DAX - Erholung vor dem Aus?
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- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.390,34 Pkt (XETRA)
In der letzten Fibonacci-Analyse zum DAX haben wir uns das langfristige Bild für den Fall betrachtet, dass sich der extreme Kurseinbruch der letzten Monate mit neuen Tiefs fortsetzt. Heute können wir zunächst zur „Tagesordnung“ übergehen. Denn der Index befindet sich seit dem Tief bei 8.257 Punkten in einer bislang soliden Erholung, die jetzt schon zeitlich gesehen so lange andauert, wie der vorherige Crash. Auf der anderen Seite erreicht der Index aktuell ein relevantes Widerstandsniveau. Die entscheidende und für viele bange Frage lautet daher: Kann sich die Erholung auch nach Ostern fortsetzen und wenn ja, wie weit führt sie?
Starkes Widerstandscluster in unmittelbarer Nähe
Kommen wir zunächst zu den übergeordneten Fibonacci-Widerstandsmarken: Bei 10.698 Punkten liegt das 61,8 %-Retracement (RT) der zweiten Verkaufswelle von 12.207 bis 8.257 Punkten. Etwas darunter – bei 10.646 Punkten – verläuft das 61,8 %-RT der großen Rallyphase beginnend im Februar 2016 bei 8.699 Punkten bis zum Allzeithoch bei 13.795 Punkten. Derart langfristige, übergeordnete Retracementniveaus erweisen sich oft auch in künftigen Trendphasen als Schlüsselstellen. Zusammen mit dem Zwischenhoch bei 10.590 Punkten ergibt sich also eine Widerstandszone, die fast schon mit einem Aufwärtsgap durchbrochen werden muss, um von einer nachhaltigen Trendfortsetzung sprechen zu können.
Potenziale der laufenden Erholung
Auf Basis des Verlaufs seit dem Märztief ergeben sich etliche potenzielle Startpunkte für die laufende Erholung und dementsprechend auch leicht unterschiedliche Ziel- bzw. Widerstandsmarken. Um die Analyse nicht mit einem dutzend Teilüberlegungen zu überfrachten, konzentriere ich mich auf die Projektionslevel, die sich ergeben, wenn man die relevanten, absoluten Tief- und Hochpunkte analysiert. Dies sind 8.257 Punkte, das Zwischenhoch bei 10.137 Punkten vom 25. März und der Startpunkt der laufenden zweiten Aufwärtsstrecke bei 9.337 Punkten vom 02. April.
Nimmt man die erste Handelsspanne (im Chart violett) und trägt die Länge mit einer Projektion an das 9.337 Punkte-Tief ab, um das Potenzial der laufenden Aufwärtsbewegung zu ermitteln, ergeben sich folgende Zielmarken: Die 61,8 %-Projektion bei 10.498 Punkten, die 76,4 %-Projektion bei 10.773 Punkten und die 100 %-Projektion bei 11.217 Punkten.
Nachdem also das 61,8 %-Projektionsniveau der ersten Aufwärtswelle bereits angelaufen wurde und der Index auch bei der ersten „Berührung“ am 07. April nach unten abgedreht ist, sollte man sich vorsichtig nach kurzfristigen Topbildungsformationen umsehen. In Kombination mit den nahen Widerständen bei 10.645 und 10.698 Punkten könnte also jederzeit ein starker Einbruch erfolgen.
Sollte der Index allerdings dynamisch über 10.590 Punkte und diese Hürden ansteigen, wäre auf der Oberseite ein Anlauf auf die 10.773 Punkte-Marke und darüber ggf. kurzzeitig bis 11.026 Punkte zu erwarten. In letzterem Fall hätte der DAX die Hälfte der Abwärtsstrecke seit dem Allzeithoch wieder korrigiert und ein Zwischenhoch vom 10. März erreicht. Spätestens hier wäre also mit der Fortsetzung des Abwärtstrends zu rechnen.
Heutiger Verlauf als erstes Warnsignal
Allerdings muss man bereits am heutigen Tag konstatieren, dass fast schon wieder 61,8 % des Anstiegs seit gestern abverkauft wurden. Die Erholung bleibt also weiterhin fragil. Noch ist zu früh, von einem Verkaufssignal zu sprechen. Doch unterhalb von 10.350 Punkten wäre zumindest die Chance auf einen direkten Ausbruch über die Verlaufshochs vergeben. Bei rund 10.200 Punkten könnte allerdings ein weiterer Anstieg starten.
Sollte der Index dagegen auch unter 10.200 Punkte fallen, sind weitere Verluste bis zur Kreuzunterstützung bei 10.111 bis 10.137 Punkten wahrscheinlich. Hier hätten die Bullen die vorerst letzte Gelegenheit, das Ruder herumzureißen. Andernfalls dürfte ein scharfer Abverkauf bis 9.815 und 9.699 Punkte folgen. Und unterhalb von 9.699 Punkten wäre dann "Alarmstufe Rot" erreicht und die Wiederaufnahme des massiven Abwärtstrends mit Einbrüchen bis 9.148 und 8.257 Punkten nicht mehr auszuschließen.
Ich wünsche Ihnen ein paar angenehme Osterfeiertage!
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Bin mal gespannt wie weit der Markt noch steigt bis sich genug Shorties die Finger verbrannt haben.