DAX fällt auf neues Jahrestief - Wachsende Unsicherheit für die Autoindustrie
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- US-Erzeugerpreise legen nicht so stark wie erwartet zu
- WTO: Handelskrieg würde Welthandel einbrechen lassen
- SPD droht Autoherstellern mit Bußgeldern in Milliardenhöhe
- Britische Wirtschaft stagniert im August
- IWF warnt vor neuen Risiken
- Trump meckert über die Fed
- IWF hält Finanzmarktturbulenzen für möglich
- Tesla-Investor steigt bei Konkurrenten ein
- Cropenergies verdient weniger
- Nordex erneut mit starkem Auftragseingang
DAX & US-Markt
- Die Skepsis gegenüber der italienischen Haushaltspolitik und der hohen Staatsverschuldung des Landes sorgt grundsätzlich weiter für Zurückhaltung am Aktienmarkt. Der stellvertretende Ministerpräsident Salvini stellte noch einmal klar, dass die Regierung an ihren Haushaltsplanungen festhalten wird. Die italienische Regierungskoalition erlaubt sich in den kommenden Jahren eine deutliche höhere Neuverschuldung als die Vorgängerregierung. Da es sich um die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone handele, sei die Nervosität der Anleger verständlich, so ein Marktbeobachter. Die hohe Staatsverschuldung Italiens besorgt die Anleger schon lange. Einige befürchten, das durch Italien die Eurokrise wieder aufflammen könnte. So könnten ohne Sparmaßnahmen die Zinsen für italienische Staatsanleihen schnell wieder steigen und die Kurse der italienischen Banken fallen. Die europäischen Bankenaufseher wollen vor diesem Hintergrund erneut die finanzielle Ausstattung italienischer Banken unter die Lupe nehmen. Der DAX geht vor diesem Hintergrund in die Knie und ging mit einem Verlust von deutlich über zwei Prozent bei 11.712 Punkten aus dem Handel. Zuvor fiel das Marktbarometer bis auf 11.700 Zähler und markierte damit ein neues Jahrestief.
- Ein rabenschwarzer Mittwoch, an dem alle großen US-Indizes stark bis massiv eingebrochen sind kann heute zu den Akten gelegt werden. Am Ende des Tages verlor der S&P 500 rund 3,3 Prozent, der Dow Jones mit 3,2 Prozent kaum weniger, und der Nasdaq 100 fuhr sogar Verluste von 4,4 Prozent ein. Die Volatilität stieg auf der anderen Seite auf den höchsten Stand seit März/April und legte um 6,6 auf 22,6 Punkte zu, wobei vor allem die Explosivität der Tageskerze beeindruckend war. Die erweiterte FANG-Gemeinde kam heute besonders böse unter die Räder - die nackten Zahlen: Twitter -8,4 %, Netflix -8,4 %, Nvidia -7,5 %, Amazon -6,2 %, Microsoft -5,3 %, Alphabet -4,6 %, Apple 4,6 %, Facebook -4,1 %, Tesla -2,25 %.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: "Einhändiger Cliffhanger"!
- EUR/USD-Tagesausblick: Die Bullen melden sich zurück
- BRENT ÖL-Tagesausblick – Weiter nach Plan
Unternehmensnachrichten
- Das Investmentunternehmen Baillie Gifford hat sich beim chinesischen Tesla-Konkurrenten NIO eingekauft und hält nun 11,44 %. Baillie Gifford ist zugleich der größte außenstehende Tesla-Investor. Laut CNBC hält das Investmentunternehmen rund 9 % an Tesla. Nur Elon Musk hält mehr Anteile seines Unternehmens.
- Kunden des Bezahldienstes Paypal können künftig in Deutschland über Android-Smartphones per Google Pay im Laden bezahlen. Durch die Kooperation könnte Google Zugang zu vielen neuen Nutzern für sein Mobil-Bezahlsystem bekommen: Paypal hat in Deutschland rund 20,5 Mio. Kunden.
- Snap will seinen sinkenden Nutzerzahlen beim Messenger-Dienst Snapchat mit neuen Kurz-Serien beikommen. Im Herbst würden neue Shows eingeführt, an denen zusammen mit Hollywood-Produktionsfirmen gearbeitet werde, kündigte Snap an.
- Amazon-Mitarbeiter sollen Kundendaten an Dritthändler des Online-Versanddienstes verkauft haben, hieß es im September. Nach einem Bericht des Wall Street Journal hat der Konzern nun einen Schuldigen in der Datenaffäre gefunden. Der Angestellte sei entlassen worden und auch die Händler, welche die Kundendaten angekauft hatten, seien auf der Plattform gesperrt worden.
