Kommentar
17:45 Uhr, 27.10.2020

Qiagen hebt Ausblick an - DIW fordert kurzen, aber konsequenten „Lockdown“

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • IfW: Trump hat US-Wirtschaft nicht gestärkt
  • Bund der Steuerzahler warnt vor staatlicher Geldverschwendung in der Krise
  • ifo Exporterwartungen deutlich verschlechtert
  • Strobl fordert eine Woche lang "alles dicht zu machen“
  • Trumps Kandidatin für Supreme Court bestätigt
  • Deutschland: RKI meldet 11.409 Neuinfektionen
  • Proteste gegen Corona-Restriktionen in Italien
  • Covestro zurück in der Gewinnzone
  • Ant-IPO: Nachfrage offenbar riesig
  • Plattner kauft SAP-Aktien
  • Caterpillar kann sich nicht freischaufeln
  • Merck & Co. wird optimistischer
  • AMD plant 35 Mrd. Dollar-Deal

DAX

  • Beim DAX kam es nach den gestrigen starken Verlusten auch heute wieder zu Abgaben. In Deutschland intensiviert sich vor neuen Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie die Debatte über strenge, aber kurzzeitige Lockdowns. Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl fordert im Falle einer weiteren Verschärfung der Corona-Lage einen strengen, einwöchigen Lockdown in Deutschland. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat ein ähnliches, aber nicht ganz so strenges Konzept vor Augen. Der Ökonom Thomas Straubhaar warnte hingegen davor, das öffentliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland erneut herunterzufahren. Anstatt in Hysterie zu verfallen, solle man die Zahlen in Kauf nehmen und prüfen, wo man mit vergleichsweise geringen Maßnahmen hohe Wirkung erzielen könne, sagte er in einem Interview. Fast zwei Drittel der Bürger in Deutschland rechnen nach einer YouGov-Umfrage mit, dass es wegen der stark steigenden Infektionszahlen wieder zu Schließungen von Geschäften, Restaurants oder Schulen kommen wird.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Laborausrüster Qiagen hat seinen Ausblick für 2020 angehoben und rechnet nun mit einem Umsatzanstieg um 20 Prozent, nachdem zuvor ein Plus von 15 bis 18 Prozent in Aussicht gestellt worden war. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll um 45 Prozent auf ungefähr 2,07 bis 2,09 Dollar zulegen, nachdem zuvor 2,00 Dollar erwartet wurden. Im dritten Quartal legte der Umsatz zu konstanten Wechselkursen um 26 Prozent auf 483,3 Millionen Dollar zu, während der Gewinn je Aktie um 61 Prozent auf 0,58 Dollar stieg. Die Prognose gilt zu konstanten Wechselkursen. "Der über den bisherigen Erwartungen liegende Ausblick spiegelt die starke Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2020 und die Erwartungen an ein weiterhin hohes Umsatz- und Profitabilitätsniveau im vierten Quartal 2020 wider", erläuterte das Unternehmen. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen ebenfalls auf Basis konstanter Wechselkurse einen Umsatzanstieg um 24 bis 27 Prozent sowie einen bereinigten Gewinn von 0,58 bis 0,60 Dollar.
  • Ende Oktober werden erstmals mehr als eine Milliarde Apple iPhones weltweit aktiv genutzt. Dies geht aus einer Analyse des Markforschers Neil Cybart von Above Avalon hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Nicht mit einberechnet wurden ausgemusterte Alt-Geräte. Weltweit werden nach Schätzungen verschiedener Marktforschungsunternehmen und des CIA World Factbooks rund acht Milliarden Smartphones aktiv genutzt.
