DAX verabschiedet sich mit Wochenplus ins Wochenende - US-Wirtschaft wächst schneller als erwartet - Alphabet legt nach Zahlen um 10 % zu - T-Mobile US und Sprint dürfen fusionieren
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- McDonald's: Umsatz leicht über den Erwartungen
- SoftBank legt zweiten "Vision Fund" auf
- Cancom beschleunigt Wachstum
- Bayer kommt in Glyphosat-Prozess um Milliardenstrafe herum
- Nemetschek wächst weiter kräftig
- Deutschland: Importpreise sinken im Juni
- Quartalszahlen von Amazon, Alphabet, Intel & Co.
DAX
- Der deutsche Aktienmarkt kann sich mit einem deutlichen Wochenplus aus dem Handel verabschieden. Nach dem Kursrutsch am Donnerstag infolge des EZB-Zinsentscheids machte der DAX am Freitag sogar noch mal etwas Boden gut. Auch an der Wall Street geht es aufwärts. In der kommenden Woche wartet nun der Fed-Zinsentscheid auf die Anleger und Händler. Dabei ist die Erwartung klar: Die US-Notenbank wird eine Zinssenkung verkünden. Unterdessen läuft die Berichtssaison weiter auf Hochtouren. Die Aktien der Google-Muttergesellschaft Alphabet konnten am Freitag nach starken Zahlen um mehr als zehn Prozent zulegen. Von der Konjunkturseite kommen gemischte Neuigkeiten: Zwar hat sich das Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich verlagsamt, allerdings nicht so stark wie eigentlich erwartet. Es bleibt spannend.
Chartanalysen des Tages
- DAX-Tagesausblick: Viele chartanalytische Verschiebungen! Der Tag nach der EZB!
- EUR/USD-Tagesausblick - Es wurde das Reversal!
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Richtungsentscheidung steht an
Unternehmensnachrichten
- T-Mobile US und der Wettbewerber Sprint haben von den US-Wettbewerbshütern eine Genehmigung für ihre Fusion erhalten. Allerdings ist die Erlaubnis mit Auflagen verbunden. Um die Genehmigung zu erhalten, sicherten beide Unternehmen den Verkauf umfassender Geschäftsteile und Funkfrequenzen zu, unter anderem an das Unternehmen Dish, das ebenfalls in den US-Mobilfunkmarkt einsteigen wird. Trotz der Genehmigung steht noch nicht völlig fest, dass die Fusion vollzogen werden kann. Zum einen muss die nun erzielte Einigung noch gerichtlich genehmigt werden. Außerdem haben mehrere Bundesstaaten gegen das Vorhaben Klage eingereicht, weil sie Nachteile für Verbraucher und Mitarbeiter befürchten.
- Twitter hat im zweiten Quartal den Umsatz um 18 Prozent auf 841 Millionen Dollar gesteigert. Der Nettogewinn vervielfachte sich von 100 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf nun 1,12 Milliarden Dollar, was allerdings an einer Steuergutschrift im Volumen von rund einer Milliarde Dollar lag. Der Gewinn je Aktie konnte von 0,13 Dollar auf 1,43 Dollar zulegen. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 0,05 Dollar unter den Erwartungen von 0,19 Dollar, allerdings sind die Schätzungen mit dem bereinigten Gewinn je Aktie aufgrund eines Steuereffekts offenbar nicht ganz vergleichbar. Die Zahl der täglich aktiven User konnte Twitter binnen drei Monaten von 134 auf 139 Millionen steigern.
- Der Fast-Food-Anbieter McDonald's hat im zweiten Quartal ungefähr so viel umgesetzt und verdient wie ein Jahr zuvor. Der Nettogewinn legte gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquaral leicht von 1,50 Milliarden Dollar auf 1,52 Milliarden Dollar zu, während der Umsaz von 5,35 auf 5,34 Milliarden Dollar sank. Der Umsatz lag leicht über den Analystenschätzungen von 5,33 Milliarden Dollar, während der berinigte Gewinn je Aktie mit 2,05 DOllar auf Höhe der Schätzungen lag.
- Der auf Cloud-Computing spezialisiere IT-Dienstleister Cancom hat sein Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Nach vorläufigen Zahlen erhöhte sich der Umsatz um 40,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 421,8 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 29,0 Prozent auf 28,5 Millionen Euro zu. Der Halbjahresbericht mit den endgültigen Zahlen des Unternehmens wird am 14. August 2019 veröffentlicht. (Lesen Sie auch: CANCOM schießt durch die Decke, Godmode Pro-Leser profitieren.)
