Kommentar
22:30 Uhr, 12.07.2017

Yellen lässt DAX weiter steigen - EU befreit Griechenland aus Defizitverfahren

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Metro hat Aufspaltung vollzogen
  • Fed: Spekulationen um Yellen-Nachfolge
  • Papiere des Fintech-Unternehmens Naga stoßen auf rege Nachfrage
  • Neuer Mitspieler bei Stada
  • BMW erzielt neuen Absatzrekord
  • Siltronic hebt Prognosen an
  • Wirecard bekommt neuen Finanzvorstand
  • Fraport weiter auf Wachstumskurs
  • Bilfinger senkt Renditeziele
  • UK: Moody's sieht Bonität durch Brexit unter Druck
  • Diesel-Manipulationen: US-Umweltbehörde EPA kündigt rigides Vorgehen an
  • Frankreichs Regierung plant Steuerentlastungen
  • Syngenta will im Saatgutgeschäft Bayer angreifen
  • Twitter findet neuen Finanzvorstand

Yellen lässt DAX weiter steigen

  • Die Aussicht auf weiterhin nur "graduell" steigende US-Leitzinsen hat am Mittwochnachmittag die Aktienmärkte weiter angeschoben. Der DAX ging mit einem Plus von 1,52 Prozent auf 12.626,58 Punkte aus dem Handel. In ihrer halbjährlichen Anhörung vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses sagte Yellen, dass in den kommenden Jahren wohl weiter "graduelle" Zinserhöhungen angemessen seien. Die Zinsen müssten nicht mehr sehr stark steigen, um eine neutrale Ausrichtung der Geldpolitik zu erreichen. Auch die zuletzt schwächere Preisentwicklung spricht laut Yellen gegen eine schnellere Zinsanhebung. Gleichzeitig bekräftigte Yellen, dass die US-Notenbank voraussichtlich in diesem Jahr mit dem Abbau ihrer seit der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz beginnen will.
  • Der Dow Jones steigt um 0,6 % auf ein neues Rekordhoch, der Nasdaq legt 1,1 % zu. Aufgrund der als dovish interpretierte Kommentare von Fed-Chefin Yellen, nahm die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung im Dezember von 59 % auf 52 % ab.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Onlinehändler Amazon hat an seinem diesjährigen "Prime Day" einen deutlichen Umsatzanstieg verbucht. Die Verkäufe lagen rund 60 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie Amazon mitteilte. Am alljährlichen "Prime Day" bietet Amazon Rabatte bei zahlreichen Produkten an.
  • Apple wird in China ein eigenes Rechenzentrum im südchinesischen Guizhou errichten. Damit will der Konzern neue Vorschriften einhalten, denen zufolge Daten chinesischer Nutzer im Land selbst gespeichert werden müssen. Laut Apple werden Standards der Datensicherheit dadurch aber keineswegs aufgeweicht.
  • Die Bezahlung über den Dienst Paypal ist ab sofort auch bei Apple-Produkten (App Store, Apple Music usw.) möglich.
  • Im April hatte die US-Fluggesellschaft United Continental Holdings ein Wachstum für das zweite Quartal im Passagiergeschäft von 1 bis 3 Prozent in Aussicht gestellt. Nun konkretisierte die Airline den Zuwachs mit 2 Prozent.
  • Deutschlands einst größter Handelskonzern Metro hat sich nach 20 Jahren aufgespalten. Das Amtsgericht Düsseldorf hat am Mittwoch die Aufteilung in ein Lebensmittelunternehmen (Metro-Großmärkte, Real) und eine Elektronikkette (Media Markt, Saturn) ins Handelsregister eingetragen wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Ab morgen gehen die Aktien der beiden unabhängigen Unternehmen in Frankfurt und Luxemburg an die Börse.
  • Der Hedgefonds Elliott des aktivistischen Investors Paul Singer hat sich mit 6,71 Prozent beim Pharmakonzern Stada eingekauft und sich zudem über Finanzierungsinstrumente die Option für weitere 1,98 Prozent am Unternehmen gesichert.
