Kommentar
17:45 Uhr, 20.04.2020

Merkel: "Sind noch lange nicht über dem Berg" - CFNAI: USA stehen vor schwerer Rezession

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  • Bundesbank: Schnelle wirtschaftliche Erholung unwahrscheinlich
  • Deutschland: Läden und erste Schulen öffnen
  • US-Ölpreis fällt auf Tief seit 21 Jahren
  • USA: Streit um Corona-Tests
  • EU und UK verhandeln wieder über Handelsbeziehungen
  • VW einigt sich mit Dieselfahrern auf Entschädigung
  • Deutsche Post plant Sonntagszustellung
  • Übernahmezank um Rhön-Klinikum
  • Doppelter Schock für Halliburton
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DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt konnte zu Beginn der neuen Handelswoche leicht zulegen. Der DAX ging mit einem Plus von 0,47 Prozent bei 10.675,90 Punkten aus dem Handel, obwohl die Wall Street mit Ausnahme der Technologiewerte infolge eines dramatischen Einbruchs beim Ölpreis schwächer tendierte. Wirtschaftlich gibt es trotz der Lockerungen für manche Geschäfte in der Coronakrise bisher keinen wirklichen Grund zur Entspannung. Die Bundesbank gibt in ihrem Monatsbericht zu bedenken, dass die substanziellen Restriktionen bestehen bleiben müssten, bis eine Lösung für die Corona-Pandemie verfügbar sei, also zum Beispiel ein Impfstoff. Und das kann ja noch viele Monate dauern. „Eine rasche wirtschaftliche Erholung erscheint aus diesem Grund aus gegenwärtiger Perspektive eher unwahrscheinlich“, hieß es. Die Ökonomen erwarten, dass die deutsche Wirtschaft wegen der Corona-Krise schrumpfen wird. In Deutschland sind am Montag erstmals breitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Kraft getreten. Ob und welche Auswirkungen das auf die Zahl der Neuinfektionen haben wird, ist noch nicht absehbar. Bisher hätten sich die Aktienmärkte auf die Lockerungen gefreut, doch inwiefern sie jetzt auch diese Risiken berücksichtigten, bleibe abzuwarten, sagte ein Analyst.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Drägerwerk hat eine Kapitalerhöhung der Vorzugasaktien gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechtes angekündigt. Die Erlöse sollen zum Rückkauf von Genussscheinen und zur Liquiditätsstärkung eingesetzt werden. Platziert werden sollen bis zu 1.000.000 auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien, was rund 5,63 Prozent des Grundkapitals entspricht. Die neuen Vorzugsaktien werden institutionellen Anlegern im Rahmen einer Privatplatzierung mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) angeboten. Die Familie Dräger unterstützt die Kapitalerhöhung und beabsichtigt, sich über den Vorstandsvorsitzenden Stefan Dräger und der Dr. Heinrich Dräger GmbH an der Kapitalerhöhung zu beteiligen.
  • Der kriselnde Autozulieferer Leoni hat eine Bürgschaft von Bund und Ländern für einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 330 Mio. Euro zugesagt bekommen. Die Bürgschaft deckt 90 Prozent des Betriebsmittelkredits, der bis zum 31. Dezember 2022 läuft, teilte das Unternehmen am Montag mit. "Mit der neuen Betriebsmittellinie wird finanzieller Spielraum geschaffen zur Sicherung des Fortbestands des Geschäftsbetriebs und zur Durchfinanzierung der Gruppe“, hieß es.
  • Der Anlagenbauer Dürr bekommt einen neuen Chefaufseher. Auf Karl-Heinz Streibich soll Gerhard Federer folgen, der seit 2016 im Aufsichtsgremium sitzt. Streibich kandidiert für den Aufsichtsratschefposten bei der Software AG. Er habe sich daher für ein Niederlegen des Mandats bei Dürr entschlossen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die ursprünglich für den 8. Mai geplante Hauptversammlung soll nun am 28. Mai ausschließlich online stattfinden.
  • Boeing muss erneut eine Absage für eine Bestellung des Krisenfliegers 737 Max verkraften. Die China Development Bank Financial Leasing Co. hat einen Auftrag über 29 Jets storniert, wie das chinesische Unternehmen mitteilte. Damit sinke die Zahl der noch offenen Bestellungen für den Boeing-Flieger 737 auf 70 Stück, hieß es.
