Kommentar
22:15 Uhr, 30.05.2019

US-Wirtschaft bleibt bärenstark - Tesla peilt weiterhin Rekordquartal an - USA: Schwebende Hausverkäufe fallen im April

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  • Brigitte Bierlein wird erste Kanzlerin Österreichs
  • Widerstand gegen Regierungspläne zum Kohleausstieg
  • China wirft USA "Wirtschaftsterrorismus" vor
  • Politisches Chaos in Israel
  • WCC-Studie: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit
  • EZB ermahnt Italien
  • Nach Razzia: Porsche-Vorstände unter Verdacht
  • Boeing-Chef räumt Fehler ein
  • Axel Springer bestätigt Gespräche mit KKR
  • KKR will bei Axel Springer einsteigen

DAX & Wall Street

  • Im Feiertagshandel an Christi Himmelfahrt fallen die Umsätze bei grundsätzlich guter Stimmung dünn aus. Der DAX hat nach den kräftigen Vortagesverlusten eine Erholung eingeleitet und gewinnt zur Stunde 0,6 Prozent, was ihn zurück über die 11.900 Punkte-Marke bringt. Das beherrschende Thema an den Finanzmärkten bleibt der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die Anleger warten vor diesem Hintergrund gespannt auf die Konjunkturdaten aus den USA am frühen Nachmittag.
  • Der Dow Jones hat den Tag dank erfreulicher Daten zum Wirtschaftswachstum mit einem Plus von 0,17 Prozent höher beendet.
    Für den S&P 500 ging es um 0,21 Prozent nach oben. Der Nasdaq 100 gewann 0,40 Prozent.

Unternehmensnachrichten

  • Tesla-CEO Elon Musk braucht es noch viel an Anstrengung, um das angepeilte Rekordquartal beim Absatz zu erreichen. Zwar bleibe die Nachfrage stark, schrieb Musk in einer internen E-Mail, die Reuters vorlag. „Wir müssen viele Fahrzeugauslieferungen nachholen, um ein erfolgreiches Quartal zu bekommen". Es könne immer noch ein Allzeit-Rekord für Tesla herauskommen. Zuvor hatte er erklärt, Tesla sei drauf und dran sei, den Rekord von 90.700 ausgelieferten Autos zu überbieten.
  • Der US-Finanzinvestor KKR erwägt einen Einstieg beim deutschen Medienkonzern Axel Springer. Die Beteiligungsgesellschaft verhandelt mit dem Vorstand und der Großaktionärin Friede Springer über eine „mögliche strategische Beteiligung“. Der bisherige Verhandlungsstand sehe vor, dass KKR zusammen mit Beteiligungsgesellschaften von Verlegerin Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner ein Kaufangebot für die restlichen Springer-Aktien vorlegt.
  • Der US-Discounter Dollar Tree hat im ersten Quartal einen Anstieg der vergleichbaren Filialumsätze von 2,2 Prozent erzielt. Der Gesamtumsatz kletterte von 5,55 Mrd. im Vorjahr auf 5,81 Mrd. Dollar. Dollar Tree kürzte aber die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Dollar General überraschte mit der jüngsten Geschäftsentwicklung positiv.
  • Boeing-CEO Dennis Muilenburg hat Versäumnisse des Unternehmens in der Affäre um den Unglücksflieger 737 MAX eingeräumt. Die Implementierung des Anstellwinkel-Alarms im Stabilisierungssystem MCAS sei ein Fehler" gewesen, sagte Muilenburg dem US-Fernsehsender CBS. „Unsere Kommunikation war nicht, wie sie hätte sein sollen“.
  • Der Modeeinzelhändler Tilly's traf mit dem Quartalsgewinn die Schätzungen des Marktes, allerdings verschreckte das Unternehmen mit der Aussage, dass die flächenbereinigten Umsätze am verlängerten Wochenende in den USA mit dem Feiertag "Memorial Day" um 7 Prozent unter Vorjahresniveau gelegen hätten. Darüber hinaus habe das Wetter zu einem schwachen Jahresauftakt geführt.
  • Der Modekonzern PVH mit Marken wie Calvin Klein, hat den Ausblick für 2019 gesenkt. Die Gewinn- und Umsatzkennziffern für das vergangene Quartal fielen wie erwartet aus.
  • Die Großrazzia bei Porsche am Dienstag fußt auf dem Verdacht der Untreue. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt demnach gegen Porsche-Chef Oliver Blume. Dabei geht es wohl auch um die Position des früheren Betriebsratschefs Uwe Hück, der laut den Ermittlern deutlich besser gestellt war als angemessen gewesen wäre. Der Porsche-Vorstand soll Hück ein zu hohes Gehalt über einen „mittleren sechsstelligen Betrag" gezahlt haben. Außerdem habe der Betriebsratschef auch einen Fahrer zur Verfügung gestellt bekommen. Der „Spiegel" und die „Stuttgarter Zeitung" berichteten, Blume werde in einem Durchsuchungsbeschluss neben anderen Top-Managern wie Personalvorstand Andreas Haffner und Finanzvorstand Lutz Meschke als Verdächtiger aufgeführt. Bei Porsche heißt es, man kooperiere mit den Behörden, wolle sich zu Details aber nicht äußern.
  • Der Medienkonzern Axel Springer hat Gespräche mit dem US-Investor KKR über eine strategische Beteiligung bestätigt. Der Verhandlungsstand sehe vor, dass die Amerikaner zusammen mit Beteiligungsgesellschaften von Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner ein Kaufangebot für die restlichen Springer-Aktien vorlegten. Der Ausgang sei derzeit jedoch noch offen, hieß es.
  • Der 'Vision Fund' des japanischen Technologiekonzerns Softbank will Berichten zufolge einen Kredit über 4 Mrd. Dollar aufnehmen und bietet dafür als Sicherheit Anteile von Uber Technologies, Slack Technologies und Guardant Health.
  • Der Pharmakonzern Novartis hat positive Resultate aus einer Asthma-Studie verkündet. Die abschließende klinische Studie (Phase-III QUARTZ) über die neue inhalative Kombinationsbehandlung QMF149 habe primäre und wichtige sekundäre Endpunkte bei Patienten mit unzureichend kontrolliertem Asthma erreicht, teilte der Pharmakonzern mit. Es gab demnach sowohl statistisch signifikante als auch klinisch signifikante Verbesserungen der Lungenfunktion und Asthmakontrolle im Vergleich zur inhalativen Kortikosteroid-Monotherapie.