  • Der Mitgründer und Chef des SAP-Rivalen Salesforce hat angesichts der gekappten Prognosen der Walldorfer eine Signalwirkung für die ganze Branche abgestritten. „Sie haben die Möglichkeiten der Cloud nicht gut für sich genutzt“, sagte Marc Benioff am Montag zu Bloomberg TV. „Ich glaube, die Probleme von SAP treffen einzig auf sie zu.“ Zudem sieht Benioff ein Führungsproblem bei dem Walldorfer Konzern. Bei „SAP, da kann man sehen, dass sie sehr bedeutende Probleme mit dem Wechsel an der Vorstandsspitze haben, den sie durchmachen“, sagte er. „Der Übergang läuft einfach nicht rund und ihre Kunden sagen das auch. Nun spiegelt ihre Umsatzentwicklung das auch wider.“
  • Der US-Pharmakonzern Merck & Co wird zuversichtlicher. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 5,91 bis 6,01 US-Dollar. Bereits bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal im Sommer hatte das Unternehmen die Gewinnprognose erhöht. Im 3. Quartal kletterten die Umsätze leicht auf 12,55 Mrd. Dollar. Unter dem Strich verdiente Merck & Co mit 2,9 Mrd. Dollar 55 % mehr als im Vorjahr.
  • Der Pharmakonzern Pfizer verzeichnete im vergangenen Quartal eine sinkende Nachfrage nach seinen Produkten. Ebenfalls negativ wirkten sich Währungseffekte aus. So sank der Umsatz um 4 Prozent auf 12,1 Mrd. Dollar, was unter den Analystenerwartungen lag. Unter dem Strich verdiente Pfizer mit 2,2 Mrd. Dollar zwar erheblich weniger als mit 7,7 Mrd. im Vorjahr, allerdings hatte der Konzern im Vorjahr auch von einem Einmalgewinn bei der Integration seines Konsumentengeschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline profitiert.
  • Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat zwischen Juni und Ende September seinen Umsatz um 5 Prozent auf 5,7 Mrd. Dollar gesteigert. Netto ging der Gewinn um 4 Prozent auf 1,21 Mrd. Dollar zurück. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte hingegen um 4 Prozent auf 1,54 Dollar zu. Das war aber deutlich weniger als von Analysten erwartet wurde. Die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von Covid-19-Patienten treibt Eli Lilly voran. Man habe eine Notfallzulassung für seine Antikörperbehandlung für leichte bis mittelschwere Covid-19-Patienten bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt, hieß es.
  • Der Mischkonzern 3M kommt langsam aus Corona-Krise heraus. Der Konzernumsatz stiegim 3. Quartal um 4,5 Prozent auf 8,4 Mrd. Dollar. Rückenwind lieferte ihm vor allem die Nachfrage nach Gesundheits- und Sicherheitsprodukten. Unter dem Strich wurden nur 1,4 Mrd. Dollar und damit fast 11 Prozent weniger als vor einem Jahr erreicht.
  • Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar litt auch im dritten Quartal unter der Corona-Krise. Der Umsatz rutschte um fast 25 Prozent auf 9,9 Mrd. Dollar ab, da die Nachfrage deutlich sank und Händler ihre Lagerbestände reduzierten. Unter dem Strich verdiente Caterpillar mit 668 Mio. Dollar weniger als halb so viel wie vor einem Jahr.
  • AMD macht mit der geplanten Übernahme des Nasdaq-Chipunternehmens Xilinx Schlagzeilen. Der Prozessorhersteller will für die Transaktion 35 Mrd. Dollar in die Hand nehmen. Der Preis pro Xilinx-Papier soll bei 143 Dollar liegen. Eine Xilinx-Aktie könne in 1,7234 AMD-Aktien umgewandelt werden. Das entspreche einer Prämie von 25 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag.
  • Harley-Davidson hat im dritten Quartal einen Gewinnsprung um 39 Prozent auf 120,2 Mio. Dollar verzeichnet. Der Bilanz kamen Kostensenkungen und niedrigere Steuern zugute. Insgesamt sanken die Erlöse dagegen um 8 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar. Im Vorquartal gab es aber noch einen Rückgang um fast 50 Prozent.
  • Das Finanzvehikel der chinesischen Onlineriesen Alibaba, die Ant Group, soll an die Börse. Der Handel startet am 5. November in Hongkong. Geplant ist auch eine Notiz in Shanghai. Dabei ist die Nachfrage nach den Papieren so stark, dass der Betreiber des Bezahldienstes Alipay die Bücher für den IPO früher schließt als ursprünglich geplant, wie Reuters berichtete. In Hongkong könnten institutionelle Investoren Ant-Aktien nur noch bis morgen um 17 Uhr zeichnen, statt wie bisher geplant bis Donnerstag. Bereits innerhalb der ersten Stunde nach Beginn der Zeichnungsfrist seien die Bücher überzeichnet gewesen. Ant wollte sich dazu nicht äußern. Ant will bei dem IPO mehr als 34 Mrd. Dollar einsammeln, wie das Fintech am Montag mitteilte. Damit würde der chinesische Konzern die Rekord-Emission des Ölgiganten Saudi Aramco übertreffen, der vergangenes Jahr 29,4 Mrd. Dollar eingesammelt hatte.