- Der Handelskonzern Metro öffnet sich der Cloud. Metro-NOM, der IT-Bereich des Handelsriesen, betreibt sein zentrales Finanzsystem künftig auf der Cloud-Plattform von Google. „Wir konsolidieren damit 100 verschiedene Systeme in 35 Ländern", sagte Timo Salzsieder, CIO der Metro AG auf der Konferenz "Next '18" in London.
- Der Windanlagenbauer Nordex hat sein drittes Quartal mit einem Auftragseingang in Höhe von 974 Megawatt (MW) abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Volumen der fest vereinbarten Neuaufträge fast um ein Fünffaches. Allerdings war im vergangenen Jahr die Auftragslage vor allem im Heimatmarkt Deutschland sehr schwach, da das neue Ausschreibungssystem viele Projekte erschwerte. Nordex konzentriert sich seitdem verstärkt auf internationale Märkte.
- Der Bioethanol-Hersteller Cropenergies hat im zweiten Quartal wegen des niedrigeren Ethanolpreises beim Nettogewinn einen Rückgang von zuvor 17,3 auf 4,7 Mio. Euro erlitten. Neben den niedrigeren Preisen belasteten höhere Rohstoff- und Energiekosten.
- Der japanische Technologiekonzern Softbank prüft laut "Wall Street Journal“ eine Mehrheitsbeteiligung beim US-Dienstleister für gemeinsame Arbeitsplätze WeWork. Demnach könnte Softbank 15 bis 20 Mrd. US-Dollar investieren. Das Geld soll aus dem unternehmenseigenen Vision Fond stammen. Dieser insgesamt 92 Mrd. Dollar schwere Fonds wird zu großen Teilen von Vermögensfonds aus Saudi Arabien und Abu Dhabi gestützt. SoftBank ist bereits mit rund 20 Prozent an WeWork beteiligt.
- Die britische HSBC-Bank hat einen Streit mit der US-Regierung wegen fragwürdiger Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise im Jahr 2008 beendet. Das Geldhaus einigte sich dem US-Justizministerium auf eine Zahlung von 765 Mio. Dollar. Der Bank wurde vorgeworfen, zwischen 2005 und 2007 „faule“ Wertpapiere verkauft zu haben, die mit riskanten Immobilienkrediten hinterlegt waren.
- Die Investment-Gruppe der Telekom (Deutsche Telekom Capital Partners) investiert laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 10 Mio. Dollar in ein estnisches Start-up, das sich darauf spezialisiert hat, Kundenbeziehungen von Unternehmen zu verbessern. Das wolle das Unternehmen an diesem Mittwoch verkünden, wie die FAZ vorab erfahren hat. Pipedrive ist vor acht Jahren gegründet worden und hat inzwischen gut 75.000 Kunden.
- Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat seinen Umsatz im dritten Quartal des laufenden Jahres um 10 Prozent gesteigert. Schon das erste Halbjahr hatte das Unternehmen mit einem kräftigen Plus bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen.
Konjunktur & Politik
- Verschärfte Vorgaben zum Klimaschutz setzen die Autohersteller unter Druck. Nach langen Verhandlungen hatten sich die EU-Staaten darauf verständigt, dass Neuwagen im Jahr 2030 im Schnitt 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020. Deutschland - vertreten durch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) - trug die Entscheidung mit. Dabei wollte die Bundesregierung zuvor nur eine Minderung von 30 Prozent durchsetzen.
- Die Bundesregierung hat laut einem Pressebericht ihre Wachstumserwartungen deutlich gesenkt. Sie habe ihre Prognose für 2018 im Vergleich zum Frühjahr um einen halben Prozentpunkt auf 1,8 Prozent reduziert, berichtet das "Handelsblatt" vorab und berief sich auf die Herbstprojektion der Bundesregierung. Diese wird an diesem Donnerstag offiziell veröffentlicht. Für 2019 und 2020 erwartet die Bundesregierung demnach jeweils ein Plus von gleichfalls 1,8 Prozent.
- In den USA sind die Erzeugerpreise im September um 2,6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten eine Rate von 2,7 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Preise um 2,8 Prozent gestiegen.
- US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte am Mittwoch die chinesische Führung vor einer Abwertung der Währung Yuan, um sich Handelsvorteile zu verschaffen.
- Vor dem Eintreffen von Hurrikan "Michael" an der US-Küste hat der Gouverneur von Florida Betroffene im Sturmgebiet aufgefordert, sofort Schutz zu suchen. Es sei nun zu spät, das Gebiet zu verlassen, so Rick Scott. Unter anderem hat American Airlines wegen Michael allein für Mittwoch 75 Flüge abgesagt.
- Die Kosten für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland steigen so stark wie seit elf Jahren nicht mehr. Die sog. Baupreise waren im August um 4,6 Prozent höher als im August 2017, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ein derart hohes Plus gab es zuletzt 2007 mit 5,7 Prozent.
