Kommentar
22:15 Uhr, 11.10.2021

US-Indizes nach lustlosem Handel mit Verlusten - DAX bleibt kraftlos

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Bank of England signalisiert Zinsanhebung
  • USA und Taliban sprechen erstmals miteinander
  • OECD einigt sich auf Steuerreform
  • Frankreich: Kernenergie im Kampf gegen den Klimawandel
  • Deutsche Unternehmen fordern mehr Klimaschutz
  • Commerzbank rechnet mit 5 Prozent Inflation
  • Unabhängige Gutachter sollen Adler prüfen
  • Merck & Co: Notfall-Zulassung für Corona-Medikament

Markt

  • Der S&P 500 hat den Handel am Montag im mechanischen mit einem Minus von 0,7 Prozent beendet. Impulse waren aufgrund des geschlossenen Anleihenmarktes und einem Mangel an Wirtschaftsdaten Fehlanzeige. Bei den Einzelwerten war Comcast (-4,5 %) einer der großen Verlierer, was einem Downgrade von Raymond James auf Market Perform geschuldet war.
  • An den Börsen in Asien konnten die Leitindizes zum Wochenbeginn noch deutlich zulegen. Am deutschen Aktienmarkt aber blieben die Anleger am heutigen Montag auf der Hut. Freundliche US-Börsen halfen immerhin, zeitweise etwas höhere Verluste im DAX gegen Handelsende einzudämmen. Letztlich schloss der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,05 Prozent auf 15.199 Punkte. Die Nerven der Anleger lägen angesichts zahlreicher Abwärtsrisiken blank, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. „Im Laufe der Jahre hatten wir mit viel Gegenwind für das Wachstum zu kämpfen, aber in dieser Zeit haben uns die Zentralbanken immer den Rücken gestärkt. Das scheint sich nun zu ändern.“ Nach Einschätzung von Helaba-Marktexperte Christian Schmidt scheint das kurzfristige Erholungspotenzial beim DAX ausgereizt zu sein. Weiterhin stehe die Frage im Raum, von welcher Seite neue Impulse kommen werden.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Continental-Chef Nikolai Setzer will aus der heftigen Kritik an den Stellenstreichungen und Schließungen in einigen Werken lernen. Natürlich gibt es immer Dinge, die man besser machen kann", sagte er den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX im Rückblick auf die umstrittenen Entscheidungen. Insgesamt hält er die Abstimmungsprozesse jedoch für nachvollziehbar: „Wir waren so transparent, wie es in so einer komplexen Situation möglich war." Der Standort Deutschland insgesamt bleibe überdies zentral für Conti.
  • Volkswagen will im kommenden Jahr über eine Batteriezellfabrik in Osteuropa entscheiden. Dabei seien Rahmenbedingungen wie das Wirtschaftsumfeld und staatliche Fördermittel einzubeziehen, erklärte ein VW-Sprecher am Montag zu Äußerungen des tschechischen Industrieministers Karel Havlicek. Dieser hatte gesagt, der Autobauer hätte die bis Ende des Jahres in Aussicht gestellte Entscheidung aufs kommende Jahr verschoben.
  • Die Krise um den hochverschuldeten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande weitet sich aus. Der ebenfalls notleidende chinesische Immobilien-Entwickler Fantasia schränkte den Handel in Shanghai mit seinen Anleihen nach einer Bonitätsherabstufung ein. Zudem teilte der Immobilien-Entwickler Modern Land mit, er wolle bei Investoren um die Verschiebung eines Rückzahlungsdatums für ausstehende Anleiheschulden anfragen. Evergrande hat Schulden von mehr als 300 Mrd. Dollar, davon werden demnächst fast 150 Mio. an Auslands-Verschuldungen fällig. Geldgeber bereiten sich bereits auf Zahlungsausfälle vor.
  • Apple geht gegen ein Gerichtsurteil in Berufung, mit dem mehr App-Entwickler am Konzern vorbei digitale Artikel an ihre Nutzer verkaufen könnten. Apple ist der Meinung, dass dadurch Schaden für Verbraucher und die Integrität der App-Store-Plattform droht, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Das Urteil fiel Anfang September in dem Prozess zwischen Apple und der Firma Epic Games. Epic ging bereits in Berufung dagegen - und Apple nun auch.
