhung der Strafzinsen
  • ifo: Autobranche bleibt in schwierigem Fahrwasser
  • BMWi: Deutsche Industrieaufträge brechen ein
  • China und USA vereinbaren neue Gespräche
  • London: Keine Mehrheit für Neuwahlen im Unterhaus
  • Rom: Neue Regierung vor Vereidigung

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt hält die gute Stimmung an. Der DAX legte zuletzt um 0,8 Prozent auf 12.130 Punkte zu. Entspannungssignale aus Hongkong, beim No-Deal-Brexit und im Handelsstreit zwischen den USA und China treiben die Märkte nach oben. Im Fokus der Marktteilnehmer stehen heute neben den zuvor genannten Themen einige Wirtschaftsdaten aus den USA.
  • Die Entspannung im Handelsstreit und starke US-Wirtschaftsdaten haben den Dow Jones am Donnerstag 1,41 Prozent ins Plus bei 26.728,15 Punkten getragen. In der Spitze schaffte es der Bluechip-Index sogar erstmals seit über einem Monat über die Marke von 26.800 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,30 Prozent auf 2.976,0 Punkte, während der Nasdaq 100 um 1,86 Prozent auf 7.862,54 Zähler vorrückte.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Chemikalienhändler Brenntag AG will sich in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) umwandeln. Die Hauptversammlung muss den Plänen noch zustimmen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Die Brenntag SE werde ihren Sitz weiterhin in Essen haben und wie bisher dualistisch von Vorstand und Aufsichtsrat geführt werden. Die Verantwortlichkeiten und Zusammensetzung der beiden Führungsgremien blieben von der neuen Struktur unberührt, hieß es.
  • Telefonnummern von 420 Mio. Facebook-Nutzern waren im Netz offen zugänglich. Die Datenbank scheint durch den Missbrauch einer Funktion zur Freunde-Suche per Telefonnummer zusammengestellt worden zu sein. Facebook erklärte, es handele sich um alte Daten. Sie seien gesammelt worden, bevor das Online-Netzwerk im vergangenen Jahr die Möglichkeit abgeschaltet habe. Facebook habe keine Hinweise darauf, dass Accounts gehackt worden seien, so der Konzern.
  • Der erst im Juni an die Börse gegangene Büro-Nachrichtendienst Slack enttäuschte mit seiner Wachstumsprognose. Zwar hob die Tech-Firma den Umsatzausblick für 2020 auf 603 bis 610 Mio. Dollar an, von 590 bis 600 Mio. Das war aber etwas weniger, als Analysten erwartet hatten.
  • Die US-Juwelierkette Signet hat nach einem guten zweiten Quartal eine optimistischere Gewinnprognose für das Gesamtjahr gemeldet.
  • Führende Verlage aus Europa werden mit Facebook zusammenarbeiten, um exklusive Inhalte auf der Videoplattform Facebook Watch anzubieten. Zu den Partnern gehören die Verlagshäuser Axel Springer, Burda und Gruner + Jahr, teilte Facebook-Manager Jesper Doub am Donnerstag in einem Blogeintrag mit.
  • China hat Tesla eine überraschend Ausnahme gewährt: Einen Steuernachlass in Höhe von 10 Prozent auf Model 3, S, X und Co. Wie am Freitag nun bekannt wurde, wurde der Elektroautobauer von dieser Umsatzsteuer befreit. In einem veröffentlichten Dokument zur Steuererleichterung auf der Website des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) werden alle 16 in China verkauften Tesla-Modelle aufgeführt.
  • Amazon will in mehr Fällen die TV-Fernbedienung durch Sprachbefehle ablösen. Am Rande der Technik-Messe IFA in Berlin wurde ein erstes TV-Gerät der Marke Grundig vorgestellt, bei dem die Mikrofone für Amazons Sprachassistentin Alexa direkt integriert sind.
  • Die Finanzinvestoren Hellmann & Friedman verkaufen nach der bereits im Mai gescheiterten Übernahme von Scout24 ihre Aktienpakete. Dies geht aus Unterlagen hervor, die der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegen. Es wurde die Beteiligung von etwas mehr als sechs Prozent an institutionelle Investoren für 52 Euro je Anteilsschein abgestoßen. Das war ein Abschlag von rund zwei Prozent zum Mittwochsschlusskurs von 53 Euro.
  • Die UBS will laut einem Bericht der "Financial Times" ihre Investmentbank umbauen und die Kosten senken. Innerhalb der Einheit sollen einzelne Geschäftsbereiche zusammengelegt und damit die Management-Struktur verschlankt werden. Das Geldhaus wolle damit Doppelungen beseitigen, hieß es. Konkret soll das Aktiengeschäft mit dem Devisen-, Zins- und Kreditgeschäft zusammengeführt werden. Damit werde eine einzige Wertpapier- und Handelseinheit geschaffen.