  • Das Ölfeld-Dienstleistungsunternehmen Halliburton meldete einen Quartalsgewinn von 31 Cent je Aktie - 7 Cent über den Schätzungen. Der Umsatz übertraf ebenfalls die Prognosen der Wall Street. Halliburton warnte aber, dass die nordamerikanischen Aktivitäten im laufenden Quartal aufgrund des schweren Rückgangs der Ölnachfrage stark zurückgehen werden. „Unsere Branche steht vor dem doppelten Schock aus einem massiven Nachfragerückgang bei einem gleichzeitigen Überangebot", sagte CEO Jeff Miller.
  • Die M&T Bank verdiente im vergangenen Quartal auf bereinigten Basis 1,95 Dollar je Aktie und lag damit deutlich unter der Konsensschätzung von 2,47 Dollar je Aktie. M&T erhöhte die Rückstellungen für Kreditverluste auf 250 Mio. Dollar, nach 22 Mio. Dollar vor Jahresrist und 54 Mio. am Ende des Vorquartals. Die Auswirkungen von Covid-19 auf das Kreditgeschäft könnten erheblich werden, so das Geldhaus.
  • Walt Disney setzt laut einem Bericht der Financial Times die Gehälter von mehr als 100.000 Mitarbeitern aus. Damit würde der Unterhaltungsriese bis zu 500 Mio. Dollar pro Monat einsparen, hieß es.
  • Der Kauf von Rockstar Energy Beverages durch den Getränke- und Snackhersteller PepsiCo hat laut New York Post die Genehmigung der Federal Trade Commission erhalten. Der Deal im Wert von fast 3,9 Mrd. Dollar wurde am 11. März angekündigt und soll in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.
  • Der Handelsriese Walmart verlangt von seinen rund 1,5 Mio. Mitarbeitern in den USA ab Montag das Tragen von Schutzmasken, wie aus einem Vorstandsmemo hervorgeht.
  • Das Chemieunternehmen DuPont erwartet für das erste Quartal einen bereinigten Gewinn von 82 bis 84 Cent je Aktie. Der Konsens belief sich zuletzt auf 68 Cent je Aktie. DuPont setzte die Prognose für das Gesamtjahr aufgrund der Ungewissheit über die Auswirkungen der Coronavirus-Krise aus und teilte weiter mit, dass es den Betrieb in mehreren Produktionsstätten gestoppt hat.
  • Novartis erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung zur Durchführung einer Studie mit dem Malariamedikament Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19. Der Arzneimittelhersteller teilte mit, dass die Versuche in wenigen Wochen anlaufen und die Ergebnisse so bald wie möglich bekannt geben werden sollen.
  • Einem Bloomberg-Bericht zufolge prüft der Handelskonzern Macy's ein Finanzierungspaket, um seine Liquidität zu erhöhen. Der Einzelhändler erwägt demnach, Anleihen mittels Vermögenswerten, darunter einige seiner Immobilien, zurückzukaufen.
  • Der Volkswagen-Konzern hat sich nach eigenen Angaben in Deutschland mit 200.000 Dieselhaltern auf einen Vergleich in der Abgasaffäre geeinigt. An diese werde eine Gesamtsumme von rund 620 Mio. Euro verteilt, teilte das Unternehmen mit. Weiterte 21.000 Fälle würden noch geprüft. Die Frist für weitere Vergleichsabschlüsse werde auf Ende April verlängert, hieß es zudem.
  • Die Deutsche Bank rechnet damit, dass die Geldhäuser in Europa wegen der Corona-Krise höheren Risiken im Kreditgeschäft ausgesetzt sind. „Voraussichtlich werden wir mehr Ausfälle sehen als bislang", sagte der Leiter der Unternehmenssparte der Deutschen Bank, Stefan Hoops, im Interview mit dem „Handelsblatt“. Zur Frage, ob die Bank ihre selbst gesetzten Vorgaben in Zeiten der Pandemie noch erreichen kann, meinte der Manager: „Wenn wir wegen der Corona-Krise Ziele anpassen müssen, werden wir das auch entsprechend kommunizieren.“
  • Die Allianz will Autoversicherungskunden in der Corona-Krise entlasten. Wer weniger fährt, soll auch entsprechend weniger Beitrag zahlen, teilte der Versicherer am Sonntag mit. Kunden, die virusbedingt in diesem Jahr deutlich weniger fahren als geplant, sollen am Ende ihres Versicherungsjahres Geld zurück bekommen, sagte Frank Sommerfeld, der Chef der Sachversicherung bei der Allianz Deutschland.