Konjunktur & Politik

  • Die Zahl der schwebenden Hausverkäufe in den USA ist im April überraschend im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent gesunken, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) mitteilte. Analysten hatten einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet.
  • Die Verfassungsrichterin Brigitte Bierlein wird die erste Kanzlerin Österreichs. Das teilte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Donnerstag nach Gesprächen mit mehreren Parteivertretern mit. Bierlein war seit Anfang 2018 Präsidentin des österreichischen Verfassungsgerichtshofs. Der 69-Jährigen werden der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge gute Kontakte zur ÖVP und auch zur FPÖ nachgesagt. „Ich habe Präsidentin Bierlein als umsichtige, weitsichtige und in höchstem Maße kompetente Persönlichkeit kennen und schätzen gelernt", sagte Van der Bellen über Bierlein. „Ich beauftrage somit Frau Präsidentin Bierlein mit der Bildung einer Bundesregierung."
  • Die Wirtschaftswachstum in den USA legte im ersten Quartal um auf das Jahr hochgerechnet 3,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag laut einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war noch ein Wachstum von annualisiert 3,2 Prozent ermittelt worden. Im vierten Quartal 2018 hatte die Rate bei 2,2 Prozent gelegen.
  • Das Volumen der Lagerbestände im US-Großhandel erhöhte sich im April um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat März. Erwartet wurde ein Plus von 0,2 Prozent.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren hat sich im April um knapp 1 Mrd. auf 72,12 Mrd. Dollar ausgeweitet. Experten hatten einen Fehlbetrag von 72,00 Mrd. erwartet.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 3.000 auf 215.000 gestiegen. Erwartet wurden 216.000 Neuanträge.
  • In einer neuen Runde des Handelsstreits erheben die USA Strafzölle auf chinesische Matratzen sowie Bierfässer aus Stahl aus Deutschland, Mexiko und China. Exporteure aus den entsprechenden Ländern hätten die Produkte zu Dumpingpreisen in den USA verkauft, begründete das US-Handelsministerium die Maßnahme.
  • Der Sonderermittler in der Russland-Affäre, Robert Mueller, hat US-Präsident Donald Trump ausdrücklich nicht von den Vorwürfen der Justizbehinderung entlastet. „Wenn wir sicher gewesen wären, dass der Präsident klar keine Straftat begangen hat, dann hätten wir das so gesagt", erklärte Mueller am Mittwoch bei seinem ersten öffentlichen Statement zu den Ermittlungen.
  • Das Bundeskabinett hat vergangene Woche im Grundsatz den Ausstieg aus der Kohle auf den Weg gebracht. Für den Strukturwandel in der Lausitz, im Mitteldeutschen und im Rheinischen Revier sollen bis 2038 insgesamt bis zu 40 Mrd. Euro vom Bund kommen. In der Unionsfraktion gibt es nun heftigen Widerstand gegen diese Pläne. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Haushaltspolitiker Axel E. Fischer sagte der dpa: „Die Empfehlungen der Kohlekommission sind als solche nicht bindend. Sie weisen in die falsche Richtung, zerstören Zukunftsperspektiven und schaden der Umwelt." Fischer gehört einer ganzen Gruppe von Unionsabgeordneten an, die sich an den Regierungsplänen reiben. CDU-Finanzpolitiker Olav Gutting sagte der dpa: „Die Verteilung von Milliarden-Steuergeld mit der Gießkanne auf die betroffenen Regionen wird dort keine blühenden Landschaften schaffen. Es ist unsere verdammte Pflicht, mit dem sauer verdienten Geld der Bürgerinnen und Bürgern sorgsam und überlegt umzugehen."