  • Aufsichtsratschef und SAP-Mitgründer Hasso Plattner hat Aktien der Unternehmens in großem Stil erworben: im Wert von fast 250 Mio. Euro, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervor. Am Montag hatten die SAP-Papiere ihren größten Tagesverlust seit 22 Jahren erlebt. Die zweite Zielsenkung im laufenden Jahr hatte die Aktien um fast 22 Prozent einbrechen lassen. Plattner ist seit gut 17 Jahren Aufsichtsratschef von SAP.
  • Der Windturbinenhersteller Nordex hat in den USA einen weiteren Großauftrag erhalten. In Texas soll ein 240-Megawatt-Projekt mit 50 Turbinen mit Rotordurchmessern von 155 Metern entstehen. „Der Windpark wird das zehnte Projekt der Nordex Group in Süd-Texas sein. Damit beläuft sich unser installiertes Volumen in dieser Region auf fast 1,9 Gigawatt", sagte Vertriebsvorstand Patxi Landa.
  • Der Krankenhausbetreiber Fresenius bereitet seine Kliniken für mehr Corona-Patienten vor. Man habe bei der Tochter Fresenius Helios hierzulande rund 1.300 Intensivbetten in Betrieb und könne kurzfristig weitere 1.000 bereitstellen, teilte der Konzern der dpa mit. Das seien 700 Intensivbetten mehr als im Frühjahr.
  • Der Chemikalienhändler Brenntag will die Kosten weiter senken. Das Unternehmen schließt nach eigenen Angaben weltweit etwa 100 Standorte und baut 1.300 Arbeitplätze in den nächsten zwei Jahren ab. Das Restrukturierungsprogramm solle mit Beginn des Jahres 2023 einen zusätzlichen Beitrag zum operativen Ebitda von insgesamt 220 Mio. Euro leisten. Mit dem Programm wolle der Konzern seine Marktposition ausbauen und sein organisches Ergebniswachstum vorantreiben.
  • Der Lufthansa droht im Rechtsstreit um staatliche Beihilfen für den Flughafen Frankfurt-Hahn eine Niederlage vor dem EuGH. Der zuständige Gerichtsgutachter schlägt in seinem Schlussgutachten vom Dienstag vor, die von ihm untersuchten Punkte der von Lufthansa vorgebrachten Rechtsmittel zurückzuweisen. Die Stellungnahme vom Dienstag ist noch kein Urteil, doch häufig folgen die obersten EU-Richter ihren Gutachtern. Es geht dabei um staatliche Beihilfen von fast 50 Mio. Euro.
  • Die Deutsche Telekom hat den Verkauf einer Reihe von Patenten im Bereich intelligenter Fahrzeugnavigationssysteme angekündigt. Um die Anonymität der Bieter zu wahren, werde die Veräußerung über ein Online-Auktionsverfahren erfolgen, gab das Management bekannt. Die Auktion solle Anfang Dezember stattfinden.
  • Das Kunststoffunternehmen Covestro hat seine Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vorgelegt. Der Leverkusener DAX-Konzern hat in der Pandemie im dritten Quartal unterm Strich deutlich mehr verdient. Nach einem Verlust im zweiten Quartal blieben im vergangenen Jahresviertel unter dem Strich 179 Mio. Euro hängen und damit über ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage aus der Industrie habe sich zuletzt wieder deutlich erholt, sagte Vorstandschef Steilemann laut Mitteilung. Covestro hatte bereits Anfang des Monats vorläufige Zahlen veröffentlicht, seine Ergebnisprognose fürs Gesamtjahr angehoben und sich zuletzt auch optimistisch für das vierte Quartal gezeigt.