- Der japanische SoftBank-Konzern hat einen zweiten gigantischen Fonds zur Investition in Technologie- und Wachstumsunternehmen aufgelegt. Für den "Vision Fund 2" liegen bereits Zusagen über insgesamt 108 Milliarden Dollar vor, von denen 38 Milliarden Dollar direkt von SoftBank stammen. Ebenfalls in den Fonds investieren werden unter anderem Apple, Microsoft und der Staatsfonds Kasachstans. Mit weiteren Investoren wie mit der Investmentbank Goldman Sachs laufen noch Gespräche, heißt es.
- Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone hat im ersten Quartal seines neuen Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang um 2,3 Prozent auf 10,65 Milliarden Euro verbucht. Organisch sank der Umsatz um 0,9 Prozent. Gewinnkennzahlen teilte Vodafone nicht mit.
- Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 3,5 Prozent auf 45,5 Milliarden Franken gesteigert. Das organische Umsatzplus belief sich dabei auf 3,6 Prozent. Unter dem Strich sank der Reingewinn um 14,6 Prozent auf 5,0 Milliarden Franken, wobei Nestlé im Vorjahresquartal von einem Sondereffekt durch den Verkauf des US-Süßwarengeschäfts profitiert hatte.
- Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer kommt in einem der wichtigen Glyphosat-Prozesse in den USA mit einer deutlich geringeren Strafzahlung davon. Der von einer Jury verhängte Schadenersatz für das an Krebs erkrankte Kläger-Ehepaar wurde von insgesamt rund zwei Milliarden Dollar auf 86,7 Millionen Dollar gesenkt.
- Der Bausoftwarehersteller Nemetschek bleibt auf Wachstumskurs. Im zweiten Quartal konnte der Umsatz um 21,1 Prozent auf 137,8 Millionen Euro zulegen, während der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 28,6 Prozent auf 40,0 Millionen Euro. Der Anstieg wurde allerdings durch eine Änderung der Bilanzierungsregeln positiv beeinflusst. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 20,8 Prozent auf 21,9 Millionen Euro. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt. Der Umsatz soll zwischen 540 und 550 Millionen Euro liegen, die EBITDA-Marge wird zwischen 27 und 29 Prozent erwartet.
- Der Onlinehändler und Cloud-Anbieter Amazon hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient als von den Analysten erwartet. Der Umsatz konnte von 52,9 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 63,4 Milliarden Dollar gesteigert werden, wie Amazon nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit wurden die Erwarungen von 62,52 Milliarden Dollar übertroffen. Wegen eines deutlichen Kostenanstiegs legte der Gewinn aber nur leicht von 5,07 Dollar je Aktie auf 5,22 Dollar zu, womit die Erwartungen von 5,56 Dollar deutlich verfehlt wurden. Auch der Ausblick für das dritte Quartal enttäuschte. Im nachbörslichen Handel gaben die Aktien um 1,6 Prozent nach.
- Die Google-Muttergesellschaft Alphabet hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 38,9 Milliarden Dollar zulegen. Der Gewinn stieg von 3,2 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf nun 9,95 Milliarden Dollar, wobei der Gewinn des Vorjahresquartals durch eine milliardenschwere Kartellstrafe der EU belastet worden war. Der Gewinn je Aktie sprang von 4,54 Dollar auf 14,21 Dollar, womit die Analystenschätzungen von 11,10 Dollar deutlich übertroffen wurde. Die Aktien konnten im nachbörslichen Handel um rund sieben Prozent zulegen.
- Der Chipkonzern Intel hat im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz sank zwar um drei Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar, allerdings hatten die Analysten mit 15,67 Milliarden Dollar noch weniger erwartet. Der Nettogewinn verringerte sich von 5,0 Milliarden Dollar auf 4,2 Milliarden Dollar bzw. von 1,05 Dollar je Aktie auf 0,92 Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 1,06 Dollar. Die Markterwartungen hatten mit 0,89 Dollar deutlich niedriger gelegen. Nachdem der Ausblick erst im April gesenkt worden war, wurde er jetzt wieder leicht angehoben. So rechnet Intel jetzt im Jahr 2019 mit einem Umsatz von 69,5 Milliarden Dollar (zuvor: 69 Milliarden Dollar) und einem bereinigten Ergebnis von 4,40 Dollar je Aktie (zuvor: 4,35 Dollar). Die Intel-Aktien konnten nachbörslich kräftig um 5,8 Prozent zulegen.