  • Existenzgründer haben 2018 deutlich mehr Jobs geschaffen als im Jahr zuvor. Umgerechnet in Vollzeitstellen entstanden 219.000 Arbeitsplätze, wie aus Daten der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. „Das zeigt, wie relevant Neugründungen für die Beschäftigung in Deutschland sind", heißt es im aktuellen KfW-Gründungsmonitor. Im Jahr zuvor wurden nur 145.000 neue Jobs geschaffen.
  • Der Anstieg der Verbraucherpreise in Spanien hat sich im Mai deutlich verlangsamt. Wie das Statistikamt INE am Donnerstag mitteilte, lag die nach europäischen Standards (HVPI) berechnete Inflationsrate in diesem Monat bei 0,9 Prozent, nach 1,6 Prozent im April. Analysten hatten nun eine Jahresrate von 1,1 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise im Mai um 0,2 Prozent.
  • China hat im Handelsstreit mit den USA den Ton weiter verschärft. Der von den USA vorsätzlich ausgelöste Konflikt sei reiner Wirtschaftsterrorismus, sagte der stellvertretende chinesische Außenminister Zhang Hanhui am Donnerstag in Peking. China sei gegen den Handelskrieg, habe aber keine Angst davor, sagte er und warnte: „Es gibt keinen Gewinner in einem Handelskrieg.“ Zhang kündigte zugleich eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland an. Er betonte, China und Russland verträten im Handelskonflikt gemeinsame Interessen.
  • Die Knesset - das israelische Parlament - hat dafür gestimmt, das Parlament aufzulösen und für September Neuwahlen auszurufen. Premierminister Benjamin Netanjahu hatte es nicht geschafft, innerhalb von sechs Wochen eine neue Regierung zu bilden. 74 Abgeordnete votierten für und 45 gegen den Antrag, einer war abwesend. Israel hatte erst am 9. April vorzeitig sein Parlament gewählt. Netanjahu rechtskonservative Likud-Partei war aus der Wahl am 9. April als Wahlsieger hervorgegangen. Der liberale Herausforderer Benny Gantz lag mit seiner Partei fast gleichauf. Der rechte und religiöse Parteien-Block erhielt dennoch eine regierungsfähige Mehrheit im Parlament. Bei den Koalitionsverhandlungen hatten viele Parteien Maximalforderungen an Netanjahu gestellt, diesen wollte bzw. konnte der wegen einer Erpressungsaffäre unter Druck stehende 69-jährige aber nicht nachkommen.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das hoch verschuldete Italien zur Einhaltung der europäischen Haushaltsregeln ermahnt. Ansonsten drohten dem Land höhere Finanzierungskosten, was die Wirtschaft noch mehr bremsen könnte, sagte Notenbank-Vizechef Luis de Guindos in Frankfurt.
  • Eine Studie des IMD World Competitive Center (WCC) zeigt: Deutschland rutscht bei der Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit anderen Ländern weiter ab. Laut der neuesten Rangliste ist die Bundesrepublik um zwei Plätze auf Rang 17 zurückgefallen. Damit ist Deutschland im zweiten Jahr in Folge hinter China (Platz 14) gelandet. Den ersten Platz unter den 63 untersuchten Ländern errang Singapur. Es folgen Hongkong und die USA.

Dividendenausschüttungen

  • LEG Immobilien (€3,53 je Aktie)
  • KUKA (€0,30 je Aktie)
  • INDUS Holding (€1,50 je Aktie)
  • Wacker Neuson (€1,10 je Aktie)

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