Kommentar
17:25 Uhr, 15.05.2020

Uni-Michigan-Konsumklima über den Erwartungen - China droht Apple & Boeing

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  • Neue Eskalation zwischen den USA und China
  • Empire State-Index erholt sich
  • Heftiger Absturz für den US-Einzelhandel
  • Corona-Pandemie trifft die deutsche Wirtschaft stark
  • Streit mit China: Trump droht mit Abbruch der Beziehungen
  • ADB: Corona-Krise kostet Weltwirtschaft Billionen
  • Fed-Kaplan plädiert für landesweite Corona-Tests
  • BaFin: Kein neues Leerverkaufsverbot bei Wirecard
  • Varta startet robust ins neue Jahr
  • VW kann auf China hoffen
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DAX (Stand: 17:45 Uhr)

  • Jetzt ist es offiziell: Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft in die Rezession gestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal gegenüber Q4 2019 um 2,2 Prozent. Deutschland befindet sich damit in einer technischen Rezession, ging doch die Wirtschaftsleistung bereits im vorangehenden Quartal um 0,1 Prozent zurück. Die Wirtschaft in der gesamten Eurozone ist zu Jahresbeginn noch stärker abgerutscht. Wie Eurostat mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung der 19 Euroländer im 1. Quartal um 3,8 Prozent tiefer als im Vorquartal. Den Aktienmarkt lässt das alles aber mehr oder weniger kalt, denn die Zahlen waren so erwartet worden und damit bereits eingepreist. Aus den USA kommen gemischte Daten: Der Einzelhandel ist im April zwar deutlich stärker eingebrochen als erwartet, dafür lag aber das Uni-Michigan-Konsumklima im Mai nach vorläufigen Angaben deutlich über den Erwartungen. Obwohl sich im Dauerstreit zwischen den USA und China eine neue Eskalation andeutet, reagiert die Börse auch darauf mehr oder weniger gelassen. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Freitag mit einem Plus von 1,24 Prozent bei 10.465,17 Punkten. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer rund vier Prozent eingebüßt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Volkswagen hat die Auslieferung von Fahrzeugen des Typs Golf 8 wegen Datenübertragungsproblemen gestoppt. Das Kraftfahrtbundesamt entscheidet in den kommenden Tagen über einen möglichen Rückruf.
  • Kromi Logistik hat seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 wegen der Corona-Pandemie angepasst. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr und einem leicht negativen operativen Betriebsergebnis (EBIT).
  • China erwägt, bestimmte US-Unternehmen auf eine Liste "unzuverlässiger Unternehmen" zu setzen, um damit auf die US-Maßnahmen gegen Huawei Technologies zu reagieren. "Die Maßnahmen umfassen die Einleitung von Ermittlungen und die Auferlegung von Beschränkungen für US-Unternehmen wie Apple, Cisco Systems oder Qualcomm sowie den Stopp des Kaufs von Boeing-Flugzeugen", wie die Global Times unter Berufung auf eine der Regierung in Peking nahestehende Quelle berichtet.
  • Der Videokonferenz-Dienst Zoom, der für die Konzentration seiner Entwicklungsaktivitäten in China kritisiert wurde, will zwei neue Entwicklungsstandorte in den USA errichten. In Pittsburgh und Phoenix sollen in den kommenden Jahren bis zu 500 neue Softwareentwickler eingestellt werden, teilte das Unternehmen mit.
  • Delta Airlines kündigte an, alle 18 Langstrecken-Maschinen des Typs Boeing-777 auszumustern. Stattdessen werde man auf internationalen Routen die sparsameren Airbus-Modelle A330 und A350 einsetzen, schrieb Delta-Chef Ed Bastian in einer E-Mail an die Mitarbeiter.
    Der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC will seine Chips künftig auch in einem eigenen Werk in den USA produzieren. TSMC will für 12 Mrd. Dollar einen Standort im US-Bundesstaat Arizona aufbauen, wie die Gesellschaft mitteilte. US-Präsident Trump fordert Unternehmen seit Jahren auf, High-Tech-Produkte statt in Asien verstärkt in den USA herzustellen.
