Kommentar
17:45 Uhr, 14.12.2016

DAX: Anleger verharren in Lauerstellung - Warten auf die Fed

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Kraft Heinz angeblich vor Übernahme von Mondelez.
  • US-Rohöllagerbestände sinken überraschend stark
  • Industrieproduktion in der Eurozone sinkt im Oktober überraschend
  • Billiges EZB-Geld verleitet DAX-Konzerne, massiv Schulden aufzutürmen
  • IBM kündigt Schaffung von 25.000 Jobs a
  • CDU-Wirtschaftsexperte Linnemann: EZB-Kurs birgt Gefahren für deutsche Wirtschaft
  • Chinesische Investoren nicht mehr an Mehrheitsübernahme von Osram interessiert
  • Johnson & Johnson nicht mehr an Übernahme von Actelion interessiert
  • Metro zahlt seinen Aktionären für das vergangene Geschäftsjahr eine stabile Dividende
  • Aurubis reduziert Ausschüttung um 10 Prozent

DAX

  • Nachdem der DAX noch am Vortag ein neues Jahreshoch markiert hatte, wagten sich die Anleger am Mittwoch im Vorfeld des Fed-Zinsentscheids nicht aus der Deckung. Das Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Minus von 0,35 Prozent bei 11.235,24 Punkten. Um 20:00 Uhr deutscher Zeit wird die Fed ihren Leitzins - so viel ist fast sicher - um 25 Basispunkte anheben und damit fast genau ein Jahr nach ihrer ersten Zinsanhebung einen weiteren Schritt wagen. Spannend dürfte aber sein, welchen Ausblick die Fed auf das kommende Jahr gibt und mit welchem Tempo die Zinswende 2017 fortgesetzt wird.