  • Der US-Pharmakonzern Merck & Co und sein Partner Ridgeback wollen ihr Corona-Medikament in den USA per Notfallzulassung zeitnah zum Einsatz bringen. Die Unternehmen hätten einen entsprechenden Antrag für das Medikament Molnupiravir bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht, teilten sie am Montag mit. Das Medikament in Tablettenform, Molnupiravir, wirke gegen alle Varianten des Coronavirus, teilte Merck mit.
  • Der frühere US-Präsident Donald Trump bringt der Deutschen Bank neuen Ärger ein. Ein Kongress-Ausschuss hat die Finanzen von Trump untersuchen lassen. Der Abschlussbericht kommt zu dem Schluss, dass Trump „irreführende Informationen“ über das Hotel in Washington veröffentlicht haben soll, das zu seinem Familienunternehmen gehört. Trump ist Jahrzehnten Kunde bei der Deutschen Bank. Anfang 2017, als Trump ins Weiße Haus einzog, standen noch Kredite in Höhe von rund 350 Mio. Dollar aus, unter anderem auch für die Renovierung des Hotels in Washington.
  • Der Zeitpunkt für die Genehmigung von Teslas erster E-Auto-Fabrik in Europa ist immer noch nicht geklärt. Das Brandenburger Umweltministerium verwies am Montag auf die Online-Erörterung von mehr als 800 Einwänden von Kritikern der Fabrik in Grünheide bei Berlin, die noch bis Donnerstag läuft. Danach werde die Erörterung ausgewertet, um zu sehen, ob sich daraus Prüfungen ergäben. „Es geht darum, ein rechtssicheres Genehmigungsverfahren sicherzustellen“, so eine Behördensprecherin.
  • Der kanadische Rohstoffkonzern Rock Tech Lithium wählt die Brandenburgische Stadt Guben als Standort für eine Lithium-Raffinerie. Rock Tech Lithium plane die Errichtung einer Konverteranlage, in der batteriefähiges Lithiumhydroxid für den Einsatz in Elektroautos hergestellt werden solle, teilte das brandenburgische Wirtschaftsministerium.
  • Die Fluggesellschaft Southwest Airlines hat wegen schlechten Wetters und Personalengpässen 1.800 Flüge hatte streichen müssen - das entsprach 30 Prozent aller geplanten Flüge der Airline.
  • Laut einem Bericht des "Wall Street Journal“ wird der Unternehmenschef des Spielzeugherstellers Hasbro, Brian Goldner, aus gesundheitlichen Gründen ab sofort eine Auszeit nehmen.
  • Der Duft- und Aromenhersteller Symrise setzt nach dem DAX-Aufstieg auf Expansion - neben organischem Wachstum denkt man im Unternehmen an Akquisitionen. „Zukäufe bleiben ein wichtiger strategischer Hebel, um unser Portfolio zu erweitern und Wachstumsfelder zu erschließen", sagte Symrise-Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag“.
  • Die Allianz interessiert sich offenbar für eine Beteiligung an der Glasfaser-Tochter des spanischen Versorgers Red Electrica. Auch der Finanzinvestor KKR und der französische Allianz-Rivale AXA nähmen an der Auktion für 49 Prozent der Reintel-Anteile teil, berichtete die spanische Zeitung "Expansion" unter Berufung auf ungenannte Kreise.
  • Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec forciert sein Zweitlisting in den USA. Evotec habe die für die Ausgabe von US-Hinterlegungsscheinen (ADS) nötige Registrierungserklärung bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht, teilte das Unternehmen mit. Evotec ist bereits an der Frankfurter Börse gelistet und will im "Nasdaq Global Select Market" der US-Technologiebörse notiert sein.
