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22:30 Uhr, 06.11.2017

US-Märkte schieben sich auf neue Rekordhochs

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  • Bundesregierung fordert Herausgabe der „Paradise Papers“
  • Eurozone: Inflation auf Herstellerebene zieht kräftig an
  • sentix Konjunkturindex: Boom, Boom, Boom
  • Markit: Geschäfte der Dienstleister in der Eurozone verlieren an Schwung
  • Deutsche Industrie erhält im September überraschend mehr Aufträge
  • T-Mobile US und beenden Fusionsgespräche
  • Preisgestaltung der Deutschen Post für Großkunden in der Kritik
  • QSC erhöht Prognose für Gesamtjahr 2017 

DAX & Märkte USA

  • Der DAX hat einen schleppenden Wochenbeginn erlebt. Am Nachmittag notiert er in etwa auf dem Niveau zu Handelsbeginn bei 13.457 Punkten. Die wenig inspirierenden Vorgaben der Übersee-Börsen und der dünne Wirtschaftsdatenkalender in Verbindung mit einer auslaufenden Quartalsberichtsaison lassen offenbar keine größeren Bewegungen zu.
  • Die großen Indizes schoben sich am Montag im Schneckentempo auf neue Rekordhochs, wobei sich der Nasdaq 100 (+0,29 %) etwas stärker präsentierte, als S&P 500 (+0,13 %) und Dow Jones (+0,04 %). Der Energie-Komplex (+2,3 %) outperformte aufgrund dem starken Ölpreis die anderen Sektoren, während sich die Consumer Staples (-1 %) am schwächsten präsentierten. Am Nachmittag meldete CNBC, dass Walt Disney (+2,1 %) Anteile an 21st Century Fox (+9,9 %) übernehmen könnte und sorgte damit für Phantasien über den gesamten Sektor. Michael Kors (+14,6 %) konnte von guten Zahlen profitieren, und Charter Communications (+3,9 %) wurde nach der Absage des Sprint-TMUS-Mergers von neuen Übernahmehoffnungen beflügelt. Die größte Story am Wochenende war die Offerte von Broadcom (+1,4 %) für Qualcomm (+1,2 %), welche den größten Tech-Deal der Geschichte markieren würde.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Broadcom will für den Rivalen Qualcomm je Aktie 70 Dollar bieten. Inkl. Schulden wird der Deal damit mit 130 Mrd. Dollar bewertet. Qualcomm soll das Übernahmeangebot bereits abgelehnt haben.
  • T-Mobile US und Sprint hatten ihre Fusionsgespräche am Wochenende für beendet erklärt. Die japanische Sprint-Mutter Softbank wollte sich bei den Eigentumsverhältnissen der fusionierten Gesellschaft nicht mit der Rolle des Junior-Partners zufrieden geben. Softbank-CEO Son hält eine Wiederaufnahme der Verhandlungen dennoch weiterhin für möglich. „Die Tür ist offen“, sagte er am Montag.
  • Der Pharmazie-Einzelhändler CVS Health hat im dritten Quartal dank einer guten Nachfrage mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Die Prognosespanne für 2017 wurde dennoch auf 5,87 bis 5,91 US-Dollar je Aktie leicht gesenkt.
  • Der US-Modekonzern Michael Kors Holdings hat im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinnsprung von 37 Prozent auf 1,32 US-Dollar je Aktie erzielt. Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 1,15 Mrd. US-Dollar.
