DAX schließt 3,7 Prozent höher - Hoffnung auf Verhandlungen - Lagarde: EZB hat Ukraine-Krieg vor März-Treffen im Blick
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Erwähnte Instrumente
- US-Amerikaner bleiben in Konsumlaune
- Selenskyj: Europa muss konsequenter reagieren
- EZB rechnet mit wirtschaftlichem Dämpfer
- Ukraine meldet Raketenbeschuss auf Kiew
- EU beschließt weitreichendes Sanktionspaket
- Deutsche Wirtschaft behauptet sich in Q4 2021 besser als gedacht
- BASF hebt Dividende an
- VW: Porsche-Börsengang im vierten Quartal möglich
Markt
- Der deutsche Leitindex DAX kann am Freitag seine Vortagesverluste nahezu wettmachen. Der erste Schock nach Russlands-Angriff auf die Ukraine scheint überwunden. Außerdem gibt es Hoffnung auf Verhandlungen. Nach Angaben des Kremls ist Russland offenbar bereit ist zu Friedensgespräche mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu den Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin unterbreitet. Allerdings hatte die Regierung in Kiew Gespräche im polnischen Warschau vorgeschlagen. Gleichwohl: Der Leitindex DAX zog nach Bekanntwerden der Nachricht stark an, und er schloss fast 3,7 Prozent höher bei 14.567 Punkten. Der Kriegsbeginn in Osteuropa hatte am Donnerstag noch einen Ausverkauf bis auf fast 13.800 Zähler ausgelöst. Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners geht davon aus, dass die Schwankungen auch in der nahen Zukunft weit überdurchschnittlich hoch bleiben werden.
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Unternehmen & Branchen
- Die US-Krypto-Börse Coinbase hat im im vergangenen Quartal zwar einen Gewinnsprung erzielt, aber zugleich einen verhaltenen Ausblick ausgegeben. Im vierten Quartal steigerte die Plattform den Gewinn um 335 Prozent auf 771 Mio. Dollar. Der Umsatz fiel mit 1,6 Mrd. Dollar mehr als dreimal so hoch aus wie vor einem Jahr. Angesichts des jüngsten Preisrutsches bei Bitcoin und Co. hat Coinbase die Anleger nun aber auf schwächere Geschäfte eingestellt.
- Der US-Chiphersteller Intel will offenbar seinen milliardenschweren europäischen Fabrikkomplex in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Magdeburg aufziehen. Entsprechende Planungen wurden deutsche Medien gegenüber bestätigt. Demnach gehe es um den Bau einer sog. Megafab, die aus mehreren Halbleiterwerken besteht. Diese haben ein Investitionsvolumen von je rund 10 MRd. Euro und sollen gut 20.000 Arbeitsplätze schaffen.
- Der US-Sportbekleidungshersteller Foot Locker hat mit einem enttäuschenden Ausblick auf das laufende Jahr den Markt geschockt. Die überraschend gute Gewinnentwicklung im vergangenen Quartal rückte in den Hintergrund.
- Der US-Fleischersatzhersteller Beyond Meat konnte mit seinem Zwischenbericht nicht überzeugen. Das Unternehmen meldete einen unerwartet hohen Quartalsverlust und auch der Umsatz verfehlte die Markterwartungen. Nach einem Verlust von 0,40 Dollar je Aktie vor Jahresfrist belief sich das Minus im Berichtsquartal auf 1,27 Dollar je Aktie. Analysten hatten ein EPS von minus 0,70 Dollar erwartet. Der Hersteller gab auch einen enttäuschenden Ausblick ab. So soll sich das Wachstum auf dem US-Markt abschwächen.
- Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hält an seinen Plänen fest, die Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea an die Börse zu bringen. „Wir haben eine strategische Entscheidung getroffen und halten den Börsengang für den richtigen Weg", sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel in einer Online-Pressekonferenz. „In Anbetracht der hohen strategischen Bedeutung des Börsengangs für BASF und unsere Stakeholder werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um unsere Rechte und Interessen zu schützen", sagte Engel. Dazu gehörten auch der Rechtsweg und das Recht, einen Börsengang im Jahr 2023 einseitig zu verfolgen. Die Beteiligungsgesellschaft LetterOne des russischen Milliardärs Michail Fridman, die den restlichen Anteil am Unternehmen hält, will den Schritt offenbar verhindern. Grund sei die Marktstimmung gegenüber Vermögenswerten in Russland, wo das Unternehmen einen Teil seiner Gas- und Ölproduktion tätigt. Dies würde „sehr wahrscheinlich zu einer Bewertung führen, die das Potenzial des Unternehmens nicht widerspiegelt", schrieb jüngst die "Financial Times".
- Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess hat mit Bestürzung auf den Kriegsbeginn in der Ukraine reagiert. „Als einer der weltgrößten Autohersteller mit 660.000 Beschäftigten beobachten wir den Angriff auf die Ukraine mit großer Sorge", sagte er am Freitag in einer Konferenz. Für VW ist der zentral- und osteuropäische Markt von einiger Bedeutung. Man habe eine Taskforce eingerichtet, um weitere mögliche Folgen etwa auf die Lieferbeziehungen abzuschätzen. Volkswagen betreibt in Kaluga südwestlich der Hauptstadt Moskau eine eigene Autofertigung.
- Der Automobilzulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall zeigt sich gegenüber seinen Aktionären spendierfreudig. So schlug der Vorstand eine Dividende für 2021 von 3,30 Euro je Aktie vor, nach 2,00 Euro im Vorjahr. Das Unternehmen hatte 2021 deutlich mehr verdient als im Vorjahr.
- Der Hornbach-Konzern hat das Delisting für seine börsennotierte Baumarkttochter zum Abschluss gebracht. Nach Ende der Annahmefrist hält Hornbach 90,86 Prozent an der Baumarkttochter, wie die Holding am Freitag mitteilte. Die Börsennotierung von Hornbach Baumarkt soll im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit Ablauf des 28. Februar enden. Die Abwicklung des Delisting-Angebots ist für den 2. März vorgesehen.
- Die Mitarbeiter der Rotorblattfertigung des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex in Rostock sind für Montagnachmittag zu einer Informationsveranstaltung des Vorstands eingeladen. Dort sollen die Beschäftigten Details über die Zukunft des Standorts erhalten, sagte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Theuer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Theuer zufolge könnte der Standort im Rostocker Osten zu einem unbekannten Zeitpunkt geschlossen werden. In dem Werk arbeiten laut Theuer insgesamt rund 800 Mitarbeiter.
- Der Buchungssystem-Anbieter Amadeus IT profitiert von der Erholung des Flugverkehrs. Zwar schreiben die Spanier noch rote Zahlen, der bereinigte Verlust reduzierte sich jedoch (vor allem dank Einsparungen) auf knapp 45 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab. Vor der Krise hatte Amadeus IT auf bereinigter Basis noch einen Milliardengewinn erzielt.
- Der Scheinwerferspezialist Hella hat einen neuen Chef gefunden. Der langjährige Konzernchef Rolf Breidenbach wird ab dem 1. Juli von Michel Favre abgelöst, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Favre ist aktuell noch Finanzvorstand im Mutterkonzern Faurecia. Bereits Mitte April soll zudem Yves Andres in die Geschäftsführung von Hella einsteigen. Auch er kommt von Faurecia und soll die Verantwortung für das Geschäft mit Fahrzeugbeleuchtung übernehmen.
- Die Borussia Dortmund GmbH& Co. KGaA hat nach dem Europa-League-Aus ihre Gewinnprognose gesenkt. Der Vorstand rechnet nun im Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem Jahresfehlbetrag zwischen 17 und 24 Mio. Euro. Zuvor hatten die Borussen noch einen Jahresfehlbetrag von 12 bis 17 Mio. Euro erwartet. Dortmund war am Donnerstagabend in der K.o.-Runde gegen die Glasgow Ranges aus dem europäischen Fußballwettbewerb ausgeschieden.