  • 69 deutsche Unternehmen verlangen von einer von einer neuen Bundesregierung mehr Anstrengungen im Klimaschutz. Deutschland müsse auf einen „klaren, verlässlichen und planbaren Pfad zur Klimaneutralität“ gebracht werden, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Appell. Die Firmen forderten von der neuen Bundesregierung innerhalb der ersten 100 Regierungstage eine „Umsetzungsoffensive für Klimaneutralität“. Zu den Unterzeichnern gehören Unternehmen wie die Allianz, SAP, E.ON, Bayer, Adidas, die Deutsche Post, und mehrere Energieunternehmen sowie Supermarktketten. Initiatorin des Appells ist die Unternehmerinitiative „Stiftung 2 Grad“.
  • Der Pharmakonzern AstraZeneca hat mit einer experimentellen Antikörper-Kombination gegen das Coronavirus positive Studienergebnisse erzielt. Das Medikament AZD7442 verringert in der Untersuchung die Zahl der Schwerkranken und Toten unter Corona-Infizierten, wie der britische Pharmakonzern mitteilte. Bei Patienten, die seit sieben Tagen oder weniger Symptome zeigen und keine Krankenhaus-Behandlung benötigen, werde das Risiko, eine schwere Covid-19-Erkrankung zu entwickeln oder an ihr zu sterben, um 50 Prozent reduziert.
  • Nach dem Leerverkäufer-Angriff auf den Immobilienkonzern Adler will sich das Unternehmen einer Untersuchung unabhängiger Gutachter unterwerfen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Konzernführung habe beschlossen, „externe unabhängige Berater und Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, um eine umfassende Überprüfung der Vorwürfe, insbesondere der Dritttransaktionen, durchzuführen“, hieß es in der Mitteilung, mit der das Unternehmen erneut auf die Vorwürfe des britischen Shortsellers Fraser Perring reagierte.
  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Morphosys-Lizenzpartner Roche für den Antikörper Gantenerumab den Status eines Therapiedurchbruchs bei Alzheimer-Erkrankungen eingeräumt. Damit soll die Entwicklung und Prüfung des Arzneimittel-Kandidaten beschleunigt werden. Morphosys hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen mit dem Arzneimittel.
  • Der britische Online-Modehändler und Zalando-Konkurrent Asos verliert seinen CEO. Nick Breighton trete als Vorstandsvorsitzender zurück, teilte das Unternehmen am Montag mit. Nach sechs Jahren als Vorstandsvorsitzender sei nun der richtige Zeitpunkt gekommen, hieß es zur Begründung. Finanzvorstand Mat Dunn übernehme das Tagesgeschäft, Katy Mecklenburgh dafür die Verantwortung für die Finanzen. Die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden laufe.
  • Die Immobiliengesellschaft LEG will rund 15.350 Wohneinheiten und 185 Gewerbeeinheiten von der Adler Group übernehmen. Die Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung geschlossen. Der Deal basiert auf einer Immobilienbewertung in Höhe von 1,485 Mrd. Euro, wie die Adler Group mitteilte. Diese liege über dem zum 30. Juni ausgewiesenen Buchwert des Portfolios. Adler soll mit gut 10 Prozent an dem Immobilienportfolio beteiligt bleiben.
  • Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer strebt für den Verkauf des Bereichs "Environmental Science Professional" (ESP) einen Preis von zwei Milliarden Euro an, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg von Insidern erfuhr. Dabei trifft ESP offenbar auf einige Interessenten. Zahlreiche Finanzinvestoren, unter ihnen auch Blackrock und CVC, prüften Gebote, so Bloomberg. 2019 hatte die Sparte mit Produkten zur Schädlingsbekämpfung und Unkrautbeseitigung einen Umsatz von 600 Millionen Euro erzielt. Die Verkaufsabsicht hatte Bayer bereits Ende Februar öffentlich gemacht.
  • Der geplante Börsengang der Schweizer Syngenta Group in China ist ausgesetzt worden. Das geht aus bei der Börse in Shanghai am 30. September eingereichten Dokumenten hervor. Syngenta müsse den Antrag auf Börsenzulassung mit dem neuesten Finanzbericht aktualisieren, hieß es laut Reuters zur Begründung.

