DAX markiert neues Allzeithoch - Wirtschaftsstimmung in den USA trübt sich ein
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- Deutsche Industrie erwartet 500.000 neue Jobs
- CropEnergies will die Dividende verdoppeln
- ifo Geschäftsklima besser als erwartet
- Erleichterung am Markt nach Frankreich-Wahlgang
- Dortmund prüft den Kauf weiterer Aktien des Energiekonzerns RWE
- ABB-Chef Ulrich Spiesshofer sieht das Unternehmen auf einem guten Wege
- Sartorius, Sixt Leasing, Syngenta mit Quartalsbilanz
DAX & Dow Jones
- Lange zierte er sich, doch nach dem Ausgang der Frankreich-Wahl gab es kein Halten mehr: Der Deutsche Leitindex hat heute das zwei Jahre alte Rekordhoch bei 12.390 Punkten geknackt. Am Nachmittag notiert der DAX mit 3,13 Prozent im Plus bei 12.425 Punkten und damit nur rund 3 Punkte unter seinem neuen Rekordhoch. Favoriten der Anleger sind die Anteilsscheine von Banken. Der sozialliberale Emmanuel Macron wird in der zweiten Runde der Wahl zum französischen Präsidenten am 7. Mai gegen die Front National-Chefin Marine Le Pen antreten. Die Rally an den Finanzmärkten wurde auch von aktuellen Umfragen getrieben, die Macron einen komfortablen Vorsprung bescheinigen und darauf hindeuten, dass er der nächste französische Präsident werden wird. Zahlreiche Investoren wechselten daher aus eher sicheren Anlageformen wie Gold zurück in risikoreichere Assets. Dass Aktien die Wahl der Stunde sind hat noch andere Gründe: Die Weltkonjunktur expandiert, das monetäre Umfeld bleibt unterstützend; und die Unternehmer sind glänzender Laune, wie auch der aktuelle ifo Geschäftsklimaindex wieder zeigt: Im April verbesserte sich das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer überraschend. Am Markt war mit einem unveränderten Wert gerechnet worden. Insgesamt zeige der ifo Index, dass die deutsche Wirtschaft kräftig wachse, so ifo-Präsident Clemens Fuest. Diese Einschätzung teilt die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Die Ökonomen sehen die Deutsche Wirtschaft weiterhin im Aufwind.
- Die Erleichterungsrally in Europa färbte heute auf US-Aktien ab und so schloss der Dow Jones 1,05 % im Plus bei 20.763,89 Punkten. Zusätzliche Impulse gaben neue Hoffnungen auf eine baldige Steuerreform in den USA. WTI gab ohne auslösende Nachrichten deutlich ab und beendete den Parketthandel über 2 % im Minus.
Unternehmensnachrichten
- T-Mobile US hat im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 38 Cent die Analystenschätzungen um zwei Cent übertroffen, der Umsatz lag mit 9,61 Milliarden Dollar allerdings knapp unter den Erwartungen von 9,63 Milliarden. Die Anzahl der netto hinzugewonnenen Neukunden betrug 1,1 Millionen. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen jetzt mit 2,8-3,4 Millionen neuen Kunden, nachdem die bisherige Prognose noch bei 2,4-3,4 Millionen lag.
- Der japanische Kamerahersteller Nikon hat gegen den Technologiekonzern Carl Zeiss und seinen niederländischen Partner ASML mehrere Klagen im Zusammenhang mit möglichen Patentverletzungen eingereicht. Dabei gehe es um die mutmaßliche Verletzung von Nikon patentierter Halbleiter-Produktionstechnologie und deren Nutzung in den Lithografiesystemen von ASML hieß es. Carl Zeiss ist Lieferant von ASML und produziert optische Komponenten, die in die ASML-Lithografiesysteme eingebaut werden.
- Der US-Ölfeldausrüster Halliburton Co. hat im Auftaktquartal 2017 nur noch leichte Verluste geschrieben. Der Nettoverlust je Aktie lag bei 0,04 US-Dollar, nach einem Fehlbetrag von 2,81 US-Dollar vor Jahresfrist. Der Umsatz stieg um 1,9 Prozent auf 4,28 Mrd. US-Dollar.