- Apple übernimmt die Mehrheit an Intels Sparte für 5G-Mobilfunkmodems. Das haben die beiden Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss bekanntgegeben. Wie hoch Apples Anteil genau sein wird, ist bislang nicht bekannt. Der Konzern zahlt eine Milliarde US-Dollar. Im Zuge der Übernahme sollen etwa 2.200 Intel-Mitarbeiter zu Apple wechseln.
- Starbucks hat im zweiten Quartal dank guter Geschäfte im US-Heimatmarkt und in China deutlich mehr verdient. Der Betriebsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um acht Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar, so das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss. Die Erlöse nahmen um 8,1 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar zu. Damit übertraf Starbucks klar die Markterwartungen.
Konjunktur & Politik
- Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal schneller gewachsen als erwartet, auch wenn sich das Wachstum gegenüber dem Vorquartal verlangsamt hat. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich mit einer aufs Gesamtjahr hochgerechneten (annualisierten) Rate von 2,1 Prozent, wie am Freitag im Rahmen der ersten Veröffentlichung des BIP mitgeteilt wurde. Die VOlkswirte der Banken hatten im Konsens mit einem Plus von 1,8 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft noch um 3,1 Prozent gewachsen.
- Die Kernrate des PCE-Preisindex, ein von der US-Notenbank Fed bevorzuges alternatives Inflationsmaß, dass die Preisentwicklung bei persönlichen Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie abbildet, hat im zweiten Quartal bei einem annualisierten Wert von 1,8 Prozent gelegen und lag damit unter den Erwartungen von 2,0 Prozent.
- Der Bund hat mit der Deutschen Bahn ein milliardenschweres Modernisierungspaket für das marode Schienennetz im Umfang von insgesamt 86 Milliarden Euro vereinbart. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sprach vom größten Modernisierungsprogramm für die Schiene, "das es je in Deutschland gab". Das Programm soll 2020 beginnen und eine Laufzeit von 10 Jahren haben. Jährlich zahlt der Bund 6,2 Milliarden Euro, während die Bahn 2,4 Milliarden Euro zahlt.
- Von der EZB regelmäßig befragte Wirtschaftsexperten haben ihre Inflations- und Wachstumsprognosen für die Eurozone leicht gesenkt. Für 2019 rechnen die sogenannten Professional Forecasters mit einer Inflationsrate von 1,3 Prozent (bisher: 1,4 Prozent) und einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,2 Prozent. Für 2020 wird eine Inflationsrate von 1,4 Prozent (zuvor: 1,5 Prozent) und eine Wachstumsrae von 1,3 Prozent (zuvor: 1,4 Prozent) erwartet.
- In Italien ist der Index für die Unternehmensstimmung im Juli um 0,6 Punkte auf 100,1 Zähler gesunken und hat sich damit stärker eingetrübt als erwartet (Prognose: 100,5 Punkte). Zudem wurde der tiefste Stand seit Anfang 2015 erreicht. Der Index für die Verbraucherstimmung stieg hingegen um 3,6 Punkte auf 113,4 Zähler (Prognose: 109,6 Punkte), womit der höchste Stand seit Januar erreicht wurde.
- Die Importpreise in Deutschland haben sich im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lagen die Importpreise im Juni 2019 um 2,0 Prozent tiefer als im Juni 2018. Im Mai 2019 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei minus 0,2 Prozent gelegen. Verantwortlich für den Rückgang der Importpreise waren vor allem gesunkene Importpreise für Energie, die im Schnit um 14,0 Prozent unter dem Vorjahr lagen.
- Der Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea könnte sich verschärfen. Die japanische Regierung denkt darüber nach, Südkorea von einer Liste mit Ländern zu streichen, die beim Handel mit Japan eine Vorzugsbehandlung genießen. Eine Entscheidung soll am 2. August fallen. Der Handelsstreit zwischen beiden Ländern hatte begonnen, nachdem Japan verschärfte Exportkontrollen für das Nachbarland angekündigt hatte. Hintergrund sind mögliche Reparationsforderungen gegen japanische Unternehmen wegen des Zweiten Weltkriegs.
- Das US-Repräsentantenhaus hat dem Haushaltskompromiss, mit dem ein Governement Shutdown verhindert wird, zugestimmt. Der Kompromiss sieht Mehrausgaben von 320 Milliarden Dollar vor. Die Schuldenobergrenze wird für zwei Jahre ausgesetzt. Der Senat muss dem Kompromiss noch zustimmen.
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