Konjunktur & Politik

  • Das niederländische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Klaas Knot, hat vor Risiken einer weiter steigenden Inflation gewarnt. Seit Beginn der Corona-Krise hätten sich Akteure an den Finanzmärkten deutlich risikofreudiger gezeigt, sagte Knot am Montag. Das riskantere Anlegerverhalten mache die Märkte aber anfälliger für Stimmungsumschwünge.
  • Die Ökonomen von Goldman Sachs haben ihre Prognosen für das US-Wachstum in diesem und im kommenden Jahr gesenkt und dafür eine verzögerte Erholung der Konsumausgaben als Begründung angegeben. Goldman rechnet nun mit einem Wachstum von 5,6 Prozent im Jahr 2021 (zuvor 5,7 %) und 4 Prozent im nächsten Jahr (zuvor: 4,4 %).
  • Die CDU plant am 30. Oktober ein Treffen der Kreisvorsitzenden. Das erfuhr die dpa nach Beratungen der Spitzengremien von Teilnehmern des Treffens. Danach solle im Bundesvorstand entschieden werden, wie die Basis in die anstehenden Entscheidungen eingebunden wird, auf Basis eines Meinungsbilds in der Kreisvorsitzenden-Konferenz. Geplant ist dann ein Sonderparteitag zur inhaltlichen und personellen Neuaufstellung.
  • Unterhändler der USA und Chinas haben nach langer Pause ihre Gespräche zur Lösung des Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften wieder aufgenommen. Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai und Chinas Vizepremier Liu He sprachen am Samstag in einer Videoschalte über ihre Differenzen. Beide Seiten hätten ihre wichtigsten Anliegen vorgetragen und seien überein gekommen, gegenseitige legitime Sorgen in Konsultationen zu bewältigen, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Die Unterhändler wollten ihren Dialog fortsetzen, schrieb Xinhua weiter.
  • Nach Vorwürfen der Manipulation eines Berichts zugunsten Chinas berät das Aufsichtsgremium des Internationalen Währungsfonds (IWF) weiter über die Personalie Kristalina Georgiewa. Um weitere Details aufzuklären, habe sich der Exekutivrat erneut mit der IWF-Chefin getroffen, die den Vorfall im Auftrag der Weltbank untersucht hätten, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice.
  • Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, sorgt sich um die Zukunft der Europäischen Union. „Der unaufhaltsame Siegeszug, den die freiheitliche Demokratie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 anzutreten schien, ist in den vergangenen Jahren leider zu einem vorläufigen Stillstand gekommen", sagte er den "Badischen Neuesten Nachrichten" am Montag. „Manche sehnen sich nach autoritären Herrschaftssystemen." Deshalb seien alle aufgerufen, die Freiheit zu verteidigen. „Freiheit ist nicht denkbar ohne unabhängige Gerichte", fügte Harbarth hinzu, ohne unter anderem die Situation in Polen direkt anzusprechen.
  • Obst- und Gemüsesorten dürfen in Frankreich vom kommenden Jahr an weitgehend nur noch ohne Plastikverpackung verkauft werden. Eine entsprechende Regelung kündigten die zuständigen Ministerien am Montag an. So werden Verbraucher Gurken, Kartoffeln, Karotten, Lauch, Zucchini, Auberginen und Blumenkohl im Gemüseregal nur noch ohne Plastikverpackung finden. Beim Obst sind etwa Äpfel, Birnen, Mandarinen und Orangen betroffen.
  • Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an drei Ökonemn. Der Kanadier David Card von der University of California in Berkeley werde „für seine empirischen Beiträge zur Arbeitsökonomie" ausgezeichnet, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag bekanntgab. Der Amerikaner Joshua D. Angrist vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und der Niederländer Guido W. Imbens von der Stanford University teilen sich die zweite Hälfte des Preises „für ihre methodischen Beiträge zur Analyse von Kausalzusammenhängen".