  • Thyssenkrupp ist aus ersten deutschen Börsenliga, dem DAX, ausgeschieden, wie die Deutsche Börse in der Nacht mitteilte. Eine Zäsur, denn der Industriekonzern war seit Anbeginn 1988 im deutschen Leitindex vertreten. Wegen des anhaltenden Kursverfalls ist der Marktwert des Industriekonzerns zuletzt zu stark zurückgegangen. Im Gegenzug steigt mit dem Triebwerks-Spezialisten MTU Aero Engines ein Unternehmen in die erste Börsenliga auf, das in den vergangenen Jahren Umsatz, Gewinn und vor allem den Börsenwert kontinuierlich und deutlich gesteigert hat.
  • Der französische Triebwerksbauer und Technologiekonzern Safran hat seine Umsatz- und Gewinnprognose erhöht. Safran erwartet beim Umsatz in diesem Jahr jetzt einen Anstieg um rund 15 Prozent. Bislang hatte der MTU-Konkurrent ein Plus von sieben bis neun Prozent in Aussicht gestellt. Die Anhebung der Umsatzziele kommt vor dem Hintergrund, dass das Flugverbot für den Boeing-Flugzeug 737 Max, für das Safran gemeinsam US-Konzern General Electric alle Triebwerke liefert, anhält, besonders überraschend.
  • Commerzbank-Finanzvorstand Stephan Engels wechselt im kommenden Jahr überraschend zur dänischen Danske Bank. Engels werde in gleicher Funktion in ihr Management wechseln, teilte die dänische Bank mit. Den bis April 2020 laufenden Vertrag bei der Commerzbank will der Manager nach Angaben der Frankfurter Bank aber noch gerne ausfüllen.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik kauft sich als Hauptinvestor einer Finanzierungsrunde beim chinesischen 3D-Druck Start-up Meditool ein. Das teilte Evonik am Donnerstag mit. Meditool fertigt mittels 3D-Druck Implantate für die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie, die aus einem Kunststoff von Evonik hergestellt werden.
  • Im Hamburger Hafen soll die weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyse mit einer Leistung von 100 Megawatt gebaut werden. Die Gespräche mit potenziellen Kunden und Investoren seien bereits weit vorangeschritten. Eine Finale Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen, sagte der Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Industrie hat im Juli deutlich mehr Aufträge erhalten. Im Vergleich zum Vormonat seien die Bestellungen um 1,4 Prozent gestiegen, teilte das Handelsministerium mit. Das ist der deutlichste Zuwachs seit fast einem Jahr. Der Anstieg im Vormonat wurde von 0,6 auf 0,5 Prozent korrigiert.
  • Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen neue Gespräche zwischen den USA und China Anfang kommenden Monats im Rahmen des strategischen Wirtschafts- und Handelsdialogs beider Länder in Washington stattfinden. Auf Arbeitsebene sollen die Gespräche bereits Mitte September vorbereitet werden.
  • Die Privatwirtschaft der USA schaffte im August mehr Stellen als erwartet. Es kamen 195.000 Arbeitsplätze hinzu, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Analysten hatten mit einem Zuwachs von 148.000 Stellen gerechnet. Der Stellenaufbau im Vormonat wurde 156.000 auf 142.000 nach unten revidiert.
  • Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 1.000 auf 217.000 gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit 215.000 Erstanträgen gerechnet.
  • Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal nach Angaben des US-Arbeitsministeriums um 2,3 % zum Vorquartal gestiegen. Im Vorquartal war die Produktivität um 3,5 % geklettert. Die Lohnstückkosten erhöhten sich um 2,6 % (vorläufig: 2,4). Für das erste Quartal wurde ein Anstieg um revidiert 5,7 % (5,5) gemeldet.
  • Der Bankenverband hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer möglichen weiteren Erhöhung der Strafzinsen gewarnt. Die jährliche Belastung der deutschen Geldhäuser würde dadurch von 2,5 auf 2,9 Milliarden Euro steigen, sagte Präsident Hans-Walter Peters am Donnerstag bei einer Fachtagung in Frankfurt. Für die Banken im Euroraum würde die Zinslast von 7,5 auf 9,5 Milliarden Euro steigen, so Peters. Geschäftsbanken müssen derzeit 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Dieser negative Einlagensatz könnte weiter ins Minus rutschten, möglicherweise schon bei der nächsten EZB-Sitzung am 12. September.
  • Die Lage der deutschen Autoindustrie ist weiterhin schwierig. Das geht aus der neuesten Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor, die kurz vor der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA erstellt wurde. Die Erwartungen der Branche für die kommenden Monate verfinsterten sich im August von minus 10,2 Punkte auf minus 14,1 Punkte. „Das Licht am Ende des Tunnels ist im Moment noch trüb“, sagt dazu ifo-Forscher Klaus Wohlrabe und ergänzt: „Obwohl sich die aktuelle Lage im August leicht verbessert hat, sind viele Indikatoren noch auf Schrumpfung ausgerichtet.“ Die Lage der Branche verbesserte sich im August von minus 2,1 auf plus 4,3. Doch der Auftragsbestand beträgt noch immer minus 7,7 (Vormonat minus 28,2), die Exporterwartungen zeigten einen Wert von minus 13,0, nach minus 21,1 im Vormonat.