  • Die USA wollen ihre Sanktionen gegen den chinesischen Huawei-Konzern verschärfen. Die neuen Maßnahmen sollen dem Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster speziell den Zugang zu amerikanischer Halbleiter-Technologie abschneiden. Berichte aus China deuten darauf hin, dass es in diesem Falle zu Vergeltungsmaßnahmen vor allem gegen Qualcomm, Cisco, Apple, Boeing kommen könnte, sollten die USA mit den angekündigten Plänen fortfahren.
  • Der in China ansässige E-Commerce-Einzelhändler JD.com übertraf die Schätzungen für sein jüngstes Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich: Die Zahl der aktiven Jahreskunden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 24,8 Prozent und die Zahl der aktiven täglichen Mobilfunknutzer um 46 Prozent.
  • Der Hersteller von North Face-Bekleidung und Vans-Schuhen, VF Corp., verdiente im vergangenen Quartal auf bereinigter Basis 10 Cent je Aktie und verfehlte die Schätzungen damit um 4 Cent. Auch die Erlöse blieben hinter den Prognosen der Analysten zurück. Der Konzern befürchtet, dass die Umsätze im laufenden Quartal um mehr als 50 prozent zurückgehen werden. An seinen Dividendenplänen für 20100 hält der Konzern fest.
  • Das Management des Unterhaltungskonzerns Walt Disney hat mit den Gewerkschaftsarbeitern von Walt Disney World eine Vereinbarung über Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter getroffen. Damit wird ein wichtiges Hindernis für die Pläne von Disney zur Wiedereröffnung seiner Freizeitparks beseitigt.
  • Der Medizintechnik-und Pharmakonzern Abbott Laboratories hatte im März einen Corona-Schnelltest per Notfallzulassung auf den Markt gebracht, der nun aber in der Kritik steht. Die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA wird den neuen Coronavirus-Test nun genauer prüfen, da es Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit und Genauigkeit gibt.
  • Der Nettoumsatz von Applied Materials betrug im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 rund 3,96 Mrd. Dollar, ein Plus von 12 Prozent. Damit wurde die ursprüngliche Umsatzprognose verfehlt. Das Unternehmen erklärte bei der Zahlenvorlage, es rechne damit, etwaige pandemiebedingte Umsatzverluste in der zweiten Jahreshälfte wieder hereinzuholen.
  • Der Einzelhändler für Bürobedarf Office Depot erwägt, bis Ende 2023 mehr als 13.000 Arbeitsplätze abzubauen und eine unbestimmte Anzahl von Geschäften zu schließen. Durch die Umstrukturierung könnten bis zu 860 Mio. Dollar eingespart werden, hieß es.
  • Die BaFin will aktuell nicht gegen die enorm angestiegenen Wetten auf Kursverluste der Wirecard-Aktie vorgehen, wie Reuters berichtet. „Wir planen aktuell kein Leerverkaufsverbot bei Wirecard", sagte eine BaFin-Sprecherin der Nachrichtenagentur. „Hohe Netto-Leerverkaufspositionen allein sind kein Grund dafür." Anfang 2019 hatte die BaFin solche Wetten auf Kursverluste der Wirecard-Aktien für zwei Monate untersagt. Seit der Vorlage des Prüfungsberichts von KPMG Ende April haben Hedgefonds sind die Wetten auf einen Kurseinbruch der Wirecard-Aktie laut Bundesanzeiger auf über zehn Prozent gestiegen.
  • Der Volkswagen-Konzern ist wegen der Corona-Verkaufsbeschränkungen im April unter die Räder gekommen. Mit 473.500 Fahrzeugen hat der Konzern im vergangenen Monat 45,4 Prozent weniger abgesetzt als im Vorjahresmonat. Weil die Autohäuser in den meisten Ländern den größten Teil des Monats geschlossen waren, wiesen sämtliche Marken einen Einbruch aus. Hoffen kann VW auf einen größten Einzelmarkt China. In dem Land lieferte VW mit 305.600 Fahrzeugen ein Prozent mehr aus als ein Jahr zuvor.
  • Die BT Group hat in den vergangenen drei Wochen Gespräche über den Verkauf eines Anteils an seiner Netztochter Openreach geführt, berichtete die "Financial Times am Freitag. Ein Teilverkauf könnte die Sparte mit rund 20 Mrd. britischen Pfund bewerten, hieß es.
