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17:45 Uhr, 29.12.2020

DAX dreht nach Rekordhoch ins Minus - EU kauft weitere 100 Mio. Impfstoffdosen von Pfizer/BioNTech

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • TUI will "schnell zurück in die Erfolgsspur"
  • Coronavirus: Bisher 41.962 Menschen in Deutschland geimpft
  • MyTheresa plant Börsengang in den USA
  • SAP bringt Qualtrics an die Börse
  • Grünen-Chef Habeck will Dispozinsen begrenzen
  • Elliott steigt bei Rocket Internet ein
  • US-Repräsentantenhaus will Corona-Hilfen anheben

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine zum Wochenstart begonnene Rekordjagd am Dienstag zunächst fortgesetzt. Im Hoch kletterte der DAX bis auf 13.903,11 Punkte, womit der gestrige Rekordstand von 13.878,13 Zählern übertroffen wurde. Allerdings konnte dieses Niveau nicht gehalten werden und das Börsenbarometer rutschte am Nachmittag sogar leicht ins Minus. Auch an der Wall Street wurden zum Handelsstart am Dienstag zunächst neue Rekordstände in den wichtigen Indizes erreicht, bevor die Kurse ins Rutschen gerieten. Zu Wochenbeginn hatten vor allem die Verabschiedung des US-Konjunkturpakets und die an Heiligabend erzielte Brexit-Einigung für gute Stimmung an den Aktienmärkten gesorgt. Die in vielen Staaten begonnenen Impfungen gegen das neuartige Coronavirus haben zudem die Hoffnung beflügelt, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr zumindest größtenteils wieder zur Normalität zurückkehren kann, während Regierungen und Notenbanken rund um den Globus weiter viel billiges Geld in die Wirtschaft und die Finanzmärkte pumpen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die EU übt eine Option zum Kauf von weiteren 100 Millionen Dosen des Impfstoffes von BioNTech und Pfizer aus und wird nun statt 200 Millionen Dosen insgesamt 300 Millionen Dosen erwerben. Die im November abgeschlossene Kaufvereinbarung über 200 Millionen Dosen enthielt eine Option zum Erwerb von zusätzlichen 100 Millionen Dosen, die nun ausgeübt wird. Der Impfstoff von BioNTech und Pfizer ist der erste, der in der EU vorläufig zugelassen ist. In vielen EU-Staaten haben die Impfungen mit dem Impfstoff am vergangenen Wochenende begonnen.
  • Das zum Onlinehändler Amazon gehörende Startup-Unternehmen Zoox hat ein autonom fahrendes Robotaxi vorgestellt, das künftig den kommerziellen Personentransport ohne menschlichen Fahrer ermöglichen soll. Bereits im kommenden Jahr soll der Service in Las Vegas und San Francisco getestet werden. Die autonom fahrenden Fahrzeuge lassen sich per App bestellen und sollen Fahrgäste mit einer Höchstgeschwindigkeiten von 75 Meilen pro Stunde an ihr Ziel bringen.
  • Nach dem Ende des Flugverbots hebt am Dienstag erstmals wieder ein Flugzeug der Boeing-Unglücksmaschine 737 MAX in den USA ab. American Airlines setzt das Boeing-Modell auf Verbindungen von Miami nach New York ein. Außerhalb der USA gibt es bereits andere Fluggesellschaften, die wieder mit dem Modell fliegen.
  • TUI-Chef Fritz Joussen zeigt sich in einem auf der Unternehmenswebsite veröffentlichten Interview optimistisch, dass man nach der Pandemie "schnell zurück in die Erfolgsspur" kommen könne. Im vergangenen Jahrzehnt sei der Reisemarkt doppelt so schnell gewachsen wie die Wirtschaftsleistung und diese Entwicklung werde sich auch nach dem Ende der Pandemie fortsetzen, so Joussen. Eine Teilsumme von 400 Millionen Euro des jüngsten Rettungspaketes für den Touristikkonzern TUI könnte Berichten zufolge mit Bürgschaften der nordrhein-westfälischen Landesregierung abgesichert werden. Allerdings sei darüber noch keine Entscheidung gefallen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
  • Die Lufthansa-Tochter Swiss hofft auf eine schnelle Wiederaufnahme der Interkontinentalverbindungen nach dem Ende der Corona-Pandemie. "Wir gehen in der Planung für den Sommer von einem Verkehrsaufkommen von 50 Prozent im Vergleich zur Situation von vor der Krise aus", sagte Swiss-Verwaltungsratschef Reto Francioni der "Neuen Zürcher Zeitung".
  • Der deutsche Online-Händler für Luxusartikel Mytheresa hat seinen Börsengang in den USA bei der Börsenaufsicht SEC beantragt. Angepeilt wird eine Bewertung zwischen 1 und 1,5 Milliarden Dollar.
  • Linde-Chairman Wolfgang Reitzle hat ein positives Fazit der Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair gezogen. "Wir haben die Synergien nicht nur schneller geholt, sondern auch mehr als geplant", sagte Reitzle dem Handelsblatt. Die Integrationsphase sei inzwischen weitgehend abgeschlossen. In der Zukunft kann Linde nach Einschätzung von Reitzle vor allem beim sogenannten "grünen Wasserstoff" wachsen. "Grüner Wasserstoff kann uns auf eine neue Flughöhe bringen", sagte Reitzle. Linde-CEO Steve Angel zeigte sich unterdessen überzeugt, dass man unter der Voraussetzung stabiler Volumen "im nächsten Jahr beim Ertrag erneut zweistellig zulegen" könne.
  • Der Softwarekonzern SAP hat einen Börsengang des Tochterunternehmens Qualtrics an der US-Technologiebörse Nasdaq beantragt. Die Aktien sollen für 20 bis 24 US-Dollar ausgegeben werden. Bereits im Juli hatte SAP angekündigt, Qualtrics an die Börse bringen zu wollen. Das erst vor zwei Jahren erworbene Unternehmen bietet eine Softwareplattform an, mit der Kundenfeedback in Echtzeit analysiert werden kann. SAP hatte Qualtrics im Jahr 2018 für rund acht Milliarden Dollar erworben, nachdem Qualtrics eigentlich einen Börsengang angestrebt hatte. Die jetzt veröffentlichte Angebotsspanne entspricht einer Bewertung von 12 bis 14,4 Milliarden Dollar.
  • Der Hedgefonds Elliott des aktivistischen US-Investors Paul Singer ist im Zuge des Delistings beim Start-Up-Inkubator Rocket Internet eingestiegen. Nach Angaben auf der Internetseite von Rocket Internet hat Elliott 20,5 Millionen Aktien von Rocket Internet erworben, was einer Beteiligung von rund 15,1 Prozent entspricht. Die Aktien von Rocket Internet werden seit einem Rückzug aus dem regulierten Markt Ende Oktober nur noch im Freiverkehr der Börse Hamburg gehandelt. Elliott spekuliert mit seinem Einstieg vermutlich auf ein höheres Abfindungsangebot, sagten Marktteilnehmer.