  • Das Pharmazieunternehmen Cardinal Health hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um 13 Prozent auf 1,09 US-Dollar je Aktie erlitten. Analysten hatten im Schnitt ein noch schwächeres Ergebnis erwartet.
  • Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat wegen des Verdachts der Marktmanipulation und des Insiderhandels gegen leitende Mitarbeiter der ehemaligen Metro Ermittlungen eingeleitet. Es bestünden Anhaltspunkte dafür, dass das Unternehmen mit der Bekanntgabe seiner Aufspaltungspläne im März 2016 zu lange gezögert habe, hieß es von der Behörde. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück.
  • Der Pharmakonzern Bayer hat für seinen Gerinnungshemmer Xarelto bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung für weitere Krankheiten beantragt. Demnach soll der Wirkstoff Rivaroxaban auch bei koronarer Herzkrankheit und peripherer arterieller Verschlusskrankheit zum Einsatz kommen. In einer Studie sei das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und kardiovaskuläre Todesfälle durch die Anwendung um 24 Prozent gesunken.
  • Rückschlag für die Deutsche Telekom: das gewünschte Fusionsvorhaben der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint wird nicht weiter verfolgt. Die beiden Unternehmen erklärten ihre Bemühungen in einer gemeinsamen Mitteilung für beendet. Dem Vernehmen nach wollte sich die japanische Sprint-Mutter Softbank bei den Eigentümerverhältnissen der fusionierten Gesellschaft nicht mit der Rolle des Junior-Partners zufrieden geben.
  • Die Bundesnetzagentur will die Preisgestaltung der Deutschen Post für ihre Großkunden durchleuchten, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Die Bonner Behörde habe nach zahlreichen Beschwerden eine Untersuchung eingeleitet. Demnach soll es in den Ermittlungen vor allem um den neuen „Infrastrukturrabatt“ gehen.
  • Das Karriere-Netzwerk Xing hat zwischen Januar und September dank höherer Nutzerzahlen den Umsatz um 24 Prozent auf 134,5 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 22 Prozent auf 43,7 Mio. Euro zu.
  • Der Telekommunikationskonzern QSC konnte in den ersten neun Monaten die Ertragskraft weiter steigern. Während der Umsatz um 29,1 Mio. auf 264,8 Mio. Euro zurückging, blieb das EBITDA mit 29,3 Mio. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres; die EBITDA-Marge verbesserte sich um 1 Prozentpunkt auf 11 Prozent. Der Konzerngewinn erhöhte sich au 2,6 Mio. Euro im Vergleich zu -0,1 Mio. Euro im Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet QSC nun einen Free Cashflow von 10 bis 11 Mio. Euro (zuvor: leicht über dem Vorjahresniveau von 8,4 Mio. Euro).
  • Der japanische Softbank-Konzern hat im vergangenen, zweiten Geschäftsquartal seinen operativen Gewinn um gut ein Fünftel auf 395,6 Mrd. japanische Yen (3 Mrd. Euro) gesteigert. Dabei profitierte Softbank auch vom schwächeren Yen gegenüber dem Dollar.