- Der Börsengang der Sportwagentochter Porsche könnte nach Einschätzung von Volkswagen bis zum Ende dieses Jahres Realität werden. Die Notierung eines Teils der Vorzugsaktien an der Marke sei in Abhängigkeit vom Ergebnis der jetzt angelaufenen Prüfungen eventuell bereits im vierten Quartal 2022 möglich, sagte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz am Freitag. Im Spätsommer solle ein Zwischenbericht erfolgen. Volkswagen und der Großaktionär Porsche SE hatten am vergangenen Donnerstag eine Eckpunktevereinbarung getroffen, auf deren Grundlage die Platzierung geprüft wird. Demnach soll das Grundkapital der Porsche AG je zur Hälfte in Vorzugs- und Stammaktien aufgeteilt werden. Bis zu 25 Prozent der Vorzüge sollen am Kapitalmarkt platziert werden. Neben den Börsenplänen für die Tochter Porsche kann sich der VW-Konzern auch einen IPO für sein Elektroauto-Batteriegeschäft vorstellen. Die Sparte wird in den kommenden Jahren mit Milliardeninvestitionen ausgebaut. Auf die Frage, ob Anteile an ihr später einmal am Finanzmarkt notiert sein könnten, meinte Finanzvorstand Arno Antlitz am Freitag grundsätzlich:“"Ja, das könnte eine Möglichkeit sein." Man konzentriere sich jetzt aber zunächst auf die weiteren Prüfungen für die Porsche AG.
- Der weltgrößte Chemiekonzern BASF plant, die Dividende auf 3,40 Euro je Aktie zu erhöhen. Im Vorjahr hatte BASF 3,30 Euro je Anteilsschein gezahlt. Leisten kann sich die Anhebung BASF, weil im letzten Jahr ein Gewinnsprung erzielt wurde. Der auf die Aktionäre anfallende Gewinn belief sich auf 5,5 Mrd. Euro, nachdem 2020 noch einen Verlust von gut einer Mrd. Euro angefallen war. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich 2021 mit 7,77 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 78,6 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr will die BASF ein operatives Ergebnis in Höhe von 6,6 bis 7,2 Mrd. Euro und einen Umsatz von 74 bis 77 Mrd. Euro erzielen.
- Der Rückversicherer Swiss Re schrieb 2021 wieder schwarze Zahlen. Der Überschuss erreichte 1,4 Mrd., fiel damit aber etwas geringer aus, als von Analysten erwartet. Die Swiss Re musste für Schäden durch Naturkatastrophen wie den Hurrikan "Ida" in den USA und das verheerende Flutereignis in Europa im Juli mit mehr als 2 Mrd. Dollar ausgeben. Im Jahr 2020 hatte die Swiss Re unter dem Strich einen Verlust von 878 Mio. Dollar erlitten. Die Anteilseigner sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 5,90 Schweizer Franken je Aktie erhalten.
- Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim hat im vergangenen Jahr dank Firmenübernahmen und dem Bauboom seinen Umsatz um 16 Prozent auf 26,8 Mrd. Franken gesteigert, wie das Unternehmen mitteilte. Auf vergleichbarer Basis sei der Umsatz um 11,3 Prozent gestiegen. Das wiederkehrende Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich um ein Viertel auf 4,6 mrd. Franken. Das sei das beste Ergebnis seit Jahren, so der Heidelbergcement-Konkurrent. Der Reingewinn vor Wertminderungen und Verkäufen stieg auf 2,45 Mrd. Franken. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,20 Franken je Titel erhalten. Das sind 10 Prozent mehr wie im Vorjahr.
- Der Mobilfunk-Anbieter Freenet hat 2021 u. a. wegen geringerer Erlöse aus dem Verkauf von Hardware einen leichten Umsatzrückgang auf 2,57 Mrd. Euro erlitten. Der operative Gewinn zog um fünf Prozent auf 447 Mio. Euro an. Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 450 bis 470 Mio. Euro. Der Umsatz soll sich stabil entwickeln. Die Aktionäre sollen für 2021 eine Dividende von 1,57 Euro je Anteil erhalten - das sind knapp fünf Prozent mehr als die reguläre Ausschüttung für 2020. Damals hatte es aber noch eine Sonderdividende von 15 Cent gegeben.
