Analyse
17:16 Uhr, 15.04.2015

DAX - Dynamik sinkt, die Spannung steigt

Das mittelfristige Ziel bei 12.400 Punkten hat der DAX nur knapp verfehlt. Die Rally ist damit in einem hochinteressanten Bereich angekommen. Zeit für ein Update der mittelfristigen charttechnischen Einschätzung.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.291,02 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.291,02 Punkte (XETRA)

Mit dem Ausbruch über das damalige Allzeithoch bei 10.050 Punkten im Januar dieses Jahres setzten die Bullen den Grundstein für einen Aufwärtstrend, der jeder Beschreibung spottet und den Index bereits weit über die 12.000 Punkte-Marke angetrieben hat.

Ausgangspunkt für diese enorme Kurssteigerung war eine Konsolidierungsphase knapp unter der 10.050 Punkte-Marke, die sich zum Jahreswechsel dreiecksförmig zuspitzte und damit für eine explosive Bewegung sprach. Der Funke sprang dann auch im Januar zu Gunsten der Bullen über und der DAX brach über die alte Rekordmarke aus. Es folgte ein geradliniger Anstieg, der erst bei knapp 11.000 Punkten von einsetzenden Gewinnmitnahmen abgebremst wurde. Die anschließende Korrektur fiel jedoch mit einem leichten Rücksetzer auf 10.552 Punkte sehr moderat aus und wurde mit dem Ausbruch über die 10.984 Punkte-Marke im Februar beendet. Die folgenden Wochen drängte der Markt fast kerzengerade in Richtung der 12.000 Punkte-Marke, die am 16.März erstmals erreicht und zugleich deutlich überschritten wurde.

In der Spitze kletterte der Index innerhalb dieser Kaufwelle bis 12.219 Punkte und gönnte sich nach diesem neuen Allzeithoch eine kurze, aber relativ heftige Verschnaufpause: In einer zweigeteilten Gegenbewegung setzte der DAX bis in den Bereich kleinerer stabilisierender Zwischenhochs bei 11.600 Punkten zurück. Doch bereits Mitte März konnten die Bullen mit dem Anstieg über den Kreuzwiderstand bei 12.000 Punkten den nächsten Aufwärtsimpuls in die Wege leiten. Dieser führte zuletzt auch über das vorherige Rekordhoch und schraubte die Höchstmarke des DAX auf 12.390 Punkte und somit in unmittelbare Nähe des zuletzt anvisierten Kursziels bei 12.400 Punkten.

Charttechnischer Ausblick:

Mit dem jüngsten Anstieg hat der DAX eine kleine Kurslücke im Bereich von 12.160 Punkten gerissen, die kurzfristig geschlossen werden dürfte, ehe der Index erneut in Richtung des aktuellen Allzeithochs ansteigen kann. Bei einem Ausbruch über 12.390 Punkte wäre faktisch ein weiteres Kaufsignal aktiviert. Allerdings liegen bereits bei 12.400 und 12.420 Punkten rechnerische Kursziele, an denen der Index vorübergehend nach unten abprallen könnte. Selbst der Beginn einer raumgreifenden Korrektur ist auf diesem Niveau nicht auszuschließen. Die sichere Variante bei einem solchen Anstieg wäre es also, einen nachhaltigen Ausbruch über 12.420 Punkte abzuwarten, ehe man von einem signifikanten Ausbruchssignal sprechen könnte.

Wird die Marke überwunden, stünde eine Fortsetzung der Rally bis 12.575 und 12.600 Punkte auf der Agenda. Auch diese charttechnische Kurszielregion wäre geeignet, den Ansturm der Bullen kurzzeitig zu unterbrechen und eine Korrektur auszulösen. Auf mittlere Sicht hätte ein Anstieg über 12.420 Punkte jedoch Aufwärtspotential bis 12.875 Punkte generiert. Entsprechend könnte der Index für den Fall, dass es zuvor nicht zu einer oberen Umkehrformation und damit einer Trendwende kommt, die Chance bis in die Nähe der 13.000 Punkte-Marke zu steigen.

In der aktuellen Konstellation wäre eine Gegenbewegung bis 12.000 Punkte und gegebenenfalls bis 11.875 Punkte kein Anlass zur Sorge. An diesen Unterstützungen könnte der Markt jederzeit wieder nach Norden drehen und die Rekordjagd fortsetzen. Erst Abgaben unter 11.875 Punkte würden für eine mehrtägige Korrektur bis 11.619 Punkte sprechen. Hier könnte sich anschließend ein Boden ausbilden und die Rally in eine neue Runde gehen. Wird die Marke dagegen durchbrochen, hätten wir zum ersten Mal seit Monaten ein kleines Verkaufssignal, das auf Sicht einiger Wochen zu einer deutlicheren Abwärtsbewegung führen dürfte. Als Ziel einer solchen Zwischenkorrektur ist die massive Kreuzunterstützung bei 10.984 Punkten zu nennen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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