  • Der britische Ölkonzern BP hat im dritten Quartal erneut Verluste geschrieben. Netto stand ein Defizit von 450 Mio. US-Dollar in den Büchern, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte BP einen Fehlbetrag von 749 Mio. Dollar verzeichnet, im stark belasteten zweiten Quartal dieses Jahres sogar 16,8 Mrd. Dollar. Bereinigt um Sonderposten sowie um Bewertungsveränderungen von Ölreserven stand aber zwischen Juli und Ende September ein Gewinn von 86 Mio. Dollar nach 2,25 Mrd. ein Jahr zuvor.
  • Der Schweizer Pharmariese Novartis hat in den ersten neun Monaten den bereinigten operativen Gewinn um zwölf Prozent auf knapp 12 Milliarden Dollar gesteigert. Der Umsatz legte bis Ende September um zwei Prozent auf 36 Mrd. Dollar zu. Dieser soll im Gesamtjahr weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Beim operativen Gewinn rechnet Novartis jetzt mit einem Plus im niedrigen bis mittleren Zehnprozent-Bereich und zeigt sich damit etwas zuversichtlicher als zuletzt.
  • Der Autowaschanlagen-Hersteller Washtec hat im dritten Quartal weiterhin unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie gelitten. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) fielen deutlich niedriger als ein Jahr zuvor aus. Während die Erlöse um rund 15 Prozent auf 93,9 Mio. Euro abstürzten, brach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als ein Drittel auf 7,3 Mio. Euro ein. Die Ebit-Rendite lag mit 7,8 Prozent allerdings höher als im zweiten Jahresviertel, als Washtec lediglich auf 4 Prozent gekommen war.
  • Der Großküchenausrüster Rational hat nach neun Monaten einen Umsatz von 466,3 Mio. Euro verzeichnet und liegt damit um 24 Prozent unter Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen ist im Vorjahresvergleich um 60 Prozent auf 64,4 Mio. Euro gesunken. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) schmolz auf 13,8 Prozent, nach 26 Prozent vor Jahresfrist.
  • Die spanische Großbank Santander hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn fiel zwar wegen der Corona-Krise um 18 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro, von Bloomberg befragte Experten hatten aber mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet.
  • Die Corona-Pandemie hat die Großbank HSBC im dritten Quartal nicht so schwer getroffen wie befürchtet. Zudem geht die Bank jetzt davon aus, dass die Belastung durch Kreditausfälle eher am unteren Rand der bisher erwarteten Spanne von 8 bis 13 Mrd. Dollar liegen wird.

Politik & Konjunktur

  • DIW-Chef Marcel Fratzscher hat einen sogenannten „Lockdown light“ als gefährlich bezeichnet. „Wenn ein solcher abgeschwächter Lockdown nicht funktioniert, hat man wertvolle Zeit verloren“, sagte Fratzscher im Interview mit dem Deutschlandfunk. „Dann müssten das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft wie im Frühjahr doch wieder für einen längeren Zeitraum heruntergefahren werden, um die zweite Infektionswelle abflachen zu können“. Er plädiere daher dafür, jetzt einen nur kurzen, aber dafür konsequenten Lockdown zu verhängen. Dann könnte die Wirtschaft möglicherweise vor Weihnachten wieder hochfahren. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat bundesweit einheitliche und strikte Corona-Maßnahmen gefordert, die unabhängig von den regionalen Entwicklungen verhängt werden. Ein kurzer Lockdown von einer Woche, wie jüngst vorgeschlagen, mache überhaupt keinen Sinn, so Söder. Ob es zu einem nationalen Lockdown komme sei zwar noch offen, aber man rücke diesem kritischen Schritt näher.
  • Das Kieler Institut für Weltwirtschaft IfW attestiert US-Präsident Trump in der Wirtschaftspolitik wenig Erfolg. US-Präsident Trump habe sein Ziel, die heimische Industrie zu stärken verfehlt, heißt es im Resümee einer IfW-Analyse. Trump habe weder die Produktion noch die Beschäftigung in der Industrie beziehungsweise in den von ihm protegierten Branchen ankurbeln können. Positive Trends wurden demnach bereits von der Vorgänger-Regierung unter Präsident Obama initiiert oder sind konjunkturellen Aufholprozessen geschuldet. In der Automobilbranche hätten sich Aufschwungtendenzen unter Trumps America-First-Politik sogar abgeschwächt.