  • Hapag-Lloyd hat seine Jahresziele unter Vorbehalt gestellt. Die Containerlinie bekräftigte zwar die für den Betriebsgewinn in Aussicht gestellte Spanne von einer halben und einer Mrd. Euro nach 811 Mio. Euro im Vorjahr. Konzernchef Rolf Habben Jansen wies aber auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Krise hin. Voraussetzung für das Erreichen des Ziels sei, dass die Pandemie im zweiten Quartal ihren Höhepunkt durchschreite und sich die Weltwirtschaft danach erhole.
  • Der Batteriehersteller Varta ist stark in das neue Geschäftsjahr gekommen. Der Umsatz sprang von 73,4 auf 198,5 Mio. Euro an. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich von 17,4 auf 51,7 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente Varta mit 24,5 Mio. Euro ebenfalls deutlich mehr als im Vorjahr mit 9,2 Mio. Euro. Mit seinen Kennzahlen schnitt der Konzern durchweg besser ab als erwartet. Das Unternehmen profitierte von einer starken Nachfrage nach wiederaufladbaren Lithium-Ionen Zellen für Unterhaltungsprodukte.
  • Die Gewerkschaft Verdi kritisiert den Modehändler Zalando im Umgang mit seinen Mitarbeitern. Nach einem Bericht von 'Business Insider’ erfasst eine Software Leistungsdaten und Standzeiten von Mitarbeitern in Logistikzentren. Nach einer Krankheitsauszeit müssen Beschäftigte nach ihrer Rückkehr ihren Abteilungsleitern Rede und Antwort stehen. Die Mitarbeiter fühlen sich daher nur noch „fremdbestimmt und gefangen", so Verdi-Versandhandelsexperte Orhan Akmann.
  • Der Anlagenbauer GEA hat bislang keine größeren Auswirkungen der Coronakrise zu spüren bekommen. So stieg der Auftragseingang im ersten Quartal um 16 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro. Während der Umsatz um 3,5 Prozent auf 1,09 Mrd. Euro zulegte, stieg das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand um 40,7 Prozent auf 105 Mio. Euro.
  • Der Kupferkonzern Aurubis hat trotz Corona-Krise seinen Gewinnausblick bekräftigt. „Trotz der zunehmend herausfordernden Rohstoff- und Absatzmärkte bestätigen wir die Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20", sagte Konzernchef Roland Harings. Demnach soll das operative Vorsteuerergebnis weiterhin bei 185 bis 250 Mio. Euro liegen. Im zweiten Geschäftsquartal von Januar bis Ende März stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro. Das operative Vorsteuerergebnis fiel um 5 Prozent auf 60 Mio. Euro.
  • Der Vermieter von Shoppingcenter-Immobilien, Deutsche Euroshop, sah sich im ersten Quartal kaum von der Corona-Pandemie betroffen. Der Umsatz sank leicht um ein Prozent auf 55,8 Mio. Euro, die Ertragsgröße FFO fiel um 1,3 Prozent auf 38,6 Mio. Euro. Unterm Strich verdiente Euroshop 28 Mio. Euro.
  • Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat wegen der Corona-Pandemie zu Jahresbeginn weniger verkauft. Der Umsatz des Herstellers von teuren Uhren und Schmuck sank in den ersten drei Monaten um 18 Prozent. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 stieg der Umsatz um zwei Prozent auf 14,2 Mrd. Euro. Der Gewinn brach dagegen um zwei Drittel auf 931 Mio. Euro ein.
  • Norbert Reithofer bleibt Aufsichtsratssvorsitzender bei dem Autobauer BMW. Die Hauptversammlung wählte den Manager für weitere fünf Jahre in das Gremium. Im Anschluss wurde er erneut zu dessen Vorsitzenden gewählt. Erstmals in den Aufsichtsrat wurde zudem die Medienmanagerin Anke Schäferkordt gewählt. Sie folgt auf Renate Köcher.
  • Der französische Pharmakonzern Sanofi ist bei seiner Ankündigung, mit einem möglichen Corona-Impfstoff zuerst die USA zu bedienen, zurückgerudert. Sanofi werde sicherstellen, dass ein solches Mittel in allen Regionen der Welt zur gleichen Zeit verfügbar sei, sagte Verwaltungsrat-Chef Serge Weinberg dem Sender "France 2“. CEO Paul Hudson hatte der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt, die US-Regierung habe das Recht auf die größte Vorbestellung eines Impfstoffes, da sie das Risiko finanziell mittrage.