Unternehmensnachrichten

  • Kraft Heinz plant laut Presseberichten angeblich die Übernahme von Mondelez. Die Aktien des potenziellen Übernahmeziels ziehen nachbörslich deutlich an.
  • Der Kurzmitteilungsdienst Twitter integriert den Livestreaming-Dienst Periscope direkt in die hauseigenen Mobil-Apps. Damit können nun Videobilder direkt von einem Smartphone übertragen werden. Die Apps bekommen dafür einen neuen „Live"-Button. Bisher war für Periscope eine separate App notwendig.
  • Die Google-Mutter Alphabet bringt die Entwicklung von Technik für selbstfahrende Autos in eine eigenständige Tochterfirma namens „Waymo“ unter ihrem Konzerndach.
  • Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben die US-Aufsichtsbehörden den Notfallplan der US-Großbank Wells Fargo als mangelhaft zurückgewiesen. Wells Fargo war bereits im April bei diesem sogenannten Banken-Testament durchgefallen. US-Geldhäuser müssen einen Plan für ihre eigene Abwicklung vorhalten. Wells Fargo hat nun bis Ende März nächsten Jahres Zeit, nachzubessern.
  • In der Abgasaffäre bei Volkswagen gibt es einen neuen Verdacht gegen die Premiumtochter Audi. Möglicherweise wurde der Dieselmotor des aktuellen Modells A3 manipuliert, um Abgasgrenzwerte der EU einhalten zu können. Das legen Labor-Testergebnisse des Forschungszentrums Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission nahe, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
  • Der deutsch-südafrikanische Möbelkonzern Steinhoff spricht mit der afrikanischen Supermarktkette Shoprite über eine Zusammenlegung mit seinem Afrika-Geschäft. Das neue Unternehmen soll Retail Africa heißen und in 15 Ländern des Kontinents aktiv sein. Zusammen kommen beide Firmen auf einen Umsatz von 200 Milliarden Rand (13,8 Mrd. Euro) und einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 15 Milliarden Rand.
  • Wie der bayerische Autozulieferer Grammer mitteilte, hat die Vermögensverwaltung Cascade International Investment ihre Beteiligung am 8. Dezember von 5,01 auf 10,001 Prozent erhöht. Die Vermögensverwaltung Cascade wird vom Microsoft-Gründer Bill Gates kontrolliert und von Michael Larson verwaltet.
  • Der Triebwerksbauer MTU peilt ab 2018 deutlich steigende Gewinne und Dividenden an. So soll das bereinigte EBIT 2018 überproportional zum Umsatz steigern. Der Gewinn nach Steuern soll analog zum bereinigten EBIT zunehmen.
  • Die chinesischen Investoren Sanan Optoelectronics und GSR Go Scale Capital Advisors sind nicht mehr an einer Mehrheitsübernahme von Osram interessiert. Es gebe keine Gespräche mehr, heißt es nach Informationen der Süddeutschen Zeitung und der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund des geänderten Strategie seien Anzeichen politischen und gewerkschaftlichen Widerstandes in Deutschland. Denkbar bleibe aber eine Minderheitsbeteiligung, die über den Kauf des Siemens-Anteils an Osram realisiert werden könnte, berichtet Reuters.
  • Der US-Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson ist nicht mehr an einer Übernahme des Schweizer Biotechunternehmens Actelion interessiert. Nun soll der Pharmakonzern Sanofi vorgeprescht sein, wie das „Wall Street Journal“ berichtete. Die Franzosen bieten demnach bis zu 30 Mrd. US-Dollar. Offen sei aber, wie die Transaktion genau aussehen soll. Der Rückzug von Johnson & Johnson soll auch darauf zurückzuführen sein, dass das Actelion-Management das Unternehmen nicht komplett verkaufen, sondern nur in Teilen einbringen wollte.
  • Das IT-Unternehmen IBM will in den kommenden vier Jahren 25.000 Arbeitsplätze in den USA neu errichten. Dies kündigte IBM-Chefin Ginni Rometty kurz vor einem Treffen mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump an. Im selben Zeitraum werde der Konzern zudem eine Milliarde US-Dollar in die Ausbildung seiner US-Beschäftigten investieren.
  • Der vor seiner Aufspaltung stehende Handelskonzern Metro zahlt seinen Aktionären für das vergangene Geschäftsjahr (per Ende September) eine stabile Dividende von 1 Euro je Stammaktie. Netto verdiente Metro 599 Mio. Euro, nach 672 Mio. Euro im Jahr zuvor. Operativ verdiente Metro wegen positiver Sondereffekte aus Verkäufen mehr. Der Umsatz sank wie bereits berichtet um 1,4 Prozent auf 58,4 Mrd. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 erwartet der Konzern ein wechselkursbereinigtes Wachstum bei Umsatz und bereinigtem EBIT.
  • Der Kupferhersteller Aurubis hat im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr unter einem schwachen Altkupfermarkt und dem Preisdruck beim Nebenprodukt Schwefelsäure gelitten und eine Rückgang des operativen Ergebnisses vor Steuern um 38 Prozent auf 213 Mio. Euro erlitten. Der Gewinn unter dem Strich ging im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7 Prozent auf 124 Mio. Euro zurück. Die Dividende soll um 10 Cent auf 1,25 Euro je Aktie sinken. Im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 dürfte der Gewinn vor Steuern aber wieder „deutlich" zulegen, teilte der Konzern mit.
  • Der Zulieferer von Infrastrukturausrüstungen für den Bergbau SMT Scharf hat vom schwedischen Konzern Sandvik einen strategisch wichtigen Großauftrag zur Lieferung von Schienen- und Kabelführungssystemen in nicht genannter Höhe erhalten.
  • Der Prozess um dubiose Aktiengeschäfte mit Namen Cum-Ex, den die Commerzbank gegen den Fiskus betreibt, findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das hat die Bank beantragt. Bei den von der Commerzbank und der vor Jahren übernommenen Dresdner Bank getätigten Börsendeals könnten bis zu 165 Mio. Euro zu Unrecht als Steuererstattungen vom Staat zurückgeflossen sein.
  • Die Ratingagentur Fitch belässt den Ausblick für die Bonität der Deutschen Bank auf „negativ“.
  • Die Nordex-Gruppe hat die ersten zwei Aufträge für Windparks mit der N117/3600 in der Türkei erhalten. Die Kunden Baker Enerij und Marmara Elektrik haben für die Projekte "Esenköy" und "Kürekdagi" insgesamt 19 Turbinen mit einer Kapazität von zusammen 68,4 Megawatt bestellt.