  • Die Stimmung der US-Verbraucher hat im Oktober angesichts der steigenden Zahl der Neuinfektionszahlen mit dem Corona-Virus in den USA wieder verschlechtert. Das Verbrauchervertrauen fiel wider Erwarten um 0,4 auf 100,9 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board mitteilte. Zudem wurde der Vormonatswert von 101,8 auf 101,3 nach unten revidiert.
  • Die Immobilienpreise in den 20 großen Metropolregionen der USA sind im August im Jahresvergleich um 5,2 Prozent gestiegen, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Es ist der deutlichste Anstieg seit fast zwei Jahren. Im Monatsvergleich legten die Preise um 1,1 Prozent zu.
  • Der Bund der Steuerzahler hat einen verschwenderischen staatlichen Umgang mit Steuergeldern während der aktuellen Corona-Pandemie beklagt. Selbstverständlich müsse der Staat in der Krise helfen, sagte Präsident Rainer Holznagel bei der Vorstellung des neuen Schwarzbuchs in Berlin. Zugleich verschlechtere sich jedoch der Zustand der öffentlichen Haushalte durch eine hohe Neuverschuldung. „Vor allem ein Staatseinstieg bei Firmen ist riskant und muss daher an genauere Bedingungen geknüpft werden“ so Holznagel. Mit Blick etwa auf die Beteiligungen an der Fluglinie Lufthansa oder dem Touristikkonzern TUI forderte er klare Ausstiegsregelungen. 

  • Nach Angaben des Handelsministeriums in Washington erhielten die US-Unternehmen im September 1,9 Prozent mehr Aufträge für langlebige Güter als im Vormonat. Es ist der fünfte Anstieg in Folge. Im August betrug der Zuwachs 0,4 Prozent, Analysten hatten für September mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.
  • Die USA und Indien haben ein Verteidigungsabkommen zum Austausch von Satellitendaten zu Militärzwecken abgeschlossen. Die USA gewähren dem Subkontinent Zugang zu GPS- und Echtzeitdaten für einen präziseren Einsatz von Raketen und Drohnen, die Indien aus den USA erworben hat.
  • US-Senator Marco Rubio hat eine Gesetzvorlage eingebracht, die es erlauben würde chinesischen Unternehmen den Zugang zu den amerikanischen Kapitalmärkten zu verwehren. Unter anderem könnten Fonds, und Versicherer damit nicht länger in chinesische Firmen investieren, sollten diese auf eine schwarze Liste gesetzt werden.
  • Deutschlands Paketbranche steht vor einem boomenden Weihnachtsgeschäft, insbesondere auch wegen der Corona-Pandemie. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (Biek) prognostizierte, dass im November und Dezember hierzulande etwa 420 Mio. Pakete zugestellt werden und damit 60 Mio. mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Paketdienstleister wissen schon vorab über ihre Zustellmengen bis Jahresende Bescheid, weil sie Verträge mit Händlern und anderen Firmen über die erwarteten Sendungsmengen geschlossen haben.
  • Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl fordert im Falle einer weiteren Verschärfung der Corona-Lage einen strengen, einwöchigen Lockdown in Deutschland. „Wenn die Zahlen sich weiter so entwickeln, dann müssen wir Maßnahmen in den Blick nehmen, etwa, dass wir auch einmal für eine Woche alles dicht machen, dass von Freitag bis Sonntag die Woche drauf gar nichts mehr geht", sagte der baden-württembergische Innenminister zu "The Pioneer". Auf die Frage, ob die Schließung auch Schulen, Kitas und Geschäfte betreffen würde, sagte Strobl: „Alles heißt alles." Das bedeute auch strenge Einschränkungen im Grenzverkehr. Damit könne man das Infektionsgeschehen zum Stillstand bringen, erwartet Strobl. Der Vorteil dieser „sehr, sehr harten" Lösung wäre die zeitliche Begrenzung. Der CDU-Politiker betonte aber auch, dann wären ein Weihnachtsgeschäft und eine gemeinsame Weihnachtszeit mit der Familie wieder möglich. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für eine befristete Schließung zahlreicher Einrichtungen für zwei Wochen ausgesprochen, um den starken Anstieg der Corona-Infektionen aufzuhalten. „Wenn wir den Sonderweg Deutschlands retten wollen, auch besser durch die zweite Welle zu kommen, dann muss ein Wellenbrecher-Shutdown jetzt kommen", sagte Lauterbach am Dienstag der dpa. So solle man über zwei Wochen hinweg mit Ankündigung bundesweit Einrichtungen schließen: „Restaurants, Bars, Kneipen, alle Kulturstätten, Fitnessstudios, Vereine. Offen bleiben aber Schulen, Kitas und essenzielle Geschäfte." Private Treffen müssten auf ein absolutes Minimum reduziert werden. In Betrieben sollte so viel Homeoffice gemacht werden wie möglich. Der Ökonom Thomas Straubhaar warnte davor, das öffentliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland erneut herunterzufahren. Anstatt in Hysterie zu verfallen, solle man die Zahlen in Kauf nehmen und prüfen, wo man mit vergleichsweise geringen Maßnahmen hohe Wirkung erzielen könne, sagte er im Deutschlandfunk. Die Gesellschaft müsse lernen, mit dem Virus zu leben, damit die Wirtschaft überleben könne.