  • Wirecard kooperiert mit dem Kreditkartenanbieter Visa im Rahmen des Visa Fintech-Fast-Track-Programms im Nahen Osten, wie der Zahlungsdienstleister am Montag mitteilte. Demnach umfasst die Zusammenarbeit „die schnelle Entwicklung und Markteinführung digitaler Lösungen in der Region".
  • Der Brillenkonzern EssilorLuxottica will auf der diesjährigen Hauptversammlung wegen der Corona-Krise zunächst keine Dividende vorschlagen. Sollte sich eine ausreichend solide Erholung im zweiten Halbjahr einstellen, gäbe es die Möglichkeit eines Vorschlags für eine Sonderdividende bis Ende des Jahres, teilte der französische Konzern am Montag mit.
  • Störfeuer bei der geplanten Übernahme von Rhön-Klinikum durch den Krankenhausbetreiber Asklepios: Rhön-Großaktionär B. Braun Melsungen fordert unter anderem die Ausschüttung einer Vorab-Dividende von rund 134 Mio. Euro, obwohl nur eine Dividende von rund 17 Mio. vorgeschlagen wurde, wie Rhön am Samstag mitteilte. B. Braun will auch die Satzung ändern, dass Beschlussfassungen nur noch mit einer Mehrheit von 75 Prozent der Stimmen beziehungsweise des vertretenen Grundkapitals möglich seien. Gleichzeitig fordert der Großaktionär die Abberufung zahlreicher Aufsichtsratsmitglieder. B. Braun hielt zuletzt 25,23 Prozent an Rhön, womit er Entscheidungen auf künftigen Hauptversammlungen blockieren könnte. Asklepios teilte am Montag mit, die Forderungen von B. Braun nach Heraufsetzung der Mehrheitserfordernisse und Zahlung eines Abschlags abzulehnen und seinerseits zu beabsichtigen, eine außerordentliche Hauptversammlung zur Abberufung und Neuwahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu verlangen. Der Rhön-Klinikum-Vorstand werde ein Einberufungsverlangen von Asklepios ebenfalls sorgfältig prüfen und gegebenenfalls die gesetzlich erforderlichen Maßnahmen einleiten, hieß es dazu von Rhön.
  • Die Deutsche Post will Pakete auch an Sonntagen zustellen dürfen. „Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagt Thomas Schneider, der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Um Versorgungsengpässe zu vermeiden, habe das Unternehmen in manchen Regionen bereits Anträge bei den Behörden gestellt, so etwa in Berlin. Bislang sei man aber auf Ablehnung gestoßen. Nun erwäge die Deutsche Post Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation „einen Kollaps des Paketsystems“ zu vermeiden.
  • Volkswagen plant in dieser Woche seine Fahrzeugproduktion teilweise wieder hochzufahren. Im VW-Werk in Zwickau laufen von Montag an die Vorbereitungen für den Anlauf der Produktion. „Wiederanlaufen wird das Band dann am Donnerstag“, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zwickau sei damit das erste Fahrzeugwerk in Deutschland, das der Autohersteller schrittweise wieder in Betrieb nehme.
  • Auch bei Daimler sollen von diesem Montag an die Bänder wieder rollen. Während einige Standorte zunächst mit einer Schicht beginnen, soll in anderen gleich wieder in zwei oder drei Schichten gearbeitet werden, wie Personalvorstand Wilfried Porth und Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sagten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Antriebs- und Getriebetechnik, einem Bereich, auf den alle Werke angewiesen sind.
  • Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat im ersten Quartal von einer hohen Nachfrage nach Monitor-Systemen und Beatmungsgeräten im Zuge der Coronavirus-Pandemie profitiert. Der Auftragseingang sei auf vergleichbarer Basis um 23 Prozent gestiegen, teilte der Konzern am Montag mit. Bereits im ersten Quartal habe Philips die Produktion von Beatmungsgeräten erhöht. Das Unternehmen plane, die Produktion bis zum dritten Quartal zu vervierfachen. Philips will im laufenden Jahr 43.000 Beatmungsgeräte für die Intensivpflege ausliefern.
  • Die Elektronikhandelsholding Ceconomy ist wegen der Schließung zahlreicher Märkte im Zuge der Virus-Pandemie unter die Räder geraten. Der Konzern erlitt im zweiten Quartal einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von rund 131 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte die Elektronikhandelskette noch einen Gewinn von 26 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Umsatz gab um fast acht Prozent auf 4,6 Mrd. Euro nach.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den anderen EU-Staaten die deutsche Solidarität in der Bekämpfung der Coronakrise zugesichert. Deutschland gehe es nur gut, wenn es auch Europa gut gehe, so Merkel. Finanzhilfen zur Bekämpfung der Pandemie müssten aber im Rahmen der EU-Verträge erfolgen. Vertragsänderungen bräuchten zwei oder drei Jahre und seien deshalb nicht angemessen zur Bekämpfung der Krise.
  • Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga dürfte es frühestens ab Mitte oder Ende Mai wieder geben. Ab dann halten die Sportminister Spiele ohne Zuschauer "nach aktuellem Stand" für wieder vertretbar, wie es in einer Telefonkonferenz hieß. Ein genaues Datum wurde aber noch nicht diskutiert. Die Deutsche Fußball-Liga müsse "strengste hygienische und medizinische Voraussetzungen" schaffen, hieß es.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zurückhaltend zu den Forderungen nach einer Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und einer Senkung des Mehrwertsteuersatzes für die Gastronomie geäußert. Man müsse jetzt aufpassen, dass man sich nicht jede Woche eine Maßnahme vornehme und in der nächsten Woche wieder eine andere, sagte Merkel.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in der Corona-Krise weiter zu Vorsicht aufgerufen. „Wir dürfen uns keine Sekunde in Sicherheit wiegen“, sagte die Kanzlerin nach einer Sitzung des Corona-Krisenkabinetts. „Es wäre jammerschade, wenn wir sehenden Auges in einen Rückfall gehen.“ Mit harten Maßnahmen sei viel erreicht worden, und die Reproduktionszahl der Infektionsketten sei unter 1 gedrückt worden. Deutschland stehe aber noch am Anfang und sei noch lange nicht über den Berg.

  • Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im März auf minus 4,19 Punkte gefallen, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Wenn der Wert unter minus 0,35 liegt, bedeutet dies, dass die Wirtschaft schrumpft. Für den Februar wurde der Indexstand auf plus 0,06 revidiert.
  • Am US-Ölmarkt verstärken sich die Sorgen, die dortigen Öl-Lagerstätten könnten ihre Kapazitätsgrenzen erreichen. So stieg laut Berichten der Lagerbestand in Cushing, Oklahoma, seit Beginn des Monats März um 50 Prozent an. Die Folge: Der US-Ölpreis steht zusätzlich unter Druck, nachdem der Nachfrageeinbruch wegen der Corona-Krise schon für tiefere Preise gesorgt hatte. Der Preis für ein Barrel WTI sank am Montagmorgen um 3,59 Dollar auf 14,68 Dollar und damit auf ein Tief seit 21 Jahren.
  • Die Eurozone hat ihren Überschuss im Außenhandel im Monat vor dem Hochkochen der Corona-Krise nochmals steigern können. Der Handelsbilanzüberschuss stieg im Februar auf 25,8 Mrd. Euro, wie aus saisonbereinigten Zahlen des Statistikamts Eurostat hervorgeht. Der Handelsbilanzüberschuss im Januar wurde von 17,3 auf 18,2 Mrd. Euro nach oben revidiert.
  • Die Bundesbank erwartet in der Corona-Krise keine zeitnahe wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Substanzielle Restriktionen würden voraussichtlich bestehen bleiben müssen, bis eine medizinische Lösung verfügbar sei, zum Beispiel ein Impfstoff, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. „Eine rasche und starke wirtschaftliche Erholung erscheint aus diesem Grund aus gegenwärtiger Perspektive eher unwahrscheinlich“.