Politik & Konjunktur

  • Die US-Notenbank verlängert ihr sogenanntes Main Street Landing Program für kleine und mittlere Unternehmen und nicht profitorientierte Organisationen bis zum 8. Januar 2021, um noch nicht bearbeitete Anträge, die vor dem 14. Dezember eingereicht wurden, abarbeiten zu können. Das US-Finanzministerium, das bei dem Programm mit der Fed kooperiert, hatte entschieden, das Programm zu beenden, u.a. weil bisher nur vergleichsweise geringe Mittel abgerufen wurden. Zuletzt hatte das Volumen der Anträge aber deutlich zugelegt. Im Rahmen des Programms können Unternehmen Kredite zwischen 100.000 und 35 Millionen US-Dollar und einer Laufzeit von fünf Jahren aufnehmen aufnehmen, wobei die Fed 95 Prozent des Kredits vom ursprünglichen Kreditgeber kauft und dieser fünf Prozent behält.
  • Der Case-Shiller-Hauspreisindex für die 20 größten Metropolregionen in den USA lag im Oktober um 7,9 Prozent höher als im Vorjahr. Erwartet wurde ein Plus von 6,9 Prozent nach 6,6 Prozent im September.
  • Bis einschließlich Montag sind inzwischen 41.962 Menschen in Deutschland gegen das neuartige Coronavirus geimpft worden, wie das Robert-Koch-Institut mitgeteilt hat. Die Impfungen hatten am vergangenen Wochenende begonnen.
  • Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) rechnet im laufenden Jahr mit einem Rückgang des deutschen Außenhandels um mindestens 12 Prozent. "Das bedeutet ein Volumen von rund 160 Milliarden Euro beim Export, das wir in diesem Jahr schmerzlich vermissen", sagte BGA-Präsident Anton Börner in Berlin. Im kommenden Jahr solle es aber wieder nach oben gehen. "Das Vorkrisenniveau werden wir spätestens im Sommer 2022 wieder erreichen", so Börner.
  • Das Bundeskartellamt hat im Jahr 2020 wegen verbotener Absprachen von Unternehmen insgesamt Bußgelder in Höhe von 358 Millionen Euro verhängt, wie die Behörde mitteilte. Im Vorjahr hatten die Bußgelder 848 Millionen Euro betragen. Insgesamt 19 Unternehmen wurden 2020 mit Bußgeldern belegt. Auch wirtschaftlich schwierige Zeiten wie aktuell seien "keine Rechtfertigung für Kartellabsprachen", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. Illegale Absprachen zwischen Unternehmen führen in der Regel zu weniger Wettbewerb und damit zu höheren Preisen.
  • Grünen-Chef Robert Habeck hat sich für eine gesetzliche Begrenzung der Dispozinsen auf Girokonten ausgesprochen. Bei Kontoüberziehungen würden Banken häufig Dispozinsen von rund zehn Prozent verlangen, sagte Habeck in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Da sich die Banken zugleich allerdings derzeit zu null Prozent refinanzieren könnten, sei dies eindeutig zu viel. "Dispo-Kredite bedeuten einen Verwaltungsaufwand, manchmal kommt das Geld nicht zurück, also ist es in Ordnung, dass Nullzinsen nicht einfach weitergegeben werden", sagte Habeck. "Aber zehn Prozent ist eindeutig zu viel."
  • Das US-Repräsentantenhaus hat mit einer Zweidrittelmehrheit für eine Anhebung der Corona-Hilfszahlungen an Bürger von 600 Dollar auf 2.000 Dollar pro Person gestimmt. Die Hilfszahlungen sind Teil des jüngsten Konjunkturpakets. Damit die Anhebung wirksam wird, müsste allerdings auch der von den Republikanern dominierte Senat zustimmen.

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