- Der zweitgrößte US-Spielzeughersteller Hasbro hat im ersten Quartal von einer guten Nachfrage nach den Spielepuppen Cinderella und Elsa profitiert und den Umsatz um 2,2 Prozent auf knapp 850 Mio. US-Dollar gesteigert. Analysten hatten mit geringeren Erlösen gerechnet.
- Der US-Hygieneartikelhersteller Kimberly-Clark hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017 den Nettogewinn leicht auf 564 Mio. US-Dollar bzw. 1,57 US-Dollar je Aktie gesteigert. Der Umsatz stagnierte bei 4,48 Mrd. US-Dollar.
- Der CropEnergies-Vorstand hat für das Geschäftsjahr 2016/17 eine Verdopplung der Dividende auf 0,30 Euro je Aktie vorgeschlagen.
- Der niederländische Technologiekonzern Philips ist dank eines guten Medizintechnikgeschäfts besser ins Jahr gestartet als gedacht und hat die Prognose bestätigt. Philips-Chef Frans van Houten bezeichnete das erste Quartal als „solide".
- Beim Zementkonzern LafargeHolcim kommt es wegen der Syrien-Affäre zu einem Chefwechsel. Obwohl CEO Eric Olsen durch eine interne Untersuchung von jeglichem Fehlverhalten entlastet wurde, wird er am 15. Juli von seinem Posten zurücktreten.
- Dortmund prüft den Kauf weiterer Aktien des Energiekonzerns RWE. „Wir können uns gut vorstellen, weitere RWE-Aktien zu kaufen", sagte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau der WAZ. Die Stadt ist bereits jetzt der größte kommunale Aktionär von RWE. Die Stadtwerke sind mit 4,1 Prozent an RWE beteiligt. „Angesichts der Perspektive, dass RWE in den nächsten drei Jahren 50 Cent pro Aktie als Dividende ausschütten wolle, könne sich „auch ein kreditfinanzierter Kauf von Aktien lohnen“ betonte Sierau.
- Vorstand und Aufsichtsrat des Pumpenherstellers Pfeiffer Vacuum haben den Aktionären empfohlen, auch das zweite Angebot der Busch-Gruppe abzulehnen. Der Angebotspreis sei nicht angemessen. „Erneut ist die Busch-Gruppe nicht bereit, den Aktionären von Pfeiffer Vacuum eine angemessene Kontrollprämie für den geplanten Kontrollerwerb anzubieten", sagte Pfeiffer-Vorstandschef Manfred Bender. Es fehle zudem ein schlüssiges strategisches Konzept.
- Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius startete mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnplus in das Jahr 2017. So kletterte der Konzernumsatz von Januar bis März auf 343,1 Mio. Euro, nach 301,9 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 17 Prozent auf 84,6 Millionen Euro. Netto verblieb ein Gewinn von 34,4 Mio. Euro, das waren rund 18 Prozent mehr als vor Jahresfrist.
- Der vor der Übernahme durch den chinesischen Chemiekonzern ChemChina stehende Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta hat im ersten Quartal einen leichten Umsatzrückgang von 1 Prozent auf 3,71 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Während das Absatzvolumen stabil geblieben sei, seien die Preise leicht rückläufig gewesen, hieß es. Für das Geschäftsjahr 2017 bestätigt Syngenta die Prognosen. Nach der letzten Verlängerung der Kaufofferte durch ChemChina gilt der 4. Mai als Frist für das 43 Mrd. US-Dollar schwere Übernahmeangebot für Syngenta.
- Die Sixt Leasing SE blickt nach dem Rekordjahr 2016 ebenso positiv auf das laufende Geschäftsjahr 2017. Um die Aktionäre über die Dividende zukünftig noch stärker am Wachstum teilhaben lassen zu können, plant der Vorstand, die Zielausschüttungsspanne ab dem Geschäftsjahr 2017 von 30 bis 40 Prozent auf 30 bis 60 Prozent des Konzernjahresüberschusses zu erweitern. Zudem erhöhte das Unternehmen infolge der Entwicklungen in den vergangenen Wochen die Prognose für den Vertragsbestand im Geschäftsfeld Online Retail von 36.000 Verträgen auf deutlich mehr als 40.000 Verträge bis Jahresende 2017.