  • Die Bank of England (BoE) könnte zeitlich deutlich vor der EZB die Zinsen anheben. Das Führungsmitglied der britischen Notenbank, Michael Saunders, sagte an Wochenende, Haushalte sollten sich angesichts des Inflationsdrucks auf eine „deutlich frühere" Zinserhöhung einstellen. Auch der britische Notenbankchef Andrew Bailey zeigte sich in einem Interview am Wochenende besorgt über eine das Zwei-Prozent-Ziel übersteigende Inflation, falls die Geldpolitik nicht rechtzeitig agiere. Er rechne nicht mit einem nennenswerten Anstieg der Arbeitslosigkeit, obwohl die Regierung ihr coronabedingtes Stützungsprogramm für den Jobmarkt unlängst beendet hatte. Die Märkte haben den ersten Schritt bis zum Ende des Jahres fast vollständig eingepreist - die nächste geldpolitische Ankündigung ist für den 4. November vorgesehen.
  • Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat angesichts der hohen Impfquote in Deutschland ein zeitnahes Ende der Corona-Beschränkungen vorgeschlagen. „Was die Dänen können, müssen wir auch können. Es ist an der Zeit, jetzt alle Corona-Maßnahmen zu beenden - nach dem Vorbild Dänemarks", sagt Gassen der Zeitung „Bild“. Die Lage in Deutschland sei derzeit wie in Dänemark am 10. September, als dort die Corona-Regeln beendet wurden, „wenn nicht sogar besser" - dank der laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) vermutlich deutlich höheren Impfzahlen.
  • Die Commerzbank rechnet mit einem weiteren Anstieg der Inflation in den kommenden Monaten. „Verteuert sich die Energie weiter, könnte die Inflation im November auf fünf Prozent steigen", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer der „Bild“-Zeitung. Krämer sieht aber eine leichte Entspannung im kommenden Jahr. „Die Inflation zieht weiter an, bevor sie nach der Jahreswende wieder fällt", sagte der Wirtschaftsexperte. Das liege unter anderem daran, dass dann Sonderfaktoren wie die zwischenzeitliche Senkung der Mehrwertsteuer wegfallen.
  • Vor den weiteren Sondierungsgesprächen zwischen SPD, Grünen und FDP zur Bildung einer Ampelkoalition hat der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, nochmals die Rahmenbedingungen abgesteckt. „Die roten Linien der FDP sind bekannt: keine Steuererhöhungen und keine Aufweichung der Schuldenbremse unseres Grundgesetzes", sagt Buschmann dem „Spiegel“. Es gebe zwar noch weitere Reibungspunkte, aber alle drei Parteien seien ambitioniert. „Ob hier Reibungsenergie für einen Impuls nach vorne entsteht, müssen die Gespräche zeigen. Bislang verlief alles sehr ernsthaft und professionell.
  • Die OECD hat sich am Freitag nach dem Einlenken Irlands auf die Reform der Unternehmenssteuern geeinigt. International tätige Firmen sollen demnach unabhängig von ihrem Sitz mind. 15 % Steuern zahlen, wie die OECD mitteilte. Die Regelung soll ab 2023 greifen. Von den 140 OECD-Mitgliedern schlossen sich lediglich Kenia, Nigeria, Pakistan und Sri Lanka bisher nicht an.
  • Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire will mehr Atomkraft in Europa. „Wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen wollen, brauchen wir Kernenergie. Sie ist für uns alle ein unverzichtbarer und verlässlicher Faktor für eine kohlenstofffreie Zukunft", heißt es aus einem offenen Brief.
  • Das erste Treffen zwischen hochrangigen Vertretern der USA und der Taliban seit der Machtübernahme der Gruppe in Afghanistan ist nach Angaben der USA „offen und professionell" verlaufen. Die US-Delegation habe sich bei den Gesprächen in Doha auf Sicherheits- und Terrorismusfragen konzentriert, so das US-Außenministerium.
  • In China beginnt heute die Weltnaturschutzkonferenz. Die teilnehmenden Staaten wollen über Schritte beraten, wie der Verlust der Artenvielfalt gestoppt werden kann. Das Treffen wird weitgehend online und mit einigen Vertretern in der chinesischen Stadt Kunming abgehalten.

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