- Ein richtiger Handelskrieg zwischen den USA und China könnte das internationale Handelsvolumen nach Schätzung der WTO um 17,5 Prozent einbrechen lassen. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte nach diesem Szenario im Durchschnitt um 1,9 Prozent belastet werden, sagte der Präsident der Welthandelsorganisation, Roberto Azevêdo.
- Die SPD hat milliardenschwere Bußgelder für manipulierte Dieselfahrzeuge ins Spiel gebracht. Die Autohersteller müssten sich endlich zu technischen Nachrüstungen von Dieselautos bekennen und für Städte mit drohenden Verboten die Kosten übernehmen, forderte die Bundestagsfraktion. Wenn sich die Spitzenmanager weiter weigerten, sollte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für jedes manipulierte Fahrzeug mit Betrugssoftware ein Bußgeld von 5.000 Euro verhängen.
- Das britische Statistikamt veröffentlicht seit Mai auch monatliche Daten zum Wirtschaftswachstum. Im August stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vormonat, so National Statistics. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Allerdings war die britische Wirtschaft im Vormonat mit 0,4 Prozent etwas stärker gewachsen als zunächst errechnet.
- Zum 1. Januar 2019 soll der Beitragssatz zur Pflegeversicherung um 0,5 Punkte auf 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens steigen, wie das Bundeskabinett beschloss. Beitragszahler ohne Kinder müssen künftig 3,3 Prozent zahlen. Der Bund rechnet mit jährlichen Mehreinnahmen von 7,6 Mrd. Euro. Die Anhebung soll die Finanzen der Pflegekassen stabilisieren
- Südkorea denkt über eine Lockerung seiner Sanktionen gegen den nördlichen Nachbarn nach. Die Angelegenheit werde derzeit geprüft, sagte Außenministerin Kang Kyung Wha laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap vor einem Parlamentsausschuss. Ein solcher Schritt dürfe aber den Rahmen für die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea nicht beeinträchtigen.
- Die französische Industrie hat ihre Produktion im August im Monatsvergleich um 0,3 Prozent gesteigert, wie das Statistikamt Insee mitteilte. Analysten hatten einen geringeren Zuwachs erwartet. Der Anstieg im Juli wurde von 0,7 auf 0,8 Prozent nach oben korrigiert.
- Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet mögliche Turbulenzen an den Finanzmärkten. Eine Eskalation der Handelskonflikte und wachsende geopolitische Risiken könnten zu abrupten Einbrüchen führen, heißt es im aktuell veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht. In der Folge könnten sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtern. Die Bedingungen an den Finanzmärkten in vielen Schwellenländern hätten sich seit Mitte April bereits verschlechtert, schreibt der IWF. Steigende US-Leitzinsen und ein stärkerer US-Dollar hätten zu Kapitalabflüssen geführt. In deren Folge hätten die Währungen abgewertet. In einigen Schwellenländern laste auch die politische Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Laut IWF ist für die Börsen vor allem die Normalisierung der Geldpolitik entscheidend.
- Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor einer Lockerung der Regeln für die Finanzmärkte gewarnt. Die Märkte und Finanzinstitute seien zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise stärker als zuvor, sagte Tobias Adrian, Direktor für Geld- und Kapitalmärkte beim IWF, bei der Vorstellung des Berichtes zur Finanzmarktstabilität in Indonesien. In Ländern wie den USA wollte die Regierung der Finanzmarktakteuren wieder mehr Gesaltungsräume lassen. Allerdings seien neue Risiken hinzugekommen, etwa extrem hohe Immobilienpreise in Weltstädten. „Kurzfristige Risiken haben sich vergrößert und mittelfristige Risiken bleiben erhöht", so Adrian. Gleichzeitig forderte er, dass die Staaten dafür sorgen müssten, sich Finanzpolster anzulegen und die teils enorme Staatsverschuldung herunterzufahren.
- Die europäischen Bankenaufseher überprüfen nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters erneut die Liquidität italienischer Banken. Angesichts der Turbulenzen der vergangenen Tage an den Finanzmärkten gebe es eine intensivere Beobachtung, hieß es. Die Prüfungen beträfen sowohl Kundeneinlagen als auch den Interbankenmarkt. Auch eine der italienischen Krisenbanken, Banca Carige, kommt Insidern zufolge heute mit Vertretern der Europäischen Zentralbank zusammen. Hintergrund ist der Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU-Kommission.
- US-Präsident Donald Trump hat abermals seinen Unmut über die Leitzinserhöhungen der Fed kundgetan. Es gefalle ihm nicht, was die Notenbank mache, sagte Trump in Washington. „Ich glaube, wir müssen nicht so schnell vorgehen.“ Die US-Wirtschaft habe kein Problem mit Inflation, dem die Währungshüter mit höheren Zinsen entgegensteuern müssten.
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Schaut so aus
Jetzt wünscht sich wohl Trump J. Yellen zurück. :-)))