- ABB-Chef Ulrich Spiesshofer sieht das Unternehmen auf einem guten Kurs. „Wir rücken der Konkurrenz immer näher", sagte der Vorstandschef des Schweizer Industriekonzerns gegenüber dem „Handelsblatt“. „Wir haben uns in den letzten drei Jahren enorm verändert und greifen jetzt richtig an. ABB ist heute ein anderes Unternehmen als 2014. Wir haben jetzt vier marktführende Divisionen, die unternehmerisch agieren und die voneinander profitieren. Wir entwickeln Produkte über die Divisionen hinweg."
- Im ersten Quartal 2017 hat der Villeroy & Boch-Konzern seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent auf 201,2 Mio. Euro gesteigert. Der Auftragsbestand zum 31. März 2017 erhöhte sich deutlich um 20,1 Mio. auf 94,0 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres um 5,0 Prozent auf 10,5 Mio. Euro. Grund hierfür war vor allem die starke Umsatzentwicklung im Bereich Bad und Wellness.
Konjunktur & Politik
- Die Wirtschaftsstimmung in den USA hat sich im März eingetrübt. Dies signalisiert der Chicago Fed National Activity Index, der binnen Monatsfrist um 0,26 Zähler auf den Wert von 0,08 eingebrochen ist. Analysten hatten indes eine Aufhellung auf 0,50 Punkte erwartet.
- Die deutsche Industrie erwartet in diesem Jahr dank eines Wirtschaftswachstums von etwa 1,5 Prozent rund 500 000 zusätzliche Arbeitsplätze. „Die deutsche Industrie präsentiert sich in blendender Verfassung", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, auf der Hannover Messe. Er schränkte aber zugleich ein: „Von der Rückkehr zu einem dynamischen Wachstum bei den Ausfuhren sind wir noch weit entfernt.
- Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank auch im ersten Quartal auf Kurs geblieben. „Sowohl die zeitnah verfügbaren Stimmungsindikatoren als auch die bislang veröffentlichten 'harten' Wirtschaftsdaten bieten ein positives Bild", schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht. Die lebhafte Industriekonjunktur sollte anhalten, so die Ökonomen. „Schließlich dürfte der private Konsum aufgrund der günstigen Arbeitsmarktentwicklung und der guten Stimmung der Verbraucher als wichtige Wachstumsstütze erhalten bleiben."
- Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im April unerwartet deutlich gesteigert. Der ifo Geschäftsklimaindex erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 112,9 Punkte, wie das ifo Institut mitteilte. Am Markt war mit einem unveränderten Wert gerechnet worden. Während sich der Teilindex zur aktuellen Geschäftslage verbesserte, trübten sich die Erwartungen für die kommenden sechs Monate allerdings leicht ein. Insgesamt zeige der Index aber, dass die deutsche Wirtschaft kräftig wachse, so ifo Präsident Clemens Fuest.
- Bei der Präsidentenwahl in Frankreich treten der parteilose Emanuel Macron und die Chefin des Front National, Marine Le Pen, in der Stichwahl gegeneinander an. Macron kommt nach Auszählung der Stimmen auf 23,7 Prozent, Le Pen auf 21,5 Prozent. Dahinter folgen der Konservative Fillon und der Linkspolitiker Mélenchon. Erstmals haben es somit die Kandidaten der Sozialisten und der Konservativen nicht in eine Stichwahl um das höchste Staatsamt geschafft. Für die zweite Runde am 7. Mai sagten die noch am Sonntagabend veröffentlichte Umfragen Macron fast eine Zwei-Drittel-Mehrheit voraus. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 80 Prozent. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sieht in dem Ausgang Präsidentschaftswahl ermutigende Signale für Europa. „Die Achse Paris-Berlin kann wieder zu einem starken Motor werden. So ist das Schlimmste erst einmal verhindert worden", so Hüther. Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank meinte: „Das ist ein sehr positives Ergebnis für Europa und die Stabilität von Realwirtschaft und Finanzmärkten. Die politischen Unsicherheiten, die zur Schwäche des Euro und zum Kapitalabzug aus Europa geführt haben, sind zwar noch nicht vollständig bereinigt, aber immerhin zu 90 Prozent.“
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