  • Die Preise für Wohnungen in Deutschland könnten nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wegen der Corona-Krise sinken. „Ausgehend von möglichen Insolvenzen und vermehrter Arbeitslosigkeit dürften die zukünftigen Mietpreiserwartungen vermindert werden, weil den Haushalten insgesamt weniger Einkommen zur Verfügung steht", schrieb Ökonom Michael Voigtländer in einer aktuellen Studie. „Dies könnte sich tendenziell negativ auf die Wohnungspreise auswirken." Auch die Unsicherheit wachse, was die Kaufpreise belaste.
  • Die Gewerbesteuern in Deutschland sind im März eingebrochen. „Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mussten einen Rückgang um 70 Prozent im Jahresvergleich hinnehmen. Die Einnahmen der Länder aus der Gewerbesteuerumlage gaben um fast 60 Prozent nach", wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf ihre vorliegende Zahlen des Bundesfinanzministeriums berichtete.
  • EU-Kommissar Paolo Gentiloni befürchtet Kosten von mindestens einer Bio. Euro für den Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Corona-Krise. Das bereits vereinbarte Paket mit Soforthilfen von gut 500 Mrd. Euro ist dabei nicht mit einberechnet. Dies sagte Gentiloni in einem am Montag veröffentlichten Interview des "Spiegels".
  • Das Kraftfahrzeuggewerbe will das Geschäft nach dem virusbedingten Stillstand wider auf Trab bringen. „Das Frühjahr ist die stärkste Phase im Automobilhandel. Einen Teil dieses Geschäfts wollen wir jetzt auf jeden Fall noch mitnehmen. Wir sind sehr froh, dass die Shutdown-Phase beendet ist und wir jetzt Schritt für Schritt zur Normalität zurückfinden", so ein Verbandssprecher auf Anfrage von dpa-AFX.
  • Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland waren im vergangenen März um 0,8 Prozent niedriger als im März 2019, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Jahresveränderungsrate hatte den weiteren Angaben zufolge im Februar bei minus 0,1 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Erzeugerpreise im März ebenfalls um 0,8 Prozent. Einen stärkeren Preisrückgang gegenüber dem Vormonat hatte es laut Bundesamt mit minus 1,4 Prozent letztmalig im Juli 2009 gegeben.
  • Deutschland beginnt heute mit der vorsichtigen Lockerung von Einschränkungen in der Corona-Krise. Nach über einem Monat staatlicherseits verordneter Pause dürfen Geschäfte unter einer Fläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen. Autohäuser und Buchhandlungen dürfen alle wieder aufmachen. Die Details hängen von Branche und Bundesland ab. Die Lockerung der Maßnahmen wird nach Einschätzung von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dazu führen, dass sich mehr Menschen mit dem Coronavirus infizieren werden. Die Lockerungen gingen „an die Grenze dessen, was vertretbar sei“, sagte Kretschmer im ARD-Fernsehen. In drei Wochen werde man sehen, ob die Schritte zu weitgehend gewesen seien.
  • Die japanischen Exporte sind im Krisenmonat März im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent gesunken, wie das japanische Finanzministerium am Montag mitteilte. Im Februar waren die Exporte lediglich um ein Prozent gefallen. Vor allem die Autoindustrie war wegen der Folgen der zahlreichen Corona-Beschränkungen stark betroffen. Japan hatte aber bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie mit schwachen Ausfuhren zu kämpfen.
  • US-Präsident Trump sieht die Verantwortung für Tests in der Corona-Krise bei den Gouverneuren der Bundesstaaten. Die Gouverneure „wollten bei der Öffnung totale Kontrolle über ihre Staaten haben, aber jetzt wollen sie, dass wir, die Bundesregierung, die Tests ausführen", sagte er. Tests „sollten eine lokale Angelegenheit" sein. Trump sagte den Bundesstaaten Unterstützung durch seine Regierung vor.
  • Am heutigen Montag finden die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU zu der Frage der künftigen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen per Videoschalte ihre Fortsetzung. Insgesamt sind drei einwöchige Verhandlungsrunden geplant. Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. Bis Jahresende gilt eine Übergangsfrist.

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