  • Der Halbleiterzulieferer Siltronic wird nochmals zuversichtlicher und erwartet in diesem Jahr nun einen Umsatzanstieg auf mindestens 1,12 Mrd. Euro. Erst Ende April hatte Siltronic die Prognose bereits leicht auf mindestens 1,06 Mrd. Euro erhöht. Die Marge im operativen Geschäft dürfte auf mindestens 27 Prozent steigen. Hier waren zuletzt mindestens 23 Prozent erwartet worden.
  • Die Papiere des Fintech-Unternehmens Naga stoßen auf rege Nachfrage. Am Mittwoch sprangen sie zwischenzeitlich über 42 Prozent auf 14 Euro an. Der Börsenwert erreichte damit 294 Mio. Euro bei einem Vorjahresumsatz von rund 2 Mio. Euro.
  • Der BMW-Konzern hat im Juni erneut mehr Autos verkauft und den Absatz im ersten Halbjahr um 5 Prozent auf 1,22 Mio. Fahrzeuge gesteigert – ein neuer Rekordwert! Besonders gut lief es in China. In Deutschland gingen die Auslieferungen im Juni hingegen um 16,5 Prozent auf 27.000 Autos zurück. Ein Grund waren die Probleme von Bosch bei der Lieferung von Lenkungen.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex zieht erneut Auftrag aus der Türkei an Land und baut zwei weitere Windparks. Die Aufträge umfassen 20 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 72 Megawatt. Zu den finanziellen Details wurden keine Angaben gemacht.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard hat mit Alexander von Knoop, der seit 2005 im Unternehmen ist, einen neuen Finanzvorstand gefunden. Von Knoop ersetzt Burkhard Ley der sich mit Auslaufen seines Vertrages zum Jahresende aus dem operativen Geschäft zurückzieht. Er werde das Unternehmen jedoch künftig beraten, so Wirecard. Der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Markus Braun wurde bis Ende 2020 verlängert.
  • Die US-Umweltbehörde EPA will strenger gegen Manipulationen von Diesel-Angaben vorgehen. Das sei eine Konsequenz aus dem VW-Skandal, sagte EPA-Chef Scott Pruitt in einem Reuters-Interview. „Was VW getan hat, war sehr, sehr problematisch, und wir müssen sicherstellen, dass es nicht noch einmal passiert." Entsprechenden Schummeleien der Autohersteller müsse man „sehr aggressiv“ begegnen.
  • Der Küchenhersteller Alno ist zahlungsunfähig. Nun soll ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt werden. Der Vorstand habe sich zu diesem Schritt entschlossen, weil in den Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Gläubigern keine Einigung erzielt werden konnte, so das Unternehmen. Der Großaktionär Tahoe hat dem insolventen Küchenhersteller bereits seine Unterstützung bei der geplanten Sanierung zugesichert.
  • Im Juni wurde der Frankfurter Flughafen von rund 5,8 Mio. Fluggäste genutzt, das ist ein Plus von 5,3 Prozent, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Angetrieben von der robusten Konjunktur legte zudem das Fracht-Aufkommen um 4,7 Prozent zu.
  • Der Schweizer Agrarkonzern Syngenta spürt mit seinem neuen Eigner Chemchina neuen Schwung und will noch schneller wachsen und Konkurrenten wie Bayer in Zugzwang bringen. „Wir wollen unsere Marktanteile ausbauen, sowohl im Pflanzenschutz als auch bei Saatgut", sagte Firmenchef Erik Fyrwald dem „Handelsblatt". „In den nächsten fünf bis sechs Jahren wollen wir unseren Saatgutumsatz verdoppeln", so der Syngenta-Chef.
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter hat einen neuen Finanzvorstand gefunden. Ned Segal wird den Posten ab September übernehmen. Segal kommt vom Software-Hersteller Intuit und ersetzt Anthony Noto.
  • Der Industriedienstleister Bilfinger kommt nicht aus der Krise. Wegen niedrigerer Erträge im US-Geschäft muss eine Risikovorsorge gebildet werden, die den operativen Gewinn im abgelaufenen Quartal um 55 Millionen Euro mindert, kündigte der Konzern per Pflichtmitteilung an. Das Rendite-Ziel für dieses Jahr sei deshalb nicht mehr zu erreichen.