  • Der Optimismus der deutschen Exporteure ist verflogen. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Oktober von 10,3 auf 6,6 Punkte gefallen, wie das Münchner ifo Institut am Dienstag mitteilte. „Die weltweit steigenden Infektionszahlen bereiten der Exportwirtschaft zunehmend Sorgen“, kommentierte ifo Präsident Clemens Fuest. Mit rückläufigen Exporten rechnet demnach vor allem die Nahrungs- und Getränkeindustrie. Auch die Hersteller von Textilien und Bekleidung sind laut ifo gegenwärtig nicht glücklich mit der Entwicklung auf ihren Auslandsmärkten. Dagegen verzeichneten die Exporterwartungen bei den Herstellern von elektronischen und optischen Geräten einen deutlichen Sprung nach oben. Auch die chemische Industrie gehe von steigenden Auslandsumsätzen aus, informiert das ifo Institut. Der Indikator stieg auf den höchsten Stand seit Dezember 2018.
  • Die konservative Juristin Amy Coney Barrett zieht ins Oberste Gericht der USA ein. Der Senat in Washington bestätigte die Kandidatin von US-Präsident Donald Trump am Montagabend. Die Richter für das Oberste Gericht werden vom Präsidenten nominiert und vom Senat ernannt. Barrett ersetzt die verstorbene Ruth Bader Ginsburg. Trump wollte den freien Sitz unbedingt noch vor der Präsidentenwahl besetzen.
  • Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen 11.409 neue Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl bei 6.868 gelegen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 stieg im Vergleich zu Montag um 42 auf 10.098. Die Reproduktionszahl lag in Deutschland laut RKI-Bericht bei 1,37. Deutschland steht offenbar vor verschärften Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Am Mittwoch trifft sich diesbezüglich Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder.
  • Bei Protesten gegen die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie ist es in mehreren italienischen Städten zu Ausschreitungen gekommen. In Turin schlugen Demonstranten Schaufenster ein und warfen Flaschen und Feuerwerkskörper auf Polizisten. Die Polizei setzte Tränengas ein. In ganz Italien müssen inzwischen alle Restaurants und Bars um 18.00 Uhr schließen. Auch Kinos, Theater oder Fitnessstudios dürfen nicht mehr öffnen.
  • Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat den Vorhaltungen widersprochen, er sei aus persönlichen Gründen gegen eine Verschiebung des CDU-Parteitages, bei dem ein neuer Vorsitzender gewählt werden soll. Es gehe nicht um seine Person, sagte Merz im ZDF. Es gehe um die Arbeits- und Handlungsfähigkeit der Partei. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat die Verschiebung des Bundesparteitages auf das kommende Jahr verteidigt. Ziemiak sagte im Gespräch mit dem Deutschlandfunk, die Beschlüsse seien einstimmig gefallen. Der Grund sei die Corona-Infektionslage in Deutschland. Dieser Verantwortung seien sich alle bewusst gewesen. Ziemiak betonte, man habe ein enges Zeitfenster bis zur Bundestagswahl. Die CDU stürze aber nicht ins Chaos. 



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