Konjunktur & Politik

  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant für den Spätsommer einen weiteren Nachtragshaushalt in einer "Größenordnung von 100 Milliarden Euro und mehr", wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet. Scholz hatte am Donnerstag noch gesagt, dass unklar sei, ob es einen weiteren Nachtragshaushalt geben werde. Im März war ein erster Nachtragshaushalt über 156 Milliarden Euro beschlossen worden.
  • Das von der Uni Michigan ermittelte US-Konsumklima hat sich im Mai nach vorläufigen Daten überraschend aufgehellt. Der Konjunkturindex stieg von von 71,8 Punkten im Vormonat auf vorläufig 73,7 Zähler, wie die Universität mitteilte. Erwartet worden war eigentlich ein weiterer Rückgang auf 68,0 Punkte.
  • Der Bundesrat hat einer vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie zugestimmt. Für den Zeitraum vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 gilt damit ein von 19 Prozent auf 7 Prozent reduzierter Mehrwertsteuersatz. Die vorübergehende Steuersenkung soll die von den Corona-Maßnahmen besonders stark betroffene Gastronomie unterstützen.
  • Der US-Einzelhandel ist in der Corona-Krise zusammengebrochen. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, lagen die Umsätze der Branche im April 16,4 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Das ist der mit Abstand stärkste Rückgang seit Erhebungsbeginn im Jahr 1992. Im März kam es bereits zu einem Absturz um 8,6 Prozent.
  • Die Stimmung in der Industrie im Großraum New York hat sich verbessert. Im Mai stieg der Empire-State-Index auf minus 48,5 Punkte, wie die regionale Notenbank von New York mitteilte. Im April war der Konjunkturindikator noch bis auf ein Rekordtief bei minus 78,2 Punkte abgestürzt.
  • Nach Einschätzung des Fed-Mitglieds Neel Kashkari sieht es auf dem US-Arbeitsmarkt noch viel schlechter aus als bekannt. Tatsächlich liege die Arbeitslosenquote aktuell bei 24 oder 25 Prozent und nicht bei den amtlich genannten 14,7 Prozent, sagte der Präsident der Fed in Minneapolis.
  • Der Handelsberater von US-Präsident Trump, Peter Navarro, teilt in der Corona-Krise erneut gegen China aus. China habe das Coronavirus im November „wahrscheinlich in diesem Waffenlabor in Wuhan" erschaffen, sagte Navarro dem Sender Fox. Anschließend habe das Land das Virus "zwei Monate lang hinter dem Schutzschild der WHO versteckt", Schutzausrüstung aus aller Welt „aufgesaugt" und „gehortet“, Menschen getötet und schließlich Profit aus der Krise geschlagen. „Jetzt versuchen Hacker der chinesischen Regierung, Informationen über die Impfung zu stehlen, damit sie sie zuerst herstellen können."
  • Die Wirtschaft der Eurozone ist im ersten Quartal wie erwartet deutlich geschrumpft. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung der 19 Euroländer im ersten Quartal 3,8 Prozent tiefer als im Vorquartal. Das ist der stärkste Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.
  • Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland im ersten Quartal zeigt nach Einschätzung des ifo Instituts bei weitem noch nicht das wahre Ausmaß der Krise. „Die vom Staat verhängten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie drosselten die Produktion von Waren und Dienstleitungen nur im Verlauf des Monats März und damit am Ende des ersten Quartals. Ein Großteil der Auswirkungen wird erst im April zu Buche schlagen“. Nach Schätzungen des ifo Instituts brach die Wirtschaftsleistung während der Corona-Schließungen um 16 Prozent ein“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturforschung.
  • Die Corona-Krise hat den Handel der Eurozone mit dem Rest der Welt im März erheblich eingeschränkt. Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren der 19 Euroländer gingen stark zurück, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Der Handelsüberschuss fiel von Februar auf März um 2,1 auf 23,5 Mrd. Euro.