Konjunktur & Politik

  • Die EU-Kommission hat empfohlen, das Defizitverfahren gegen Griechenland zu beenden. Der Schritt sei ein weiteres Zeichen für die positive Entwicklung, die das Land bei Finanzstabilität und wirtschaftlicher Erholung genommen habe, erklärte Vizepräsident Valdis Dombrovskis. Er forderte zugleich die Regierung in Athen auf, das Vertrauen in die Wirtschaft weiter zu stärken. Griechenland hatte sein Haushaltsdefizit in den vergangenen Jahren dank Sparanstrengungen komplett abgebaut.
  • Laut Fed-Chefin Janet Yellen sind in den nächsten Jahren weitere graduelle Zinsanhebungen angemessen. Weil der neutrale Zinssatz derzeit im historischen Vergleich recht niedrig sei, müsste der Zins aber nicht allzu deutlich weiter steigen, um zu einer neutralen geldpolitischen Haltung zu gelangen, so Yellen laut vorab veröffentlichten Redemanuskript zur heutigen Erklärung vor dem Kongress. Zudem bekräftigte sie, dass die Notenbank dieses Jahr mit dem Abbau ihrer billionenschweren Bilanz beginnen werde.
  • Der unter Druck stehende gleichnamige Sohn von US-Präsident Donald Trump hat ein Treffen mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf 2016 verteidigt. Das Treffen sei ohne Bedeutung. Trump Jr. stritt auch ab, seinem Vater davon erzählt zu haben.
  • Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, Gary Cohn, ist Favorit für die Nachfolge von Fed-Chefin Janet Yellen. Präsident Donald Trump wolle Cohn offenbar vorschlagen, schreibt "Politico". Es sei nur noch unklar ob Cohn die Stelle antreten wolle.
  • Die Industrie in der Eurozone hat im Mai 1,3 Prozent mehr ausgestoßen als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Im April war die Produktion um revidiert 0,3 Prozent (zunächst +0,5 %) gestiegen.
  • Frankreichs Regierung will mit einer Steuerreform seine Bürger und Unternehmen ab 2018 um 11 Mrd. Euro jährlich entlasten. „Wir wollen einen steuerlichen Schub für Investitionen, Beschäftigung und Wachstum auslösen", so Premierminister Edouard Philippe zur Zeitung "Les Echos“. Neben Veränderungen bei der Wohnungs- und der Vermögensteuer soll die Unternehmenssteuer sinken.
  • Die US-Ratingagentur Moody's sieht die Bonität Großbritanniens durch die Unsicherheit im Zuge des EU-Austritts gefährdet. „Es würde Druck auf das Rating entstehen, wenn die Verhandlungen nahelegen, dass Großbritannien wahrscheinlich kein Handelsabkommen mit der Europäischen Union abschließen wird, das Kernelemente des gegenwärtigen Zugangs zum EU-Binnenmarkt schützt", teilte die Agentur am Mittwoch mit. Bereits gestern äußerten sich die Kollegen von Standard & Poor's (S&P) kritisch. S&P geht wegen des Brexit davon aus, dass die britische Wirtschaftsleistung in 2017 nur noch um 1,4 Prozent zulegen wird. Im kommenden Jahre dürfte das Wachstum nur 0,9 Prozent betragen. 2016 war die britische Wirtschaft noch um 1,8 Prozent gewachsen.

Dividendenausschüttungen

  • DIC Asset (0,40 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
10:30 Uhr - GB: Arbeitslosenquote Mai
11:00 Uhr - EWU: Industrieproduktion Mai
16:00 Uhr - Fed-Chefin Yellen: Erklärung vor der Kongress-Anhörung zum halbjährlichen Bericht der Fed zur Geldpolitik
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
20:00 Uhr - US: Beige Book der Fed

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4 Kommentare

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  • Newton1642
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    Die Zinskurve in den USA flacht wieder deutlich ab. Bei den schwachen Makrodaten kein Wunder. Yellen befeuert die Aktienmärkte mit ökonomisch schwachsinnigen Aussagen zum Zustand der US Wirtschaft. Man sollte aber genau hinhören: sie sagte mehr oder weniger, dass es nur ein bis zwei graduelle Zinserhebungen geben werde, dann sei der neutrale Zins erreicht.

    Übersetzt heißt dies, das Ende des US Wachstums ist bereits nah.

    Offensichtlich handelt die Börse nicht mehr die ökonomische Zukunft, sondern ökonomischen Schwachsinn!!

    15:50 Uhr, 12.07.2017
  • thomas84
    thomas84

    wenn sich das mal nicht noch massiv in einen Sell off umschwänkt Nikkei heute 19800, Big Boys werden short umschwenken

    15:38 Uhr, 12.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • thomas84
    thomas84

    USD/JPY sollte weiter sehr deutlich fallen am besten Richtung 109,20 ca und Nikkei wird dann deutlich unter 18900 stehen

    11:21 Uhr, 12.07.2017

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