  • Die neue italienische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten (PD) ist nam Vormittag vereidigt worden. Ministerpräsident Giuseppe Conte und seine Minister sprachen vor Staatschef Sergio Mattarella in Rom ihren Amtseid. Die Koalition der beiden Parteien war entstanden, nachdem das Bündnis von Sternen mit der Lega im August geplatzt war.
  • Die schwedische Zentralbank beließ ihren Leitzins auf der heutigen Sitzung zunächst auf minus 0,25 Prozent. Dorthin hatte sie ihn im vergangenen Jahr, ausgehend von einem Rekordtief, angehoben. Im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken will die Riksbank die Zinsen perspektivisch straffen. Der Leitzins soll Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres erhöht werden.
  • Die Sozialdemokraten planen die Kosten des Nahverkehrs drastisch zu senken. „Wir wollen, dass jede und jeder flächendeckend mit Bus und Bahn zu bezahlbaren Preisen, egal ob in der Großstadt oder auf dem Land, unterwegs sein kann", heißt es in einer 30-seitigen Vorlage der Bundestagsfraktion zum Klimaschutz. Ihr Entwurf liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Kommunen sollten deshalb "bei der schrittweisen Einführung eines 365 Euro-Jahrestickets“ unterstützt werden, heißt es.
  • Der Iran möchte laut Präsident Hassan Ruhani sämtliche Beschränkungen für Forschung und Entwicklung aus dem internationalen Atomabkommen aufheben. Ruhani gab in einer Fernsehansprache den „dritten Schritt" zum Rückzug aus dem Abkommen bekannt. Er sagte, die iranische Atomenergiebehörde solle „umgehend" alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen und sich an „alle Verpflichtungen in dem Bereich" nicht mehr halten.
  • Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli saison- und kalenderbereinigt 2,7 Prozent niedriger als im Vormonat. Für Juni ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 2,7 Prozent gegenüber Mai (vorläufiger Wert: +2,5 %). Ohne Berücksichtigung der Großaufträge lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juli saison- und kalenderbereinigt 0,5 Prozent höher als im Vormonat.
  • Die USA und China haben sich auf neue Verhandlungen verständigt. Nach Angaben aus Peking sollen die Gespräche Anfang Oktober stattfinden. Auf Arbeitsebene würden bereits Mitte des Monats erste Gespräche aufgenommen. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump noch bekräftigt, in dem Konflikt nicht nachgeben zu wollen.
  • Das britische Unterhaus hat den Antrag von Premierminister Boris Johnson auf Neuwahlen abgelehnt. Die Abgeordneten stimmten am Mittwochabend mit 298 Stimmen dafür, 56 votierten dagegen. Damit verfehlte Johnson die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Zuvor hatten die Abgeordneten auch in dritter Lesung ein Gesetz gebilligt, das einen ungeregelten Brexit verhindern soll.
  • In Italien soll die neue Regierung von Giuseppe Conte am Vormittag vereidigt werden. Der designierte Ministerpräsident stellte am Mittwoch seine Kabinettsliste vor. Vorausgegangen war eine Einigung der Fünf-Sterne-Bewegung und der PD auf eine gemeinsame Regierung unter dem parteilosen Conte.
  • Die US-Wirtschaft hat laut dem Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank ein eher mäßiges Konjunkturtempo angeschlagen, aber die meisten Unternehmen scheinen derzeit keine Rezessionsangst zu haben. „Obwohl Sorgen wegen der Unsicherheit bezüglich der Zölle und Handelspolitik weiterbestehen, ist doch die Mehrheit der Firmen weiter optimistisch, was den kurzfristigen Ausblick betrifft", heißt es in dem Bericht. Die Fed hatte ihren Leitzins Ende Juli erstmals seit zehn Jahren wieder gesenkt. Zuletzt kündigte die Fed aber keine weiteren Zinsschritte an.
  • Die Stadtverwalterin von Hongkong, Carrie Lam, hat den Entwurf des Auslieferungsgesetzes offiziell zurückgezogen, welches vor drei Monaten die Protestwelle in der Stadt ausgelöst hatte. Mit dem Gesetz sollten Personen aus Hongkong in anderen Ländern vor Gericht gestellt werden können, auch in China. Zudem will Lam Polizeigewalt während der Proteste untersuchen lassen.
  • Die Großhandelsunternehmen in Deutschland setzten im zweiten Quartal nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real 0,3 Prozent und nominal 1,4 Prozent mehr um als in der gleichen Vorjahresperiode. Im ersten Halbjahr setzte der Großhandel real 1,5 Prozent und nominal 2,7 Prozent mehr um als im ersten Halbjahr 2018.

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