  • Das ifo-Institut hat im Auftrag des bayerischen Wirtschaftsministeriums Vorschläge zur Konjunkturförderung nach der Corona-Krise unterbreitet. Den Vorschlägen zufolge sollten Geringverdiener bei der Einkommensteuer entlastet werden, Unternehmen sollten bei der Steuer heutige Verluste mit früheren Gewinnen verrechnen und Investitionen schneller abschreiben dürfen, und Staat und Kommunen sollten mehr investieren.
  • Die Corona-Pandemie trifft die deutsche Wirtschaft stark. Obwohl die Ausbreitung des Coronavirus die Wirtschaftsleistung im Januar und Februar nicht wesentlich beeinträchtigte, sind die Auswirkungen der Pandemie bereits für das gesamte erste Quartal gravierend: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist gegenüber dem vierten Quartal 2019 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 2,2 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung. Lediglich im ersten Quartal 2009 war der Rückgang mit minus 4,7 Prozent zum Vorquartal noch stärker.
  • Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland lagen im April um 1,9 Prozent unter dem Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vormonat März hatte die Jahresveränderungsrate noch bei minus 0,8 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Erzeugerpreise im April um 0,7 Prozent.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt sich auf härtere Zeiten nach der Corona-Krise ein. „Ohne Sparsamkeit, Selbstdisziplin und Entlastungen für die Wirtschaft wird es nach der Krise nicht gehen“, sagte Altmaier dem „Handelsblatt“. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass ein Abbau der nun in den Haushalten aufgenommenen Schulden gelingen werde: „Das haben wir auch nach der Banken- und Börsenkrise geschafft.“ Die Selbstheilungskräfte der deutschen Wirtschaft seien enorm.
  • Die Quarantäne-Regelungen für die Einreise nach Deutschland werden abgeschwächt. Wer aus EU- und Schengen-Staaten sowie Großbritannien nach Deutschland einreist, muss sich künftig nicht mehr in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben, wie die nordrhein-westfälische Landesregierung mitteilte. Darauf hätten sich Bund und Länder verständigt.
  • US-Präsident Donald Trump hat im Streit mit China mit einem Abbruch der Beziehungen gedroht. Er sei „sehr enttäuscht“ über die Haltung Pekings in der Coronavirus-Pandemie, sagte Trump dem Sender Fox. Den Präsidenten Xi Jingping schätze er, wolle sich derzeit aber nicht mit ihm treffen. Auf die Frage nach möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen China sagte Trump: „Es gibt viele Dinge, die wir tun könnten. Wir könnten auch alle Beziehungen abbrechen“.
  • In China kommt die Industrie allmählich wieder in Gang. Im April steigerte sie ihre Produktion stärker als erwartet. Das Plus betrug nach Angaben vom Freitag 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Analysten hatten lediglich mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent gerechnet nach einem Rückgang von 1,1 Prozent im März. Die Einzelhandelsumsätze sanken im April um 7,5 Prozent. Hier lag die Schätzung bei minus 7,0 Prozent.
  • Die Coronakrise wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr 5,8 bis 8,8 Bio. Dollar kosten, wie aus einer Schätzung der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) hervorgeht. Das wären 6,4 bis 9,7 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Im April hatte die ADB noch globale Verluste von 2 bis 4,1 Bio. Dollar angenommen. Nun haben die Experten die Folgen der weltweiten Corona-Restriktionen mit einberechnet.
  • US-Währungshüter Robert Kaplan hat sich für landesweite Corona-Tests ausgesprochen. Mit einer „dramatischen nationalen Testinitiative" könne eine relativ rasche Erholung der Wirtschaft von der Krise erreicht werden, sagt der Dallas-Fed-Chef im TV. „Warum nicht Dutzende von Milliarden Dollar ausgeben, um zu verhindern, das man Billionen mehr ausgeben muss?“ Das ist ganz klar von höchster Priorität.“
  • Der Konjunktureinbruch wird zu spürbaren Einnahmeausfällen bei den Gewerkschaften führen, wie der „Focus“ unter Berufung auf Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet. Die IG Metall sei am stärksten betroffen. Ihr dürften demzufolge binnen eines Jahres mehr als 21 Mio. Euro an Mitgliedsbeiträgen verloren gehen, weil Beschäftigte in der Metallbranche ihre Arbeitsplätze verlieren.

Dividendenausschüttungen

  • BMW (€2,50 je Aktie)

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