Konjunktur & Politik
- Die EZB hat den Ukraine-Konflikt vor der Zinssitzung im März im Blick. Dies betonte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Freitag in Paris vor der Presse. Sie könne aktuell aber noch kein klares Bild über die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts machen, so Lagarde, wie Reuters berichtet. Es sei verfrüht, die exakten Auswirkungen zu benennen. Doch verfolge die EZB die Entwicklung genau. Es gebe angesichts der weiter gestiegenen Öl- und Gaspreise Auswirkungen. Zudem laste der bewaffnete Konflikt auf dem Vertrauen. Die Frage, ob der Krieg die EZB veranlassen könnte, die geldpolitische Normalisierung hinauszuschieben, beantwortete Lagarde nicht. Sie könne den Beschlüssen der Zinssitzung im März nicht vorgreifen. Natürlich werde der Konflikt bei den Beratungen aber eine Rolle spielen. Zuvor am Freitag verlautete EZB-Chefökonom Philip Lane, dass die EZB mit einem Konjunkturdämpfer durch den Ukraine-Krieg kalkuliert.
- Nach Beobachtung der USA verliert die militärische Invasion der Russen in der Ukraine an Dynamik. Der Widerstand in der Ukraine sei größer als von der Führung in Moskau erwartet, sagt ein ranghohes Mitglied des US-Militärs laut Reuters. Die Kommandogewalt der Ukraine sei intakt. Russland greife hauptsächlich militärische Ziele an.
- Die Europäische Union wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow auf ihre Sanktionsliste setzen. Dies bedeutet, dass möglicherweise in der EU vorhandene Vermögenswerte der beiden Politiker eingefroren werden. Möglicherweise drohten Putin und Lawrow auch Einreiseverbote in die EU, die nur mit Ausnahmegenehmigungen zum Beispiel für Friedensgespräche aufgehoben würden.
- Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Januar nach Angaben es US-Handelsministeriums zum Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 1,2 (zunächst: minus 0,7) Prozent nach oben revidiert.
- US-Präsident Joe Biden wird voraussichtlich heute bekannt geben, dass er die Bundesrichterin Ketanji Brown Jackson für den Supreme Court nominieren wird, wie CNBC berichtet. Biden hatte sich dafür eingesetzt, dass eine schwarze Frau die Nachfolge des liberalen Richters Stephen Breyer antreten wird, der im Sommer in den Ruhestand treten will.
- Die US-Verbraucher steigerten ihre Ausgaben im Januar zum Vormonat um 2,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet. Im Dezember hatte sich noch ein Minus von revidiert 0,8 Prozent ergeben. Die persönlichen Einkommen stagnierten im Januar im Vergleich zum Vormonat. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im Januar um 6,1 Prozent im Jahresvergleich und damit etwas stärker als Analysten erwartet hatten. Im Vormonat hatte die Jahresrate 5,8 Prozent betragen. Zum Vormonat stieg der PCE um 0,6 Prozent. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel stieg auf Jahressicht um 5,2 Prozent und im Monatsvergleich um 0,5 Prozent.
- Der Kreml hat einen Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj befürwortet. Moskau habe das Angebot von Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Freitag. Die Mitteilung werde analysiert, Selenskyj als Präsident der Ukraine anerkannt. Moskau sei grundsätzlich bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, so Peskow. Selenskyj hatte zuvor zur Abwendung eines Krieges Putin ein Gesprächsangebot gemacht: „Die Sicherheit der Ukraine ist verbunden mit der Sicherheit ihrer Nachbarn. Deshalb müssen wir heute über die Sicherheit in ganz Europa sprechen. Das ist unserer Hauptziel - der Frieden in der Ukraine und die Sicherheit unserer Bürger. Dafür sind wir bereit, mit allen und auch mit Ihnen zu reden. In verschiedenen Formaten und an jedem beliebigen Ort."
- Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat sich für direkte Strafmaßnahmen gegen die Führung in Moskau ausgesorhcen. In der Sitzung der EU-Finanzminister in Paris forderte Lindner laut dpa, dass auch gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergei Lawrow persönliche Sanktionen verhängt werden. Bisher waren beide nicht vom Einfrieren persönlicher Vermögenswerte und Reiseeinschränkungen betroffen.
- Der polnische Oppositionsführer und frühere EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die deutsche Haltung zur en Sanktionen gegen Russland kritisiert. „Diejenigen EU-Regierungen, die harte Entscheidungen blockiert haben, haben Schande über sich selbst gebracht", schrieb Tusk auf Twitter. Als Beispiele nannte er Deutschland, Ungarn und Italien. Die derzeitigen Strafmaßnahmen seien wirkungslos. „In diesem Krieg ist alles real: Putins Wahnsinn und Grausamkeit, ukrainische Opfer, die auf Kiew fallenden Bomben", kommentierte er. Die Sanktionen würden allerdings nur vorgetäuscht.
- Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone - gemessen am Economic Sentiment Indicator (ESI) - hat sich im Februar verbessert. Der ESI stieg zum Vormonat um 1,3 auf 114,0 Punkte, wie die Europäische Kommission am Freitag mitteilte. Der Angriff Russlands auf die Ukraine konnte bei der Erhebung noch nicht berücksichtigt werden. Verbessert hat sich vor allem die Stimmung im Dienstleistungssektor. Hier dürfte die Lockerung von Corona-Maßnahmen eine Rolle spielen. Das Industrievertrauen veränderte sich nur wenig und das Verbrauchervertrauen ließ leicht nach.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky wirft den Europäern vor, nur unzureichend auf den russischen Angriff auf sein Land zu reagieren. „Europa ist stark genug, um diese Aggression aufzuhalten. Sie können diese Aggression immer noch stoppen. Sie müssen schnell handeln,“ sagte er laut Reuters. Alle Sanktionen sollten diskutiert werden, vom EU-Einreiseverbot für Russen über einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift bis hin zu einem Öl-Embargo. Eine Reihe von EU-Ländern wollten aber keine Sanktionen für den Bezug von Gas und Öl aus Russland, sagt der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit. Der Grund sei, dass die Energielieferungen aus Russland nicht sofort ersetzt werden könnten.
- Die EZB rechnet mit einem Konjunkturdämpfer durch den Ukraine-Krieg, wie Reuters berichtet. Beim Treffen der EZB-Spitze in Paris habe Chefvolkswirt Philip Lane Szenarien dazu vorgelegt, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Ein mittleres Szenario sehe vor, dass das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone dieses Jahr um 0,3 bis 0,4 Prozent gedrückt werde. Ein extremeres Modell sehe sogar fast ein Prozent vor. Ein weiteres Szenario unterstelle keine Folgen, was aber mittlerweile als unwahrscheinlich eingeschätzt werde.
- Nach BILD-Informationen kommt es nach dem Raketenbeschuss jetzt zu schweren Gefechten in den Straßen Kiews. Im Nord-Bezirk Oblonsky stünden sich russische und ukrainische Truppen gegenüber. Auf ukrainischer Seite seien Schützenpanzer im Einsatz, auf Russlands Seite seien Bodentruppen in die Stadt einmarschiert – hierbei könnte es sich um Fallschirmjäger aus Russland oder Belarus handeln. Ob bereits Russen-Panzer die Stadtgrenze überquert haben, sei nicht bekannt.
- Die Ukraine meldet am zweiten Tag der russischen Offensive im Land Raketenbeschuss auf die Hauptstadt Kiew. So sei ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden, teilte die Stadtverwaltung am Freitagmorgen mit. „Schreckliche russische Raketenangriffe auf Kiew", twitterte Außenminister Dmytro Kuleba. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich in der Nacht mit einer Videobotschaft zu Wort. Die ukrainische Armee habe am ersten Tag der russischen Invasion 137 Soldaten verloren, über 300 Soldaten seien verletzt worden, sagte er. Russland habe das gesamte Gebiet der Ukraine angegriffen. Anton Heraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers, sagte: „Heute wird der härteste Tag“. Die Verteidiger von Kiew stünden mit Panzerabwehrraketen bereit, die von internationalen Verbündeten stammten.
- Die russische Armee rückt der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf die Pelle. Im Norden soll das Gebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl in russischer Hand sein, im Süden hat die russische Armee wohl die Kontrolle über das Gebiet um Cherson übernommen. Nach russischen Angaben sollen auch die Separatisten im Donbass Geländegewinne erzielt haben. Die Vereinten Nationen stellen sich auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. Schon jetzt seien Tausende über die Grenzen in Nachbarländer wie Polen, Moldau, die Slowakei und auch Russland geströmt, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf.
- Die ukrainische Zentralbank hat den Zahlungsverkehr an Einrichtungen in Russland und Belarus verboten. Zudem seien Transaktionen mit den Währungen beider Länder untersagt worden, so die Aufsichtsbehörde der Ukraine.
- Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace will Russland die Kontrolle über die ganze Ukraine gewinnen. Russland habe am ersten Tag der Invasion versagt und keines seiner vorrangigen Ziele eingenommen. Er schätze die Zahl der Opfer auf russischer Seite auf mehr als 450, so Wallace.
- Die US-Regierung geht davon aus, dass der Kreml einen Regierungswechsel in Kiew zum Ziel hat und eine Art Marionettenregierung einrichten will. Das sagte Außenminister Antony Blinken dem Fernsehsender ABC. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor erklärt: „Nach unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine Familie zum Ziel Nr. 2." Es gebe falsche Berichte, dass er Kiew verlassen habe. „Ich bleibe in der Hauptstadt, bleibe bei meinem Volk.“ Wo genau er sich aufhalte, dürfe er aber nicht preisgeben.
- Die Europäische Union hat auf die Militäroffensive Russlands in der Ukraine mit einem weitreichenden Sanktionspaket reagiert, ein Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift wurde auch auf Betreiben Deutschlands hin aber nicht beschlossen. Die EU-Staats- und Regierungschefs rangen bei dem sechsstündigen Krisengipfel in Brüssel dennoch um eine starke Antwort auf den russischen Angriff. Sie vereinbarten Strafmaßnahmenmit Blick auf Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visavergabe geben. Die Finanzsanktionen gegen Russland zielen auf 70 Prozent des russischen Bankenmarkts ab, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. Das Paket massiver Sanktionen zeige, wie geeint die EU sei, schrieb sie. Das Paket ziele auch auf wichtige staatliche Unternehmen, einschließlich der Verteidigung, ab. CDU-Chef Friedrich Merz hat einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Swift-Zahlungssystem befürwortet. „Wenn die EU-Kommission einen solchen Vorschlag machen sollte, sollte Deutschland ihn nicht verhindern", sagte Merz im Deutschlandfunk.
- Der französische Präsident Emmanuel Macron hat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin telefoniert, allerdings ohne Ergebnis. Er habe Putin in dem Gespräch auf Bitten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, die Kämpfe in der Ukraine so rasch wie möglich zu beenden, sagte Macron am frühen Freitagmorgen. „Es hat keine Wirkung gezeigt, das sehen Sie im Moment ganz deutlich, da der russische Präsident den Krieg gewählt hat.“ Er habe Putin aufgefordert, zu diskutieren, mit Selenskyj zu diskutieren, sagte Macron. Selenskyj selbst erreiche Putin schließlich nicht. Es sei seine Verantwortung, eine solche Initiative zu ergreifen, wenn sie von der Ukraine erbeten werde. Der russische Angriff in der Ukraine geht derweil weiter.
- Bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in zahlreichen russischen Städten gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 1.800 Menschen festgenommen worden.
- Die deutsche Wirtschaft ist im Schlussquartal vergangenen Jahres gegenüber dem Vorquartal – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,3 Prozent geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt nach einer zweiten Schätzung mitteilte. „Nachdem die Wirtschaftsleistung im vergangenen Sommer trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder gewachsen war, wurde die Erholung der deutschen Wirtschaft durch die vierte Corona-Welle und erneute Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen zum Jahresende gestoppt“, konstatierte das Bundesamt. Die Entwicklung des BIP fiel allerdings sowohl im vierten Quartal 2021 (-0,3 %) als auch im gesamten Jahr 2021 (+2,9 %) positiver aus als in der Schnellmeldung am 28. Januar 2022 berichtet. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde noch von einem Rückgang im Schlussquartal 2021 um 0,7 Prozent ausgegangen. Gegenüber dem vierten Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, war die Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahresviertel um 1,1 Prozent niedriger.
- Im Januar stiegen die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern zum Vorjahresmonat um 26,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Das ist der stärkste Zuwachs seit Oktober 1974. Der stärkste Preisauftrieb ging nach wie vor von Energie aus. Diese verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat dreistellig - um 144,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat war Energie 12,9 Prozent teurer. Erdgas war mit einem Preisschub von 302,7 Prozent rund viermal so teuer wie vor einem Jahr. Auch Erdöl (plus 66,8 Prozent) und Mineralölprodukte wie Benzin (plus 73,2 Prozent) waren deutlich teurer als ein Jahr zuvor.
Dividendenabschlag
- Siemens Energy (€0,10 je Aktie)
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