Konjunktur & Politik

  • Der Chef der regionalen Notenbank von New York, William Dudley, wird vorzeitig Mitte 2018 zurücktreten. Er hat das Amt im Januar 2009 übernommen, seine reguläre Zeit würde Anfang 2019 enden.
  • US-Präsident Donald Trump hat den Ausstieg der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP verteidigt. „Wir werden mehr Handel haben als im Rahmen von TPP, und die Situation wird viel weniger komplex sein.“
  • Das ifo Wirtschaftsklima Euroraum hat einen neuen Höchstwert erreicht. Im vierten Quartal verbesserte es sich von 35,2 auf 37,0 Saldenpunkte. Das war der beste Wert seit Herbst 2000. Die Experten schätzten die Lage deutlich besser ein. Jedoch trübten sich die Erwartungen leicht ein. Demnach wird sich der Aufschwung im Euroraum in den kommenden Monaten fortsetzen. Allerdings dürfte sich das Tempo des aktuellen Aufschwungs etwas abschwächen, so das ifo Institut.
  • In der Eurozone zog die Inflation auf Herstellerebene im September laut Eurostat um 2,9 Prozent im Jahresvergleich an. Im August hatte der Zuwachs nur 2,5 Prozent betragen.
  • Die Bundesregierung hat die Enthüllungen in Medien zu Steueroasen durch die „Paradise Papers“ begrüßt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, die Veröffentlichungen erhöhten international den Druck auf Länder, die sich in diesem Bereich bislang der Transparenz verweigerten. Zugleich forderte Seibert die beteiligten Medien zur Herausgabe der Originaldaten auf. „In dem Zusammenhang wäre es hilfreich, wenn diese Informationen der deutschen Finanzverwaltung so wie sie sind zur Verfügung gestellt werden“, sagte er.
  • Der sentix-Konjunkturindikator für Euroland ist im November um 4,3 Punkte auf 34,0 Zähler angestiegen, wie das Sentix-Institut mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juli 2007. Analysten hatten einen Zuwachs auf 31,0 Punkte erwartet.
  • Die Geschäfte der Dienstleister in der Eurozone haben im Oktober etwas an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel um 0,8 auf 55,0 Punkte, wie das Institut IHS Markit mitteilte. Laut Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson zeigt der anhaltend positive Ausblick, dass die politische Unsicherheit und der stärkere Euro den Geschäftsaussichten offenbar nicht sonderlich geschadet haben. Die Unternehmen blieben in Erwartung steigender Unternehmens- und Verbraucherausgaben auf Expansionskurs.
  • Nach dem starken Anstieg im Vormonat hatten Volkswirte bei den Auftragszahlen für die deutsche Industrie im September im Schnitt mit einem Rückgang um 1,1 Prozent gerechnet. Doch nach Daten des Statistischen Bundesamts lag das Orderniveau überraschend 1,0 Prozent höher als im August. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat August von 3,6 auf 4,1 Prozent nach oben revidiert. Besonders deutlich erhöhten sich den Angaben zufolge die Aufträge für Investitionsgüter.
  • Der britische Notenbankchef Mark Carney hat vor einer Wachstumsdelle nach dem Brexit gewarnt. „Sollte es nicht gelingen, nach dem Ausscheiden aus der EU ein Handelsabkommen abzuschließen, wird das Wachstum kurzfristig geringer ausfallen", so Carney. Betroffen sei vor allem die Investitionsneigung der Unternehmen. „Es sind keine normalen Zeiten für die Wirtschaft.“ Vergangene Woche hatte die Bank of England ihren Leitzins erstmals seit rund zehn Jahren erhöht. Begründet wurde die Straffung mit der erhöhten Inflation.
  • Der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge im September um 1,8 Prozent zum Vormonat gesunken. Im August kam es noch zu einem Anstieg von revidiert 3,5 Prozent.
Termine des Tages:
09:55 Uhr - DE: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Oktober (endgültig)
10:00 Uhr - EWU: Einkaufsmanagerindex Composite Oktober (endgültig)
10:30 Uhr - EWU: sentix-Konjunkturindex November
11:00 Uhr - EWU: Erzeugerpreise September m/m
11:00 Uhr - EWU: ifo-Wirtschaftsklima Q4 
18.10 Uhr - US: Fed-Präsident von New York, Dudley, hält eine Rede in New York

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1 Kommentar

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  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Was will denn die deutsche Finanzverwaltung mit den Originaldaten? Es ist doch bekannt, dass mit Hilfe der Steuergesetzgebung nur der Mittelstand (Kleinunternehmer, Handwerker, Freiberufler, Gutverdienende Angestellte.....) geschröpft wird und man nur die "schröpfen" will. Da hat man es ja auch am leichtesten. Oder wie ist das wohl zu interpretieren, dass in Gegegnden mit hoher Millionärsdichte, das Steueraufkommen am niedrigsten ist (z.B. Kreis Starnberg b. München). Wollte man dagegen vorgehen, könnte man das schon seit Jahren tun.

    Mit solchen Foderungen soll doch nur Lieschen Müller besänftigt werden.

    14:10 Uhr, 06.11.2017

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