Konjunktur & Politik

  • Überraschend stark sind die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche gesunken. Nach Angaben des US-Energieministeriums fielen die Vorräte um 2,56 Mio. auf 483,2 Mio. Barrel. Experten hatten hingegen im Mittel einen geringeren Rückgang um 1,5 Mio. Barrel erwartet.
  • Die gewerblichen Lagerbestände in den USA sind im Oktober um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde ein etwas schwächerer Rückgang um 0,1 Prozent nach einem Anstieg um 0,1 Prozent im Vormonat.
  • Die Industrieproduktion in den USA ist im November um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und damit stärker gefallen als erwartet. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat ergab sich nach revidierten Zahlen ein leichter Anstieg um 0,1 Prozent.
  • Die Erzeugerpreise PPI in den USA sind im November deutlich stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten die Preise um 1,3 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen schwächeren Zuwachs um 0,9 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat legten die Preise um 0,4 Prozent zu.
  • Die Umsätze im US-Einzelhandel legen im November um 0,1 Prozent zum Vormonat zu, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Experten hatten einen stärkeren Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat von 0,8 Prozent auf 0,6 Prozent nach unten revidiert.
  • Die deutsche Wirtschaft dürfte ihren Aufwärtstrend auch 2017 und 2018 in einem unsicheren politischen Umfeld fortsetzen. Im kommenden Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt vor allem wegen der geringeren Anzahl von Arbeitstagen gemäß der jüngsten Prognose des DIW Berlin nur um 1,2 Prozent wachsen. In diesem Jahr soll das BIP um 1,6 Prozent zulegen. Im Jahr 2018 dürfte der Anstieg der Wirtschaftsleistung mit 1,6 Prozent wieder höher ausfallen
  • Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Oktober überraschend um 0,1 Prozent zum Vormonat gesunken. Volkswirte hatten hingegen mit einem leichten Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat stieg die Produktion in der gesamten Eurozone im Oktober um 0,6 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in Großbritannien stagnierte im Zeitraum August bis Oktober bei 4,8 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit etwa elf Jahren. Die durchschnittlichen Löhne und Gehälter zogen in den drei Monaten bis Oktober um 2,5 Prozent, nach revidiert 2,4 Prozent im Vorquartal an.
  • DIW-Finanzwissenschaftlerin Kristina van Deuverden sieht keinen Spielraum für Steuersenkungen. Bereits 2017 werde der satte Haushaltsüberschuss auf 4 Mrd. Euro schrumpfen und sich 2018 in ein Defizit umkehren, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf eine Analyse von Deuverden.
  • Das billige Geld der EZB hat die DAX-Unternehmen dazu verleitet, massiv Schulden aufzutürmen. „Die Firmen profitieren massiv von der EZB-Politik", sagt Oliver-Wyman-Partner Thomas Kautisch im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Die Zentralbank hält die Leitzinsen seit Jahren nahe null. Die günstigen Zinsen aber verleiten zu immer höheren Schulden. Seit Beginn der Zinswende 2008 ist die Gesamtverschuldung der 24 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen im DAX laut Handelsblatt demnach um 45 Prozent auf 613 Mrd. Euro nach oben gegangen. Zum Vergleich: Von 2001 bis 2007 war die Gesamtverschuldung der DAX-Konzerne nur von 319 auf 360 Mrd. Euro geklettert, ein Plus von 13 Prozent. Sollten die Zinsen nun wieder steigen, droht Gefahr. Die Konzerne müssten wieder mehr für ihre Schulden bezahlen, ein erhebliches Risiko für die Gewinne.
  • Carsten Linnemann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, warnt vor einer Fortsetzung der Niedrigzinspolitik im Euro-Raum und wirft der Europäischen Notenbank die Überschreitung ihres Mandats vor. „Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008, spätestens seit der Zuspitzung der Euro-Krise im Jahr 2011, schiebt die EZB in meinen Augen das Inflationsziel von knapp zwei Prozent vor, um mit ihrer Niedrigzinspolitik den EU-Südländern unter die Arme zu greifen“, sagte Linnemann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Er unterstellte der EZB „wirtschaftspolitische Beweggründe“. Linnemann plädiert für eine schnelle Abkehr von der gegenwärtigen Nullzinspolitik.
  • Nach Einschätzung von Unternehmensberater Roland Berger befindet sich Europa in einem „katastrophalen“ Zustand. Ursache sei vor allem der Euro. „Wir sollten nicht so sehr darüber nachdenken, ob Griechenland zu retten ist, sondern ob es nicht viel logischer wäre, wenn Deutschland den Euroraum verließe, um die EU als Ganzes zu erhalten“, sagte Berger im Handelsblatt-Interview.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) gewährt der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena keinen Aufschub für die Erfüllung ihres Rettungsplans. Das Geldhaus habe am Dienstag einen entsprechenden Beschlussentwurf der EZB erhalten, teilte die italienische Bank am Abend mit. Wegen Verlusten bei der Auslagerung milliardenschwerer toxischer Kredite braucht die Bank dringend frisches Kapital.
  • China plant laut Bloomberg den Absatz auf dem heimischen Automarkt für PKWs mit kleinen Motoren weiterhin mit Steuersubventionen anzukurbeln. Zwar werde die Mehrwertsteuer, die beim Verkauf dieser Autos fällig wird, leicht von aktuell 5 auf 7,5 Prozent steigen, allerdings waren zuvor 10 Prozent ab Januar im Gespräch.
Termine des Tages:
11:00 Uhr - EWU: Industrieproduktion Oktober
14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz November
14:30 Uhr - US: Erzeugerpreise November
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion November
15:15 Uhr - US: Kapazitätsauslastung November
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Oktober
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
20:00 Uhr - US: Fed-Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote
20:00 Uhr - US: Fed-Zinsentscheid
20:30 Uhr - US: Fed-Pressekonferenz

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